Seckendorff, Veit Ludwig von: Teutscher Fürsten Stat. Frankfurt (Main), 1656.Teutschen Fürsten-Stats Wie alle diese Einkunfften zu sechs Hauptsachen angewendet werden. Daß allen Regiementen ordentlicher Weise die Mittel beyhan- den seyn/ wenn damitrecht umbgegangen wird. wendigkeit vnd Vr- sprung Fürstl. Vn terhal- tungs Mit tel. AVß Betrachtung des vorhergehenden andern Bey denen Erblichen Königreichen/ Fürstenthumen vnd Herrschafften/ Jns
Teutſchen Fuͤrſten-Stats Wie alle dieſe Einkunfften zu ſechs Hauptſachen angewendet werden. Daß allen Regiementen ordentlicher Weiſe die Mittel beyhan- den ſeyn/ wenn damitrecht umbgegangen wird. wendigkeit vnd Vr- ſprung Fuͤrſtl. Vn terhal- tungs Mit tel. AVß Betrachtũg des vorhergehenden andern Bey denen Erblichen Koͤnigreichen/ Fuͤrſtenthumen vnd Herrſchafften/ Jns
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Teutſchen Fuͤrſten-Stats
Wie alle dieſe Einkunfften zu ſechs Hauptſachen angewendet
werden.
Daß allen Regiementen ordentlicher Weiſe die Mittel beyhan-
den ſeyn/ wenn damitrecht umbgegangen wird.
AVß Betrachtũg des vorhergehenden andern
Theils iſt leichtlich abzunehmen/ wie groſſe vnd ſchwere Ko-
ſten Muͤhe vnd Arbeit/ wie viel Diener vnd Leute zu der ver-
fuͤhrung eines Fuͤrſtlichen Regiements von noͤthen ſeyn/ da-
mit Ordnung Friede/ Recht vnd Wohlſtand im Lande erhal-
ten/ auch dem Landsherrn vnd ſeinen angehoͤrigen/ ihr gezie-
mendes Anſtaͤndiges außkommen erfolge/ vnd Er darneben ſeiner ſchweren Re-
giements laſt ergetzet werde: Es iſt auch nicht zu zweiffeln wo ein Volck vnd
Landſchafft/ daß von ſich ſelbſt frey vnd noch unter keiner Herrſchafft were/
noch heute zu Tage ihme einen Koͤnig oder Fuͤrſten erwehlen wolte/ der zumahl
nicht von ſeinen eignen Mitteln reichlich Leben koͤnte/ daß dieſes die Erſte vnd
nechſte Frage bey der aufftragung ſolcher Regiements laſt ſeyn wuͤrde/ wie vnd
anff was Maſſe die Koſten zu Verlag ſolches Stands vnnd gebuͤhrlicher erge-
tzung des Regenten auß gemeinen/ oder zuſammen ſchiſſung auß eines ieden
Privat Mitteln auffzubringen: Jnmaſſen denn auß H. Schrifft bekant/ daß
alß das Volck Jſraelihnen einen Koͤnig fuͤrzuſetzen von den Propheten Sa-
muel begehrten/ dieſer ihnen auß Gottes Befehl alſobald entdeckte/ wie der newe-
Koͤnig ſeinen Vnterhalt auß ihren beſten Aeckern vnd Weinbergen/ auß den
Zehenden von derſelben Ertrag vnnd auß dem Dienſte der Vnterthanen neh-
men wuͤrde.
Bey denen Erblichen Koͤnigreichen/ Fuͤrſtenthumen vnd Herrſchafften/
die ſchon in der Welt vor langen Zeiten her auffkommen/ ſind auch allenthal-
ben Theils bey ihren erſten Vrſprung/ Theils durch nachmalige Vermehrung
gewiſſe Guͤter/ Einkunfften/ vnd Vorzuge zu finden/ deren ſich die Landsher-
ren zu ihrer Vnterhaltung vnd verfuͤhrung des Regiements gebrauchen/ wel-
che ins gemein Cammer- oder auch Tafelguͤter/ vnnd Herrſchaffts
Einkunfften genennet werden/ darumb/ daß ſolche in des Landsherrn eige-
nem gewarſam/ vnd beſonders dazu verordneten Oertern die man Cammern
nent/ oder zu ſeiner Tafel oder mehrentheils eingebracht werden; Alſo daß
nunmehr nicht von der Art vnd Stifftung/ ſondern nur von der gegenwertigen
Beſchaffenheit rechter Adminiſtration vnd Gebrauch derſelben zu reden/ Maſ-
ſen wir denn auch in dieſem Bericht thun werden.
Jns
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