Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

Bild:
<< vorherige Seite
Zweiter Abschnitt.

Die Laasanerbrücke ist von weit geringerer bautechnischer Bedeutung. Sie
ragt 3 Meter über das Striegauer Flüßchen, hat eine Spannweite von nur 12.4 Meter
und eine Breite von nicht ganz 6 Meter. Ihr Gesammtgewicht beträgt 47 Tonnen

[Abbildung] Fig. 223.

Britonnia-Röhrenbrücke über die Menaistraße (1850).

und erforderte der Guß der einzelnen Theile über zwei Jahre, was bei der Klein-
heit der Construction allerdings einen enormen Zeitaufwand bedeutet. Es sei noch
[Abbildung] Fig. 224.

Rogatbrücke bei Marienburg (1857).

erwähnt, daß zur Erinnerung dieser beiden ersten in Europa ausgeführten eisernen
Brücken Denkmünzen geprägt wurden.

[Abbildung] Fig. 225.

Versteifte Kettenbrücke zu Pittsburg (1877).

Wie England die Heimat der ersten eisernen Brücken ist, sehen wir auch die
weiteren Uebergangsformen in diesem Bauzweige zuerst auf englischem Boden er-
stehen. Robert Stephenson, der Sohn des Schöpfers der ersten Locomotiveisen-
bahn Georg Stephenson, erbaute die erste große Brücke nach dem Principe der
"Blechträger", die gigantische Röhrenbrücke über den Menaicanal zwischen dem
walisischen Festlande und der Insel Anglesey. Sie besteht aus zwei Hauptöffnungen

Zweiter Abſchnitt.

Die Laaſanerbrücke iſt von weit geringerer bautechniſcher Bedeutung. Sie
ragt 3 Meter über das Striegauer Flüßchen, hat eine Spannweite von nur 12‧4 Meter
und eine Breite von nicht ganz 6 Meter. Ihr Geſammtgewicht beträgt 47 Tonnen

[Abbildung] Fig. 223.

Britonnia-Röhrenbrücke über die Menaiſtraße (1850).

und erforderte der Guß der einzelnen Theile über zwei Jahre, was bei der Klein-
heit der Conſtruction allerdings einen enormen Zeitaufwand bedeutet. Es ſei noch
[Abbildung] Fig. 224.

Rogatbrücke bei Marienburg (1857).

erwähnt, daß zur Erinnerung dieſer beiden erſten in Europa ausgeführten eiſernen
Brücken Denkmünzen geprägt wurden.

[Abbildung] Fig. 225.

Verſteifte Kettenbrücke zu Pittsburg (1877).

Wie England die Heimat der erſten eiſernen Brücken iſt, ſehen wir auch die
weiteren Uebergangsformen in dieſem Bauzweige zuerſt auf engliſchem Boden er-
ſtehen. Robert Stephenſon, der Sohn des Schöpfers der erſten Locomotiveiſen-
bahn Georg Stephenſon, erbaute die erſte große Brücke nach dem Principe der
»Blechträger«, die gigantiſche Röhrenbrücke über den Menaicanal zwiſchen dem
waliſiſchen Feſtlande und der Inſel Angleſey. Sie beſteht aus zwei Hauptöffnungen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0308" n="272"/>
              <fw place="top" type="header">Zweiter Ab&#x017F;chnitt.</fw><lb/>
              <p>Die Laa&#x017F;anerbrücke i&#x017F;t von weit geringerer bautechni&#x017F;cher Bedeutung. Sie<lb/>
ragt 3 Meter über das Striegauer Flüßchen, hat eine Spannweite von nur 12&#x2027;4 Meter<lb/>
und eine Breite von nicht ganz 6 Meter. Ihr Ge&#x017F;ammtgewicht beträgt 47 Tonnen<lb/><figure><head>Fig. 223.</head><p> Britonnia-Röhrenbrücke über die Menai&#x017F;traße (1850).</p></figure><lb/>
und erforderte der Guß der einzelnen Theile über zwei Jahre, was bei der Klein-<lb/>
heit der Con&#x017F;truction allerdings einen enormen Zeitaufwand bedeutet. Es &#x017F;ei noch<lb/><figure><head>Fig. 224.</head><p> Rogatbrücke bei Marienburg (1857).</p></figure><lb/>
erwähnt, daß zur Erinnerung die&#x017F;er beiden er&#x017F;ten in Europa ausgeführten ei&#x017F;ernen<lb/>
Brücken Denkmünzen geprägt wurden.</p><lb/>
              <figure>
                <head>Fig. 225.</head>
                <p> Ver&#x017F;teifte Kettenbrücke zu Pittsburg (1877).</p>
              </figure><lb/>
              <p>Wie England die Heimat der er&#x017F;ten ei&#x017F;ernen Brücken i&#x017F;t, &#x017F;ehen wir auch die<lb/>
weiteren Uebergangsformen in die&#x017F;em Bauzweige zuer&#x017F;t auf engli&#x017F;chem Boden er-<lb/>
&#x017F;tehen. Robert <hi rendition="#g">Stephen&#x017F;on</hi>, der Sohn des Schöpfers der er&#x017F;ten Locomotivei&#x017F;en-<lb/>
bahn Georg <hi rendition="#g">Stephen&#x017F;on</hi>, erbaute die er&#x017F;te große Brücke nach dem Principe der<lb/>
»Blechträger«, die giganti&#x017F;che Röhrenbrücke über den Menaicanal zwi&#x017F;chen dem<lb/>
wali&#x017F;i&#x017F;chen Fe&#x017F;tlande und der In&#x017F;el Angle&#x017F;ey. Sie be&#x017F;teht aus zwei Hauptöffnungen<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[272/0308] Zweiter Abſchnitt. Die Laaſanerbrücke iſt von weit geringerer bautechniſcher Bedeutung. Sie ragt 3 Meter über das Striegauer Flüßchen, hat eine Spannweite von nur 12‧4 Meter und eine Breite von nicht ganz 6 Meter. Ihr Geſammtgewicht beträgt 47 Tonnen [Abbildung Fig. 223. Britonnia-Röhrenbrücke über die Menaiſtraße (1850).] und erforderte der Guß der einzelnen Theile über zwei Jahre, was bei der Klein- heit der Conſtruction allerdings einen enormen Zeitaufwand bedeutet. Es ſei noch [Abbildung Fig. 224. Rogatbrücke bei Marienburg (1857).] erwähnt, daß zur Erinnerung dieſer beiden erſten in Europa ausgeführten eiſernen Brücken Denkmünzen geprägt wurden. [Abbildung Fig. 225. Verſteifte Kettenbrücke zu Pittsburg (1877).] Wie England die Heimat der erſten eiſernen Brücken iſt, ſehen wir auch die weiteren Uebergangsformen in dieſem Bauzweige zuerſt auf engliſchem Boden er- ſtehen. Robert Stephenſon, der Sohn des Schöpfers der erſten Locomotiveiſen- bahn Georg Stephenſon, erbaute die erſte große Brücke nach dem Principe der »Blechträger«, die gigantiſche Röhrenbrücke über den Menaicanal zwiſchen dem waliſiſchen Feſtlande und der Inſel Angleſey. Sie beſteht aus zwei Hauptöffnungen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/308
Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/308>, abgerufen am 22.11.2024.