Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.das Pyrmont. Wasser zu gebrauchen. §. 15. IV. In welcher Ordnung nun eine 1) Solten die Gläser nicht grösser seyn, als daß dieselben aufs höchste 1 Viertheil Pfund oder 8 Loth hielten. 2) Solcher Gläser könten diejenigen, wel- che von mittelmäßigem Alter, und warmes Ge- blüte, und starcke Eingeweyde haben, alle Vier- telstunden 4 nach einander trincken. 3) Diejenigen aber, welchen es an gnugsa- mer innerlichen Wärme fehlet, und eine be- schwehrliche Empfindung von der Kälte verspü- ren, trincken ohngefehr alle halbe Viertelstun- den 2 solcher Gläser, oder nur ein halb Pfund auf einmahl, damit es der wenigen Wärme der Eingeweide auf einmahl nicht zu viel werde, das empfangene kalte Wasser zu erwärmen. 4) Ob schon die gemeldete Gläser-Maaß klein ist, soll dieselbe doch eben nicht in einem Zug und Athem, sondern allmählig getruncken werden, so verliehret das Wasser im Munde etwas von der Kälte. Diejenigen aber, wel- che fürchten, daß die Spiritus unter dem lang- sam trincken davon gehen möchten, die wissen nicht, was der mineralische Spiritus der Sauer- Brunnen sey. Cap. 3. §. 47. 5) Auf solche Art können den ersten Mor- gen * Ordnung im Trincken. N 3
das Pyrmont. Waſſer zu gebrauchen. §. 15. IV. In welcher Ordnung nun eine 1) Solten die Glaͤſer nicht groͤſſer ſeyn, als daß dieſelben aufs hoͤchſte 1 Viertheil Pfund oder 8 Loth hielten. 2) Solcher Glaͤſer koͤnten diejenigen, wel- che von mittelmaͤßigem Alter, und warmes Ge- bluͤte, und ſtarcke Eingeweyde haben, alle Vier- telſtunden 4 nach einander trincken. 3) Diejenigen aber, welchen es an gnugſa- mer innerlichen Waͤrme fehlet, und eine be- ſchwehrliche Empfindung von der Kaͤlte verſpuͤ- ren, trincken ohngefehr alle halbe Viertelſtun- den 2 ſolcher Glaͤſer, oder nur ein halb Pfund auf einmahl, damit es der wenigen Waͤrme der Eingeweide auf einmahl nicht zu viel werde, das empfangene kalte Waſſer zu erwaͤrmen. 4) Ob ſchon die gemeldete Glaͤſer-Maaß klein iſt, ſoll dieſelbe doch eben nicht in einem Zug und Athem, ſondern allmaͤhlig getruncken werden, ſo verliehret das Waſſer im Munde etwas von der Kaͤlte. Diejenigen aber, wel- che fuͤrchten, daß die Spiritus unter dem lang- ſam trincken davon gehen moͤchten, die wiſſen nicht, was der mineraliſche Spiritus der Sauer- Brunnen ſey. Cap. 3. §. 47. 5) Auf ſolche Art koͤnnen den erſten Mor- gen * Ordnung im Trincken. N 3
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das Pyrmont. Waſſer zu gebrauchen.
§. 15. IV. In welcher Ordnung nun eine
von angezeigter Maaß und Quantitaͤt Waſſer
zu trincken ſey, * ſolches kan unter folgenden Re-
geln angemercket werden:
1) Solten die Glaͤſer nicht groͤſſer ſeyn, als
daß dieſelben aufs hoͤchſte 1 Viertheil Pfund
oder 8 Loth hielten.
2) Solcher Glaͤſer koͤnten diejenigen, wel-
che von mittelmaͤßigem Alter, und warmes Ge-
bluͤte, und ſtarcke Eingeweyde haben, alle Vier-
telſtunden 4 nach einander trincken.
3) Diejenigen aber, welchen es an gnugſa-
mer innerlichen Waͤrme fehlet, und eine be-
ſchwehrliche Empfindung von der Kaͤlte verſpuͤ-
ren, trincken ohngefehr alle halbe Viertelſtun-
den 2 ſolcher Glaͤſer, oder nur ein halb Pfund
auf einmahl, damit es der wenigen Waͤrme
der Eingeweide auf einmahl nicht zu viel werde,
das empfangene kalte Waſſer zu erwaͤrmen.
4) Ob ſchon die gemeldete Glaͤſer-Maaß
klein iſt, ſoll dieſelbe doch eben nicht in einem
Zug und Athem, ſondern allmaͤhlig getruncken
werden, ſo verliehret das Waſſer im Munde
etwas von der Kaͤlte. Diejenigen aber, wel-
che fuͤrchten, daß die Spiritus unter dem lang-
ſam trincken davon gehen moͤchten, die wiſſen
nicht, was der mineraliſche Spiritus der Sauer-
Brunnen ſey. Cap. 3. §. 47.
5) Auf ſolche Art koͤnnen den erſten Mor-
gen
* Ordnung im Trincken.
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