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Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672.

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von einem Menschen/ der umb seiner Buhlschafft mächtig
zu werden/ mit dem Satan sich eingelassen/ welchem er fast
niemahln Ruhe gönnet/ er hat des Nachts ihn bey der Na-
sen gezogen/ gerauffet/ geschlagen/ und auffgeweckt/ sagend:
Befiehl mir etwas: Und ob er wol verhofft durch solches
Geists Hülffe zu Gut und Ehren zu kommen/ verborgene
Dinge zu erfahren/ und seiner Liebe gnügen zu schaffen/ so sey
er doch in allen von ihm betrogen/ und nicht auff einen Heller
reicher gemacht.

Nicol. Remigius lib. 1. cap. 4. pag. 14. s. handelt die-
se Frage: Warumb der Satan/ der doch wol wissen könne/
wo verborgene Schätze in der Erden oder sonst/ verhanden
seyn/ dieselbe nicht erhebe/ und die Seinen damit bereichere?
Und antwortet/ GOtt wolle es nicht zugeben/ erzählet dar-
auff viel Exempel derer/ die vom Teuffel mit falschen Gelde
betrogen sind/ Conf. Delr. disquis. Mag. l. 2. pag. 147.
149. Petr. Binsfeld. de confess. Malef. p.
67. erzählet von
einem jungen Menschen/ der seiner Meinung nach 14. Gold-
Kronen vom Satan empfangen/ welche er aber hernach in
Dreck verwandelt befunden.

Wie es mit des Satans Lust-und Gastmahln be-
wandt/ können folgende Dinge zeigen. Bodin. pag. 107.
spricht. Es ist vielen alten Leuten noch bewust/ wie einer
der Graven von Aspermont habe allerley Gesellschafft die
in sein Hauß kommen dermassen herrlich und statlich zu tra-
ctiren pflegen/ daß sie über die köstlichen Trachten/ guten
Auffwartung und allerley Uberflus sich verwundern müs-
sen/ allein zu letzt hab sichs befunden/ daß alle Leute und
Pferde/ die also empfangen worden/ wenn sie auß seinem
Hause kommen/ Hungers gestorben. Es hats doch noch
gnädiger gemacht ein ander in Niederland/ dessen Cornel. a.

Lap.
A a ij

von einem Menſchen/ der umb ſeiner Buhlſchafft maͤchtig
zu werden/ mit dem Satan ſich eingelaſſen/ welchem er faſt
niemahln Ruhe goͤnnet/ er hat des Nachts ihn bey der Na-
ſen gezogen/ gerauffet/ geſchlagen/ und auffgeweckt/ ſagend:
Befiehl mir etwas: Und ob er wol verhofft durch ſolches
Geiſts Huͤlffe zu Gut und Ehren zu kommen/ verborgene
Dinge zu erfahren/ und ſeiner Liebe gnuͤgẽ zu ſchaffen/ ſo ſey
er doch in allen von ihm betrogen/ und nicht auff einen Helleꝛ
reicher gemacht.

Nicol. Remigius lib. 1. cap. 4. pag. 14. ſ. handelt die-
ſe Frage: Warumb der Satan/ der doch wol wiſſen koͤnne/
wo verborgene Schaͤtze in der Erden oder ſonſt/ verhanden
ſeyn/ dieſelbe nicht erhebe/ und die Seinen damit bereichere?
Und antwortet/ GOtt wolle es nicht zugeben/ erzaͤhlet dar-
auff viel Exempel derer/ die vom Teuffel mit falſchen Gelde
betrogen ſind/ Conf. Delr. disquiſ. Mag. l. 2. pag. 147.
149. Petr. Binsfeld. de confeſſ. Malef. p.
67. erzaͤhlet von
einem jungen Menſchen/ der ſeiner Meinung nach 14. Gold-
Kronen vom Satan empfangen/ welche er aber hernach in
Dreck verwandelt befunden.

Wie es mit des Satans Luſt-und Gaſtmahln be-
wandt/ koͤnnen folgende Dinge zeigen. Bodin. pag. 107.
ſpricht. Es iſt vielen alten Leuten noch bewuſt/ wie einer
der Graven von Aſpermont habe allerley Geſellſchafft die
in ſein Hauß kommen dermaſſen herrlich und ſtatlich zu tra-
ctiren pflegen/ daß ſie uͤber die koͤſtlichen Trachten/ guten
Auffwartung und allerley Uberflus ſich verwundern muͤſ-
ſen/ allein zu letzt hab ſichs befunden/ daß alle Leute und
Pferde/ die alſo empfangen worden/ wenn ſie auß ſeinem
Hauſe kommen/ Hungers geſtorben. Es hats doch noch
gnaͤdiger gemacht ein ander in Niederland/ deſſen Cornel. a.

Lap.
A a ij
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[0209] von einem Menſchen/ der umb ſeiner Buhlſchafft maͤchtig zu werden/ mit dem Satan ſich eingelaſſen/ welchem er faſt niemahln Ruhe goͤnnet/ er hat des Nachts ihn bey der Na- ſen gezogen/ gerauffet/ geſchlagen/ und auffgeweckt/ ſagend: Befiehl mir etwas: Und ob er wol verhofft durch ſolches Geiſts Huͤlffe zu Gut und Ehren zu kommen/ verborgene Dinge zu erfahren/ und ſeiner Liebe gnuͤgẽ zu ſchaffen/ ſo ſey er doch in allen von ihm betrogen/ und nicht auff einen Helleꝛ reicher gemacht. Nicol. Remigius lib. 1. cap. 4. pag. 14. ſ. handelt die- ſe Frage: Warumb der Satan/ der doch wol wiſſen koͤnne/ wo verborgene Schaͤtze in der Erden oder ſonſt/ verhanden ſeyn/ dieſelbe nicht erhebe/ und die Seinen damit bereichere? Und antwortet/ GOtt wolle es nicht zugeben/ erzaͤhlet dar- auff viel Exempel derer/ die vom Teuffel mit falſchen Gelde betrogen ſind/ Conf. Delr. disquiſ. Mag. l. 2. pag. 147. 149. Petr. Binsfeld. de confeſſ. Malef. p. 67. erzaͤhlet von einem jungen Menſchen/ der ſeiner Meinung nach 14. Gold- Kronen vom Satan empfangen/ welche er aber hernach in Dreck verwandelt befunden. Wie es mit des Satans Luſt-und Gaſtmahln be- wandt/ koͤnnen folgende Dinge zeigen. Bodin. pag. 107. ſpricht. Es iſt vielen alten Leuten noch bewuſt/ wie einer der Graven von Aſpermont habe allerley Geſellſchafft die in ſein Hauß kommen dermaſſen herrlich und ſtatlich zu tra- ctiren pflegen/ daß ſie uͤber die koͤſtlichen Trachten/ guten Auffwartung und allerley Uberflus ſich verwundern muͤſ- ſen/ allein zu letzt hab ſichs befunden/ daß alle Leute und Pferde/ die alſo empfangen worden/ wenn ſie auß ſeinem Hauſe kommen/ Hungers geſtorben. Es hats doch noch gnaͤdiger gemacht ein ander in Niederland/ deſſen Cornel. a. Lap. A a ij

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Zitationshilfe: Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scriver_schaefflein_1672/209>, abgerufen am 23.11.2024.