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Schwendendörffer, Anna Maria: Andächtige Hertzens-Seufftzer/ Durch die gantze Bibel außgezeichnet. Leipzig, 1637.

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Geistliche Lieder.
Dein gnädig Ohren kehr zu mir/
Vnd meiner Bitt sie öffne.
Denn so du wilt das sehen an/
Was Sünd vnd vnrecht ist gethan/
Wer kan HErr für dir bleiben?

2.
Bey dir gilt nichts denn Gnad vnd Gunst/
Die Sünde zu vergeben/
Es ist doch vnser Thun vmbsonst/
Auch in dem besten Leben.
Für dir niemand sich rühmen kan/
Deß muß dich fürchten jederman/
Vnd deiner Gnaden leben.
3.
Darumb auff GOtt wil hoffen ich/
Auff mein Verdienst nicht bawen/
Auff jhn mein Hertz sol lassen sich
Vnd seiner Güte trawen.
Die mir zusagt sein werthes Wort/
Das ist mein Trost vnd trewer Hort/
Deß wil ich allzeit harren.
4.
Vnd ob es wärt biß in die Nacht/
Vnd wieder an den Morgen/
Doch sol mein Hertz an GOttes Macht/
Verzwelffeln nicht/ noch sorgen.
So

Geiſtliche Lieder.
Dein gnädig Ohren kehr zu mir/
Vnd meiner Bitt ſie öffne.
Denn ſo du wilt das ſehen an/
Was Sünd vnd vnrecht iſt gethan/
Wer kan HErr für dir bleiben?

2.
Bey dir gilt nichts denn Gnad vnd Gunſt/
Die Sünde zu vergeben/
Es iſt doch vnſer Thun vmbſonſt/
Auch in dem beſten Leben.
Für dir niemand ſich rühmen kan/
Deß muß dich fürchten jederman/
Vnd deiner Gnaden leben.
3.
Darumb auff GOtt wil hoffen ich/
Auff mein Verdienſt nicht bawen/
Auff jhn mein Hertz ſol laſſen ſich
Vnd ſeiner Güte trawen.
Die mir zuſagt ſein werthes Wort/
Das iſt mein Troſt vnd trewer Hort/
Deß wil ich allzeit harren.
4.
Vnd ob es wärt biß in die Nacht/
Vnd wieder an den Morgen/
Doch ſol mein Hertz an GOttes Macht/
Verzwelffeln nicht/ noch ſorgen.
So
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[215/0221] Geiſtliche Lieder. Dein gnädig Ohren kehr zu mir/ Vnd meiner Bitt ſie öffne. Denn ſo du wilt das ſehen an/ Was Sünd vnd vnrecht iſt gethan/ Wer kan HErr für dir bleiben? 2. Bey dir gilt nichts denn Gnad vnd Gunſt/ Die Sünde zu vergeben/ Es iſt doch vnſer Thun vmbſonſt/ Auch in dem beſten Leben. Für dir niemand ſich rühmen kan/ Deß muß dich fürchten jederman/ Vnd deiner Gnaden leben. 3. Darumb auff GOtt wil hoffen ich/ Auff mein Verdienſt nicht bawen/ Auff jhn mein Hertz ſol laſſen ſich Vnd ſeiner Güte trawen. Die mir zuſagt ſein werthes Wort/ Das iſt mein Troſt vnd trewer Hort/ Deß wil ich allzeit harren. 4. Vnd ob es wärt biß in die Nacht/ Vnd wieder an den Morgen/ Doch ſol mein Hertz an GOttes Macht/ Verzwelffeln nicht/ noch ſorgen. So

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Zitationshilfe: Schwendendörffer, Anna Maria: Andächtige Hertzens-Seufftzer/ Durch die gantze Bibel außgezeichnet. Leipzig, 1637, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwendendoerffer_andaechtige_1637/221>, abgerufen am 20.06.2024.