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Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.

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Achter Theil der Erquickstunden.
sehen/ wann man 100 oder mehr Nadel in ein Glaß mit Wasser wirfft/ den
Magnet von aussen daran hält/ vnd über sich führet/ daß die Nadel alle dem
Stein nachfolgen.

Die III. Auffgab.
Daß der Magnet durch ein Papier oder dickes Bret
operire.

Es ist sehr lustig zu sehen/ wann man auff ein Tisch Papier oder zinern
oder auch höltzern Deller/ etliche Nadel/ Nägel/ oder Eisenfeilig leget/ vnd
den Magnet darunter beweget/ wie sich alles auff dem Deller/ gleichsam
von sich selbs hin vnd wider bewege. Wer solte nicht erstarren/ vnd es vor
ein Zauberey halten/ wann er eine eiserne Hand eines Bildes schreiben si-
het/ welche einer mit eim Magnet hinter einem Bret oder Wand verborgen
regieren kan.

Die iv. Auffgab.
Zu machen daß man meyne ein Schifflein gehe auff dem
Wasser/ vnd zwar von sich selbs/ wo man es nun
heisset hingehen.

Jsts nicht eine artliche Sach/ wann man ein klein hültzerns Schifflein
macht/ vnd hinten ein alt bucklicht geschnitztes Weiblein mit einer Ruder
darauff setzet/ daß sie in der mitt ein Glenck vnd sich bewegen könne. Vor-
nen aber an das Schifflein einen eisern Nagel schläget/ vnd wider verleymet/
damit man jhn nicht sehe. So man nun solches Schifflein in ein braites
Geschirr voll Wassers setzet/ in einen Stab vornen ein Magnet verleymet/
vnd mit solchem Stab dem Bildlein gleichsam zeiget wo es soll hinfahren/
so eylet das Eisen auff den Magnet zu/ vnd weil das Ruder in das Wasser
hanget/ wird das alte Weib sich dadurch bewegen daß der Vnwissende mey-
nen wird/ sie regiere vnd treibe das Schifflein also fort.

Die v. Auffgab.
Ein Eisen in der Lufft schwebend zu machen.

Was furcht vnd schrecken kan einem Einfältigen eingejagt werden/
wann man jhm weiset/ wie eine grosse Last Eisen in der Lufft schwebe/ wie
nach vieler Historicorum vorgehen zu Mecca in der Stadt/ in eine Capeln

das

Achter Theil der Erquickſtunden.
ſehen/ wann man 100 oder mehr Nadel in ein Glaß mit Waſſer wirfft/ den
Magnet von auſſen daran haͤlt/ vnd uͤber ſich fuͤhret/ daß die Nadel alle dem
Stein nachfolgen.

Die III. Auffgab.
Daß der Magnet durch ein Papier oder dickes Bret
operire.

Es iſt ſehr luſtig zu ſehen/ wann man auff ein Tiſch Papier oder zinern
oder auch hoͤltzern Deller/ etliche Nadel/ Naͤgel/ oder Eiſenfeilig leget/ vnd
den Magnet darunter beweget/ wie ſich alles auff dem Deller/ gleichſam
von ſich ſelbs hin vnd wider bewege. Wer ſolte nicht erſtarren/ vnd es vor
ein Zauberey halten/ wann er eine eiſerne Hand eines Bildes ſchreiben ſi-
het/ welche einer mit eim Magnet hinter einem Bret oder Wand verborgen
regieren kan.

Die iv. Auffgab.
Zu machen daß man meyne ein Schifflein gehe auff dem
Waſſer/ vnd zwar von ſich ſelbs/ wo man es nun
heiſſet hingehen.

Jſts nicht eine artliche Sach/ wann man ein klein huͤltzerns Schifflein
macht/ vnd hinten ein alt bucklicht geſchnitztes Weiblein mit einer Ruder
darauff ſetzet/ daß ſie in der mitt ein Glenck vnd ſich bewegen koͤnne. Vor-
nen aber an das Schifflein einen eiſern Nagel ſchlaͤget/ vnd wider verleymet/
damit man jhn nicht ſehe. So man nun ſolches Schifflein in ein braites
Geſchirꝛ voll Waſſers ſetzet/ in einen Stab vornen ein Magnet verleymet/
vnd mit ſolchem Stab dem Bildlein gleichſam zeiget wo es ſoll hinfahren/
ſo eylet das Eiſen auff den Magnet zu/ vnd weil das Ruder in das Waſſer
hanget/ wird das alte Weib ſich dadurch bewegẽ daß der Vnwiſſende mey-
nen wird/ ſie regiere vnd treibe das Schifflein alſo fort.

Die v. Auffgab.
Ein Eiſen in der Lufft ſchwebend zu machen.

Was furcht vnd ſchrecken kan einem Einfaͤltigen eingejagt werden/
wann man jhm weiſet/ wie eine groſſe Laſt Eiſen in der Lufft ſchwebe/ wie
nach vieler Hiſtoricorum voꝛgehen zu Mecca in der Stadt/ in eine Capeln

das
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[343/0357] Achter Theil der Erquickſtunden. ſehen/ wann man 100 oder mehr Nadel in ein Glaß mit Waſſer wirfft/ den Magnet von auſſen daran haͤlt/ vnd uͤber ſich fuͤhret/ daß die Nadel alle dem Stein nachfolgen. Die III. Auffgab. Daß der Magnet durch ein Papier oder dickes Bret operire. Es iſt ſehr luſtig zu ſehen/ wann man auff ein Tiſch Papier oder zinern oder auch hoͤltzern Deller/ etliche Nadel/ Naͤgel/ oder Eiſenfeilig leget/ vnd den Magnet darunter beweget/ wie ſich alles auff dem Deller/ gleichſam von ſich ſelbs hin vnd wider bewege. Wer ſolte nicht erſtarren/ vnd es vor ein Zauberey halten/ wann er eine eiſerne Hand eines Bildes ſchreiben ſi- het/ welche einer mit eim Magnet hinter einem Bret oder Wand verborgen regieren kan. Die iv. Auffgab. Zu machen daß man meyne ein Schifflein gehe auff dem Waſſer/ vnd zwar von ſich ſelbs/ wo man es nun heiſſet hingehen. Jſts nicht eine artliche Sach/ wann man ein klein huͤltzerns Schifflein macht/ vnd hinten ein alt bucklicht geſchnitztes Weiblein mit einer Ruder darauff ſetzet/ daß ſie in der mitt ein Glenck vnd ſich bewegen koͤnne. Vor- nen aber an das Schifflein einen eiſern Nagel ſchlaͤget/ vnd wider verleymet/ damit man jhn nicht ſehe. So man nun ſolches Schifflein in ein braites Geſchirꝛ voll Waſſers ſetzet/ in einen Stab vornen ein Magnet verleymet/ vnd mit ſolchem Stab dem Bildlein gleichſam zeiget wo es ſoll hinfahren/ ſo eylet das Eiſen auff den Magnet zu/ vnd weil das Ruder in das Waſſer hanget/ wird das alte Weib ſich dadurch bewegẽ daß der Vnwiſſende mey- nen wird/ ſie regiere vnd treibe das Schifflein alſo fort. Die v. Auffgab. Ein Eiſen in der Lufft ſchwebend zu machen. Was furcht vnd ſchrecken kan einem Einfaͤltigen eingejagt werden/ wann man jhm weiſet/ wie eine groſſe Laſt Eiſen in der Lufft ſchwebe/ wie nach vieler Hiſtoricorum voꝛgehen zu Mecca in der Stadt/ in eine Capeln das

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Zitationshilfe: Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/357>, abgerufen am 23.11.2024.