Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. IV. Mineralischer Innhalt
läugnen wolte, daß zwischen diesen beyden Li-
quoribus
keine merckliche Verwandschafft sey.

Noch ähnlicher schmecket diese Mixtur dem
Sauerbrunnen, wenn man eine frische Solutio-
nem ferri per Spiritum Sulphuris vel Vitrioli
in
eine gute Portion gemein Wasser tröpffelt, und
noch etwas von gedachten Spiritibus, auch ein
wenig von dem Sale mirabili Glauberi dazu thut.

§. 24.

Drittens haben wir auch Cap. 3. §. 5.
angefüyret, daß so wohl in der Gegend nicht
gar ferne von dem Brunnen, als auch in unsern
Quellen selbst schwefelichte, säuerliche Aus-
dämpffungen* verspühret werden, welche in
der Stein-Grube so durchdringend und häuf-
fig, daß allerhand kleine Thiere davon wie von
gemeinem Schweffel-Rauch ersticket sind.
Cap. 3. §. 5. In denen Quellen selbst bricht
zwar dieser Dunst nicht in solcher Menge aus,
daß er so geschwind solte ersticken können, indes-
sen thut er doch allmählich eben dergleichen Ef-
fect,
machet Menschen und Vieh schwindlich,
taumlend, und endlich gantz ohnmächtig und
hinfallend. Cap. 3. §. 52.

Ob nun gleich dieser Dunst nicht gäntzlich
seyn kan, wie der Rauch vom angezündeten
Schwefel, weil unsere Kiese unter der Erden
nicht brennen, so lässet sich doch leicht schliessen,
auch zum Theil durch den Geruch empfinden,
daß dieser Dunst, und also auch das Wasser,

durch
* Geruch der Ausdämpffungen etc.

Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt
laͤugnen wolte, daß zwiſchen dieſen beyden Li-
quoribus
keine merckliche Verwandſchafft ſey.

Noch aͤhnlicher ſchmecket dieſe Mixtur dem
Sauerbrunnen, wenn man eine friſche Solutio-
nem ferri per Spiritum Sulphuris vel Vitrioli
in
eine gute Portion gemein Waſſer troͤpffelt, und
noch etwas von gedachten Spiritibus, auch ein
wenig von dem Sale mirabili Glauberi dazu thut.

§. 24.

Drittens haben wir auch Cap. 3. §. 5.
angefuͤyret, daß ſo wohl in der Gegend nicht
gar ferne von dem Brunnen, als auch in unſern
Quellen ſelbſt ſchwefelichte, ſaͤuerliche Aus-
daͤmpffungen* verſpuͤhret werden, welche in
der Stein-Grube ſo durchdringend und haͤuf-
fig, daß allerhand kleine Thiere davon wie von
gemeinem Schweffel-Rauch erſticket ſind.
Cap. 3. §. 5. In denen Quellen ſelbſt bricht
zwar dieſer Dunſt nicht in ſolcher Menge aus,
daß er ſo geſchwind ſolte erſticken koͤnnen, indeſ-
ſen thut er doch allmaͤhlich eben dergleichen Ef-
fect,
machet Menſchen und Vieh ſchwindlich,
taumlend, und endlich gantz ohnmaͤchtig und
hinfallend. Cap. 3. §. 52.

Ob nun gleich dieſer Dunſt nicht gaͤntzlich
ſeyn kan, wie der Rauch vom angezuͤndeten
Schwefel, weil unſere Kieſe unter der Erden
nicht brennen, ſo laͤſſet ſich doch leicht ſchlieſſen,
auch zum Theil durch den Geruch empfinden,
daß dieſer Dunſt, und alſo auch das Waſſer,

durch
* Geruch der Ausdaͤmpffungen ꝛc.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0116" n="96"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. IV. Minerali</hi>&#x017F;cher Innhalt</fw><lb/>
la&#x0364;ugnen wolte, daß zwi&#x017F;chen die&#x017F;en beyden <hi rendition="#aq">Li-<lb/>
quoribus</hi> keine merckliche Verwand&#x017F;chafft &#x017F;ey.</p><lb/>
          <p>Noch a&#x0364;hnlicher &#x017F;chmecket die&#x017F;e <hi rendition="#aq">Mixtur</hi> dem<lb/>
Sauerbrunnen, wenn man eine fri&#x017F;che <hi rendition="#aq">Solutio-<lb/>
nem ferri per Spiritum Sulphuris vel Vitrioli</hi> in<lb/>
eine gute <hi rendition="#aq">Portion</hi> gemein Wa&#x017F;&#x017F;er tro&#x0364;pffelt, und<lb/>
noch etwas von gedachten <hi rendition="#aq">Spiritibus,</hi> auch ein<lb/>
wenig von dem <hi rendition="#aq">Sale mirabili Glauberi</hi> dazu thut.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 24.</head>
          <p>Drittens haben wir auch <hi rendition="#aq">Cap.</hi> 3. §. 5.<lb/>
angefu&#x0364;yret, daß &#x017F;o wohl in der Gegend nicht<lb/>
gar ferne von dem Brunnen, als auch in un&#x017F;ern<lb/>
Quellen &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;chwefelichte, &#x017F;a&#x0364;uerliche Aus-<lb/>
da&#x0364;mpffungen<note place="foot" n="*">Geruch der Ausda&#x0364;mpffungen &#xA75B;c.</note> ver&#x017F;pu&#x0364;hret werden, welche in<lb/>
der Stein-Grube &#x017F;o durchdringend und ha&#x0364;uf-<lb/>
fig, daß allerhand kleine Thiere davon wie von<lb/>
gemeinem Schweffel-Rauch er&#x017F;ticket &#x017F;ind.<lb/><hi rendition="#aq">Cap.</hi> 3. §. 5. In denen Quellen &#x017F;elb&#x017F;t bricht<lb/>
zwar die&#x017F;er Dun&#x017F;t nicht in &#x017F;olcher Menge aus,<lb/>
daß er &#x017F;o ge&#x017F;chwind &#x017F;olte er&#x017F;ticken ko&#x0364;nnen, inde&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en thut er doch allma&#x0364;hlich eben dergleichen <hi rendition="#aq">Ef-<lb/>
fect,</hi> machet Men&#x017F;chen und Vieh &#x017F;chwindlich,<lb/>
taumlend, und endlich gantz ohnma&#x0364;chtig und<lb/>
hinfallend. <hi rendition="#aq">Cap.</hi> 3. §. 52.</p><lb/>
          <p>Ob nun gleich die&#x017F;er Dun&#x017F;t nicht ga&#x0364;ntzlich<lb/>
&#x017F;eyn kan, wie der Rauch vom angezu&#x0364;ndeten<lb/>
Schwefel, weil un&#x017F;ere Kie&#x017F;e unter der Erden<lb/>
nicht brennen, &#x017F;o la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ich doch leicht &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
auch zum Theil durch den Geruch empfinden,<lb/>
daß die&#x017F;er Dun&#x017F;t, und al&#x017F;o auch das Wa&#x017F;&#x017F;er,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">durch</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[96/0116] Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt laͤugnen wolte, daß zwiſchen dieſen beyden Li- quoribus keine merckliche Verwandſchafft ſey. Noch aͤhnlicher ſchmecket dieſe Mixtur dem Sauerbrunnen, wenn man eine friſche Solutio- nem ferri per Spiritum Sulphuris vel Vitrioli in eine gute Portion gemein Waſſer troͤpffelt, und noch etwas von gedachten Spiritibus, auch ein wenig von dem Sale mirabili Glauberi dazu thut. §. 24. Drittens haben wir auch Cap. 3. §. 5. angefuͤyret, daß ſo wohl in der Gegend nicht gar ferne von dem Brunnen, als auch in unſern Quellen ſelbſt ſchwefelichte, ſaͤuerliche Aus- daͤmpffungen * verſpuͤhret werden, welche in der Stein-Grube ſo durchdringend und haͤuf- fig, daß allerhand kleine Thiere davon wie von gemeinem Schweffel-Rauch erſticket ſind. Cap. 3. §. 5. In denen Quellen ſelbſt bricht zwar dieſer Dunſt nicht in ſolcher Menge aus, daß er ſo geſchwind ſolte erſticken koͤnnen, indeſ- ſen thut er doch allmaͤhlich eben dergleichen Ef- fect, machet Menſchen und Vieh ſchwindlich, taumlend, und endlich gantz ohnmaͤchtig und hinfallend. Cap. 3. §. 52. Ob nun gleich dieſer Dunſt nicht gaͤntzlich ſeyn kan, wie der Rauch vom angezuͤndeten Schwefel, weil unſere Kieſe unter der Erden nicht brennen, ſo laͤſſet ſich doch leicht ſchlieſſen, auch zum Theil durch den Geruch empfinden, daß dieſer Dunſt, und alſo auch das Waſſer, durch * Geruch der Ausdaͤmpffungen ꝛc.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/116
Zitationshilfe: Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/116>, abgerufen am 24.11.2024.