Schwenckfeld, Caspar: Hirschbergischen Warmen Bades/ in Schlesien vnter dem Riesen Gebürge gelegen/ Kurtze vnd einfältige Beschreibung. Hirschberg, 1619.Von dem Höltzernen schrutt/ mit welchem es vmbgeben ist/ zumvnterschied des Steinernen/ Auch der armen Leute Bad/ weil sie gemeiniglich darinnen Baden. Jst vom Steinern Bade vber 12. Schritte nicht gelegen/ Jn der Lenge helt es Vierdehalb Elen vnd 3. quer Finger: Jn der Breitte Dritte halb Elen. Tieff ists 3. Elen/ Gleicher weite/ von vnten biß oben auff/ Doch mit Brettern vnterschie- den. Der grössere vnd weitere Theil ge- gen Mittag/ hat von den Manns Personen das Manne Bad/ weil sie darinne Baden/ den Namen: Der kleiner vnd enger Theil/ gegen Mitternacht/ wird von den Weibern/ der Weiber Bad genennet/ welche allein es inne haben. Beyde quellen von vnten auff gerade vbersich an vielen Orthen/ vnd dringen herfür mit vnzehlich viel weiß blau- lichten Blasen/ hell vnd klar aus einem schwartzlechten Lettich vnd groben Sande. Daß Warme Wasser ist gefasset wie ein Fischkasten von Holtze zusammen geschrot- ten/ inwendig auff den Seiten mit Bret- tern ausgetäffelt/ auch vnten am Bodem mit einer durchlöcherten Taffel bedecket/ damit nicht das Wasser wegen des Lettichs trübe/ vnrein vnd zum Baden vntüchtig gemacht werde. Ausserhalb ist der Kasten mit Thon wol verpacket/ die kalten Quall dadurch
Von dem Hoͤltzernen ſchrutt/ mit welchem es vmbgeben iſt/ zumvnterſchied des Steinernen/ Auch der armen Leute Bad/ weil ſie gemeiniglich darinnen Baden. Jſt vom Steinern Bade vber 12. Schritte nicht gelegen/ Jn der Lenge helt es Vierdehalb Elen vnd 3. quer Finger: Jn der Breitte Dritte halb Elen. Tieff iſts 3. Elen/ Gleicher weite/ von vnten biß oben auff/ Doch mit Brettern vnterſchie- den. Der groͤſſere vnd weitere Theil ge- gen Mittag/ hat von den Manns Perſonen das Manne Bad/ weil ſie darinne Baden/ den Namen: Der kleiner vnd enger Theil/ gegen Mitternacht/ wird von den Weibern/ der Weiber Bad genennet/ welche allein es inne haben. Beyde quellen von vnten auff gerade vberſich an vielen Orthen/ vnd dringen herfuͤr mit vnzehlich viel weiß blau- lichten Blaſen/ hell vnd klar aus einem ſchwartzlechten Lettich vnd groben Sande. Daß Warme Waſſer iſt gefaſſet wie ein Fiſchkaſten von Holtze zuſammen geſchrot- ten/ inwendig auff den Seiten mit Bret- tern ausgetaͤffelt/ auch vnten am Bodem mit einer durchloͤcherten Taffel bedecket/ damit nicht das Waſſer wegen des Lettichs truͤbe/ vnrein vnd zum Baden vntuͤchtig gemacht werde. Auſſerhalb iſt der Kaſten mit Thon wol verpacket/ die kalten Quall dadurch
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0160" n="142"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von dem Hoͤltzernen</hi></fw><lb/> ſchrutt/ mit welchem es vmbgeben iſt/ zum<lb/> vnterſchied des Steinernen/ Auch der armen<lb/> Leute Bad/ weil ſie gemeiniglich darinnen<lb/> Baden. Jſt vom Steinern Bade vber 12.<lb/> Schritte nicht gelegen/ Jn der Lenge helt<lb/> es Vierdehalb Elen vnd 3. quer Finger:<lb/> Jn der Breitte Dritte halb Elen. Tieff<lb/> iſts 3. Elen/ Gleicher weite/ von vnten biß<lb/> oben auff/ Doch mit Brettern vnterſchie-<lb/> den. Der groͤſſere vnd weitere Theil ge-<lb/> gen Mittag/ hat von den Manns Perſonen<lb/> das Manne Bad/ weil ſie darinne Baden/<lb/> den Namen: Der kleiner vnd enger Theil/<lb/> gegen Mitternacht/ wird von den Weibern/<lb/> der Weiber Bad genennet/ welche allein<lb/> es inne haben. Beyde quellen von vnten<lb/> auff gerade vberſich an vielen Orthen/ vnd<lb/> dringen herfuͤr mit vnzehlich viel weiß blau-<lb/> lichten Blaſen/ hell vnd klar aus einem<lb/> ſchwartzlechten Lettich vnd groben Sande.<lb/> Daß Warme Waſſer iſt gefaſſet wie ein<lb/> Fiſchkaſten von Holtze zuſammen geſchrot-<lb/> ten/ inwendig auff den Seiten mit Bret-<lb/> tern ausgetaͤffelt/ auch vnten am Bodem<lb/> mit einer durchloͤcherten Taffel bedecket/<lb/> damit nicht das Waſſer wegen des Lettichs<lb/> truͤbe/ vnrein vnd zum Baden vntuͤchtig<lb/> gemacht werde. Auſſerhalb iſt der Kaſten<lb/> mit Thon wol verpacket/ die kalten Quall<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dadurch</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [142/0160]
Von dem Hoͤltzernen
ſchrutt/ mit welchem es vmbgeben iſt/ zum
vnterſchied des Steinernen/ Auch der armen
Leute Bad/ weil ſie gemeiniglich darinnen
Baden. Jſt vom Steinern Bade vber 12.
Schritte nicht gelegen/ Jn der Lenge helt
es Vierdehalb Elen vnd 3. quer Finger:
Jn der Breitte Dritte halb Elen. Tieff
iſts 3. Elen/ Gleicher weite/ von vnten biß
oben auff/ Doch mit Brettern vnterſchie-
den. Der groͤſſere vnd weitere Theil ge-
gen Mittag/ hat von den Manns Perſonen
das Manne Bad/ weil ſie darinne Baden/
den Namen: Der kleiner vnd enger Theil/
gegen Mitternacht/ wird von den Weibern/
der Weiber Bad genennet/ welche allein
es inne haben. Beyde quellen von vnten
auff gerade vberſich an vielen Orthen/ vnd
dringen herfuͤr mit vnzehlich viel weiß blau-
lichten Blaſen/ hell vnd klar aus einem
ſchwartzlechten Lettich vnd groben Sande.
Daß Warme Waſſer iſt gefaſſet wie ein
Fiſchkaſten von Holtze zuſammen geſchrot-
ten/ inwendig auff den Seiten mit Bret-
tern ausgetaͤffelt/ auch vnten am Bodem
mit einer durchloͤcherten Taffel bedecket/
damit nicht das Waſſer wegen des Lettichs
truͤbe/ vnrein vnd zum Baden vntuͤchtig
gemacht werde. Auſſerhalb iſt der Kaſten
mit Thon wol verpacket/ die kalten Quall
dadurch
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/schwenckfeld_hirschberischen_1619 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/schwenckfeld_hirschberischen_1619/160 |
Zitationshilfe: | Schwenckfeld, Caspar: Hirschbergischen Warmen Bades/ in Schlesien vnter dem Riesen Gebürge gelegen/ Kurtze vnd einfältige Beschreibung. Hirschberg, 1619, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenckfeld_hirschberischen_1619/160>, abgerufen am 22.07.2024. |