Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seckendorff, Veit Ludwig von: Teutscher Fürsten Stat. Frankfurt (Main), 1656.

Bild:
<< vorherige Seite

Anderer Theil.
Wissenschafften durch anführung in den niedern Künsten vnnd Sprachen zu
bereitet seyn/ wie denn an etzlichen Orten mit Nutz verordnet/ daß keiner mit
Gunst vnd Willen/ oder vertröstung künfftiger föderung auß den Schulen da-
hin gelassen wird/ biß er/ wie ietzt gemelt/ in Examinibus bestanden/ daselbst/ wenn
es anders wo auff einer Vniversitet noch nicht geschehen/ wird er Anfangs/ nach
einer Alten gewonheit mit gewissen vnd zwar fast Lächerichen Ceremonien (de-
rowegen auch dieser Gebrauch sehr abkommet) durch eine dazu bestelte Person/
Deponirt wie mans nennt/ vnd zu dem Stande eines Studenten gleichsam ein-
geweyhet/ vnd dadurch bedeutet/ daß er die Grobheit vnd ungeschickligkeit abzu-
legen vnd deß studierens vnnd erbarer Sitten sich zu befleissigen gedencke/ Er
wird dabey auch in etwas Examinirt, vnd darauff muß er sich bey dem Rectore
der Vnivesitet an geben/ seinen Nahmen in die Matricul vnd gewönliche Ver-
zeichnuß einschreiben lassen/ auch dabey Eydlich oder an Eydesstadt angeloben/
daß er seines studierens abwarten/ erbar Leben/ auch dem Rectori vnd Professo-
ribus Respect
vnd gehorsam leysten wolle.

Von diesen allen findet man in den Stiefftungs-Brieffen vnd Statuten8. Von et-
lichen nöti-
gen Pun-
cten zu gu-
ter Ord-
nung auff
Vniversite-
ten.

einer Vniversitet gnugsamen außführlichen Nachricht. Es befleissigen aber
die Lands Fürsten vnd Stifftungs-Herren der Vniversitet für sich vnnd durch
ihre Consistoria dahin/ daß 1. über der Stifftung selbst mit reichung der besol-
dung/ Vnterhaltung der Personen/ außtheilung ihrer Aempter vnd verrich-
tungen vnd dergleichen gehalten. 2. Denen Statutis, darnach sich die Professo-
res
vnd Studiosi richten sollen/ sträcklich nachgelebt/ ie zu weilen Nachfrag vnd
Visitationes darauff angestelt/ vnd zu förderst darnach gesehen vnd getrachtet
werde/ daß die Christliche reine Religion, an solchen Orten rechtschaffen erhal-
ten vnd von dardurch die daselbst erzogene Lehrer/ Kirchen- vnd Schuldiener
weiters vnd Beständig forgepflantzet werden möge. 3. Nichts weniger weil an
solchem Ort eine grosse Mänge studierender vnnd erwachsene Junge Leute sich
auffhält/ welche sich ziemlicher Freyheit anmassen/ vnd Jeder seines gefallens
Leben will/ (wie dann etliche Jahr hero ein solch üppiges vnd verkehrtes We-
sen/ daß also genanten Pennalisirens dadurch die new ankommende Studen-
tenjämmerlich geplaget/ vnd umb ihre Zeit/ studieren vnd Lebens-Mittel/ auch
wol umb ihre Gesundheit gebracht werden/ entstanden/ so wird durch alle
dienliche Mittel dahin gearbeitet/ daß solche in guter Zucht und stillen Wesen
erhalten/ ihuen auch umb ihre billiche bezahlung die Anschaffung der Lebens mit-
tel befördert werde. 4. Weil gleich wol manches feines Ingenium auß Man-
gel des Verlags nichts lernet/ die reichen aber dafür halten/ daß sie dessen nicht
bedürffen/ vnd dahero in allen Ständen grosser Mangel geschickter Leute/ son-
derlich bey Kirchen vnd Schuldiensten auch bey Gerichtsstellen/ sich ereignet:
So haben von Alters her die Landsherren/ sonderlich nach der Religions ende-

rung/
V ij

Anderer Theil.
Wiſſenſchafften durch anfuͤhrung in den niedern Kuͤnſten vnnd Sprachen zu
bereitet ſeyn/ wie denn an etzlichen Orten mit Nutz verordnet/ daß keiner mit
Gunſt vnd Willen/ oder vertroͤſtung kuͤnfftiger foͤderung auß den Schulen da-
hin gelaſſen wird/ biß er/ wie ietzt gemelt/ in Examinibus beſtanden/ daſelbſt/ weñ
es anders wo auff einer Vniverſitet noch nicht geſchehen/ wird er Anfangs/ nach
einer Alten gewonheit mit gewiſſen vnd zwar faſt Laͤcherichen Ceremonien (de-
rowegen auch dieſer Gebrauch ſehr abkommet) durch eine dazu beſtelte Perſon/
Deponirt wie mans nennt/ vnd zu dem Stande eines Studenten gleichſam ein-
geweyhet/ vnd dadurch bedeutet/ daß er die Grobheit vnd ungeſchickligkeit abzu-
legen vnd deß ſtudierens vnnd erbarer Sitten ſich zu befleiſſigen gedencke/ Er
wird dabey auch in etwas Examinirt, vnd darauff muß er ſich bey dem Rectore
der Vniveſitet an geben/ ſeinen Nahmen in die Matricul vnd gewoͤnliche Ver-
zeichnuß einſchreiben laſſen/ auch dabey Eydlich oder an Eydesſtadt angeloben/
daß er ſeines ſtudierens abwarten/ erbar Leben/ auch dem Rectori vnd Profeſſo-
ribus Reſpect
vnd gehorſam leyſten wolle.

Von dieſen allen findet man in den Stiefftungs-Brieffen vnd Statuten8. Von et-
lichen noͤti-
gen Pun-
cten zu gu-
ter Ord-
nung auff
Vniverſite-
ten.

einer Vniverſitet gnugſamen außfuͤhrlichen Nachricht. Es befleiſſigen aber
die Lands Fuͤrſten vnd Stifftungs-Herren der Vniverſitet fuͤr ſich vnnd durch
ihre Conſiſtoria dahin/ daß 1. uͤber der Stifftung ſelbſt mit reichung der beſol-
dung/ Vnterhaltung der Perſonen/ außtheilung ihrer Aempter vnd verrich-
tungen vnd dergleichen gehalten. 2. Denen Statutis, darnach ſich die Profeſſo-
res
vnd Studioſi richten ſollen/ ſtraͤcklich nachgelebt/ ie zu weilen Nachfrag vnd
Viſitationes darauff angeſtelt/ vnd zu foͤrderſt darnach geſehen vnd getrachtet
werde/ daß die Chriſtliche reine Religion, an ſolchen Orten rechtſchaffen erhal-
ten vnd von dardurch die daſelbſt erzogene Lehrer/ Kirchen- vnd Schuldiener
weiters vnd Beſtaͤndig forgepflantzet werden moͤge. 3. Nichts weniger weil an
ſolchem Ort eine groſſe Maͤnge ſtudierender vnnd erwachſene Junge Leute ſich
auffhaͤlt/ welche ſich ziemlicher Freyheit anmaſſen/ vnd Jeder ſeines gefallens
Leben will/ (wie dann etliche Jahr hero ein ſolch uͤppiges vnd verkehrtes We-
ſen/ daß alſo genanten Pennaliſirens dadurch die new ankommende Studen-
tenjaͤmmerlich geplaget/ vnd umb ihre Zeit/ ſtudieren vnd Lebens-Mittel/ auch
wol umb ihre Geſundheit gebracht werden/ entſtanden/ ſo wird durch alle
dienliche Mittel dahin gearbeitet/ daß ſolche in guter Zucht und ſtillen Weſen
erhaltẽ/ ihuen auch umb ihre billiche bezahlung die Anſchaffung der Lebens mit-
tel befoͤrdert werde. 4. Weil gleich wol manches feines Ingenium auß Man-
gel des Verlags nichts lernet/ die reichen aber dafuͤr halten/ daß ſie deſſen nicht
beduͤrffen/ vnd dahero in allen Staͤnden groſſer Mangel geſchickter Leute/ ſon-
derlich bey Kirchen vnd Schuldienſten auch bey Gerichtsſtellen/ ſich ereignet:
So haben von Alters her die Landsherren/ ſonderlich nach der Religions ende-

rung/
V ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0199" n="155"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anderer Theil.</hi></fw><lb/>
Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafften durch anfu&#x0364;hrung in den niedern Ku&#x0364;n&#x017F;ten vnnd Sprachen zu<lb/>
bereitet &#x017F;eyn/ wie denn an etzlichen Orten mit Nutz verordnet/ daß keiner mit<lb/>
Gun&#x017F;t vnd Willen/ oder vertro&#x0364;&#x017F;tung ku&#x0364;nfftiger fo&#x0364;derung auß den Schulen da-<lb/>
hin gela&#x017F;&#x017F;en wird/ biß er/ wie ietzt gemelt/ <hi rendition="#aq">in Examinibus</hi> be&#x017F;tanden/ da&#x017F;elb&#x017F;t/ wen&#x0303;<lb/>
es anders wo auff einer <hi rendition="#aq">Vniver&#x017F;itet</hi> noch nicht ge&#x017F;chehen/ wird er Anfangs/ nach<lb/>
einer Alten gewonheit mit gewi&#x017F;&#x017F;en vnd zwar fa&#x017F;t La&#x0364;cherichen <hi rendition="#aq">Ceremonien</hi> (de-<lb/>
rowegen auch die&#x017F;er Gebrauch &#x017F;ehr abkommet) durch eine dazu be&#x017F;telte Per&#x017F;on/<lb/><hi rendition="#aq">Deponirt</hi> wie mans nennt/ vnd zu dem Stande eines <hi rendition="#aq">Studenten</hi> gleich&#x017F;am ein-<lb/>
geweyhet/ vnd dadurch bedeutet/ daß er die Grobheit vnd unge&#x017F;chickligkeit abzu-<lb/>
legen vnd deß &#x017F;tudierens vnnd erbarer Sitten &#x017F;ich zu beflei&#x017F;&#x017F;igen gedencke/ Er<lb/>
wird dabey auch in etwas <hi rendition="#aq">Examinirt,</hi> vnd darauff muß er &#x017F;ich bey dem <hi rendition="#aq">Rectore</hi><lb/>
der <hi rendition="#aq">Vnive&#x017F;itet</hi> an geben/ &#x017F;einen Nahmen in die <hi rendition="#aq">Matricul</hi> vnd gewo&#x0364;nliche Ver-<lb/>
zeichnuß ein&#x017F;chreiben la&#x017F;&#x017F;en/ auch dabey Eydlich oder an Eydes&#x017F;tadt angeloben/<lb/>
daß er &#x017F;eines &#x017F;tudierens abwarten/ erbar Leben/ auch dem <hi rendition="#aq">Rectori</hi> vnd <hi rendition="#aq">Profe&#x017F;&#x017F;o-<lb/>
ribus Re&#x017F;pect</hi> vnd gehor&#x017F;am ley&#x017F;ten wolle.</p><lb/>
          <p>Von die&#x017F;en allen findet man in den Stiefftungs-Brieffen vnd <hi rendition="#aq">Statuten</hi><note place="right">8. Von et-<lb/>
lichen no&#x0364;ti-<lb/>
gen Pun-<lb/>
cten zu gu-<lb/>
ter Ord-<lb/>
nung auff<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Vniver&#x017F;ite-<lb/>
ten.</hi></hi></note><lb/>
einer <hi rendition="#aq">Vniver&#x017F;itet</hi> gnug&#x017F;amen außfu&#x0364;hrlichen Nachricht. Es beflei&#x017F;&#x017F;igen aber<lb/>
die Lands Fu&#x0364;r&#x017F;ten vnd Stifftungs-Herren der <hi rendition="#aq">Vniver&#x017F;itet</hi> fu&#x0364;r &#x017F;ich vnnd durch<lb/>
ihre <hi rendition="#aq">Con&#x017F;i&#x017F;toria</hi> dahin/ daß 1. u&#x0364;ber der Stifftung &#x017F;elb&#x017F;t mit reichung der be&#x017F;ol-<lb/>
dung/ Vnterhaltung der Per&#x017F;onen/ außtheilung ihrer Aempter vnd verrich-<lb/>
tungen vnd dergleichen gehalten. 2. Denen <hi rendition="#aq">Statutis,</hi> darnach &#x017F;ich die <hi rendition="#aq">Profe&#x017F;&#x017F;o-<lb/>
res</hi> vnd <hi rendition="#aq">Studio&#x017F;i</hi> richten &#x017F;ollen/ &#x017F;tra&#x0364;cklich nachgelebt/ ie zu weilen Nachfrag vnd<lb/><hi rendition="#aq">Vi&#x017F;itationes</hi> darauff ange&#x017F;telt/ vnd zu fo&#x0364;rder&#x017F;t darnach ge&#x017F;ehen vnd getrachtet<lb/>
werde/ daß die Chri&#x017F;tliche reine <hi rendition="#aq">Religion,</hi> an &#x017F;olchen Orten recht&#x017F;chaffen erhal-<lb/>
ten vnd von dardurch die da&#x017F;elb&#x017F;t erzogene Lehrer/ Kirchen- vnd Schuldiener<lb/>
weiters vnd Be&#x017F;ta&#x0364;ndig forgepflantzet werden mo&#x0364;ge. 3. Nichts weniger weil an<lb/>
&#x017F;olchem Ort eine gro&#x017F;&#x017F;e Ma&#x0364;nge &#x017F;tudierender vnnd erwach&#x017F;ene Junge Leute &#x017F;ich<lb/>
auffha&#x0364;lt/ welche &#x017F;ich ziemlicher Freyheit anma&#x017F;&#x017F;en/ vnd Jeder &#x017F;eines gefallens<lb/>
Leben will/ (wie dann etliche Jahr hero ein &#x017F;olch u&#x0364;ppiges vnd verkehrtes We-<lb/>
&#x017F;en/ daß al&#x017F;o genanten Pennali&#x017F;irens dadurch die new ankommende Studen-<lb/>
tenja&#x0364;mmerlich geplaget/ vnd umb ihre Zeit/ &#x017F;tudieren vnd Lebens-Mittel/ auch<lb/>
wol umb ihre Ge&#x017F;undheit gebracht werden/ ent&#x017F;tanden/ &#x017F;o wird durch alle<lb/>
dienliche Mittel dahin gearbeitet/ daß &#x017F;olche in guter Zucht und &#x017F;tillen We&#x017F;en<lb/>
erhalte&#x0303;/ ihuen auch umb ihre billiche bezahlung die An&#x017F;chaffung der Lebens mit-<lb/>
tel befo&#x0364;rdert werde. 4. Weil gleich wol manches feines <hi rendition="#aq">Ingenium</hi> auß Man-<lb/>
gel des Verlags nichts lernet/ die reichen aber dafu&#x0364;r halten/ daß &#x017F;ie de&#x017F;&#x017F;en nicht<lb/>
bedu&#x0364;rffen/ vnd dahero in allen Sta&#x0364;nden gro&#x017F;&#x017F;er Mangel ge&#x017F;chickter Leute/ &#x017F;on-<lb/>
derlich bey Kirchen vnd Schuldien&#x017F;ten auch bey Gerichts&#x017F;tellen/ &#x017F;ich ereignet:<lb/>
So haben von Alters her die Landsherren/ &#x017F;onderlich nach der <hi rendition="#aq">Religions</hi> ende-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">V ij</fw><fw place="bottom" type="catch">rung/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[155/0199] Anderer Theil. Wiſſenſchafften durch anfuͤhrung in den niedern Kuͤnſten vnnd Sprachen zu bereitet ſeyn/ wie denn an etzlichen Orten mit Nutz verordnet/ daß keiner mit Gunſt vnd Willen/ oder vertroͤſtung kuͤnfftiger foͤderung auß den Schulen da- hin gelaſſen wird/ biß er/ wie ietzt gemelt/ in Examinibus beſtanden/ daſelbſt/ weñ es anders wo auff einer Vniverſitet noch nicht geſchehen/ wird er Anfangs/ nach einer Alten gewonheit mit gewiſſen vnd zwar faſt Laͤcherichen Ceremonien (de- rowegen auch dieſer Gebrauch ſehr abkommet) durch eine dazu beſtelte Perſon/ Deponirt wie mans nennt/ vnd zu dem Stande eines Studenten gleichſam ein- geweyhet/ vnd dadurch bedeutet/ daß er die Grobheit vnd ungeſchickligkeit abzu- legen vnd deß ſtudierens vnnd erbarer Sitten ſich zu befleiſſigen gedencke/ Er wird dabey auch in etwas Examinirt, vnd darauff muß er ſich bey dem Rectore der Vniveſitet an geben/ ſeinen Nahmen in die Matricul vnd gewoͤnliche Ver- zeichnuß einſchreiben laſſen/ auch dabey Eydlich oder an Eydesſtadt angeloben/ daß er ſeines ſtudierens abwarten/ erbar Leben/ auch dem Rectori vnd Profeſſo- ribus Reſpect vnd gehorſam leyſten wolle. Von dieſen allen findet man in den Stiefftungs-Brieffen vnd Statuten einer Vniverſitet gnugſamen außfuͤhrlichen Nachricht. Es befleiſſigen aber die Lands Fuͤrſten vnd Stifftungs-Herren der Vniverſitet fuͤr ſich vnnd durch ihre Conſiſtoria dahin/ daß 1. uͤber der Stifftung ſelbſt mit reichung der beſol- dung/ Vnterhaltung der Perſonen/ außtheilung ihrer Aempter vnd verrich- tungen vnd dergleichen gehalten. 2. Denen Statutis, darnach ſich die Profeſſo- res vnd Studioſi richten ſollen/ ſtraͤcklich nachgelebt/ ie zu weilen Nachfrag vnd Viſitationes darauff angeſtelt/ vnd zu foͤrderſt darnach geſehen vnd getrachtet werde/ daß die Chriſtliche reine Religion, an ſolchen Orten rechtſchaffen erhal- ten vnd von dardurch die daſelbſt erzogene Lehrer/ Kirchen- vnd Schuldiener weiters vnd Beſtaͤndig forgepflantzet werden moͤge. 3. Nichts weniger weil an ſolchem Ort eine groſſe Maͤnge ſtudierender vnnd erwachſene Junge Leute ſich auffhaͤlt/ welche ſich ziemlicher Freyheit anmaſſen/ vnd Jeder ſeines gefallens Leben will/ (wie dann etliche Jahr hero ein ſolch uͤppiges vnd verkehrtes We- ſen/ daß alſo genanten Pennaliſirens dadurch die new ankommende Studen- tenjaͤmmerlich geplaget/ vnd umb ihre Zeit/ ſtudieren vnd Lebens-Mittel/ auch wol umb ihre Geſundheit gebracht werden/ entſtanden/ ſo wird durch alle dienliche Mittel dahin gearbeitet/ daß ſolche in guter Zucht und ſtillen Weſen erhaltẽ/ ihuen auch umb ihre billiche bezahlung die Anſchaffung der Lebens mit- tel befoͤrdert werde. 4. Weil gleich wol manches feines Ingenium auß Man- gel des Verlags nichts lernet/ die reichen aber dafuͤr halten/ daß ſie deſſen nicht beduͤrffen/ vnd dahero in allen Staͤnden groſſer Mangel geſchickter Leute/ ſon- derlich bey Kirchen vnd Schuldienſten auch bey Gerichtsſtellen/ ſich ereignet: So haben von Alters her die Landsherren/ ſonderlich nach der Religions ende- rung/ 8. Von et- lichen noͤti- gen Pun- cten zu gu- ter Ord- nung auff Vniverſite- ten. V ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seckendorff_fuerstenstaat_1656
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seckendorff_fuerstenstaat_1656/199
Zitationshilfe: Seckendorff, Veit Ludwig von: Teutscher Fürsten Stat. Frankfurt (Main), 1656, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seckendorff_fuerstenstaat_1656/199>, abgerufen am 28.11.2024.