Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

Bild:
<< vorherige Seite

Dritter Abschnitt.
besitzt das Fahrzeug zwei weitere Lancirrohre für die Abfeuerung von Geschossen.
Diese Rohre, von welchen eines am Bug, eines am Achter angebracht sind, haben
eine schräge Richtung nach aufwärts und endigen deren Mundlöcher in eine Art
überbauten Decks, das über dem cylindrisch geformten Mitteltheile des Bootes
errichtet ist und in seiner Fortsetzung ein durch Panzerplatten verstärktes Steuer-
häuschen trägt. Die Oeffnungen der Lancirrohre sind mit Schlittenklappen versehen,
welche einen dichten Abschluß ermöglichen und vom Bootsinnern aus mittelst
Wurmschrauben bedient werden. Der Constructeur bezeichnet das vordere Geschoß-
lancirrohr als "Luft-Torpedokanone"; sie hat bei den angestellten Versuchen
ergeben, daß sie befähigt ist, eine 100pfündige Schießbaumwollgranate auf eine
Distanz von 1200 Meter zu schleudern. Das am Achter angebrachte Lancirrohr
bezeichnet der Constructeur als "Unterwasser-Torpedokanone", die ihrerseits so
kräftig ist, ein Geschoß circa 70 Meter unter Wasser zu schießen.

[Abbildung] Fig. 538.

Steuerhäuschen der "Holland".

Dritter Abſchnitt.
beſitzt das Fahrzeug zwei weitere Lancirrohre für die Abfeuerung von Geſchoſſen.
Dieſe Rohre, von welchen eines am Bug, eines am Achter angebracht ſind, haben
eine ſchräge Richtung nach aufwärts und endigen deren Mundlöcher in eine Art
überbauten Decks, das über dem cylindriſch geformten Mitteltheile des Bootes
errichtet iſt und in ſeiner Fortſetzung ein durch Panzerplatten verſtärktes Steuer-
häuschen trägt. Die Oeffnungen der Lancirrohre ſind mit Schlittenklappen verſehen,
welche einen dichten Abſchluß ermöglichen und vom Bootsinnern aus mittelſt
Wurmſchrauben bedient werden. Der Conſtructeur bezeichnet das vordere Geſchoß-
lancirrohr als »Luft-Torpedokanone«; ſie hat bei den angeſtellten Verſuchen
ergeben, daß ſie befähigt iſt, eine 100pfündige Schießbaumwollgranate auf eine
Diſtanz von 1200 Meter zu ſchleudern. Das am Achter angebrachte Lancirrohr
bezeichnet der Conſtructeur als »Unterwaſſer-Torpedokanone«, die ihrerſeits ſo
kräftig iſt, ein Geſchoß circa 70 Meter unter Waſſer zu ſchießen.

[Abbildung] Fig. 538.

Steuerhäuschen der »Holland«.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0754" n="680"/><fw place="top" type="header">Dritter Ab&#x017F;chnitt.</fw><lb/>
be&#x017F;itzt das Fahrzeug zwei weitere Lancirrohre für die Abfeuerung von Ge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
Die&#x017F;e Rohre, von welchen eines am Bug, eines am Achter angebracht &#x017F;ind, haben<lb/>
eine &#x017F;chräge Richtung nach aufwärts und endigen deren Mundlöcher in eine Art<lb/>
überbauten Decks, das über dem cylindri&#x017F;ch geformten Mitteltheile des Bootes<lb/>
errichtet i&#x017F;t und in &#x017F;einer Fort&#x017F;etzung ein durch Panzerplatten ver&#x017F;tärktes Steuer-<lb/>
häuschen trägt. Die Oeffnungen der Lancirrohre &#x017F;ind mit Schlittenklappen ver&#x017F;ehen,<lb/>
welche einen dichten Ab&#x017F;chluß ermöglichen und vom Bootsinnern aus mittel&#x017F;t<lb/>
Wurm&#x017F;chrauben bedient werden. Der Con&#x017F;tructeur bezeichnet das vordere Ge&#x017F;choß-<lb/>
lancirrohr als »Luft-Torpedokanone«; &#x017F;ie hat bei den ange&#x017F;tellten Ver&#x017F;uchen<lb/>
ergeben, daß &#x017F;ie befähigt i&#x017F;t, eine 100pfündige Schießbaumwollgranate auf eine<lb/>
Di&#x017F;tanz von 1200 Meter zu &#x017F;chleudern. Das am Achter angebrachte Lancirrohr<lb/>
bezeichnet der Con&#x017F;tructeur als »Unterwa&#x017F;&#x017F;er-Torpedokanone«, die ihrer&#x017F;eits &#x017F;o<lb/>
kräftig i&#x017F;t, ein Ge&#x017F;choß circa 70 Meter unter Wa&#x017F;&#x017F;er zu &#x017F;chießen.</p><lb/>
              <figure>
                <head>Fig. 538.</head>
                <p> Steuerhäuschen der »Holland«.</p>
              </figure>
            </div>
          </div>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[680/0754] Dritter Abſchnitt. beſitzt das Fahrzeug zwei weitere Lancirrohre für die Abfeuerung von Geſchoſſen. Dieſe Rohre, von welchen eines am Bug, eines am Achter angebracht ſind, haben eine ſchräge Richtung nach aufwärts und endigen deren Mundlöcher in eine Art überbauten Decks, das über dem cylindriſch geformten Mitteltheile des Bootes errichtet iſt und in ſeiner Fortſetzung ein durch Panzerplatten verſtärktes Steuer- häuschen trägt. Die Oeffnungen der Lancirrohre ſind mit Schlittenklappen verſehen, welche einen dichten Abſchluß ermöglichen und vom Bootsinnern aus mittelſt Wurmſchrauben bedient werden. Der Conſtructeur bezeichnet das vordere Geſchoß- lancirrohr als »Luft-Torpedokanone«; ſie hat bei den angeſtellten Verſuchen ergeben, daß ſie befähigt iſt, eine 100pfündige Schießbaumwollgranate auf eine Diſtanz von 1200 Meter zu ſchleudern. Das am Achter angebrachte Lancirrohr bezeichnet der Conſtructeur als »Unterwaſſer-Torpedokanone«, die ihrerſeits ſo kräftig iſt, ein Geſchoß circa 70 Meter unter Waſſer zu ſchießen. [Abbildung Fig. 538. Steuerhäuschen der »Holland«.]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/754
Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 680. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/754>, abgerufen am 23.11.2024.