trioli selbst, und also demselben das Gewicht halten kan.
§. 65.
Es kömmt also unser Brunnen-Saltz in dem einen Umstand mit demjenigen sonder- baren Schwefel-Saltz überein, * welches der berühmte Königliche Preußische Leib-Medicus, D. Stahl, in Observ. select. Hallens. Tom. I. observ. 18. beschreibet, und bereitet wird, wenn man den Dampff des brennenden Schwefels in leinen Tüchlein, welche mit einer saturirten alcalischen Lauge angefeuchtet sind, aufffänget, daraus denn ein schärffliches, etwas säuerliches weisses Saltz entstehet, aus welchem der flüch- tige Schwefel-Spiritus durch das Oleum vi- trioli gleich wieder heraus getrieben werden kan, wie aus unserm Saltze. Das Acidum Nitri und Salis communis aber kan den Spiri- tum aus unserm Brunnen-Saltz nicht loßtrei- ben, wie in jenem geschiehet, auch schmecket un- seres gantz bitter, und man kan nach dem 67ten §. wieder Schwefel daraus machen, welche Ei- genschafften bey des Herrn D. Stahls Saltz nicht gefunden werden. Daher denn abzu- nehmen, daß der Spiritus, oder ein Theil dessel- ben in unserm Saltze das Mittel halte, und nicht so gar flüchtig und sulphurisch wie der Spi- ritus in angeführtem künstlichen Saltze, im Gegentheil aber auch nicht so starck und schwer,
wie
* Ein Saltz, womit es überein kommt.
Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt
trioli ſelbſt, und alſo demſelben das Gewicht halten kan.
§. 65.
Es koͤmmt alſo unſer Brunnen-Saltz in dem einen Umſtand mit demjenigen ſonder- baren Schwefel-Saltz uͤberein, * welches der beruͤhmte Koͤnigliche Preußiſche Leib-Medicus, D. Stahl, in Obſerv. ſelect. Hallenſ. Tom. I. obſerv. 18. beſchreibet, und bereitet wird, wenn man den Dampff des brennenden Schwefels in leinen Tuͤchlein, welche mit einer ſaturirten alcaliſchen Lauge angefeuchtet ſind, aufffaͤnget, daraus denn ein ſchaͤrffliches, etwas ſaͤuerliches weiſſes Saltz entſtehet, aus welchem der fluͤch- tige Schwefel-Spiritus durch das Oleum vi- trioli gleich wieder heraus getrieben werden kan, wie aus unſerm Saltze. Das Acidum Nitri und Salis communis aber kan den Spiri- tum aus unſerm Brunnen-Saltz nicht loßtrei- ben, wie in jenem geſchiehet, auch ſchmecket un- ſeres gantz bitter, und man kan nach dem 67ten §. wieder Schwefel daraus machen, welche Ei- genſchafften bey des Herrn D. Stahls Saltz nicht gefunden werden. Daher denn abzu- nehmen, daß der Spiritus, oder ein Theil deſſel- ben in unſerm Saltze das Mittel halte, und nicht ſo gar fluͤchtig und ſulphuriſch wie der Spi- ritus in angefuͤhrtem kuͤnſtlichen Saltze, im Gegentheil aber auch nicht ſo ſtarck und ſchwer,
wie
* Ein Saltz, womit es uͤberein kommt.
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Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt
trioli ſelbſt, und alſo demſelben das Gewicht
halten kan.
§. 65. Es koͤmmt alſo unſer Brunnen-Saltz
in dem einen Umſtand mit demjenigen ſonder-
baren Schwefel-Saltz uͤberein, * welches der
beruͤhmte Koͤnigliche Preußiſche Leib-Medicus,
D. Stahl, in Obſerv. ſelect. Hallenſ. Tom. I.
obſerv. 18. beſchreibet, und bereitet wird, wenn
man den Dampff des brennenden Schwefels
in leinen Tuͤchlein, welche mit einer ſaturirten
alcaliſchen Lauge angefeuchtet ſind, aufffaͤnget,
daraus denn ein ſchaͤrffliches, etwas ſaͤuerliches
weiſſes Saltz entſtehet, aus welchem der fluͤch-
tige Schwefel-Spiritus durch das Oleum vi-
trioli gleich wieder heraus getrieben werden
kan, wie aus unſerm Saltze. Das Acidum
Nitri und Salis communis aber kan den Spiri-
tum aus unſerm Brunnen-Saltz nicht loßtrei-
ben, wie in jenem geſchiehet, auch ſchmecket un-
ſeres gantz bitter, und man kan nach dem 67ten
§. wieder Schwefel daraus machen, welche Ei-
genſchafften bey des Herrn D. Stahls Saltz
nicht gefunden werden. Daher denn abzu-
nehmen, daß der Spiritus, oder ein Theil deſſel-
ben in unſerm Saltze das Mittel halte, und
nicht ſo gar fluͤchtig und ſulphuriſch wie der Spi-
ritus in angefuͤhrtem kuͤnſtlichen Saltze, im
Gegentheil aber auch nicht ſo ſtarck und ſchwer,
wie
* Ein Saltz, womit es uͤberein kommt.
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Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/142>, abgerufen am 02.03.2025.
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