ein Tornister auf dem Rücken getragen werden kann. Der Fahrer ist durch dasselbe gar nicht belästigt, er kann jedes Terrain anstandslos passiren, ja selbst von der Feuerwaffe Gebrauch machen. Das Auf- und Zuklappen des Rades erfordert nur einige Secunden Zeit.
[Abbildung]
Fig. 712.
Vorderstange.
[Abbildung]
Fig. 713
und 714. Gebogene Lenkstangen.
Das Rahmengestell ist in der Mitte zwischen beiden Rädern durch- schnitten, und sind die beiden Theile durch starke Charniere so ver- bunden, daß beim Ge- brauch die gerade Ver- bindung des Gestelles durch Bolzen fixirt ist, nach Lösung dieser Bolzen das Rad jedoch zusammengelegt wer- den kann; das Vorder- rad wird auf das Hinterrad gelegt, beziehungsweise umgeklappt. Durch diese Anordnung ist der Radfahrer jeder Sorge um sein Fortbewegungsmittel enthoben. Wenn es ihm ein- mal unmöglich wird, seiner Aufgabe auf dem Rade nachzukommen, schultert er einfach sein Rad und kann es jeden Augenblick wieder in Gebrauch nehmen.
[Abbildung]
Fig. 715 und 716.
Die Gabel des Vorderrades.
Selbstredend müßte bei An- wendung des Fahrrades für Kriegs- zwecke vor Allem mit der Meinung gebrochen werden, daß das Zwei- rad nur auf gebahnten Wegen zu benützen sei. Für einen Radfahrer, der mit einem zusammenlegbaren, mit nicht zu schmalen Pneumatiks versehenen Niederrade ausgerüstet ist, giebt es einfach kein Hinderniß. Wiesen, selbst wenn sie naß sind, Ackergrund können anstandslos befahren werden. Böschungen bis zu 15° Neigung können bergauf selbst bei größerer Längenausdehnung überwunden, bergab Böschungen bis 30° mit Anwendung der Bremse genommen werden. Bei Straßengräben, Bächen, Schluchten etc. wird wohl das Absitzen und Ueberheben des Rades nothwendig sein, doch erfordert dies keine besondere Anstrengung, da das Rad sammt aufgepacktem
Erſter Abſchnitt.
ein Torniſter auf dem Rücken getragen werden kann. Der Fahrer iſt durch dasſelbe gar nicht beläſtigt, er kann jedes Terrain anſtandslos paſſiren, ja ſelbſt von der Feuerwaffe Gebrauch machen. Das Auf- und Zuklappen des Rades erfordert nur einige Secunden Zeit.
[Abbildung]
Fig. 712.
Vorderſtange.
[Abbildung]
Fig. 713
und 714. Gebogene Lenkſtangen.
Das Rahmengeſtell iſt in der Mitte zwiſchen beiden Rädern durch- ſchnitten, und ſind die beiden Theile durch ſtarke Charniere ſo ver- bunden, daß beim Ge- brauch die gerade Ver- bindung des Geſtelles durch Bolzen fixirt iſt, nach Löſung dieſer Bolzen das Rad jedoch zuſammengelegt wer- den kann; das Vorder- rad wird auf das Hinterrad gelegt, beziehungsweiſe umgeklappt. Durch dieſe Anordnung iſt der Radfahrer jeder Sorge um ſein Fortbewegungsmittel enthoben. Wenn es ihm ein- mal unmöglich wird, ſeiner Aufgabe auf dem Rade nachzukommen, ſchultert er einfach ſein Rad und kann es jeden Augenblick wieder in Gebrauch nehmen.
[Abbildung]
Fig. 715 und 716.
Die Gabel des Vorderrades.
Selbſtredend müßte bei An- wendung des Fahrrades für Kriegs- zwecke vor Allem mit der Meinung gebrochen werden, daß das Zwei- rad nur auf gebahnten Wegen zu benützen ſei. Für einen Radfahrer, der mit einem zuſammenlegbaren, mit nicht zu ſchmalen Pneumatiks verſehenen Niederrade ausgerüſtet iſt, giebt es einfach kein Hinderniß. Wieſen, ſelbſt wenn ſie naß ſind, Ackergrund können anſtandslos befahren werden. Böſchungen bis zu 15° Neigung können bergauf ſelbſt bei größerer Längenausdehnung überwunden, bergab Böſchungen bis 30° mit Anwendung der Bremſe genommen werden. Bei Straßengräben, Bächen, Schluchten ꝛc. wird wohl das Abſitzen und Ueberheben des Rades nothwendig ſein, doch erfordert dies keine beſondere Anſtrengung, da das Rad ſammt aufgepacktem
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0918"n="836"/><fwplace="top"type="header">Erſter Abſchnitt.</fw><lb/>
ein Torniſter auf dem Rücken getragen werden kann. Der Fahrer iſt durch dasſelbe<lb/>
gar nicht beläſtigt, er kann jedes Terrain anſtandslos paſſiren, ja ſelbſt von der<lb/>
Feuerwaffe Gebrauch machen. Das Auf- und Zuklappen des Rades erfordert nur<lb/>
einige Secunden Zeit.</p><lb/><figure><head>Fig. 712.</head><p> Vorderſtange.</p></figure><figure><head>Fig. 713</head><p> und 714.<lb/>
Gebogene Lenkſtangen.</p></figure><p>Das Rahmengeſtell<lb/>
iſt in der Mitte zwiſchen<lb/>
beiden Rädern durch-<lb/>ſchnitten, und ſind die<lb/>
beiden Theile durch<lb/>ſtarke Charniere ſo ver-<lb/>
bunden, daß beim Ge-<lb/>
brauch die gerade Ver-<lb/>
bindung des Geſtelles<lb/>
durch Bolzen fixirt iſt,<lb/>
nach Löſung dieſer<lb/>
Bolzen das Rad jedoch<lb/>
zuſammengelegt wer-<lb/>
den kann; das Vorder-<lb/>
rad wird auf das<lb/>
Hinterrad gelegt, beziehungsweiſe umgeklappt. Durch dieſe Anordnung iſt der<lb/>
Radfahrer jeder Sorge um ſein Fortbewegungsmittel enthoben. Wenn es ihm ein-<lb/>
mal unmöglich wird, ſeiner Aufgabe auf dem Rade nachzukommen, ſchultert er<lb/>
einfach ſein Rad und kann es jeden Augenblick wieder in Gebrauch nehmen.</p><lb/><figure><head>Fig. 715 und 716.</head><p> Die Gabel des Vorderrades.</p></figure><p>Selbſtredend müßte bei An-<lb/>
wendung des Fahrrades für Kriegs-<lb/>
zwecke vor Allem mit der Meinung<lb/>
gebrochen werden, daß das Zwei-<lb/>
rad nur auf gebahnten Wegen zu<lb/>
benützen ſei. Für einen Radfahrer,<lb/>
der mit einem zuſammenlegbaren,<lb/>
mit nicht zu ſchmalen Pneumatiks<lb/>
verſehenen Niederrade ausgerüſtet<lb/>
iſt, giebt es einfach kein Hinderniß.<lb/>
Wieſen, ſelbſt wenn ſie naß ſind,<lb/>
Ackergrund können anſtandslos<lb/>
befahren werden. Böſchungen bis<lb/>
zu 15° Neigung können bergauf<lb/>ſelbſt bei größerer Längenausdehnung überwunden, bergab Böſchungen bis 30° mit<lb/>
Anwendung der Bremſe genommen werden. Bei Straßengräben, Bächen, Schluchten ꝛc.<lb/>
wird wohl das Abſitzen und Ueberheben des Rades nothwendig ſein, doch<lb/>
erfordert dies keine beſondere Anſtrengung, da das Rad ſammt aufgepacktem<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[836/0918]
Erſter Abſchnitt.
ein Torniſter auf dem Rücken getragen werden kann. Der Fahrer iſt durch dasſelbe
gar nicht beläſtigt, er kann jedes Terrain anſtandslos paſſiren, ja ſelbſt von der
Feuerwaffe Gebrauch machen. Das Auf- und Zuklappen des Rades erfordert nur
einige Secunden Zeit.
[Abbildung Fig. 712. Vorderſtange.]
[Abbildung Fig. 713 und 714.
Gebogene Lenkſtangen.]
Das Rahmengeſtell
iſt in der Mitte zwiſchen
beiden Rädern durch-
ſchnitten, und ſind die
beiden Theile durch
ſtarke Charniere ſo ver-
bunden, daß beim Ge-
brauch die gerade Ver-
bindung des Geſtelles
durch Bolzen fixirt iſt,
nach Löſung dieſer
Bolzen das Rad jedoch
zuſammengelegt wer-
den kann; das Vorder-
rad wird auf das
Hinterrad gelegt, beziehungsweiſe umgeklappt. Durch dieſe Anordnung iſt der
Radfahrer jeder Sorge um ſein Fortbewegungsmittel enthoben. Wenn es ihm ein-
mal unmöglich wird, ſeiner Aufgabe auf dem Rade nachzukommen, ſchultert er
einfach ſein Rad und kann es jeden Augenblick wieder in Gebrauch nehmen.
[Abbildung Fig. 715 und 716. Die Gabel des Vorderrades.]
Selbſtredend müßte bei An-
wendung des Fahrrades für Kriegs-
zwecke vor Allem mit der Meinung
gebrochen werden, daß das Zwei-
rad nur auf gebahnten Wegen zu
benützen ſei. Für einen Radfahrer,
der mit einem zuſammenlegbaren,
mit nicht zu ſchmalen Pneumatiks
verſehenen Niederrade ausgerüſtet
iſt, giebt es einfach kein Hinderniß.
Wieſen, ſelbſt wenn ſie naß ſind,
Ackergrund können anſtandslos
befahren werden. Böſchungen bis
zu 15° Neigung können bergauf
ſelbſt bei größerer Längenausdehnung überwunden, bergab Böſchungen bis 30° mit
Anwendung der Bremſe genommen werden. Bei Straßengräben, Bächen, Schluchten ꝛc.
wird wohl das Abſitzen und Ueberheben des Rades nothwendig ſein, doch
erfordert dies keine beſondere Anſtrengung, da das Rad ſammt aufgepacktem
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 836. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/918>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.