Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

Bild:
<< vorherige Seite

Dritter Abschnitt.
und eine Breite von 3.5 Millimeter. Das Mannlicher-Gewehr hat einen sogenannten
Geradezugverschluß, welcher im Wesentlichen aus einer Kammer, einem Schlag-
bolzen nebst Feder und einem in der Kammer verschiebbaren Theil besteht, der
mit dem Griff zusammenhängt. Die darunter befindliche abnehmbare Repetir-
vorrichtung besteht aus einem Kasten, welcher zur Aufnahme des Magazins (mit
fünf Patronen) dient. Alles Weitere ist aus dem oben Mitgetheilten bekannt.

Die Munition besteht (wenn man von den sogenannten Exercirpatronen
absieht) aus der aus Messingblech hergestellten Hülse, welche 2.7 Gramm Pulver
enthält, und dem aus Hartblei bestehenden, mit einem Stahlmantel versehenen Ge-
schosse, das 15.8 Gramm wiegt. Je fünf Patronen sind in einem Pakete ver-
einigt; zwei gefüllte Magazine werden in einem Carton, 135 Cartons in einem
Gewehrpatronenverschlag verpackt.

[Abbildung] Fig. 658 und 659.

Das Mannlicher-Gewehr (Armeegewehr).

Von den Leistungen des Mannlicher-Gewehres geben folgende Zahlen einen
annähernden Begriff. Die Endgeschwindigkeit des Geschosses beträgt in einer Ent-
fernung

von 250 Schritt (1 Schritt = 0.75 Meter) 442 Meter,
" 500 " 356 "
" 1000 " 280 "
" 2000 " 211 "
" 2500 " 193 "
Aeußerste Schußzahl in der Minute: 45.

Nach dem Mannlicher'schen Systeme sind gegenwärtig außer dem öster-
reichisch-ungarischen Repetirgewehr Modell 1888/90 noch folgende construirt: das
deutsche Repetirgewehr Modell 1888 (Caliber 8 Millimeter), das rumänische Re-

Dritter Abſchnitt.
und eine Breite von 3‧5 Millimeter. Das Mannlicher-Gewehr hat einen ſogenannten
Geradezugverſchluß, welcher im Weſentlichen aus einer Kammer, einem Schlag-
bolzen nebſt Feder und einem in der Kammer verſchiebbaren Theil beſteht, der
mit dem Griff zuſammenhängt. Die darunter befindliche abnehmbare Repetir-
vorrichtung beſteht aus einem Kaſten, welcher zur Aufnahme des Magazins (mit
fünf Patronen) dient. Alles Weitere iſt aus dem oben Mitgetheilten bekannt.

Die Munition beſteht (wenn man von den ſogenannten Exercirpatronen
abſieht) aus der aus Meſſingblech hergeſtellten Hülſe, welche 2‧7 Gramm Pulver
enthält, und dem aus Hartblei beſtehenden, mit einem Stahlmantel verſehenen Ge-
ſchoſſe, das 15‧8 Gramm wiegt. Je fünf Patronen ſind in einem Pakete ver-
einigt; zwei gefüllte Magazine werden in einem Carton, 135 Cartons in einem
Gewehrpatronenverſchlag verpackt.

[Abbildung] Fig. 658 und 659.

Das Mannlicher-Gewehr (Armeegewehr).

Von den Leiſtungen des Mannlicher-Gewehres geben folgende Zahlen einen
annähernden Begriff. Die Endgeſchwindigkeit des Geſchoſſes beträgt in einer Ent-
fernung

von 250 Schritt (1 Schritt = 0‧75 Meter) 442 Meter,
» 500 » 356 »
» 1000 » 280 »
» 2000 » 211 »
» 2500 » 193 »
Aeußerſte Schußzahl in der Minute: 45.

Nach dem Mannlicher'ſchen Syſteme ſind gegenwärtig außer dem öſter-
reichiſch-ungariſchen Repetirgewehr Modell 1888/90 noch folgende conſtruirt: das
deutſche Repetirgewehr Modell 1888 (Caliber 8 Millimeter), das rumäniſche Re-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0884" n="802"/><fw place="top" type="header">Dritter Ab&#x017F;chnitt.</fw><lb/>
und eine Breite von 3&#x2027;5 Millimeter. Das Mannlicher-Gewehr hat einen &#x017F;ogenannten<lb/>
Geradezugver&#x017F;chluß, welcher im We&#x017F;entlichen aus einer Kammer, einem Schlag-<lb/>
bolzen neb&#x017F;t Feder und einem in der Kammer ver&#x017F;chiebbaren Theil be&#x017F;teht, der<lb/>
mit dem Griff zu&#x017F;ammenhängt. Die darunter befindliche abnehmbare Repetir-<lb/>
vorrichtung be&#x017F;teht aus einem Ka&#x017F;ten, welcher zur Aufnahme des Magazins (mit<lb/>
fünf Patronen) dient. Alles Weitere i&#x017F;t aus dem oben Mitgetheilten bekannt.</p><lb/>
              <p>Die Munition be&#x017F;teht (wenn man von den &#x017F;ogenannten Exercirpatronen<lb/>
ab&#x017F;ieht) aus der aus Me&#x017F;&#x017F;ingblech herge&#x017F;tellten Hül&#x017F;e, welche 2&#x2027;7 Gramm Pulver<lb/>
enthält, und dem aus Hartblei be&#x017F;tehenden, mit einem Stahlmantel ver&#x017F;ehenen Ge-<lb/>
&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;e, das 15&#x2027;8 Gramm wiegt. Je fünf Patronen &#x017F;ind in einem Pakete ver-<lb/>
einigt; zwei gefüllte Magazine werden in einem Carton, 135 Cartons in einem<lb/>
Gewehrpatronenver&#x017F;chlag verpackt.</p><lb/>
              <figure>
                <head>Fig. 658 und 659.</head>
                <p> Das Mannlicher-Gewehr (Armeegewehr).</p>
              </figure><lb/>
              <p>Von den Lei&#x017F;tungen des Mannlicher-Gewehres geben folgende Zahlen einen<lb/>
annähernden Begriff. Die Endge&#x017F;chwindigkeit des Ge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;es beträgt in einer Ent-<lb/>
fernung <list><item>von 250 Schritt (1 Schritt = 0&#x2027;75 Meter) 442 Meter,</item><lb/><item>» 500 » 356 »</item><lb/><item>» 1000 » 280 »</item><lb/><item>» 2000 » 211 »</item><lb/><item>» 2500 » 193 »</item></list><lb/><hi rendition="#et">Aeußer&#x017F;te Schußzahl in der Minute: 45.</hi></p><lb/>
              <p>Nach dem Mannlicher'&#x017F;chen Sy&#x017F;teme &#x017F;ind gegenwärtig außer dem ö&#x017F;ter-<lb/>
reichi&#x017F;ch-ungari&#x017F;chen Repetirgewehr Modell 1888/90 noch folgende con&#x017F;truirt: das<lb/>
deut&#x017F;che Repetirgewehr Modell 1888 (Caliber 8 Millimeter), das rumäni&#x017F;che Re-<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[802/0884] Dritter Abſchnitt. und eine Breite von 3‧5 Millimeter. Das Mannlicher-Gewehr hat einen ſogenannten Geradezugverſchluß, welcher im Weſentlichen aus einer Kammer, einem Schlag- bolzen nebſt Feder und einem in der Kammer verſchiebbaren Theil beſteht, der mit dem Griff zuſammenhängt. Die darunter befindliche abnehmbare Repetir- vorrichtung beſteht aus einem Kaſten, welcher zur Aufnahme des Magazins (mit fünf Patronen) dient. Alles Weitere iſt aus dem oben Mitgetheilten bekannt. Die Munition beſteht (wenn man von den ſogenannten Exercirpatronen abſieht) aus der aus Meſſingblech hergeſtellten Hülſe, welche 2‧7 Gramm Pulver enthält, und dem aus Hartblei beſtehenden, mit einem Stahlmantel verſehenen Ge- ſchoſſe, das 15‧8 Gramm wiegt. Je fünf Patronen ſind in einem Pakete ver- einigt; zwei gefüllte Magazine werden in einem Carton, 135 Cartons in einem Gewehrpatronenverſchlag verpackt. [Abbildung Fig. 658 und 659. Das Mannlicher-Gewehr (Armeegewehr).] Von den Leiſtungen des Mannlicher-Gewehres geben folgende Zahlen einen annähernden Begriff. Die Endgeſchwindigkeit des Geſchoſſes beträgt in einer Ent- fernung von 250 Schritt (1 Schritt = 0‧75 Meter) 442 Meter, » 500 » 356 » » 1000 » 280 » » 2000 » 211 » » 2500 » 193 » Aeußerſte Schußzahl in der Minute: 45. Nach dem Mannlicher'ſchen Syſteme ſind gegenwärtig außer dem öſter- reichiſch-ungariſchen Repetirgewehr Modell 1888/90 noch folgende conſtruirt: das deutſche Repetirgewehr Modell 1888 (Caliber 8 Millimeter), das rumäniſche Re-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/884
Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 802. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/884>, abgerufen am 23.11.2024.