Seckendorff, Veit Ludwig von: Teutscher Fürsten Stat. Frankfurt (Main), 1656.Teutschen Fürsten-Stats richtige Stewerbücher vnd Regiester/ darinn der Leute stiwerbare Gü-ter/ vnd wie hoch iedes angelegt/ Verzeichnet gehalten werden müssen/ von dem ieden auch ein Exemplar in der Stewer Ober-Einnahme oder Fürstl. Cammer seyn soll. Nichts weniger hat man auch bey Revision oder verfertigung newer Anschläge eine gewisse Instruction bey handen/ wie solcher Tax vnnd Anschlag/ nach ermessigung der Vmbstände/ vnd Gelegeheit des Orts/ mit zu ziehung der Erfahrnen vnd Eltisten auß den Gemeinden zu machen sey. Wie aber auch in willkührlichen Stewren nach geschehener Bewilligung Wann nun der Gebrauch der Stewer der Fürstl. Cammer zu dero Er- nutzliche Errinne- rung wegen der Steuer anlagen. Weil denn nun hierauß abzunehmen/ wie die Landes-Stewerbar- halten/
Teutſchen Fuͤrſten-Stats richtige Stewerbuͤcher vnd Regieſter/ darinn der Leute ſtiwerbare Guͤ-ter/ vnd wie hoch iedes angelegt/ Verzeichnet gehalten werden muͤſſen/ von dem ieden auch ein Exemplar in der Stewer Ober-Einnahme oder Fuͤrſtl. Cammer ſeyn ſoll. Nichts weniger hat man auch bey Reviſion oder verfertigung newer Anſchlaͤge eine gewiſſe Inſtruction bey handen/ wie ſolcher Tax vnnd Anſchlag/ nach ermeſſigung der Vmbſtaͤnde/ vnd Gelegeheit des Orts/ mit zu ziehung der Erfahrnen vnd Eltiſten auß den Gemeinden zu machen ſey. Wie aber auch in willkuͤhrlichen Stewren nach geſchehener Bewilligung Wann nun der Gebrauch der Stewer der Fuͤrſtl. Cammer zu dero Er- nutzliche Errinne- rung wegẽ der Steuer anlagen. Weil denn nun hierauß abzunehmen/ wie die Landes-Stewerbar- halten/
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Teutſchen Fuͤrſten-Stats
richtige Stewerbuͤcher vnd Regieſter/ darinn der Leute ſtiwerbare Guͤ-
ter/ vnd wie hoch iedes angelegt/ Verzeichnet gehalten werden muͤſſen/ von dem
ieden auch ein Exemplar in der Stewer Ober-Einnahme oder Fuͤrſtl. Cammer
ſeyn ſoll. Nichts weniger hat man auch bey Reviſion oder verfertigung newer
Anſchlaͤge eine gewiſſe Inſtruction bey handen/ wie ſolcher Tax vnnd Anſchlag/
nach ermeſſigung der Vmbſtaͤnde/ vnd Gelegeheit des Orts/ mit zu ziehung der
Erfahrnen vnd Eltiſten auß den Gemeinden zu machen ſey.
Wie aber auch in willkuͤhrlichen Stewren nach geſchehener Bewilligung
eine Schuldigkeit erwaͤchſt/ alſo wird in ſolchen vnnd denn Reichsſtewren
wieder die Seinigen endlich durch die Gerichsbediente iedes Orts durch auß-
pfaͤndung vnd dergleichen Mittel oder durch Einlegung bewehrter Leute/ denen
man taͤglich etwas reichen muß/ wie ſonderlich in Kriegslaͤufften vnd eylenden
Faͤllen gebraͤuchlich auff der Obe-Einnahme errinnern vnd des Landsherren
anordnung/ Exequiret.
Wann nun der Gebrauch der Stewer der Fuͤrſtl. Cammer zu dero Er-
leuchterung alleine gelaſſen iſt/ ſo wird ſie durch die Ober-Emnaͤhmer dahin ein-
geſchuͤttet/ vnd haben ſie damit daß Jhrige vollbracht/ es liegt aber nachmalß
den Cam̃er-verordneten ob/ daß empfangene gebuͤhrlich zu berechnen. So aber
die Stewren zu bezahlung gemeiner Lands oder auff die Landſchafft genomme-
ner Herrſchaffts ſchulden/ oder zu ertragung einer Kriegeslaſt/ abrichtung des
Reichs vnd dergleichen gemeiner Anlagen angewendet werden ſollen ſo muͤſſen
die Ober Einnehmer nach Form vnd Jnhalt der bewilligten Anlage/ vnd auff
verordnung des Landes-Fuͤrſten/ auch die Außzahlung an gehoͤrige Orte thun
vnd deßwegen Rechnung fuͤhren/ zu deren abhoͤrung vnd Iuſtificirung andere
Perſonen von der Landſchafft vnd Cam̃er/ bedienten pflegen Deputirt zu werdẽ.
Weil denn nun hierauß abzunehmen/ wie die Landes-Stewerbar-
keit oder daß Ius Collectandi ein ſo hohes Regal, dabey aber voller Gefahr
vnd groſſerverantwortung ſey/ in dem es iederman im Lande/ vnd ſonderlich
den gemeinen armen Hauß wirth/ welcher ſeines Standes vnd Weſens halben
keines Vorzugs oder Befreyhung ſich zu getroͤſten hat/ am meiſten betrifft: So
pflegen die Chriſtlichen hohẽ Obrigkeiten/ welche dieſes Rechts
faͤhig ſind billich deſto behutſamer damit zu verfahren: Vnd da-
mit ſie deſto weniger Vrſach haben/ ſolche Extraordinar Mittel
zu brauchen ihre Cammer-Guͤter deſto fleiſſiger in acht zu neh-
men/ gute ordentliche Hauß- vnd Hoffhaltung zu führen/ den
Pracht vnd Vberfluß abzuſchaffen vnd zu vermeiden/ vnd alſo
anderſt nicht alß in hochdringenden noͤthen die Stewer zu be-
gehren/ dieſelbe zu dem Ende/ darzu ſie gewilliget/ trewlich vnd
wol anzuwenden/ eine rechtmaͤſſige billige Proportion darmit zu
halten/
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