pse_689.001 das nicht Anlaß zur Freude? Wir schließen mit den Worten pse_689.002 des Dichters Max Mell:
pse_689.003 "Was aus allen den Prüfungen der Menschen in die Kunst pse_689.004 eingeht, legt ihr Kraft zu und Bereicherung eben zur Erfüllung pse_689.005 ihrer Sendung. Die aber ist dieselbe, die sie ewig war, pse_689.006 Freude zu bringen, und sie wird es wieder tun. Das vorauszusagen pse_689.007 ist leicht: sie ist ein unzerstörbares Element, sie ist ein pse_689.008 Lebenswert, den ein hoher Sinn, wie der Adalbert Stifters, pse_689.009 unmittelbar neben die Religion setzte. Es ist unsere Aufgabe, pse_689.010 dies festzuhalten. Wir sind in die zweite Hälfte des Jahrhunderts pse_689.011 getreten, das muß uns eine furchtbare Mahnung sein. pse_689.012 Ihre Ergebnisse dürfen denen der ersten nicht gleichen. Innerstes pse_689.013 Wollen des Geschöpfs ist Freude; die Kunst ist wie pse_689.014 nichts sonst imstande, sie zu erheben und zu veredeln und pse_689.015 nicht zuletzt das Gefühl für die Heiligkeit des Lebens zu erwecken pse_689.016 und zu schärfen."
pse_689.001 das nicht Anlaß zur Freude? Wir schließen mit den Worten pse_689.002 des Dichters Max Mell:
pse_689.003 »Was aus allen den Prüfungen der Menschen in die Kunst pse_689.004 eingeht, legt ihr Kraft zu und Bereicherung eben zur Erfüllung pse_689.005 ihrer Sendung. Die aber ist dieselbe, die sie ewig war, pse_689.006 Freude zu bringen, und sie wird es wieder tun. Das vorauszusagen pse_689.007 ist leicht: sie ist ein unzerstörbares Element, sie ist ein pse_689.008 Lebenswert, den ein hoher Sinn, wie der Adalbert Stifters, pse_689.009 unmittelbar neben die Religion setzte. Es ist unsere Aufgabe, pse_689.010 dies festzuhalten. Wir sind in die zweite Hälfte des Jahrhunderts pse_689.011 getreten, das muß uns eine furchtbare Mahnung sein. pse_689.012 Ihre Ergebnisse dürfen denen der ersten nicht gleichen. Innerstes pse_689.013 Wollen des Geschöpfs ist Freude; die Kunst ist wie pse_689.014 nichts sonst imstande, sie zu erheben und zu veredeln und pse_689.015 nicht zuletzt das Gefühl für die Heiligkeit des Lebens zu erwecken pse_689.016 und zu schärfen.«
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0705"n="689"/><lbn="pse_689.001"/>
das nicht Anlaß zur Freude? Wir schließen mit den Worten <lbn="pse_689.002"/>
des Dichters Max Mell:</p><p><lbn="pse_689.003"/>
»Was aus allen den Prüfungen der Menschen in die Kunst <lbn="pse_689.004"/>
eingeht, legt ihr Kraft zu und Bereicherung eben zur Erfüllung <lbn="pse_689.005"/>
ihrer Sendung. Die aber ist dieselbe, die sie ewig war, <lbn="pse_689.006"/>
Freude zu bringen, und sie wird es wieder tun. Das vorauszusagen <lbn="pse_689.007"/>
ist leicht: sie ist ein unzerstörbares Element, sie ist ein <lbn="pse_689.008"/>
Lebenswert, den ein hoher Sinn, wie der Adalbert Stifters, <lbn="pse_689.009"/>
unmittelbar neben die Religion setzte. Es ist unsere Aufgabe, <lbn="pse_689.010"/>
dies festzuhalten. Wir sind in die zweite Hälfte des Jahrhunderts <lbn="pse_689.011"/>
getreten, das muß uns eine furchtbare Mahnung sein. <lbn="pse_689.012"/>
Ihre Ergebnisse dürfen denen der ersten nicht gleichen. Innerstes <lbn="pse_689.013"/>
Wollen des Geschöpfs ist Freude; die Kunst ist wie <lbn="pse_689.014"/>
nichts sonst imstande, sie zu erheben und zu veredeln und <lbn="pse_689.015"/>
nicht zuletzt das Gefühl für die Heiligkeit des Lebens zu erwecken <lbn="pse_689.016"/>
und zu schärfen.«</p></div></div></div></body></text></TEI>
[689/0705]
pse_689.001
das nicht Anlaß zur Freude? Wir schließen mit den Worten pse_689.002
des Dichters Max Mell:
pse_689.003
»Was aus allen den Prüfungen der Menschen in die Kunst pse_689.004
eingeht, legt ihr Kraft zu und Bereicherung eben zur Erfüllung pse_689.005
ihrer Sendung. Die aber ist dieselbe, die sie ewig war, pse_689.006
Freude zu bringen, und sie wird es wieder tun. Das vorauszusagen pse_689.007
ist leicht: sie ist ein unzerstörbares Element, sie ist ein pse_689.008
Lebenswert, den ein hoher Sinn, wie der Adalbert Stifters, pse_689.009
unmittelbar neben die Religion setzte. Es ist unsere Aufgabe, pse_689.010
dies festzuhalten. Wir sind in die zweite Hälfte des Jahrhunderts pse_689.011
getreten, das muß uns eine furchtbare Mahnung sein. pse_689.012
Ihre Ergebnisse dürfen denen der ersten nicht gleichen. Innerstes pse_689.013
Wollen des Geschöpfs ist Freude; die Kunst ist wie pse_689.014
nichts sonst imstande, sie zu erheben und zu veredeln und pse_689.015
nicht zuletzt das Gefühl für die Heiligkeit des Lebens zu erwecken pse_689.016
und zu schärfen.«
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: gekennzeichnet;
Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: nicht übernommen;
Kustoden: nicht übernommen;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): wie Vorlage;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: nicht übernommen;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Seidler, Herbert: Die Dichtung: Wesen, Form, Dasein. Stuttgart, 1959, S. 689. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seidler_poetik_1959/705>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.