Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789.heiliget. Nach deinen Gesetzen will ich sie in den Gedenkspruch: Es ist ein grosser Gewinn, XLV.
heiliget. Nach deinen Geſetzen will ich ſie in den Gedenkſpruch: Es iſt ein groſſer Gewinn, XLV.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0090" n="86"/> heiliget. Nach deinen Geſetzen will ich ſie in den<lb/> Berufswerken meines Standes zum Dienſte anderer<lb/> Menſchen, wie zu meinem eigenen Beſten gebrauchen.<lb/> Verleihe o Vater! auch heute mir und allen, die mir<lb/> angehören, das unſchätzbare Geſchenk der Geſundheit<lb/> und deinen göttlichen Segen in unſern Unternehmun-<lb/> gen. Alle meine Arbeiten will ich als vor deinem<lb/> Angeſicht mit gewiſſenhafter Treue verrichten; nicht<lb/> nur etwa Menſchen, ſondern dir vornemlich will<lb/> ich dadurch zu gefallen ſuchen; nach vergänglichen<lb/> Gütern nicht ſorgenvoll geitzen, ſondern dir die<lb/> Belohnung meines Fleiſes, im kindlichen Vertrauen<lb/> auf deine Güte, ganz überlaſſen. Schenke mir nur<lb/> immer den frohen Muth, der alle Geſchäfte ſo ſehr<lb/> erleichtert; verleihe mir durch deine Religion die Zu-<lb/> friedenheit des Geiſtes, die mehr als der größte<lb/> Reichthum iſt. Mache mich weiſe, in allem ſo zu<lb/> reden und zu handeln, wie es einem wahren Chriſten<lb/> anſtändig iſt. Stehe mir in den widrigen Begegniſſen<lb/> dieſes Lebens gnädig bey, daß ich nicht ungeduldig und<lb/> zaghaft werde. So werde ich mein Tagewerk frölich<lb/> vollenden; ſo werde ich des Abends mit dankbarem<lb/> Gemüthe dich dafür loben und preiſen. Amen!</p><lb/> <cit> <quote>Gedenkſpruch: <hi rendition="#g">Es iſt ein groſſer Gewinn,<lb/> wenn man gotſelig iſt und läſſet ſich ge-<lb/> nügen.</hi> 1 Tim. 6, 6.</quote> </cit> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">XLV.</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [86/0090]
heiliget. Nach deinen Geſetzen will ich ſie in den
Berufswerken meines Standes zum Dienſte anderer
Menſchen, wie zu meinem eigenen Beſten gebrauchen.
Verleihe o Vater! auch heute mir und allen, die mir
angehören, das unſchätzbare Geſchenk der Geſundheit
und deinen göttlichen Segen in unſern Unternehmun-
gen. Alle meine Arbeiten will ich als vor deinem
Angeſicht mit gewiſſenhafter Treue verrichten; nicht
nur etwa Menſchen, ſondern dir vornemlich will
ich dadurch zu gefallen ſuchen; nach vergänglichen
Gütern nicht ſorgenvoll geitzen, ſondern dir die
Belohnung meines Fleiſes, im kindlichen Vertrauen
auf deine Güte, ganz überlaſſen. Schenke mir nur
immer den frohen Muth, der alle Geſchäfte ſo ſehr
erleichtert; verleihe mir durch deine Religion die Zu-
friedenheit des Geiſtes, die mehr als der größte
Reichthum iſt. Mache mich weiſe, in allem ſo zu
reden und zu handeln, wie es einem wahren Chriſten
anſtändig iſt. Stehe mir in den widrigen Begegniſſen
dieſes Lebens gnädig bey, daß ich nicht ungeduldig und
zaghaft werde. So werde ich mein Tagewerk frölich
vollenden; ſo werde ich des Abends mit dankbarem
Gemüthe dich dafür loben und preiſen. Amen!
Gedenkſpruch: Es iſt ein groſſer Gewinn,
wenn man gotſelig iſt und läſſet ſich ge-
nügen. 1 Tim. 6, 6.
XLV.
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