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Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.

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Eylffter Theil der Erquickstunden.
[Abbildung]
dem Glaß f e in die zwey Gläser gerad über die Ku-
gel c raichet/ damit wann das Glaß f e mit aqua
fort
das ist Schaidwasser gefüllet/ solches tropffen
weiß durch das Röhrlein d e, auff die Kugel c fal-
len/ vnd solche erhitzen könne/ a b ist ein Gläßlein/
darein ein Chymicus eine Materi nach seinem be-
lieben setzet/ oder was der Hitz bedürfftig: So letz-
lich alles wol verlutieret/ daß kein Lufft in die Glä-
ser komme/ wird das Gläßlein a b die gebührende
Hitz empfinden. Sapienti sat dictum.

Die LV. Auffgab.
Eine Lampen zu machen/ bey welcher alle Vmbstehen-
de gantz todfarb außsehen.

Reisnerus in seiner Optica fol. 153. Lehret eine solche Lampen zu-
richten/ ich machs also: Jch nimb ein jrdin Schüsselein/ gieß darein Brand-
wein/ darauff lege ich ein Flachs/ bestrewe solchen mit Saltz vnd Schwefel/
rühre alles wol durch einander/ zünde den Flachs an/ gehe damit in eine Stu-
ben darin kein ander Liecht/ so werden die Vmbstehenden jämmerlich außse-
hen. Je schöner vnd röter aber sonsten ein Mensch/ je gräwlicher sihet er bey
solchem Liecht auß/ so aber ein anders Liecht dazu kommet/ bekommet auch
ein jeder seine natürliche Farbe wider. Noch grösser Wunder kan man erwe-
cken/ wann einer Zähn schneidet von weisen Ruben/ vnd sie halb in den Mund
nimmet/ vnd halb herauß gucken lässet/ nimmet auch ein Leilach über den
Kopff/ so wird er noch gräwlicher außsehen.

Die LVI. Auffgab.
Eine sehr lustige Lampen zumachen/ welche ob man sie gleich
im Hosensack trägt/ oder auff der Erden kugelt/
doch nicht außlischet.

Der Frantzösische Author gibt diß schöne stuck etwas dunckel für/ ich
wills deutlicher vnnd etwas verständlicher beschreiben: Laß ein Geschirr
von Messing oder Kupffer machen/ wie bey a, neben mit zweyen Stefften/
welche in dem Raiff h i k l beweglich seyn können/ doch daß das Geschirr-

lein

Eylffter Theil der Erquickſtunden.
[Abbildung]
dem Glaß f e in die zwey Glaͤſer gerad uͤber die Ku-
gel c raichet/ damit wann das Glaß f e mit aqua
fort
das iſt Schaidwaſſer gefuͤllet/ ſolches tropffen
weiß durch das Roͤhrlein d e, auff die Kugel c fal-
len/ vnd ſolche erhitzen koͤnne/ a b iſt ein Glaͤßlein/
darein ein Chymicus eine Materi nach ſeinem be-
lieben ſetzet/ oder was der Hitz beduͤrfftig: So letz-
lich alles wol verlutieret/ daß kein Lufft in die Glaͤ-
ſer komme/ wird das Glaͤßlein a b die gebuͤhrende
Hitz empfinden. Sapienti ſat dictum.

Die LV. Auffgab.
Eine Lampen zu machen/ bey welcher alle Vmbſtehen-
de gantz todfarb außſehen.

Reiſnerus in ſeiner Optica fol. 153. Lehret eine ſolche Lampen zu-
richten/ ich machs alſo: Jch nimb ein jrdin Schuͤſſelein/ gieß darein Brand-
wein/ darauff lege ich ein Flachs/ beſtrewe ſolchen mit Saltz vnd Schwefel/
ruͤhre alles wol duꝛch einander/ zuͤnde den Flachs an/ gehe damit in eine Stu-
ben darin kein ander Liecht/ ſo werden die Vmbſtehenden jaͤmmerlich außſe-
hen. Je ſchoͤner vnd roͤter aber ſonſten ein Menſch/ je graͤwlicher ſihet er bey
ſolchem Liecht auß/ ſo aber ein anders Liecht dazu kommet/ bekommet auch
ein jeder ſeine natuͤrliche Farbe wider. Noch groͤſſer Wunder kan man erwe-
cken/ wañ einer Zaͤhn ſchneidet von weiſen Ruben/ vnd ſie halb in den Mund
nimmet/ vnd halb herauß gucken laͤſſet/ nimmet auch ein Leilach uͤber den
Kopff/ ſo wird er noch graͤwlicher außſehen.

Die LVI. Auffgab.
Eine ſehr luſtige Lampen zumachen/ welche ob man ſie gleich
im Hoſenſack traͤgt/ oder auff der Erden kugelt/
doch nicht außliſchet.

Der Frantzoͤſiſche Author gibt diß ſchoͤne ſtuck etwas dunckel fuͤr/ ich
wills deutlicher vnnd etwas verſtaͤndlicher beſchreiben: Laß ein Geſchirꝛ
von Meſſing oder Kupffer machen/ wie bey a, neben mit zweyen Stefften/
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[447/0461] Eylffter Theil der Erquickſtunden. [Abbildung] dem Glaß f e in die zwey Glaͤſer gerad uͤber die Ku- gel c raichet/ damit wann das Glaß f e mit aqua fort das iſt Schaidwaſſer gefuͤllet/ ſolches tropffen weiß durch das Roͤhrlein d e, auff die Kugel c fal- len/ vnd ſolche erhitzen koͤnne/ a b iſt ein Glaͤßlein/ darein ein Chymicus eine Materi nach ſeinem be- lieben ſetzet/ oder was der Hitz beduͤrfftig: So letz- lich alles wol verlutieret/ daß kein Lufft in die Glaͤ- ſer komme/ wird das Glaͤßlein a b die gebuͤhrende Hitz empfinden. Sapienti ſat dictum. Die LV. Auffgab. Eine Lampen zu machen/ bey welcher alle Vmbſtehen- de gantz todfarb außſehen. Reiſnerus in ſeiner Optica fol. 153. Lehret eine ſolche Lampen zu- richten/ ich machs alſo: Jch nimb ein jrdin Schuͤſſelein/ gieß darein Brand- wein/ darauff lege ich ein Flachs/ beſtrewe ſolchen mit Saltz vnd Schwefel/ ruͤhre alles wol duꝛch einander/ zuͤnde den Flachs an/ gehe damit in eine Stu- ben darin kein ander Liecht/ ſo werden die Vmbſtehenden jaͤmmerlich außſe- hen. Je ſchoͤner vnd roͤter aber ſonſten ein Menſch/ je graͤwlicher ſihet er bey ſolchem Liecht auß/ ſo aber ein anders Liecht dazu kommet/ bekommet auch ein jeder ſeine natuͤrliche Farbe wider. Noch groͤſſer Wunder kan man erwe- cken/ wañ einer Zaͤhn ſchneidet von weiſen Ruben/ vnd ſie halb in den Mund nimmet/ vnd halb herauß gucken laͤſſet/ nimmet auch ein Leilach uͤber den Kopff/ ſo wird er noch graͤwlicher außſehen. Die LVI. Auffgab. Eine ſehr luſtige Lampen zumachen/ welche ob man ſie gleich im Hoſenſack traͤgt/ oder auff der Erden kugelt/ doch nicht außliſchet. Der Frantzoͤſiſche Author gibt diß ſchoͤne ſtuck etwas dunckel fuͤr/ ich wills deutlicher vnnd etwas verſtaͤndlicher beſchreiben: Laß ein Geſchirꝛ von Meſſing oder Kupffer machen/ wie bey a, neben mit zweyen Stefften/ welche in dem Raiff h i k l beweglich ſeyn koͤnnen/ doch daß das Geſchirꝛ- lein

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Zitationshilfe: Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/461>, abgerufen am 25.11.2024.