Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

der Pyrmontischen Gesund-Brunnen.
ein, daß nur 2 Drittheil Quentlein dazu gefül-
let werden musten, mit welchem es dem gemei-
nen Wasser völlig gleich kam, also daß die Spi-
ritus,
oder vielmehr die Lufft mit und bey denen
Spiritibus die 5 Pfund Wasser über ein Quent-
lein leichter gemachet, als solches sonsten nach
Ausrechnung des Sediments hätte seyn müssen.
Nachmahls, da ich dieses Experiment einige
mahle wiederhohlet, habe gefunden, daß diese
Maaß sich verändere, und daß das Wasser,
nachdem die Lufft schwehrer oder leichter, auch
mehr oder weniger von demselben in sich nehme,
welches D.V. bey einer andern Gelegenheit um-
ständlicher und gründlicher soll untersuchet
werden.

§. 19.

Dieses sind nun die vornehmsten Um-
stände und Veränderungen des Wassers, auch
die Scheidungen der Materien aus demselben,
welche sich theils von selbst, theils durch Ver-
dünstung des Wassers von der Sonnen Wär-
me und durch die Destillation über dem Feuer
zutragen. Wir wollen also die wahren Ursa-
chen der angeregten Phaenomenorum untersu-
chen, und dieselben durch andere Natur-ge-
mässe Experimenta weiter erläutern, und ein ie-
des wohin es gehöret auf unsere Sätze applici-
ren.

§. 20.

Das erste* so wir zu erweisen und dar-
zuthun vorgenommen haben, ist:

Daß
* Der erste Satz.

der Pyrmontiſchen Geſund-Brunnen.
ein, daß nur 2 Drittheil Quentlein dazu gefuͤl-
let werden muſten, mit welchem es dem gemei-
nen Waſſer voͤllig gleich kam, alſo daß die Spi-
ritus,
oder vielmehr die Lufft mit und bey denen
Spiritibus die 5 Pfund Waſſer uͤber ein Quent-
lein leichter gemachet, als ſolches ſonſten nach
Ausrechnung des Sediments haͤtte ſeyn muͤſſen.
Nachmahls, da ich dieſes Experiment einige
mahle wiederhohlet, habe gefunden, daß dieſe
Maaß ſich veraͤndere, und daß das Waſſer,
nachdem die Lufft ſchwehrer oder leichter, auch
mehr oder weniger von demſelben in ſich nehme,
welches D.V. bey einer andern Gelegenheit um-
ſtaͤndlicher und gruͤndlicher ſoll unterſuchet
werden.

§. 19.

Dieſes ſind nun die vornehmſten Um-
ſtaͤnde und Veraͤnderungen des Waſſers, auch
die Scheidungen der Materien aus demſelben,
welche ſich theils von ſelbſt, theils durch Ver-
duͤnſtung des Waſſers von der Sonnen Waͤr-
me und durch die Deſtillation uͤber dem Feuer
zutragen. Wir wollen alſo die wahren Urſa-
chen der angeregten Phænomenorum unterſu-
chen, und dieſelben durch andere Natur-ge-
maͤſſe Experimenta weiter erlaͤutern, und ein ie-
des wohin es gehoͤret auf unſere Saͤtze applici-
ren.

§. 20.

Das erſte* ſo wir zu erweiſen und dar-
zuthun vorgenommen haben, iſt:

Daß
* Der erſte Satz.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0113" n="93"/><fw place="top" type="header">der Pyrmonti&#x017F;chen Ge&#x017F;und-Brunnen.</fw><lb/>
ein, daß nur 2 Drittheil Quentlein dazu gefu&#x0364;l-<lb/>
let werden mu&#x017F;ten, mit welchem es dem gemei-<lb/>
nen Wa&#x017F;&#x017F;er vo&#x0364;llig gleich kam, al&#x017F;o daß die <hi rendition="#aq">Spi-<lb/>
ritus,</hi> oder vielmehr die Lufft mit und bey denen<lb/><hi rendition="#aq">Spiritibus</hi> die 5 Pfund Wa&#x017F;&#x017F;er u&#x0364;ber ein Quent-<lb/>
lein leichter gemachet, als &#x017F;olches &#x017F;on&#x017F;ten nach<lb/>
Ausrechnung des <hi rendition="#aq">Sediments</hi> ha&#x0364;tte &#x017F;eyn mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
Nachmahls, da ich die&#x017F;es <hi rendition="#aq">Experiment</hi> einige<lb/>
mahle wiederhohlet, habe gefunden, daß die&#x017F;e<lb/>
Maaß &#x017F;ich vera&#x0364;ndere, und daß das Wa&#x017F;&#x017F;er,<lb/>
nachdem die Lufft &#x017F;chwehrer oder leichter, auch<lb/>
mehr oder weniger von dem&#x017F;elben in &#x017F;ich nehme,<lb/>
welches <hi rendition="#aq">D.V.</hi> bey einer andern Gelegenheit um-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndlicher und gru&#x0364;ndlicher &#x017F;oll unter&#x017F;uchet<lb/>
werden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 19.</head>
          <p>Die&#x017F;es &#x017F;ind nun die vornehm&#x017F;ten Um-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;nde und Vera&#x0364;nderungen des Wa&#x017F;&#x017F;ers, auch<lb/>
die Scheidungen der Materien aus dem&#x017F;elben,<lb/>
welche &#x017F;ich theils von &#x017F;elb&#x017F;t, theils durch Ver-<lb/>
du&#x0364;n&#x017F;tung des Wa&#x017F;&#x017F;ers von der Sonnen Wa&#x0364;r-<lb/>
me und durch die <hi rendition="#aq">De&#x017F;tillation</hi> u&#x0364;ber dem Feuer<lb/>
zutragen. Wir wollen al&#x017F;o die wahren Ur&#x017F;a-<lb/>
chen der angeregten <hi rendition="#aq">Phænomenorum</hi> unter&#x017F;u-<lb/>
chen, und die&#x017F;elben durch andere Natur-ge-<lb/>
ma&#x0364;&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">Experimenta</hi> weiter erla&#x0364;utern, und ein ie-<lb/>
des wohin es geho&#x0364;ret auf un&#x017F;ere Sa&#x0364;tze <hi rendition="#aq">applici-</hi><lb/>
ren.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 20.</head>
          <p>Das er&#x017F;te<note place="foot" n="*">Der er&#x017F;te Satz.</note> &#x017F;o wir zu erwei&#x017F;en und dar-<lb/>
zuthun vorgenommen haben, i&#x017F;t:</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Daß</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[93/0113] der Pyrmontiſchen Geſund-Brunnen. ein, daß nur 2 Drittheil Quentlein dazu gefuͤl- let werden muſten, mit welchem es dem gemei- nen Waſſer voͤllig gleich kam, alſo daß die Spi- ritus, oder vielmehr die Lufft mit und bey denen Spiritibus die 5 Pfund Waſſer uͤber ein Quent- lein leichter gemachet, als ſolches ſonſten nach Ausrechnung des Sediments haͤtte ſeyn muͤſſen. Nachmahls, da ich dieſes Experiment einige mahle wiederhohlet, habe gefunden, daß dieſe Maaß ſich veraͤndere, und daß das Waſſer, nachdem die Lufft ſchwehrer oder leichter, auch mehr oder weniger von demſelben in ſich nehme, welches D.V. bey einer andern Gelegenheit um- ſtaͤndlicher und gruͤndlicher ſoll unterſuchet werden. §. 19. Dieſes ſind nun die vornehmſten Um- ſtaͤnde und Veraͤnderungen des Waſſers, auch die Scheidungen der Materien aus demſelben, welche ſich theils von ſelbſt, theils durch Ver- duͤnſtung des Waſſers von der Sonnen Waͤr- me und durch die Deſtillation uͤber dem Feuer zutragen. Wir wollen alſo die wahren Urſa- chen der angeregten Phænomenorum unterſu- chen, und dieſelben durch andere Natur-ge- maͤſſe Experimenta weiter erlaͤutern, und ein ie- des wohin es gehoͤret auf unſere Saͤtze applici- ren. §. 20. Das erſte * ſo wir zu erweiſen und dar- zuthun vorgenommen haben, iſt: Daß * Der erſte Satz.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/113
Zitationshilfe: Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/113>, abgerufen am 21.11.2024.