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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

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Einleitung.
kommen Frankreich und Schweden in Betracht. Im Jahre 1894 betrug die
Roheisenerzeugung dieser Länder (in abgerundeten Zahlen):
Großbritannien     7.5 Millionen Tonnen
Union     6.7 " "
Deutschland     5.3 " "
Frankreich     2.0 " "
Schweden     1.3 " "

Die gesammte Roheisenerzeugung der Erde betrug in demselben Zeitraume
26.2 Millionen Tonnen, wovon auf Europa allein 18.8 Millionen Tonnen ent-
fielen. Bezeichnend für den industriellen Aufschwung der Union ist, daß daselbst die
[Abbildung] Fig. 8.

Welt-Roheisenerzeugung.

Roheisenerzeugung von 845.000 Tonnen
in 1865 in mächtigen Sprüngen auf
nicht weniger als 9.3 Millionen Tonnen
in 1890, oder um mehr als das Elffache
gestiegen ist. In anderer Weise charakte-
ristisch ist der Antheil, der in den ein-
zelnen Ländern per Kopf entfällt. Dieser
Antheil beträgt für jeden Bewohner der
Erde 17 Kilogramm, für jeden Bewohner
Großbritanniens jedoch 194 Kilogramm.
Es folgen dann der Reihe nach Belgien
mit 129, Deutschland mit 105, Vereinigte
Staaten von Amerika mit 99, Schweden
mit 95, Frankreich mit 54, Oesterreich-
Ungarn mit 22 Kilogramm u. s. w.

England war seit jeher das führende Land im Eisengewerbe, doch ist
neuerdings Deutschland in dieser Beziehung außerordentlich erstarkt, desgleichen
Belgien. Deutschland steht bezüglich Kohlen und Eisen an dritter Stelle auf
der Erde, an erster auf dem europäischen Festlande. Die Gesammtgewinnung an
Stein- und Braunkohlen betrug 1894 rund 98.8 Millionen Tonnen, wovon
76.6 Millionen Tonnen auf Steinkohlen, der Rest auf Braunkohlen entfielen. Die
Eisensteinförderung betrug in demselben Jahre (einschließlich Luxemburg) 12.3 Millionen
Tonnen im Werthe von über 42 Millionen Mark.

Großbritannien steht heute noch an der Spitze aller kohlenerzeugenden Länder,
während ihm für Roheisen von der Union der Rang streitig gemacht worden ist.
Seine Kohlenförderung erreichte 34.8 % der ganzen Erde. Die gesammte Kohlen-
förderung im Jahre 1894 betrug 191 Millionen Tonnen im Werthe von 66 Millionen
Pfund Sterling, die Eisenerzförderung 12.5 Millionen Tonnen im Werthe von
3.2 Millionen Pfund Sterling. Es producirte in derselben Zeit über 1.3 Millionen
Tonnen Schweißeisen, 1.1 Millionen Tonnen Bessemerblöcke, 1.5 Millionen Tonnen

Einleitung.
kommen Frankreich und Schweden in Betracht. Im Jahre 1894 betrug die
Roheiſenerzeugung dieſer Länder (in abgerundeten Zahlen):
Großbritannien     7‧5 Millionen Tonnen
Union     6‧7 " "
Deutſchland     5‧3 " "
Frankreich     2‧0 " "
Schweden     1‧3 " "

Die geſammte Roheiſenerzeugung der Erde betrug in demſelben Zeitraume
26‧2 Millionen Tonnen, wovon auf Europa allein 18‧8 Millionen Tonnen ent-
fielen. Bezeichnend für den induſtriellen Aufſchwung der Union iſt, daß daſelbſt die
[Abbildung] Fig. 8.

Welt-Roheiſenerzeugung.

Roheiſenerzeugung von 845.000 Tonnen
in 1865 in mächtigen Sprüngen auf
nicht weniger als 9‧3 Millionen Tonnen
in 1890, oder um mehr als das Elffache
geſtiegen iſt. In anderer Weiſe charakte-
riſtiſch iſt der Antheil, der in den ein-
zelnen Ländern per Kopf entfällt. Dieſer
Antheil beträgt für jeden Bewohner der
Erde 17 Kilogramm, für jeden Bewohner
Großbritanniens jedoch 194 Kilogramm.
Es folgen dann der Reihe nach Belgien
mit 129, Deutſchland mit 105, Vereinigte
Staaten von Amerika mit 99, Schweden
mit 95, Frankreich mit 54, Oeſterreich-
Ungarn mit 22 Kilogramm u. ſ. w.

England war ſeit jeher das führende Land im Eiſengewerbe, doch iſt
neuerdings Deutſchland in dieſer Beziehung außerordentlich erſtarkt, desgleichen
Belgien. Deutſchland ſteht bezüglich Kohlen und Eiſen an dritter Stelle auf
der Erde, an erſter auf dem europäiſchen Feſtlande. Die Geſammtgewinnung an
Stein- und Braunkohlen betrug 1894 rund 98‧8 Millionen Tonnen, wovon
76‧6 Millionen Tonnen auf Steinkohlen, der Reſt auf Braunkohlen entfielen. Die
Eiſenſteinförderung betrug in demſelben Jahre (einſchließlich Luxemburg) 12‧3 Millionen
Tonnen im Werthe von über 42 Millionen Mark.

Großbritannien ſteht heute noch an der Spitze aller kohlenerzeugenden Länder,
während ihm für Roheiſen von der Union der Rang ſtreitig gemacht worden iſt.
Seine Kohlenförderung erreichte 34‧8 % der ganzen Erde. Die geſammte Kohlen-
förderung im Jahre 1894 betrug 191 Millionen Tonnen im Werthe von 66 Millionen
Pfund Sterling, die Eiſenerzförderung 12‧5 Millionen Tonnen im Werthe von
3‧2 Millionen Pfund Sterling. Es producirte in derſelben Zeit über 1‧3 Millionen
Tonnen Schweißeiſen, 1‧1 Millionen Tonnen Beſſemerblöcke, 1‧5 Millionen Tonnen

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[14/0030] Einleitung. kommen Frankreich und Schweden in Betracht. Im Jahre 1894 betrug die Roheiſenerzeugung dieſer Länder (in abgerundeten Zahlen): Großbritannien 7‧5 Millionen Tonnen Union 6‧7 " " Deutſchland 5‧3 " " Frankreich 2‧0 " " Schweden 1‧3 " " Die geſammte Roheiſenerzeugung der Erde betrug in demſelben Zeitraume 26‧2 Millionen Tonnen, wovon auf Europa allein 18‧8 Millionen Tonnen ent- fielen. Bezeichnend für den induſtriellen Aufſchwung der Union iſt, daß daſelbſt die [Abbildung Fig. 8. Welt-Roheiſenerzeugung.] Roheiſenerzeugung von 845.000 Tonnen in 1865 in mächtigen Sprüngen auf nicht weniger als 9‧3 Millionen Tonnen in 1890, oder um mehr als das Elffache geſtiegen iſt. In anderer Weiſe charakte- riſtiſch iſt der Antheil, der in den ein- zelnen Ländern per Kopf entfällt. Dieſer Antheil beträgt für jeden Bewohner der Erde 17 Kilogramm, für jeden Bewohner Großbritanniens jedoch 194 Kilogramm. Es folgen dann der Reihe nach Belgien mit 129, Deutſchland mit 105, Vereinigte Staaten von Amerika mit 99, Schweden mit 95, Frankreich mit 54, Oeſterreich- Ungarn mit 22 Kilogramm u. ſ. w. England war ſeit jeher das führende Land im Eiſengewerbe, doch iſt neuerdings Deutſchland in dieſer Beziehung außerordentlich erſtarkt, desgleichen Belgien. Deutſchland ſteht bezüglich Kohlen und Eiſen an dritter Stelle auf der Erde, an erſter auf dem europäiſchen Feſtlande. Die Geſammtgewinnung an Stein- und Braunkohlen betrug 1894 rund 98‧8 Millionen Tonnen, wovon 76‧6 Millionen Tonnen auf Steinkohlen, der Reſt auf Braunkohlen entfielen. Die Eiſenſteinförderung betrug in demſelben Jahre (einſchließlich Luxemburg) 12‧3 Millionen Tonnen im Werthe von über 42 Millionen Mark. Großbritannien ſteht heute noch an der Spitze aller kohlenerzeugenden Länder, während ihm für Roheiſen von der Union der Rang ſtreitig gemacht worden iſt. Seine Kohlenförderung erreichte 34‧8 % der ganzen Erde. Die geſammte Kohlen- förderung im Jahre 1894 betrug 191 Millionen Tonnen im Werthe von 66 Millionen Pfund Sterling, die Eiſenerzförderung 12‧5 Millionen Tonnen im Werthe von 3‧2 Millionen Pfund Sterling. Es producirte in derſelben Zeit über 1‧3 Millionen Tonnen Schweißeiſen, 1‧1 Millionen Tonnen Beſſemerblöcke, 1‧5 Millionen Tonnen

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Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/30>, abgerufen am 25.11.2024.