zu Buffalo, der eine Grundfläche von 36 x 120 Meter einnimmt. Der ganze Bau ruht auf einem Pfahlrost, dessen Pfähle 9 bis 14 Meter tief eingerammt werden mußten, um den Felsengrund zu erreichen. Auf diesem Rost liegen Fundament- Werksteinquader von 2.4 Meter Höhe, welche Ziegelsteinsäulen zur Aufnahme des Hochbaues tragen. Die ganz aus Ziegelwerk aufgeführten Umfassungsmauern um- giebt eine Reihe von cylindrischen Stahlblechgefäßen mit konischen Böden. Diese bilden die Getreidekammern. Dreißig dieser Reservoire haben je 11.4 Meter Durch- messer und 21 Meter Höhe, außerdem sind 18 Stück von 4.65 Meter Durchmesser und 21 Meter Höhe vorhanden, ferner noch 18 von 2.93 Meter Durchmesser und 21 Meter Höhe, sowie noch 18 von 2.93 Meter Durchmesser und 18 Meter Höhe. Die Blechstärke variirt zwischen 12 bis 6 Millimeter. Das gesammte Gewicht der Reservoire ist 6000 Tonnen, ihr Gesammtfassungsraum 1,090.500 Hektoliter.
Ueber die oberen Mündungen der eisernen Silo-Zellen erhebt sich noch ein Aufbau in Ziegelwerk von 12 Meter Breite und 20.1 Meter Höhe. Dieser letztere ist in vier Etagen getheilt. In die höchste ragen die Elevatorköpfe hinein, ebenso enthält dieselbe die Vorgelege zur Reduction der Geschwindigkeit der Antriebs- transmission. Der dritte Stock enthält 27 Stahlkammern, von denen jede 545 Hekto- liter Getreide faßt; in der zweiten Etage befinden sich zehn Schüttrümpfe von 500 Hektoliter Fassungsraum, sowie die Reinigungsmaschinen. Von diesen gelangt das Getreide durch Vertheilungsrinnen, die im untersten Stock liegen, in die Blech- cylinder. Unter den Ausläufen der letzteren laufen endlose Transportbänder von 1.5 Meter Breite, die pro Stunde 14.540 Hektoliter Getreide zu transportiren im Stande sind. Aller Staub wird in eine in der ersten und zweiten Etage gelegene Staubkammer gesaugt, beziehungsweise geblasen. Das ganze Gebäude ist äußerlich noch mit Stahl-Wellblech verkleidet; elektrisch betriebene Aufzüge dienen dem Personenverkehr.
Eine Hauptfunction bildet zur Zeit die Verwendung des Gußeisens in Form von Trägern und Säulen in Verbindung mit großen Spiegeltafeln für die Herstellung lichter Verkaufslocale in den Erdgeschossen der Wohnräume volkreicher Städte. Das Eisen macht nämlich durch seine Bildungsfähigkeit beim Guß eine solche Vertheilung seiner Massentheilchen möglich, daß mit dem geringsten Aufwande Stücke von bestimmter Festigkeit angefertigt werden können. Man gießt die eisernen Säulen hohl und giebt den Balken beziehungsweise Trägern ein sehr hohes T-förmiges Profil, da bei solcher Vertheilung der Masse die relative Festigkeit derselben, unter Berücksichtigung der zulässigen Raum- und Kostenersparniß, vermehrt wird. Aller- dings bieten Träger von Schmiedeeisen bei gleichem Querschnitte eine viel größere Tragfähigkeit, sind aber auch bedeutend theurer.
Die Herstellung feinerer Architekturtheile, Geländer, Treppen, Ornamente, Brücken u. s. w. von Gußeisen bezeugt die Mannigfaltigkeit der Anwendung des letzteren im Bauwesen. Bei allen Bauconstructionen, welche Lasten zu tragen haben, verdient das Gußeisen als "zu tragender Körper" unbedingt den Vorzug, während
Erſter Abſchnitt.
zu Buffalo, der eine Grundfläche von 36 x 120 Meter einnimmt. Der ganze Bau ruht auf einem Pfahlroſt, deſſen Pfähle 9 bis 14 Meter tief eingerammt werden mußten, um den Felſengrund zu erreichen. Auf dieſem Roſt liegen Fundament- Werkſteinquader von 2‧4 Meter Höhe, welche Ziegelſteinſäulen zur Aufnahme des Hochbaues tragen. Die ganz aus Ziegelwerk aufgeführten Umfaſſungsmauern um- giebt eine Reihe von cylindriſchen Stahlblechgefäßen mit koniſchen Böden. Dieſe bilden die Getreidekammern. Dreißig dieſer Reſervoire haben je 11‧4 Meter Durch- meſſer und 21 Meter Höhe, außerdem ſind 18 Stück von 4‧65 Meter Durchmeſſer und 21 Meter Höhe vorhanden, ferner noch 18 von 2‧93 Meter Durchmeſſer und 21 Meter Höhe, ſowie noch 18 von 2‧93 Meter Durchmeſſer und 18 Meter Höhe. Die Blechſtärke variirt zwiſchen 12 bis 6 Millimeter. Das geſammte Gewicht der Reſervoire iſt 6000 Tonnen, ihr Geſammtfaſſungsraum 1,090.500 Hektoliter.
Ueber die oberen Mündungen der eiſernen Silo-Zellen erhebt ſich noch ein Aufbau in Ziegelwerk von 12 Meter Breite und 20‧1 Meter Höhe. Dieſer letztere iſt in vier Etagen getheilt. In die höchſte ragen die Elevatorköpfe hinein, ebenſo enthält dieſelbe die Vorgelege zur Reduction der Geſchwindigkeit der Antriebs- transmiſſion. Der dritte Stock enthält 27 Stahlkammern, von denen jede 545 Hekto- liter Getreide faßt; in der zweiten Etage befinden ſich zehn Schüttrümpfe von 500 Hektoliter Faſſungsraum, ſowie die Reinigungsmaſchinen. Von dieſen gelangt das Getreide durch Vertheilungsrinnen, die im unterſten Stock liegen, in die Blech- cylinder. Unter den Ausläufen der letzteren laufen endloſe Transportbänder von 1‧5 Meter Breite, die pro Stunde 14.540 Hektoliter Getreide zu transportiren im Stande ſind. Aller Staub wird in eine in der erſten und zweiten Etage gelegene Staubkammer geſaugt, beziehungsweiſe geblaſen. Das ganze Gebäude iſt äußerlich noch mit Stahl-Wellblech verkleidet; elektriſch betriebene Aufzüge dienen dem Perſonenverkehr.
Eine Hauptfunction bildet zur Zeit die Verwendung des Gußeiſens in Form von Trägern und Säulen in Verbindung mit großen Spiegeltafeln für die Herſtellung lichter Verkaufslocale in den Erdgeſchoſſen der Wohnräume volkreicher Städte. Das Eiſen macht nämlich durch ſeine Bildungsfähigkeit beim Guß eine ſolche Vertheilung ſeiner Maſſentheilchen möglich, daß mit dem geringſten Aufwande Stücke von beſtimmter Feſtigkeit angefertigt werden können. Man gießt die eiſernen Säulen hohl und giebt den Balken beziehungsweiſe Trägern ein ſehr hohes T-förmiges Profil, da bei ſolcher Vertheilung der Maſſe die relative Feſtigkeit derſelben, unter Berückſichtigung der zuläſſigen Raum- und Koſtenerſparniß, vermehrt wird. Aller- dings bieten Träger von Schmiedeeiſen bei gleichem Querſchnitte eine viel größere Tragfähigkeit, ſind aber auch bedeutend theurer.
Die Herſtellung feinerer Architekturtheile, Geländer, Treppen, Ornamente, Brücken u. ſ. w. von Gußeiſen bezeugt die Mannigfaltigkeit der Anwendung des letzteren im Bauweſen. Bei allen Bauconſtructionen, welche Laſten zu tragen haben, verdient das Gußeiſen als »zu tragender Körper« unbedingt den Vorzug, während
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Erſter Abſchnitt.
zu Buffalo, der eine Grundfläche von 36 x 120 Meter einnimmt. Der ganze Bau
ruht auf einem Pfahlroſt, deſſen Pfähle 9 bis 14 Meter tief eingerammt werden
mußten, um den Felſengrund zu erreichen. Auf dieſem Roſt liegen Fundament-
Werkſteinquader von 2‧4 Meter Höhe, welche Ziegelſteinſäulen zur Aufnahme des
Hochbaues tragen. Die ganz aus Ziegelwerk aufgeführten Umfaſſungsmauern um-
giebt eine Reihe von cylindriſchen Stahlblechgefäßen mit koniſchen Böden. Dieſe
bilden die Getreidekammern. Dreißig dieſer Reſervoire haben je 11‧4 Meter Durch-
meſſer und 21 Meter Höhe, außerdem ſind 18 Stück von 4‧65 Meter Durchmeſſer
und 21 Meter Höhe vorhanden, ferner noch 18 von 2‧93 Meter Durchmeſſer und
21 Meter Höhe, ſowie noch 18 von 2‧93 Meter Durchmeſſer und 18 Meter Höhe.
Die Blechſtärke variirt zwiſchen 12 bis 6 Millimeter. Das geſammte Gewicht der
Reſervoire iſt 6000 Tonnen, ihr Geſammtfaſſungsraum 1,090.500 Hektoliter.
Ueber die oberen Mündungen der eiſernen Silo-Zellen erhebt ſich noch ein
Aufbau in Ziegelwerk von 12 Meter Breite und 20‧1 Meter Höhe. Dieſer letztere
iſt in vier Etagen getheilt. In die höchſte ragen die Elevatorköpfe hinein, ebenſo
enthält dieſelbe die Vorgelege zur Reduction der Geſchwindigkeit der Antriebs-
transmiſſion. Der dritte Stock enthält 27 Stahlkammern, von denen jede 545 Hekto-
liter Getreide faßt; in der zweiten Etage befinden ſich zehn Schüttrümpfe von
500 Hektoliter Faſſungsraum, ſowie die Reinigungsmaſchinen. Von dieſen gelangt
das Getreide durch Vertheilungsrinnen, die im unterſten Stock liegen, in die Blech-
cylinder. Unter den Ausläufen der letzteren laufen endloſe Transportbänder von
1‧5 Meter Breite, die pro Stunde 14.540 Hektoliter Getreide zu transportiren im
Stande ſind. Aller Staub wird in eine in der erſten und zweiten Etage gelegene
Staubkammer geſaugt, beziehungsweiſe geblaſen. Das ganze Gebäude iſt äußerlich
noch mit Stahl-Wellblech verkleidet; elektriſch betriebene Aufzüge dienen dem
Perſonenverkehr.
Eine Hauptfunction bildet zur Zeit die Verwendung des Gußeiſens in Form von
Trägern und Säulen in Verbindung mit großen Spiegeltafeln für die Herſtellung
lichter Verkaufslocale in den Erdgeſchoſſen der Wohnräume volkreicher Städte.
Das Eiſen macht nämlich durch ſeine Bildungsfähigkeit beim Guß eine ſolche
Vertheilung ſeiner Maſſentheilchen möglich, daß mit dem geringſten Aufwande Stücke
von beſtimmter Feſtigkeit angefertigt werden können. Man gießt die eiſernen Säulen
hohl und giebt den Balken beziehungsweiſe Trägern ein ſehr hohes T-förmiges
Profil, da bei ſolcher Vertheilung der Maſſe die relative Feſtigkeit derſelben, unter
Berückſichtigung der zuläſſigen Raum- und Koſtenerſparniß, vermehrt wird. Aller-
dings bieten Träger von Schmiedeeiſen bei gleichem Querſchnitte eine viel größere
Tragfähigkeit, ſind aber auch bedeutend theurer.
Die Herſtellung feinerer Architekturtheile, Geländer, Treppen, Ornamente,
Brücken u. ſ. w. von Gußeiſen bezeugt die Mannigfaltigkeit der Anwendung des
letzteren im Bauweſen. Bei allen Bauconſtructionen, welche Laſten zu tragen haben,
verdient das Gußeiſen als »zu tragender Körper« unbedingt den Vorzug, während
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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/298>, abgerufen am 22.11.2024.
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