pse_518.001 Anders ist die Kalendergeschichte geformt. Ihre Meister sind pse_518.002 Hebel, dann Gotthelf, wieder Wilhelm Schäfer und auch pse_518.003 B. Brecht, der einen deutlichen Propagandahintergrund pse_518.004 schafft. Sie gibt sich harmlos und schlicht, es scheint zunächst pse_518.005 vor allem auf das liebenswürdige, unterhaltsame Erzählen pse_518.006 anzukommen. Aber in dieser Einfalt offenbart sich die Seele pse_518.007 einer ganzen Sprachgemeinschaft und zugleich die Ehrfurcht pse_518.008 vor allen Geheimnissen und allen Geschehnissen in der Welt.
pse_518.009 Ein Erzeugnis unserer modernen Zivilisation ist die Kurzgeschichte.pse_518.010 Das Wort, so deutsch es klingt, ist eine Lehnübersetzung pse_518.011 aus dem angloamerikanischen "short story". Dort bezeichnet pse_518.012 das Wort ursprünglich die Novelle, seit Poe dann pse_518.013 auch diese neue Form knappen Erzählens, so daß das Wort pse_518.014 dort zweideutig ist. Dagegen bezeichnen wir mit dem deutschen pse_518.015 Wort eindeutig eine bestimmte Art knappen und strengen pse_518.016 Prosaerzählens, und auch das englische Wort wird zusehends pse_518.017 immer mehr dafür eingesetzt. Die Erzählart war zuerst pse_518.018 künstlerisch belastet, weil man vielfach auch üble Magazingeschichten pse_518.019 so nannte. In den dreißiger Jahren unseres pse_518.020 Jahrhunderts ist sie außer in Deutschland Mode geworden. pse_518.021 Das äußere Werden hängt mit dem Anwachsen des Zeitungs- pse_518.022 und Magazinkonsums zusammen, mit der Gehetztheit unseres pse_518.023 Lebens, mit dem Lesehunger auf der Fahrt in die Arbeit. pse_518.024 Für die künstlerische Ausbildung ist die Tatsache wichtig, daß pse_518.025 im Naturalismus die strenge Novellenform verfällt und an pse_518.026 ihre Stelle die Skizze tritt: sie gibt nur Stimmung, keine pse_518.027 Handlung. Die Kurzgeschichte ist durch ganz bestimmte pse_518.028 Merkmale deutlich umschrieben. Sie ist kürzer als die Novelle, pse_518.029 nach amerikanischer Weise schränkt man sie sogar genau auf pse_518.030 Wortzahlen ein: zwischen 1000 und 20 000 Worten liegt ihr pse_518.031 Gebiet. Solche Schranken haben auch für Inhalt und Gestaltung pse_518.032 Bedeutung. Der Kurzgeschichte fehlt jegliche Einleitung, pse_518.033 sie erzählt linear, nicht in verschiedenen Schichten, denn sie pse_518.034 greift nur ein Charakteristikum heraus und steuert auf dieses pse_518.035 zu. Sie gibt nur Wesentliches. Sie ist also ein deutliches Kunstprodukt, pse_518.036 das nach ganz bestimmten strengen Gesetzen zu pse_518.037 gestalten ist. Von der Anekdote unterscheidet sich die Kurzgeschichte pse_518.038 durch das Fehlen einer Pointe, die die Art einer
pse_518.001 Anders ist die Kalendergeschichte geformt. Ihre Meister sind pse_518.002 Hebel, dann Gotthelf, wieder Wilhelm Schäfer und auch pse_518.003 B. Brecht, der einen deutlichen Propagandahintergrund pse_518.004 schafft. Sie gibt sich harmlos und schlicht, es scheint zunächst pse_518.005 vor allem auf das liebenswürdige, unterhaltsame Erzählen pse_518.006 anzukommen. Aber in dieser Einfalt offenbart sich die Seele pse_518.007 einer ganzen Sprachgemeinschaft und zugleich die Ehrfurcht pse_518.008 vor allen Geheimnissen und allen Geschehnissen in der Welt.
pse_518.009 Ein Erzeugnis unserer modernen Zivilisation ist die Kurzgeschichte.pse_518.010 Das Wort, so deutsch es klingt, ist eine Lehnübersetzung pse_518.011 aus dem angloamerikanischen »short story«. Dort bezeichnet pse_518.012 das Wort ursprünglich die Novelle, seit Poe dann pse_518.013 auch diese neue Form knappen Erzählens, so daß das Wort pse_518.014 dort zweideutig ist. Dagegen bezeichnen wir mit dem deutschen pse_518.015 Wort eindeutig eine bestimmte Art knappen und strengen pse_518.016 Prosaerzählens, und auch das englische Wort wird zusehends pse_518.017 immer mehr dafür eingesetzt. Die Erzählart war zuerst pse_518.018 künstlerisch belastet, weil man vielfach auch üble Magazingeschichten pse_518.019 so nannte. In den dreißiger Jahren unseres pse_518.020 Jahrhunderts ist sie außer in Deutschland Mode geworden. pse_518.021 Das äußere Werden hängt mit dem Anwachsen des Zeitungs- pse_518.022 und Magazinkonsums zusammen, mit der Gehetztheit unseres pse_518.023 Lebens, mit dem Lesehunger auf der Fahrt in die Arbeit. pse_518.024 Für die künstlerische Ausbildung ist die Tatsache wichtig, daß pse_518.025 im Naturalismus die strenge Novellenform verfällt und an pse_518.026 ihre Stelle die Skizze tritt: sie gibt nur Stimmung, keine pse_518.027 Handlung. Die Kurzgeschichte ist durch ganz bestimmte pse_518.028 Merkmale deutlich umschrieben. Sie ist kürzer als die Novelle, pse_518.029 nach amerikanischer Weise schränkt man sie sogar genau auf pse_518.030 Wortzahlen ein: zwischen 1000 und 20 000 Worten liegt ihr pse_518.031 Gebiet. Solche Schranken haben auch für Inhalt und Gestaltung pse_518.032 Bedeutung. Der Kurzgeschichte fehlt jegliche Einleitung, pse_518.033 sie erzählt linear, nicht in verschiedenen Schichten, denn sie pse_518.034 greift nur ein Charakteristikum heraus und steuert auf dieses pse_518.035 zu. Sie gibt nur Wesentliches. Sie ist also ein deutliches Kunstprodukt, pse_518.036 das nach ganz bestimmten strengen Gesetzen zu pse_518.037 gestalten ist. Von der Anekdote unterscheidet sich die Kurzgeschichte pse_518.038 durch das Fehlen einer Pointe, die die Art einer
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0534"n="518"/><p><lbn="pse_518.001"/>
Anders ist die <hirendition="#i">Kalendergeschichte</hi> geformt. Ihre Meister sind <lbn="pse_518.002"/>
Hebel, dann Gotthelf, wieder Wilhelm Schäfer und auch <lbn="pse_518.003"/>
B. Brecht, der einen deutlichen Propagandahintergrund <lbn="pse_518.004"/>
schafft. Sie gibt sich harmlos und schlicht, es scheint zunächst <lbn="pse_518.005"/>
vor allem auf das liebenswürdige, unterhaltsame Erzählen <lbn="pse_518.006"/>
anzukommen. Aber in dieser Einfalt offenbart sich die Seele <lbn="pse_518.007"/>
einer ganzen Sprachgemeinschaft und zugleich die Ehrfurcht <lbn="pse_518.008"/>
vor allen Geheimnissen und allen Geschehnissen in der Welt.</p><p><lbn="pse_518.009"/>
Ein Erzeugnis unserer modernen Zivilisation ist die <hirendition="#i">Kurzgeschichte.</hi><lbn="pse_518.010"/>
Das Wort, so deutsch es klingt, ist eine Lehnübersetzung <lbn="pse_518.011"/>
aus dem angloamerikanischen »short story«. Dort bezeichnet <lbn="pse_518.012"/>
das Wort ursprünglich die Novelle, seit Poe dann <lbn="pse_518.013"/>
auch diese neue Form knappen Erzählens, so daß das Wort <lbn="pse_518.014"/>
dort zweideutig ist. Dagegen bezeichnen wir mit dem deutschen <lbn="pse_518.015"/>
Wort eindeutig eine bestimmte Art knappen und strengen <lbn="pse_518.016"/>
Prosaerzählens, und auch das englische Wort wird zusehends <lbn="pse_518.017"/>
immer mehr dafür eingesetzt. Die Erzählart war zuerst <lbn="pse_518.018"/>
künstlerisch belastet, weil man vielfach auch üble Magazingeschichten <lbn="pse_518.019"/>
so nannte. In den dreißiger Jahren unseres <lbn="pse_518.020"/>
Jahrhunderts ist sie außer in Deutschland Mode geworden. <lbn="pse_518.021"/>
Das äußere Werden hängt mit dem Anwachsen des Zeitungs- <lbn="pse_518.022"/>
und Magazinkonsums zusammen, mit der Gehetztheit unseres <lbn="pse_518.023"/>
Lebens, mit dem Lesehunger auf der Fahrt in die Arbeit. <lbn="pse_518.024"/>
Für die künstlerische Ausbildung ist die Tatsache wichtig, daß <lbn="pse_518.025"/>
im Naturalismus die strenge Novellenform verfällt und an <lbn="pse_518.026"/>
ihre Stelle die Skizze tritt: sie gibt nur Stimmung, keine <lbn="pse_518.027"/>
Handlung. Die Kurzgeschichte ist durch ganz bestimmte <lbn="pse_518.028"/>
Merkmale deutlich umschrieben. Sie ist kürzer als die Novelle, <lbn="pse_518.029"/>
nach amerikanischer Weise schränkt man sie sogar genau auf <lbn="pse_518.030"/>
Wortzahlen ein: zwischen 1000 und 20 000 Worten liegt ihr <lbn="pse_518.031"/>
Gebiet. Solche Schranken haben auch für Inhalt und Gestaltung <lbn="pse_518.032"/>
Bedeutung. Der Kurzgeschichte fehlt jegliche Einleitung, <lbn="pse_518.033"/>
sie erzählt linear, nicht in verschiedenen Schichten, denn sie <lbn="pse_518.034"/>
greift nur ein Charakteristikum heraus und steuert auf dieses <lbn="pse_518.035"/>
zu. Sie gibt nur Wesentliches. Sie ist also ein deutliches Kunstprodukt, <lbn="pse_518.036"/>
das nach ganz bestimmten strengen Gesetzen zu <lbn="pse_518.037"/>
gestalten ist. Von der Anekdote unterscheidet sich die Kurzgeschichte <lbn="pse_518.038"/>
durch das Fehlen einer Pointe, die die Art einer
</p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[518/0534]
pse_518.001
Anders ist die Kalendergeschichte geformt. Ihre Meister sind pse_518.002
Hebel, dann Gotthelf, wieder Wilhelm Schäfer und auch pse_518.003
B. Brecht, der einen deutlichen Propagandahintergrund pse_518.004
schafft. Sie gibt sich harmlos und schlicht, es scheint zunächst pse_518.005
vor allem auf das liebenswürdige, unterhaltsame Erzählen pse_518.006
anzukommen. Aber in dieser Einfalt offenbart sich die Seele pse_518.007
einer ganzen Sprachgemeinschaft und zugleich die Ehrfurcht pse_518.008
vor allen Geheimnissen und allen Geschehnissen in der Welt.
pse_518.009
Ein Erzeugnis unserer modernen Zivilisation ist die Kurzgeschichte. pse_518.010
Das Wort, so deutsch es klingt, ist eine Lehnübersetzung pse_518.011
aus dem angloamerikanischen »short story«. Dort bezeichnet pse_518.012
das Wort ursprünglich die Novelle, seit Poe dann pse_518.013
auch diese neue Form knappen Erzählens, so daß das Wort pse_518.014
dort zweideutig ist. Dagegen bezeichnen wir mit dem deutschen pse_518.015
Wort eindeutig eine bestimmte Art knappen und strengen pse_518.016
Prosaerzählens, und auch das englische Wort wird zusehends pse_518.017
immer mehr dafür eingesetzt. Die Erzählart war zuerst pse_518.018
künstlerisch belastet, weil man vielfach auch üble Magazingeschichten pse_518.019
so nannte. In den dreißiger Jahren unseres pse_518.020
Jahrhunderts ist sie außer in Deutschland Mode geworden. pse_518.021
Das äußere Werden hängt mit dem Anwachsen des Zeitungs- pse_518.022
und Magazinkonsums zusammen, mit der Gehetztheit unseres pse_518.023
Lebens, mit dem Lesehunger auf der Fahrt in die Arbeit. pse_518.024
Für die künstlerische Ausbildung ist die Tatsache wichtig, daß pse_518.025
im Naturalismus die strenge Novellenform verfällt und an pse_518.026
ihre Stelle die Skizze tritt: sie gibt nur Stimmung, keine pse_518.027
Handlung. Die Kurzgeschichte ist durch ganz bestimmte pse_518.028
Merkmale deutlich umschrieben. Sie ist kürzer als die Novelle, pse_518.029
nach amerikanischer Weise schränkt man sie sogar genau auf pse_518.030
Wortzahlen ein: zwischen 1000 und 20 000 Worten liegt ihr pse_518.031
Gebiet. Solche Schranken haben auch für Inhalt und Gestaltung pse_518.032
Bedeutung. Der Kurzgeschichte fehlt jegliche Einleitung, pse_518.033
sie erzählt linear, nicht in verschiedenen Schichten, denn sie pse_518.034
greift nur ein Charakteristikum heraus und steuert auf dieses pse_518.035
zu. Sie gibt nur Wesentliches. Sie ist also ein deutliches Kunstprodukt, pse_518.036
das nach ganz bestimmten strengen Gesetzen zu pse_518.037
gestalten ist. Von der Anekdote unterscheidet sich die Kurzgeschichte pse_518.038
durch das Fehlen einer Pointe, die die Art einer
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: gekennzeichnet;
Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: nicht übernommen;
Kustoden: nicht übernommen;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): wie Vorlage;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: nicht übernommen;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Seidler, Herbert: Die Dichtung: Wesen, Form, Dasein. Stuttgart, 1959, S. 518. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seidler_poetik_1959/534>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.