Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. VI. Art und Weise
erträglicher und dienlicher, daß sie überschlagen
und laulicht träncken.

§. 69.

Die Zufälle und Hinderniße bey der
Brunnen-Cur * sind zwar so gar gemein nicht,
und findet man wol unter zwantzig nicht einen,
welchem ein besorglicher Zufall begegnen solte,
sonderlich wenn sich die Patienten ordentlich
und Cur-mäßig aufführen. Indessen sind
doch diejenigen Umstände, welche zuweilen vor-
fallen, und eine besondere Vorsorge erfodern,
unter andern hauptsächlich folgende; Als 1.)
gäntzliche Verhaltung des getrunckenen Was-
sers, 2.) Erbrechen, 3.) Verstopffung des Lei-
bes, 4.) Mangel des Appetits, 5.) Verhaltung
des Urins, wie auch Brennen und Schneiden
desselben, 6.) Durchfälle, 7.) Coliqven, 8.) Wun-
digkeit und Hitze des Mast-Darms, 9.) Jucken
und Ausfahren über die gantze Haut, 10.) un-
gewöhnliche Schläfrigkeit, 11.) schlaflose und
unruhige Nächte, 12.) Schwindel und Kopff-
Schmertzen, 13.) Krampffziehungen in denen
Waden und übrigen Gliedern, 14.) Schmer-
tzen und Regungen aller Gebrechen.

§. 70.

Der allerschlimmeste Zufall ist
die gäntzliche Verhaltung des getruncke-
nen Wassers, ** da solches weder durch
den Stuhlgang, Urin noch Schweiß wieder
fortgehen will, sondern den Leib beschwehret und
ausdehnet. In ein oder zwey Tagen thut sol-

ches
* Zufälle bey der Brunnen-Cur.
** Verhaltung des getrunckenen Wassers.

Cap. VI. Art und Weiſe
ertraͤglicher und dienlicher, daß ſie uͤberſchlagen
und laulicht traͤncken.

§. 69.

Die Zufaͤlle und Hinderniße bey der
Brunnen-Cur * ſind zwar ſo gar gemein nicht,
und findet man wol unter zwantzig nicht einen,
welchem ein beſorglicher Zufall begegnen ſolte,
ſonderlich wenn ſich die Patienten ordentlich
und Cur-maͤßig auffuͤhren. Indeſſen ſind
doch diejenigen Umſtaͤnde, welche zuweilen vor-
fallen, und eine beſondere Vorſorge erfodern,
unter andern hauptſaͤchlich folgende; Als 1.)
gaͤntzliche Verhaltung des getrunckenen Waſ-
ſers, 2.) Erbrechen, 3.) Verſtopffung des Lei-
bes, 4.) Mangel des Appetits, 5.) Verhaltung
des Urins, wie auch Brennen und Schneiden
deſſelben, 6.) Durchfaͤlle, 7.) Coliqven, 8.) Wun-
digkeit und Hitze des Maſt-Darms, 9.) Jucken
und Ausfahren uͤber die gantze Haut, 10.) un-
gewoͤhnliche Schlaͤfrigkeit, 11.) ſchlafloſe und
unruhige Naͤchte, 12.) Schwindel und Kopff-
Schmertzen, 13.) Krampffziehungen in denen
Waden und uͤbrigen Gliedern, 14.) Schmer-
tzen und Regungen aller Gebrechen.

§. 70.

Der allerſchlimmeſte Zufall iſt
die gaͤntzliche Verhaltung des getruncke-
nen Waſſers, ** da ſolches weder durch
den Stuhlgang, Urin noch Schweiß wieder
fortgehen will, ſondern den Leib beſchwehret und
ausdehnet. In ein oder zwey Tagen thut ſol-

ches
* Zufaͤlle bey der Brunnen-Cur.
** Verhaltung des getrunckenen Waſſers.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0256" n="236"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Cap. VI.</hi> Art und Wei&#x017F;e</hi></fw><lb/>
ertra&#x0364;glicher und dienlicher, daß &#x017F;ie u&#x0364;ber&#x017F;chlagen<lb/>
und laulicht tra&#x0364;ncken.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 69.</head>
          <p>Die Zufa&#x0364;lle und Hinderniße bey der<lb/>
Brunnen-Cur <note place="foot" n="*">Zufa&#x0364;lle bey der Brunnen-Cur.</note> &#x017F;ind zwar &#x017F;o gar gemein nicht,<lb/>
und findet man wol unter zwantzig nicht einen,<lb/>
welchem ein be&#x017F;orglicher Zufall begegnen &#x017F;olte,<lb/>
&#x017F;onderlich wenn &#x017F;ich die <hi rendition="#aq">Patient</hi>en ordentlich<lb/>
und Cur-ma&#x0364;ßig auffu&#x0364;hren. Inde&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ind<lb/>
doch diejenigen Um&#x017F;ta&#x0364;nde, welche zuweilen vor-<lb/>
fallen, und eine be&#x017F;ondere Vor&#x017F;orge erfodern,<lb/>
unter andern haupt&#x017F;a&#x0364;chlich folgende; Als 1.)<lb/>
ga&#x0364;ntzliche Verhaltung des getrunckenen Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ers, 2.) Erbrechen, 3.) Ver&#x017F;topffung des Lei-<lb/>
bes, 4.) Mangel des <hi rendition="#aq">Appetit</hi>s, 5.) Verhaltung<lb/>
des Urins, wie auch Brennen und Schneiden<lb/>
de&#x017F;&#x017F;elben, 6.) Durchfa&#x0364;lle, 7.) Coliqven, 8.) Wun-<lb/>
digkeit und Hitze des Ma&#x017F;t-Darms, 9.) Jucken<lb/>
und Ausfahren u&#x0364;ber die gantze Haut, 10.) un-<lb/>
gewo&#x0364;hnliche Schla&#x0364;frigkeit, 11.) &#x017F;chlaflo&#x017F;e und<lb/>
unruhige Na&#x0364;chte, 12.) Schwindel und Kopff-<lb/>
Schmertzen, 13.) Krampffziehungen in denen<lb/>
Waden und u&#x0364;brigen Gliedern, 14.) Schmer-<lb/>
tzen und Regungen aller Gebrechen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 70.</head>
          <p>Der aller&#x017F;chlimme&#x017F;te Zufall i&#x017F;t<lb/>
die ga&#x0364;ntzliche Verhaltung des getruncke-<lb/>
nen Wa&#x017F;&#x017F;ers, <note place="foot" n="**">Verhaltung des getrunckenen Wa&#x017F;&#x017F;ers.</note> da &#x017F;olches weder durch<lb/>
den Stuhlgang, Urin noch Schweiß wieder<lb/>
fortgehen will, &#x017F;ondern den Leib be&#x017F;chwehret und<lb/>
ausdehnet. In ein oder zwey Tagen thut &#x017F;ol-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ches</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[236/0256] Cap. VI. Art und Weiſe ertraͤglicher und dienlicher, daß ſie uͤberſchlagen und laulicht traͤncken. §. 69. Die Zufaͤlle und Hinderniße bey der Brunnen-Cur * ſind zwar ſo gar gemein nicht, und findet man wol unter zwantzig nicht einen, welchem ein beſorglicher Zufall begegnen ſolte, ſonderlich wenn ſich die Patienten ordentlich und Cur-maͤßig auffuͤhren. Indeſſen ſind doch diejenigen Umſtaͤnde, welche zuweilen vor- fallen, und eine beſondere Vorſorge erfodern, unter andern hauptſaͤchlich folgende; Als 1.) gaͤntzliche Verhaltung des getrunckenen Waſ- ſers, 2.) Erbrechen, 3.) Verſtopffung des Lei- bes, 4.) Mangel des Appetits, 5.) Verhaltung des Urins, wie auch Brennen und Schneiden deſſelben, 6.) Durchfaͤlle, 7.) Coliqven, 8.) Wun- digkeit und Hitze des Maſt-Darms, 9.) Jucken und Ausfahren uͤber die gantze Haut, 10.) un- gewoͤhnliche Schlaͤfrigkeit, 11.) ſchlafloſe und unruhige Naͤchte, 12.) Schwindel und Kopff- Schmertzen, 13.) Krampffziehungen in denen Waden und uͤbrigen Gliedern, 14.) Schmer- tzen und Regungen aller Gebrechen. §. 70. Der allerſchlimmeſte Zufall iſt die gaͤntzliche Verhaltung des getruncke- nen Waſſers, ** da ſolches weder durch den Stuhlgang, Urin noch Schweiß wieder fortgehen will, ſondern den Leib beſchwehret und ausdehnet. In ein oder zwey Tagen thut ſol- ches * Zufaͤlle bey der Brunnen-Cur. ** Verhaltung des getrunckenen Waſſers.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/256
Zitationshilfe: Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/256>, abgerufen am 23.11.2024.