ein warmes mineralisches Bad nützlich gefun- den worden, durch das gewärmte Pyrmonti- sche Wasser curiret werden können.
Daher wir nun fortfahren und sehen wol- len, wie die Bade-Cur mit gebührender Vor- bereitung anzufangen, zu welcher Zeit das Bad zu gebrauchen, wie lange man continuiren müsse, auch die Zubereitung des Wassers, das Verhalten im Bade, und alle nöthigste Re- geln, so vor, in und nach dem Bade zu beobach- ten sind.
§. 19.
Die allerbeste Vorbereitung zum Bade, * ist der innerliche Gebrauch des Brun- nens, denn bey demselben wird der Leib durch alle Excretoria so sonderlich gereiniget, wie im fünfften Capitel umständlich angedeutet wor- den, daß man nachmahls nicht zu befürchten hat, daß die überflüßigen Feuchtigkeiten von dem Bade, in eine gar zu starcke Erhitzung und Aufwallen gebracht, oder etwas schädliches aus denen äusserlichen Theilen und Gliedern in die Eingeweide getrieben werden möchte, sondern da zuvor Raum in denen Adern und Gängen gemachet worden, so kan alsdenn was noch hin und wieder in dem Leibe zurück geblieben, oder in denen Gliedern feste gestecket, sicher loß ge- trieben und zertheilet werden, welches endlich unter dem freyen Umlauff des Geblüts, und der anhaltenden Wirckung des getrunckenen
Sau-
* Vorbereitung zum Bade.
Cap. VII. Aeuſſerlicher Gebrauch
ein warmes mineraliſches Bad nuͤtzlich gefun- den worden, durch das gewaͤrmte Pyrmonti- ſche Waſſer curiret werden koͤnnen.
Daher wir nun fortfahren und ſehen wol- len, wie die Bade-Cur mit gebuͤhrender Vor- bereitung anzufangen, zu welcher Zeit das Bad zu gebrauchen, wie lange man continuiren muͤſſe, auch die Zubereitung des Waſſers, das Verhalten im Bade, und alle noͤthigſte Re- geln, ſo vor, in und nach dem Bade zu beobach- ten ſind.
§. 19.
Die allerbeſte Vorbereitung zum Bade, * iſt der innerliche Gebrauch des Brun- nens, deñ bey demſelben wird der Leib durch alle Excretoria ſo ſonderlich gereiniget, wie im fuͤnfften Capitel umſtaͤndlich angedeutet wor- den, daß man nachmahls nicht zu befuͤrchten hat, daß die uͤberfluͤßigen Feuchtigkeiten von dem Bade, in eine gar zu ſtarcke Erhitzung und Aufwallen gebracht, oder etwas ſchaͤdliches aus denen aͤuſſerlichen Theilen und Gliedern in die Eingeweide getrieben werden moͤchte, ſondern da zuvor Raum in denen Adern und Gaͤngen gemachet worden, ſo kan alsdenn was noch hin und wieder in dem Leibe zuruͤck geblieben, oder in denen Gliedern feſte geſtecket, ſicher loß ge- trieben und zertheilet werden, welches endlich unter dem freyen Umlauff des Gebluͤts, und der anhaltenden Wirckung des getrunckenen
Sau-
* Vorbereitung zum Bade.
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Cap. VII. Aeuſſerlicher Gebrauch
ein warmes mineraliſches Bad nuͤtzlich gefun-
den worden, durch das gewaͤrmte Pyrmonti-
ſche Waſſer curiret werden koͤnnen.
Daher wir nun fortfahren und ſehen wol-
len, wie die Bade-Cur mit gebuͤhrender Vor-
bereitung anzufangen, zu welcher Zeit das Bad
zu gebrauchen, wie lange man continuiren
muͤſſe, auch die Zubereitung des Waſſers, das
Verhalten im Bade, und alle noͤthigſte Re-
geln, ſo vor, in und nach dem Bade zu beobach-
ten ſind.
§. 19. Die allerbeſte Vorbereitung zum
Bade, * iſt der innerliche Gebrauch des Brun-
nens, deñ bey demſelben wird der Leib durch alle
Excretoria ſo ſonderlich gereiniget, wie im
fuͤnfften Capitel umſtaͤndlich angedeutet wor-
den, daß man nachmahls nicht zu befuͤrchten
hat, daß die uͤberfluͤßigen Feuchtigkeiten von
dem Bade, in eine gar zu ſtarcke Erhitzung und
Aufwallen gebracht, oder etwas ſchaͤdliches aus
denen aͤuſſerlichen Theilen und Gliedern in die
Eingeweide getrieben werden moͤchte, ſondern
da zuvor Raum in denen Adern und Gaͤngen
gemachet worden, ſo kan alsdenn was noch hin
und wieder in dem Leibe zuruͤck geblieben, oder
in denen Gliedern feſte geſtecket, ſicher loß ge-
trieben und zertheilet werden, welches endlich
unter dem freyen Umlauff des Gebluͤts, und
der anhaltenden Wirckung des getrunckenen
Sau-
* Vorbereitung zum Bade.
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Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/282>, abgerufen am 16.02.2025.
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