Seckendorff, Veit Ludwig von: Teutscher Fürsten Stat. Frankfurt (Main), 1656.Teutschen Fürsten-Stats allen sich auf unterschiedene Errinnerungen vnd gebrauchte Gradus vnd Massederselben weigern/ vnd in unbußfertigen unbekehrten Sinn dahin gehen wol- ten/ gar auß der Christlichen Versamlung gestossen/ vnd in den Bann gethan werden/ biß so lange sie sich zu Christlicher bekehrung vnd öffentlichen Kirchen Disciplin wenden. Zum fünfften/ vnd Endlich zielen die Kirchensatzungen/ der Obrig- Geistlichen Gericht- barkeit. Das andere Hauptstuck des Geistlichen Regiements haben wir be- menten
Teutſchen Fuͤrſten-Stats allen ſich auf unterſchiedene Errinnerungen vnd gebrauchte Gradus vnd Maſſederſelben weigern/ vnd in unbußfertigen unbekehrten Sinn dahin gehen wol- ten/ gar auß der Chriſtlichen Verſamlung geſtoſſen/ vnd in den Bann gethan werden/ biß ſo lange ſie ſich zu Chriſtlicher bekehrung vnd oͤffentlichen Kirchen Diſciplin wenden. Zum fuͤnfften/ vnd Endlich zielen die Kirchenſatzungen/ der Obrig- Geiſtlichẽ Gericht- barkeit. Das andere Hauptſtůck des Geiſtlichen Regiements haben wir be- menten
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Teutſchen Fuͤrſten-Stats
allen ſich auf unterſchiedene Errinnerungen vnd gebrauchte Gradus vnd Maſſe
derſelben weigern/ vnd in unbußfertigen unbekehrten Sinn dahin gehen wol-
ten/ gar auß der Chriſtlichen Verſamlung geſtoſſen/ vnd in den Bann gethan
werden/ biß ſo lange ſie ſich zu Chriſtlicher bekehrung vnd oͤffentlichen Kirchen
Diſciplin wenden.
Zum fuͤnfften/ vnd Endlich zielen die Kirchenſatzungen/ der Obrig-
keiten auch dahin/ daß dem Gottesdienſt durch allerhand Fuͤrſchub/ unterhal-
tung der dazu erfoderten Gebewden/ vnd Diener/ vnd in alle ungleiche Wege
befoͤderung geſchafft werde; Zu dem Ende ſind angeſehen die verordnungen
von richtiger Beſoldung der Kirchen- vnnd Schul-Diener: Von nutzbar-
li der Beſtellung ihrer Guͤter/ Zehenden/ Zinſen vnd einkommen von erhaltung
vnd beſſerung der Gebeude an Kirchen vnd Schulen vñ der Geiſtlichen Woh-
nungen/ von Immunitäten, Freyheiten vnd Ehrenſtellen derſelben Perſonen;
Von ſamlung eines Vorraths zu mehrern Verlag ſolcher Dinge durch an-
ſtellung der Gottes Kaſten/ vnd ſonſt in andere Wege Jtem/ von der Auffſicht
vnd Aſſiſtentz der weltlichen Beampten/ welche zu dieſen Zweck erfodert wird;
Vnd flieſſet auß dieſem Grunde auch/ was wir oben von etlichen Sachen an-
gedeutet die der Vrſachen halber zu dem Geiſtlichen Regiement gezogen wer-
den/ weil ſie zu deſſelben Befoͤderung dienen/ oder auß Gottes Wort vnd dem
Chriſtenthumb ihre beſte Anſtalt vnd entſcheidung finden/ oder Alter gewon-
heit nach/ der Geiſtlichen in Auffſicht befohlen worden/ woruͤber denn die welt-
liche Obrigkeiten gleicher geſtalt ihre Satzungen außgehen laſſen/ alß da ſind
allerley Verordnungen von hohen vnd niedern Schulen/ darinn nicht allein
die unterweiſung in Chriſtlicher Lehre/ ſondern auch in andern Kuͤnſten wiſſen-
ſchafften vnd Sprachen geſchicht; Hiernechſt auch von Anſtalt vnd Verwal-
tung der Hoſpitalien Weiſenhaͤuſer/ Siechhaͤuſer vnd dergleichen. Alſo auch
von der Ordnung des H. Eheſtands/ ſo wol wie derſelbe nach Gottes Wort
vnd weltlichen Rechten in unverbotener Verwandſchafft/ alß auch ſonſt nach
willen der Eltern/ rechten Conſens der Eheleute mit gebraͤuchlichen Chriſtlichen
Ceremonien angefangen vnd vollenzogen werden ſoll.
Das andere Hauptſtůck des Geiſtlichen Regiements haben wir be-
ſchrieben/ daß es beſtehe in einer Gerichtbarkeit/ daß ſonſt bey der Predigt
Goͤttliches Worts/ vnd Adminiſtration der H. Sacramenten keine euſſerliche
Gerichtbarkeit uͤber ſtreitige Sachen oder Mißhandlungen zu erkennen oder zu
Vrtheilen ſich befinde/ deſſen ſind wir auß Gottes Wort gewiß/ Jedoch daß
nach Außweiſung deſſelben den verordneten Kirchendienern zu kommet nicht
allein in ihren Predigten die Suͤnde zu ſtraffen/ ſondern auch einen Jeden ihrer
Zuhoͤrer abſonderlich zu vermahnen vnd daß Ampt der Schluͤſſel mit Erthei-
lung oder zu ruck behaltung der H. Abſolution vnd Gebrauch der H. Sacra-
menten
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