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Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.

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Sechster Theil der Erquickstunden.
Die xxiix. Auffgab.
Durch zween Spiegel eine Mine anzuzünden.

Maginus in seinem Buch von runden Spiegeln am 5 Capitel lehrt/ wil
man einen holen Spiegel nach der parabole außpolieret/ brauchen/ vnd an
einem schattechtigen Ort etwas damit anzünden soll: Wann man nemlich
mit einem ebnen Fewerspiegel/ der Sonnenstrahlen laitet vnd dirigiret in
einen holen Spiegel welcher hernach an einem gegebnen Ort im Schatten
anzünden kan. Setzet darzu/ daß diß dienen könne/ eine Mine in der noth
mit anzuzünden. Daran (spricht vnser Author) sagt er sehr recht/ allein weil
alles an dem stellen vnd rechter Anordnung der Spiegel gelegen/ vnd Magi-
nus
davon stillschweiget/ auch nicht außführlich gnug lehret/ wollen wir hie
berichten/ wie ein Fewerspiegel zu disponiren vnd zustellen/ daß/ in welcher
Stund deß Tags man will/ er seinen effect vnd krafft erzeige/ auch eine vor-
gegebne Materi anzünde.

Es ist gewiß/ wie droben gemeldet/ wann viel Sonnenstrahlen sich inn
einem Punct reflectiren vnd zusamm versamblen/ daß sie brennen/ alles nach
der maß vnd gelegenheit der Sonnen/ welche den schatten der gebäw/ bäum/ etc.
verändert/ wie der Schatten an einer Sonnen Vhr zuverstehen gibt. De-
rowegen/ wann man der Sonnen Lauff in acht nimmet/ vnd dero Höhe be-
trachtet/ auch nach einem Zaiger an einer Sonnen Vhr ein Crystallene
Kugel oder holen Spiegel an dem Ende desselbigen appliciret, nach der
Mittags Lini/ wann nun die Sonn in der begehrten Zeit die Kugel oder
Spiegel bescheinet/ werden sie die Materi anzünden.

Die xxix. Auffgab.
Wie man hitzigen Sonnenschein zuwegen bringe/ dardurch
mancherley Blumen Wasser zu resolviern/ welchs
Wasser solcher Blumen Geruch vnd quali-
tät behält.

Wolffgang Hildebrantus in seinem Kunst- vnnd Wunder Buch lib.
4. cap.
14. lehrets also: Richte einen holen Fewerspiegel gegen der Sonnen/
setze das Glaß/ darinn die materia ist/ so du digeriern oder subtiliern wilt/
zwischen den Sonnenschein vnd den Spiegel/ also daß die radii Solares
auß dem Spiegel gerade auff das Glaß stehen.

Die
Sechſter Theil der Erquickſtunden.
Die xxiix. Auffgab.
Durch zween Spiegel eine Mine anzuzuͤnden.

Maginus in ſeinem Buch von runden Spiegeln am 5 Capitel lehrt/ wil
man einen holen Spiegel nach der parabole außpolieret/ brauchen/ vnd an
einem ſchattechtigen Ort etwas damit anzuͤnden ſoll: Wann man nemlich
mit einem ebnen Fewerſpiegel/ der Sonnenſtrahlen laitet vnd dirigiret in
einen holen Spiegel welcher hernach an einem gegebnen Ort im Schatten
anzuͤnden kan. Setzet darzu/ daß diß dienen koͤnne/ eine Mine in der noth
mit anzuzuͤndẽ. Daran (ſpricht vnſer Author) ſagt er ſehr recht/ allein weil
alles an dem ſtellen vnd rechter Anordnung der Spiegel gelegen/ vnd Magi-
nus
davon ſtillſchweiget/ auch nicht außfuͤhrlich gnug lehret/ wollen wir hie
berichten/ wie ein Fewerſpiegel zu diſponiren vnd zuſtellen/ daß/ in welcher
Stund deß Tags man will/ er ſeinen effect vnd krafft erzeige/ auch eine vor-
gegebne Materi anzuͤnde.

Es iſt gewiß/ wie droben gemeldet/ wann viel Sonnenſtrahlen ſich inn
einem Punct reflectiren vnd zuſam̃ verſamblen/ daß ſie brennen/ alles nach
der maß vnd gelegenheit der Soñen/ welche den ſchattẽ der gebaͤw/ baͤum/ ꝛc.
veraͤndert/ wie der Schatten an einer Sonnen Vhr zuverſtehen gibt. De-
rowegen/ wann man der Sonnen Lauff in acht nimmet/ vnd dero Hoͤhe be-
trachtet/ auch nach einem Zaiger an einer Sonnen Vhr ein Cryſtallene
Kugel oder holen Spiegel an dem Ende deſſelbigen appliciret, nach der
Mittags Lini/ wann nun die Sonn in der begehrten Zeit die Kugel oder
Spiegel beſcheinet/ werden ſie die Materi anzuͤnden.

Die xxix. Auffgab.
Wie man hitzigen Sonnenſchein zuwegen bringe/ dardurch
mancherley Blumen Waſſer zu reſolviern/ welchs
Waſſer ſolcher Blumen Geruch vnd quali-
taͤt behaͤlt.

Wolffgang Hildebrantus in ſeinem Kunſt- vnnd Wunder Buch lib.
4. cap.
14. lehrets alſo: Richte einen holen Fewerſpiegel gegen der Sonnen/
ſetze das Glaß/ darinn die materia iſt/ ſo du digeriern oder ſubtiliern wilt/
zwiſchen den Sonnenſchein vnd den Spiegel/ alſo daß die radii Solares
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[298/0312] Sechſter Theil der Erquickſtunden. Die xxiix. Auffgab. Durch zween Spiegel eine Mine anzuzuͤnden. Maginus in ſeinem Buch von runden Spiegeln am 5 Capitel lehrt/ wil man einen holen Spiegel nach der parabole außpolieret/ brauchen/ vnd an einem ſchattechtigen Ort etwas damit anzuͤnden ſoll: Wann man nemlich mit einem ebnen Fewerſpiegel/ der Sonnenſtrahlen laitet vnd dirigiret in einen holen Spiegel welcher hernach an einem gegebnen Ort im Schatten anzuͤnden kan. Setzet darzu/ daß diß dienen koͤnne/ eine Mine in der noth mit anzuzuͤndẽ. Daran (ſpricht vnſer Author) ſagt er ſehr recht/ allein weil alles an dem ſtellen vnd rechter Anordnung der Spiegel gelegen/ vnd Magi- nusdavon ſtillſchweiget/ auch nicht außfuͤhrlich gnug lehret/ wollen wir hie berichten/ wie ein Fewerſpiegel zu diſponiren vnd zuſtellen/ daß/ in welcher Stund deß Tags man will/ er ſeinen effect vnd krafft erzeige/ auch eine vor- gegebne Materi anzuͤnde. Es iſt gewiß/ wie droben gemeldet/ wann viel Sonnenſtrahlen ſich inn einem Punct reflectiren vnd zuſam̃ verſamblen/ daß ſie brennen/ alles nach der maß vnd gelegenheit der Soñen/ welche den ſchattẽ der gebaͤw/ baͤum/ ꝛc. veraͤndert/ wie der Schatten an einer Sonnen Vhr zuverſtehen gibt. De- rowegen/ wann man der Sonnen Lauff in acht nimmet/ vnd dero Hoͤhe be- trachtet/ auch nach einem Zaiger an einer Sonnen Vhr ein Cryſtallene Kugel oder holen Spiegel an dem Ende deſſelbigen appliciret, nach der Mittags Lini/ wann nun die Sonn in der begehrten Zeit die Kugel oder Spiegel beſcheinet/ werden ſie die Materi anzuͤnden. Die xxix. Auffgab. Wie man hitzigen Sonnenſchein zuwegen bringe/ dardurch mancherley Blumen Waſſer zu reſolviern/ welchs Waſſer ſolcher Blumen Geruch vnd quali- taͤt behaͤlt. Wolffgang Hildebrantus in ſeinem Kunſt- vnnd Wunder Buch lib. 4. cap. 14. lehrets alſo: Richte einen holen Fewerſpiegel gegen der Sonnen/ ſetze das Glaß/ darinn die materia iſt/ ſo du digeriern oder ſubtiliern wilt/ zwiſchen den Sonnenſchein vnd den Spiegel/ alſo daß die radii Solares auß dem Spiegel gerade auff das Glaß ſtehen. Die

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Zitationshilfe: Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/312>, abgerufen am 24.11.2024.