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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

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Schiffahrtscanäle.
der See". Bis zur Eröffnung des Canals schlugen den Weg um Cap Skagen
jährlich circa 42.000 Schiffe ein, mit zusammen über 12 Millionen Registertonnen.

Die Zahl der Schiffe, welche bisher den Canal benützt haben, betrug
21.904 im Jahre 1897 gegen 20.068 im Jahre 1896 und 9305 in der Zeit vom
1. Juli bis 31. December 1896, mit 2,345.849 Registertonnen 1897, 1,751.065
Registertonnen 1896 und 893.972 Registertonnen im zweiten Halbjahre 1895.
Fremden Nationen gehörten an: 2670 Schiffe mit 731.499 Registertonnen im
Jahre 1897, gegen 2068 Schiffe mit 563.052 Registertonnen im Jahre 1896 und
1144 Schiffe mit 303.742 Registertonnen im zweiten Halbjahre 1895. Die Canal-
gebühren betrugen 1,198.811 Mark im Jahre 1897, 961.367 Mark im Jahre 1896,
und 533.505 Mark im zweiten Halbjahre 1895. ... Die Fahrgeschwindigkeit ist
auf 10 Kilometer pro Stunde festgesetzt worden, so daß, abgesehen von eventueller
Durchschleusung, der Canal in circa 10 Stunden passirt werden kann.

Zur Zeit bestehen vier große Schiffahrtscanäle für tiefgehende Seeschiffe:
der von Suez, der Nord-Ostseecanal, der Canal von Korinth und jener von
Manchester. Der Canal von Korinth hat trotz seiner geringen Länge (6 Kilo-
meter) in Folge des felsigen Bodens, in welchen er gegraben werden mußte,
bedeutende Schwierigkeiten verursacht. Der tiefste Einschnitt beträgt 79 Meter. Es
ist dies die höchste Stelle in der Mitte des Isthmus, auf der sich der Tempel
Poseidons befand und die "isthmischen Spiele" aufgeführt wurden. Bei diesem
Unternehmen, das Bankerott machte und nur mit Mühe wieder in Gang gebracht
werden konnte, waren die technischen Vorarbeiten unzureichend.

Der Manchestercanal hat bedeutende Ausgaben erfordert, so 3 Millionen
Mark für Rechtsstreitigkeiten und 64 Millionen Mark für den Ankauf des alten
Bridgewater-Canals. Außerdem waren die Grunderwerbskosten, mit denen man bei
den Canälen von Suez und Korinth überhaupt nicht zu rechnen hatte, sehr hohe.
Die thatsächlichen Baukosten des Canals stellen sich auf 3.4 Millionen Mark pro
Kilometer, wobei zu berücksichtigen ist, daß derselbe eine dreifache und vier Zwillings-
schleusen größter Dimension, acht Straßendrehbrücken, vier feste Eisenbahnbrücken
und eine Drehbrücke für den Bridgewater-Canal, die erste Ausführung dieser Art,
besitzt. Der Canal ist 57 Kilometer lang und erforderte dessen Herstellung sieben
Jahre. Seine Breite beträgt am Wasserspiegel 52, an der Sohle 30.5 Meter. Die
geringste Tiefe ist 7.9 Meter, der tiefste Einschnitt beträgt 20 Meter, das aus-
gehobene Material 40.9 Millionen Cubikmeter. Die Gesammtkosten belaufen sich
auf 327 Millionen Mark. Während der Suezcanal und der Canal von Korinth
ganz offen sind und der Nord-Ostseecanal nur Fluthschleusen an den Mündungen
hat, ist der Manchestercanal ein Schleusencanal.

Von Interesse sind die kilometrischen Kosten der vier Schiffahrtscanäle. Die-
selben belaufen sich beim Nord-Ostseecanal auf 1.57 Millionen Mark pro Kilo-
meter, beim Suezcanal auf 2.52, beim Manchestercanal auf 5.74, beim Korinth-
canal auf 10.70 Millionen Mark.

Schweiger-Lerchenfeld. Im Reiche der Cyklopen. 35

Schiffahrtscanäle.
der See«. Bis zur Eröffnung des Canals ſchlugen den Weg um Cap Skagen
jährlich circa 42.000 Schiffe ein, mit zuſammen über 12 Millionen Regiſtertonnen.

Die Zahl der Schiffe, welche bisher den Canal benützt haben, betrug
21.904 im Jahre 1897 gegen 20.068 im Jahre 1896 und 9305 in der Zeit vom
1. Juli bis 31. December 1896, mit 2,345.849 Regiſtertonnen 1897, 1,751.065
Regiſtertonnen 1896 und 893.972 Regiſtertonnen im zweiten Halbjahre 1895.
Fremden Nationen gehörten an: 2670 Schiffe mit 731.499 Regiſtertonnen im
Jahre 1897, gegen 2068 Schiffe mit 563.052 Regiſtertonnen im Jahre 1896 und
1144 Schiffe mit 303.742 Regiſtertonnen im zweiten Halbjahre 1895. Die Canal-
gebühren betrugen 1,198.811 Mark im Jahre 1897, 961.367 Mark im Jahre 1896,
und 533.505 Mark im zweiten Halbjahre 1895. ... Die Fahrgeſchwindigkeit iſt
auf 10 Kilometer pro Stunde feſtgeſetzt worden, ſo daß, abgeſehen von eventueller
Durchſchleuſung, der Canal in circa 10 Stunden paſſirt werden kann.

Zur Zeit beſtehen vier große Schiffahrtscanäle für tiefgehende Seeſchiffe:
der von Suez, der Nord-Oſtſeecanal, der Canal von Korinth und jener von
Mancheſter. Der Canal von Korinth hat trotz ſeiner geringen Länge (6 Kilo-
meter) in Folge des felſigen Bodens, in welchen er gegraben werden mußte,
bedeutende Schwierigkeiten verurſacht. Der tiefſte Einſchnitt beträgt 79 Meter. Es
iſt dies die höchſte Stelle in der Mitte des Iſthmus, auf der ſich der Tempel
Poſeidons befand und die »iſthmiſchen Spiele« aufgeführt wurden. Bei dieſem
Unternehmen, das Bankerott machte und nur mit Mühe wieder in Gang gebracht
werden konnte, waren die techniſchen Vorarbeiten unzureichend.

Der Mancheſtercanal hat bedeutende Ausgaben erfordert, ſo 3 Millionen
Mark für Rechtsſtreitigkeiten und 64 Millionen Mark für den Ankauf des alten
Bridgewater-Canals. Außerdem waren die Grunderwerbskoſten, mit denen man bei
den Canälen von Suez und Korinth überhaupt nicht zu rechnen hatte, ſehr hohe.
Die thatſächlichen Baukoſten des Canals ſtellen ſich auf 3‧4 Millionen Mark pro
Kilometer, wobei zu berückſichtigen iſt, daß derſelbe eine dreifache und vier Zwillings-
ſchleuſen größter Dimenſion, acht Straßendrehbrücken, vier feſte Eiſenbahnbrücken
und eine Drehbrücke für den Bridgewater-Canal, die erſte Ausführung dieſer Art,
beſitzt. Der Canal iſt 57 Kilometer lang und erforderte deſſen Herſtellung ſieben
Jahre. Seine Breite beträgt am Waſſerſpiegel 52, an der Sohle 30‧5 Meter. Die
geringſte Tiefe iſt 7‧9 Meter, der tiefſte Einſchnitt beträgt 20 Meter, das aus-
gehobene Material 40‧9 Millionen Cubikmeter. Die Geſammtkoſten belaufen ſich
auf 327 Millionen Mark. Während der Suezcanal und der Canal von Korinth
ganz offen ſind und der Nord-Oſtſeecanal nur Fluthſchleuſen an den Mündungen
hat, iſt der Mancheſtercanal ein Schleuſencanal.

Von Intereſſe ſind die kilometriſchen Koſten der vier Schiffahrtscanäle. Die-
ſelben belaufen ſich beim Nord-Oſtſeecanal auf 1‧57 Millionen Mark pro Kilo-
meter, beim Suezcanal auf 2‧52, beim Mancheſtercanal auf 5‧74, beim Korinth-
canal auf 10‧70 Millionen Mark.

Schweiger-Lerchenfeld. Im Reiche der Cyklopen. 35
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[545/0605] Schiffahrtscanäle. der See«. Bis zur Eröffnung des Canals ſchlugen den Weg um Cap Skagen jährlich circa 42.000 Schiffe ein, mit zuſammen über 12 Millionen Regiſtertonnen. Die Zahl der Schiffe, welche bisher den Canal benützt haben, betrug 21.904 im Jahre 1897 gegen 20.068 im Jahre 1896 und 9305 in der Zeit vom 1. Juli bis 31. December 1896, mit 2,345.849 Regiſtertonnen 1897, 1,751.065 Regiſtertonnen 1896 und 893.972 Regiſtertonnen im zweiten Halbjahre 1895. Fremden Nationen gehörten an: 2670 Schiffe mit 731.499 Regiſtertonnen im Jahre 1897, gegen 2068 Schiffe mit 563.052 Regiſtertonnen im Jahre 1896 und 1144 Schiffe mit 303.742 Regiſtertonnen im zweiten Halbjahre 1895. Die Canal- gebühren betrugen 1,198.811 Mark im Jahre 1897, 961.367 Mark im Jahre 1896, und 533.505 Mark im zweiten Halbjahre 1895. ... Die Fahrgeſchwindigkeit iſt auf 10 Kilometer pro Stunde feſtgeſetzt worden, ſo daß, abgeſehen von eventueller Durchſchleuſung, der Canal in circa 10 Stunden paſſirt werden kann. Zur Zeit beſtehen vier große Schiffahrtscanäle für tiefgehende Seeſchiffe: der von Suez, der Nord-Oſtſeecanal, der Canal von Korinth und jener von Mancheſter. Der Canal von Korinth hat trotz ſeiner geringen Länge (6 Kilo- meter) in Folge des felſigen Bodens, in welchen er gegraben werden mußte, bedeutende Schwierigkeiten verurſacht. Der tiefſte Einſchnitt beträgt 79 Meter. Es iſt dies die höchſte Stelle in der Mitte des Iſthmus, auf der ſich der Tempel Poſeidons befand und die »iſthmiſchen Spiele« aufgeführt wurden. Bei dieſem Unternehmen, das Bankerott machte und nur mit Mühe wieder in Gang gebracht werden konnte, waren die techniſchen Vorarbeiten unzureichend. Der Mancheſtercanal hat bedeutende Ausgaben erfordert, ſo 3 Millionen Mark für Rechtsſtreitigkeiten und 64 Millionen Mark für den Ankauf des alten Bridgewater-Canals. Außerdem waren die Grunderwerbskoſten, mit denen man bei den Canälen von Suez und Korinth überhaupt nicht zu rechnen hatte, ſehr hohe. Die thatſächlichen Baukoſten des Canals ſtellen ſich auf 3‧4 Millionen Mark pro Kilometer, wobei zu berückſichtigen iſt, daß derſelbe eine dreifache und vier Zwillings- ſchleuſen größter Dimenſion, acht Straßendrehbrücken, vier feſte Eiſenbahnbrücken und eine Drehbrücke für den Bridgewater-Canal, die erſte Ausführung dieſer Art, beſitzt. Der Canal iſt 57 Kilometer lang und erforderte deſſen Herſtellung ſieben Jahre. Seine Breite beträgt am Waſſerſpiegel 52, an der Sohle 30‧5 Meter. Die geringſte Tiefe iſt 7‧9 Meter, der tiefſte Einſchnitt beträgt 20 Meter, das aus- gehobene Material 40‧9 Millionen Cubikmeter. Die Geſammtkoſten belaufen ſich auf 327 Millionen Mark. Während der Suezcanal und der Canal von Korinth ganz offen ſind und der Nord-Oſtſeecanal nur Fluthſchleuſen an den Mündungen hat, iſt der Mancheſtercanal ein Schleuſencanal. Von Intereſſe ſind die kilometriſchen Koſten der vier Schiffahrtscanäle. Die- ſelben belaufen ſich beim Nord-Oſtſeecanal auf 1‧57 Millionen Mark pro Kilo- meter, beim Suezcanal auf 2‧52, beim Mancheſtercanal auf 5‧74, beim Korinth- canal auf 10‧70 Millionen Mark. Schweiger-Lerchenfeld. Im Reiche der Cyklopen. 35

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Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 545. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/605>, abgerufen am 24.11.2024.