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Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.

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Fünffzehender Theil der Erquickstunden.
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damit sich einer selbst auff eine Schantz oder ander
hohes Ort ziehen kan. Vnnd wird solche also zu ge-
richtet: Es seynd zwo Werbel oder Züge a, d, An
der Werbel a ist eine eiserne Hand mit vielen Zän-
cken b. An der Werbel d aber hänget ein Knebel mit
eim strick/ wie die Kinder an jhre Retschen machen/
mit f verzeichnet. Nun nimbt man eine zimlich star-
cke seidene schnur/ etwan eines halben Fingers dick/
welche man bindet in den Ring b deß Zugs a, vnnd
schlägt sie vmb die Werbel/ wie auß der Figur zu se-
hen. Solche Laiter nun in der noth zugebrauchen/
ist das vornemste/ daß man erstlich die eiserne Hand
einwerffe/ daß sie stecken bleibe/ jrgend in einem wall/
oder in einem eisernen Gitter. Wann nun das Jn-
strument also vest hanget/ setzt man sich auff den
Knebel f wie auff eine Retschen/ vnd ergreifft den
Strick im c, so kan sich einer selbsten in die Höhe
ziehen. Es muß aber einer seiner Stärcke ge-
brauchen/ vnd multipliciren/ daß er beede Werbel
könne überwältigen.

Die XXI. Auffgab.
Eine Laiter zumachen/ die man zusamm legen kan/ daß
man keinen Sprussel sihet/ vnd gestaltet ist wie
ein Hebrigel.

Laß zween Laiter Bäume ad, bc, machen/ welche in der mitt hol vnnd
außgestämmet/ oben bey dem b aber mit ein vorgeschossenen Kopff bf, vnd

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de, Nun in die höle
zepffet man gute stat-
cke breite sprüssel von
Eichen oder anderen
starcken Holtz/ mit starcken höltzern oder das besser eisern Nägeln/ daran sie
auff vnd nider mögen geschoben werden/ auff daß wann man beede Laiter-
bäum zusammschiebet/ sich die Sprüssel in die Hölung begeben/ wann

man
A a a a

Fuͤnffzehender Theil der Erquickſtunden.
[Abbildung]
damit ſich einer ſelbſt auff eine Schantz oder ander
hohes Ort ziehen kan. Vnnd wird ſolche alſo zu ge-
richtet: Es ſeynd zwo Werbel oder Zuͤge a, d, An
der Werbel a iſt eine eiſerne Hand mit vielen Zaͤn-
cken b. An der Werbel d aber haͤnget ein Knebel mit
eim ſtrick/ wie die Kinder an jhre Retſchen machen/
mit f verzeichnet. Nun nimbt man eine zimlich ſtar-
cke ſeidene ſchnur/ etwan eines halben Fingers dick/
welche man bindet in den Ring b deß Zugs a, vnnd
ſchlaͤgt ſie vmb die Werbel/ wie auß der Figur zu ſe-
hen. Solche Laiter nun in der noth zugebrauchen/
iſt das vornemſte/ daß man erſtlich die eiſerne Hand
einweꝛffe/ daß ſie ſtecken bleibe/ jrgend in einem wall/
oder in einem eiſernen Gitter. Wann nun das Jn-
ſtrument alſo veſt hanget/ ſetzt man ſich auff den
Knebel f wie auff eine Retſchen/ vnd ergreifft den
Strick im c, ſo kan ſich einer ſelbſten in die Hoͤhe
ziehen. Es muß aber einer ſeiner Staͤrcke ge-
brauchen/ vnd multipliciren/ daß er beede Werbel
koͤnne uͤberwaͤltigen.

Die XXI. Auffgab.
Eine Laiter zumachen/ die man zuſamm legen kan/ daß
man keinen Sprůſſel ſihet/ vnd geſtaltet iſt wie
ein Hebrigel.

Laß zween Laiter Baͤume ad, bc, machen/ welche in der mitt hol vnnd
außgeſtaͤmmet/ oben bey dem b aber mit ein vorgeſchoſſenen Kopff bf, vnd

[Abbildung]
de, Nun in die hoͤle
zepffet man gute ſtat-
cke breite ſpruͤſſel von
Eichen oder anderen
ſtarcken Holtz/ mit ſtarcken hoͤltzern oder das beſſer eiſern Naͤgeln/ daran ſie
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[545/0559] Fuͤnffzehender Theil der Erquickſtunden. [Abbildung] damit ſich einer ſelbſt auff eine Schantz oder ander hohes Ort ziehen kan. Vnnd wird ſolche alſo zu ge- richtet: Es ſeynd zwo Werbel oder Zuͤge a, d, An der Werbel a iſt eine eiſerne Hand mit vielen Zaͤn- cken b. An der Werbel d aber haͤnget ein Knebel mit eim ſtrick/ wie die Kinder an jhre Retſchen machen/ mit f verzeichnet. Nun nimbt man eine zimlich ſtar- cke ſeidene ſchnur/ etwan eines halben Fingers dick/ welche man bindet in den Ring b deß Zugs a, vnnd ſchlaͤgt ſie vmb die Werbel/ wie auß der Figur zu ſe- hen. Solche Laiter nun in der noth zugebrauchen/ iſt das vornemſte/ daß man erſtlich die eiſerne Hand einweꝛffe/ daß ſie ſtecken bleibe/ jrgend in einem wall/ oder in einem eiſernen Gitter. Wann nun das Jn- ſtrument alſo veſt hanget/ ſetzt man ſich auff den Knebel f wie auff eine Retſchen/ vnd ergreifft den Strick im c, ſo kan ſich einer ſelbſten in die Hoͤhe ziehen. Es muß aber einer ſeiner Staͤrcke ge- brauchen/ vnd multipliciren/ daß er beede Werbel koͤnne uͤberwaͤltigen. Die XXI. Auffgab. Eine Laiter zumachen/ die man zuſamm legen kan/ daß man keinen Sprůſſel ſihet/ vnd geſtaltet iſt wie ein Hebrigel. Laß zween Laiter Baͤume ad, bc, machen/ welche in der mitt hol vnnd außgeſtaͤmmet/ oben bey dem b aber mit ein vorgeſchoſſenen Kopff bf, vnd [Abbildung] de, Nun in die hoͤle zepffet man gute ſtat- cke breite ſpruͤſſel von Eichen oder anderen ſtarcken Holtz/ mit ſtarcken hoͤltzern oder das beſſer eiſern Naͤgeln/ daran ſie auff vnd nider moͤgen geſchoben werden/ auff daß wann man beede Laiter- baͤum zuſammſchiebet/ ſich die Spruͤſſel in die Hoͤlung begeben/ wann man A a a a

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Zitationshilfe: Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636, S. 545. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/559>, abgerufen am 27.11.2024.