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Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712.

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damit die erschlichenen Commission auffgehoben, und die Patres Jesuitae anzuweisen, ihr vermeyntes Recht competenter ein- und auszuführen, inzwischen aber die Herren Grafen zu der Lippe in dero possession unperturbiret zu lassen sc. Dem zu Folge die Augspurgische Confessions-Verwandten auch den 25 Jul./4 Aug.[unleserliches Material] bey Ihr. Käyserl. Maj. von Lippe intercedirten, und solche Intercession anno 1700 den 10 Apr. wiederholten . Weil Ihr. Käyserl. Maj. aber dessen ungeachtet auff vieles Anhalten der P. P. Jesuitarum die Execution urgirte, und deshalb selbst an Se. Königl. Maj. in Preußen, als mitausschreibenden Fürsten des Westpfählischen Cräyses, und Commissarium schrieb , so intercedirten die Evangelischen Stände, anno 1702 den 9 Febr. bey Ihr. Käyserl. Majest. zwar abermahl, remonstrirten, daß solches Verfahren dem Instr. Pacis zuwider, und bathen dahero die Executions-Commission zu cassiren, und Impetrantes ad Collegium Deputatorum ad punctum restituendorum sub certo termino zu verweisen; es wurd aber keine Reflexion darauff gemachet, sondern darauff decretiret, daß es ad Acta geleget, und der Executions-Commissarien Relation erwartet werden solte. Ob nun solche Execution nachdem geschehen, ist mir nicht bewust.

Jedes Theiles Gründe aber kürtzlich zu gedencken, so wird Lippischer Seiten zu Behauptung ihres Rechtes angeführet:

Lippische Gründe. I. Daß die Grafen zu Schwalenberg in ihrem Territorio das Kloster Falckenhagen gestifftet, dotiret, und Patroni von solchem Kloster geblieben, nach deren Absterben aber wären die Grafen zu der Lippe als proximi Agnati, denenselben in allen ihren Gerechtigkeiten succediret.

II. Daß die Grafen zu der Lippe vi juris territorialis & in illo radicatae fundationis & juris Patronatus die Moniales der Güter, weil solche übel von ihnen administriret worden, entsetzet, und sie denen P. P. des Creutz-Ordens untergeben, welche solche auch eodem concessionis jure, als die Moniales, eine gute Zeit inne gehabt.

III. Daß die Grafen zu der Lipp, vi juris territorialis, schon vor dem Paßauischen Vertrag und Religions-Frieden, wie ihr gantzes Land, als auch die Klöster in demselben, und darunter in specie Falckenhagen reformiret, und Augspurgische Confession eingeführet, denen Patribus des Creutz-Ordens aber nur das privatum Religionis Exercitium in ihrem Convictorio gelassen.

IV. Daß die Grafen zu der Lippe eodem territorii jure die Ceremonien der Reformirten Religion hiernechst eingeführet, und weil die PP. Crucigeri die Güter übel administriret, dieselbe eodem jure, wie die Antecessores bey denen Monialibus gethan, derselben entsetzet, und zu Unterhaltung Kirchen und Schulen der reformirten Religion destiniret, dem Hochstifft Paderborn aber, zu Unterhaltung guter Nachbahrlicher Freundschafft, durch eine gewisse Vereinigung den Halbscheid der Kloster-Redituum, jedoch absque jurisdictione Ecclesiastica, offeriret.

V. Daß die Gafen zu der Lippe, zwar anno 1630 durch die P. P. Jesuitas depossidiret, anno 1649 aber Krafft des Friedenschlusses, darinnen das 1624 Jahr pro communi termino restitutionis in Ecclesiasticis beliebet, wieder restituiret worden.

Die Patres Jesuitae gaben wider solche Lippische Facti speciem eine Gegen-Remonstration heraus, darinnen sie, zu Behauptung ihres Rechtes, anführten:

Der P. P. Jesuit. Gründe. I. Daß Paderborn nebst Lippe ut Correi & Consortes Litis conjunctim dem Kreutz-Orden das Kloster wider zu restituiren per Mandatum S. C. condemniret, indem sie ex una & individua Causa sc. tollendi publ. scandali, die Fratres Crucigeros depossidiret.

II. Daß der damahls regierende Graf von der Lippe solche Güter denen Creutz-Brüdern zu ihrer freyen Disposition wieder abzutreten versprochen, cujus factum dessen Successores zu agnosciren schuldig.

III. Daß das Jesuiter-Collegium alle solche Güter von dem Orden der Creutz-Brüder gekauffet, und zwar mit consens der geist- und weltlichen hohen Obrigkeit.

vid. Fabri Staats-Cantzeley Part. V. p. 125.
vid. Faber. d. l. p. 152.
Epistola extat ap. Fabrum Part. VI. c. 2. p. 101.
vid. Fabrum Part. VII. c. 2. p. 17.
vid. Faber. d. l. p. 23.
vid. scriptum supra citatum sub tit. Facti species &c.
Desumpta haec sunt ex scripto, cui tit. Gründliche Ablehnung einer von den P. P. Societatis Jesu zu Paderborn wider die Gräfl. Lippischer Seits heraus gegebene Facti speciem eingerichteten so genanten Gegen-Remonstration, die Falckenhagensche Restitutions. Sache betreffen/ quod ext. in Fabri Staats-Cantzeley. Part. IV. p. 589. & alio cui tit. Der Jesuiter zu Paderborn gründliche aus den Reichs-Hoffraths-Actis gezogene Information samt der Hn. Gr. zur Lippe gründliche Ablehnung sc. ap. Fabrum Part. VI. c. 2. p. 106. seqq.

damit die erschlichenen Commission auffgehoben, und die Patres Jesuitae anzuweisen, ihr vermeyntes Recht competenter ein- und auszuführen, inzwischen aber die Herren Grafen zu der Lippe in dero possession unperturbiret zu lassen sc. Dem zu Folge die Augspurgische Confessions-Verwandten auch den 25 Jul./4 Aug.[unleserliches Material] bey Ihr. Käyserl. Maj. von Lippe intercedirten, und solche Intercession anno 1700 den 10 Apr. wiederholten . Weil Ihr. Käyserl. Maj. aber dessen ungeachtet auff vieles Anhalten der P. P. Jesuitarum die Execution urgirte, und deshalb selbst an Se. Königl. Maj. in Preußen, als mitausschreibenden Fürsten des Westpfählischen Cräyses, und Commissarium schrieb , so intercedirten die Evangelischen Stände, anno 1702 den 9 Febr. bey Ihr. Käyserl. Majest. zwar abermahl, remonstrirten, daß solches Verfahren dem Instr. Pacis zuwider, und bathen dahero die Executions-Commission zu cassiren, und Impetrantes ad Collegium Deputatorum ad punctum restituendorum sub certo termino zu verweisen; es wurd aber keine Reflexion darauff gemachet, sondern darauff decretiret, daß es ad Acta geleget, und der Executions-Commissarien Relation erwartet werden solte. Ob nun solche Execution nachdem geschehen, ist mir nicht bewust.

Jedes Theiles Gründe aber kürtzlich zu gedencken, so wird Lippischer Seiten zu Behauptung ihres Rechtes angeführet:

Lippische Gründe. I. Daß die Grafen zu Schwalenberg in ihrem Territorio das Kloster Falckenhagen gestifftet, dotiret, und Patroni von solchem Kloster geblieben, nach deren Absterben aber wären die Grafen zu der Lippe als proximi Agnati, denenselben in allen ihren Gerechtigkeiten succediret.

II. Daß die Grafen zu der Lippe vi juris territorialis & in illo radicatae fundationis & juris Patronatus die Moniales der Güter, weil solche übel von ihnen administriret worden, entsetzet, und sie denen P. P. des Creutz-Ordens untergeben, welche solche auch eodem concessionis jure, als die Moniales, eine gute Zeit inne gehabt.

III. Daß die Grafen zu der Lipp, vi juris territorialis, schon vor dem Paßauischen Vertrag und Religions-Frieden, wie ihr gantzes Land, als auch die Klöster in demselben, und darunter in specie Falckenhagen reformiret, und Augspurgische Confession eingeführet, denen Patribus des Creutz-Ordens aber nur das privatum Religionis Exercitium in ihrem Convictorio gelassen.

IV. Daß die Grafen zu der Lippe eodem territorii jure die Ceremonien der Reformirten Religion hiernechst eingeführet, und weil die PP. Crucigeri die Güter übel administriret, dieselbe eodem jure, wie die Antecessores bey denen Monialibus gethan, derselben entsetzet, und zu Unterhaltung Kirchen und Schulen der reformirten Religion destiniret, dem Hochstifft Paderborn aber, zu Unterhaltung guter Nachbahrlicher Freundschafft, durch eine gewisse Vereinigung den Halbscheid der Kloster-Redituum, jedoch absque jurisdictione Ecclesiastica, offeriret.

V. Daß die Gafen zu der Lippe, zwar anno 1630 durch die P. P. Jesuitas depossidiret, anno 1649 aber Krafft des Friedenschlusses, darinnen das 1624 Jahr pro communi termino restitutionis in Ecclesiasticis beliebet, wieder restituiret worden.

Die Patres Jesuitae gaben wider solche Lippische Facti speciem eine Gegen-Remonstration heraus, darinnen sie, zu Behauptung ihres Rechtes, anführten:

Der P. P. Jesuit. Gründe. I. Daß Paderborn nebst Lippe ut Correi & Consortes Litis conjunctim dem Kreutz-Orden das Kloster wider zu restituiren per Mandatum S. C. condemniret, indem sie ex una & individua Causa sc. tollendi publ. scandali, die Fratres Crucigeros depossidiret.

II. Daß der damahls regierende Graf von der Lippe solche Güter denen Creutz-Brüdern zu ihrer freyen Disposition wieder abzutreten versprochen, cujus factum dessen Successores zu agnosciren schuldig.

III. Daß das Jesuiter-Collegium alle solche Güter von dem Orden der Creutz-Brüder gekauffet, und zwar mit consens der geist- und weltlichen hohen Obrigkeit.

vid. Fabri Staats-Cantzeley Part. V. p. 125.
vid. Faber. d. l. p. 152.
Epistola extat ap. Fabrum Part. VI. c. 2. p. 101.
vid. Fabrum Part. VII. c. 2. p. 17.
vid. Faber. d. l. p. 23.
vid. scriptum supra citatum sub tit. Facti species &c.
Desumpta haec sunt ex scripto, cui tit. Gründliche Ablehnung einer von den P. P. Societatis Jesu zu Paderborn wider die Gräfl. Lippischer Seits heraus gegebene Facti speciem eingerichteten so genanten Gegen-Remonstration, die Falckenhagensche Restitutions. Sache betreffen/ quod ext. in Fabri Staats-Cantzeley. Part. IV. p. 589. & alio cui tit. Der Jesuiter zu Paderborn gründliche aus den Reichs-Hoffraths-Actis gezogene Information samt der Hn. Gr. zur Lippe gründliche Ablehnung sc. ap. Fabrum Part. VI. c. 2. p. 106. seqq.
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        <p>Jedes Theiles Gründe aber kürtzlich zu gedencken, so wird Lippischer Seiten zu Behauptung            ihres Rechtes angeführet: <note place="foot">vid. scriptum supra citatum sub tit. Facti              species &amp;c.</note></p>
        <p><note place="left">Lippische Gründe.</note> I. Daß die Grafen zu Schwalenberg in ihrem            Territorio das Kloster Falckenhagen gestifftet, dotiret, und Patroni von solchem Kloster            geblieben, nach deren Absterben aber wären die Grafen zu der Lippe als proximi Agnati,            denenselben in allen ihren Gerechtigkeiten succediret.</p>
        <p>II. Daß die Grafen zu der Lippe vi juris territorialis &amp; in illo radicatae            fundationis &amp; juris Patronatus die Moniales der Güter, weil solche übel von ihnen            administriret worden, entsetzet, und sie denen P. P. des Creutz-Ordens untergeben, welche            solche auch eodem concessionis jure, als die Moniales, eine gute Zeit inne gehabt.</p>
        <p>III. Daß die Grafen zu der Lipp, vi juris territorialis, schon vor dem Paßauischen            Vertrag und Religions-Frieden, wie ihr gantzes Land, als auch die Klöster in demselben,            und darunter in specie Falckenhagen reformiret, und Augspurgische Confession eingeführet,            denen Patribus des Creutz-Ordens aber nur das privatum Religionis Exercitium in ihrem            Convictorio gelassen.</p>
        <p>IV. Daß die Grafen zu der Lippe eodem territorii jure die Ceremonien der Reformirten            Religion hiernechst eingeführet, und weil die PP. Crucigeri die Güter übel administriret,            dieselbe eodem jure, wie die Antecessores bey denen Monialibus gethan, derselben            entsetzet, und zu Unterhaltung Kirchen und Schulen der reformirten Religion destiniret,            dem Hochstifft Paderborn aber, zu Unterhaltung guter Nachbahrlicher Freundschafft, durch            eine gewisse Vereinigung den Halbscheid der Kloster-Redituum, jedoch absque jurisdictione            Ecclesiastica, offeriret.</p>
        <p>V. Daß die Gafen zu der Lippe, zwar anno 1630 durch die P. P. Jesuitas depossidiret, anno            1649 aber Krafft des Friedenschlusses, darinnen das 1624 Jahr pro communi termino            restitutionis in Ecclesiasticis beliebet, wieder restituiret worden.</p>
        <p>Die Patres Jesuitae gaben wider solche Lippische Facti speciem eine Gegen-Remonstration            heraus, darinnen sie, zu Behauptung ihres Rechtes, anführten: <note place="foot">Desumpta              haec sunt ex scripto, cui tit. Gründliche Ablehnung einer von den P. P. Societatis Jesu              zu Paderborn wider die Gräfl. Lippischer Seits heraus gegebene Facti speciem              eingerichteten so genanten Gegen-Remonstration, die Falckenhagensche Restitutions. Sache              betreffen/ quod ext. in Fabri Staats-Cantzeley. Part. IV. p. 589. &amp; alio cui tit.              Der Jesuiter zu Paderborn gründliche aus den Reichs-Hoffraths-Actis gezogene Information              samt der Hn. Gr. zur Lippe gründliche Ablehnung sc. ap. Fabrum Part. VI. c. 2. p. 106.              seqq.</note></p>
        <p><note place="right">Der P. P. Jesuit. Gründe.</note> I. Daß Paderborn nebst Lippe ut            Correi &amp; Consortes Litis conjunctim dem Kreutz-Orden das Kloster wider zu restituiren            per Mandatum S. C. condemniret, indem sie ex una &amp; individua Causa sc. tollendi publ.            scandali, die Fratres Crucigeros depossidiret.</p>
        <p>II. Daß der damahls regierende Graf von der Lippe solche Güter denen Creutz-Brüdern zu            ihrer freyen Disposition wieder abzutreten versprochen, cujus factum dessen Successores zu            agnosciren schuldig.</p>
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[856/0767] damit die erschlichenen Commission auffgehoben, und die Patres Jesuitae anzuweisen, ihr vermeyntes Recht competenter ein- und auszuführen, inzwischen aber die Herren Grafen zu der Lippe in dero possession unperturbiret zu lassen sc. Dem zu Folge die Augspurgische Confessions-Verwandten auch den 25 Jul./4 Aug._ bey Ihr. Käyserl. Maj. von Lippe intercedirten, und solche Intercession anno 1700 den 10 Apr. wiederholten . Weil Ihr. Käyserl. Maj. aber dessen ungeachtet auff vieles Anhalten der P. P. Jesuitarum die Execution urgirte, und deshalb selbst an Se. Königl. Maj. in Preußen, als mitausschreibenden Fürsten des Westpfählischen Cräyses, und Commissarium schrieb , so intercedirten die Evangelischen Stände, anno 1702 den 9 Febr. bey Ihr. Käyserl. Majest. zwar abermahl, remonstrirten, daß solches Verfahren dem Instr. Pacis zuwider, und bathen dahero die Executions-Commission zu cassiren, und Impetrantes ad Collegium Deputatorum ad punctum restituendorum sub certo termino zu verweisen; es wurd aber keine Reflexion darauff gemachet, sondern darauff decretiret, daß es ad Acta geleget, und der Executions-Commissarien Relation erwartet werden solte. Ob nun solche Execution nachdem geschehen, ist mir nicht bewust. Jedes Theiles Gründe aber kürtzlich zu gedencken, so wird Lippischer Seiten zu Behauptung ihres Rechtes angeführet: I. Daß die Grafen zu Schwalenberg in ihrem Territorio das Kloster Falckenhagen gestifftet, dotiret, und Patroni von solchem Kloster geblieben, nach deren Absterben aber wären die Grafen zu der Lippe als proximi Agnati, denenselben in allen ihren Gerechtigkeiten succediret. Lippische Gründe. II. Daß die Grafen zu der Lippe vi juris territorialis & in illo radicatae fundationis & juris Patronatus die Moniales der Güter, weil solche übel von ihnen administriret worden, entsetzet, und sie denen P. P. des Creutz-Ordens untergeben, welche solche auch eodem concessionis jure, als die Moniales, eine gute Zeit inne gehabt. III. Daß die Grafen zu der Lipp, vi juris territorialis, schon vor dem Paßauischen Vertrag und Religions-Frieden, wie ihr gantzes Land, als auch die Klöster in demselben, und darunter in specie Falckenhagen reformiret, und Augspurgische Confession eingeführet, denen Patribus des Creutz-Ordens aber nur das privatum Religionis Exercitium in ihrem Convictorio gelassen. IV. Daß die Grafen zu der Lippe eodem territorii jure die Ceremonien der Reformirten Religion hiernechst eingeführet, und weil die PP. Crucigeri die Güter übel administriret, dieselbe eodem jure, wie die Antecessores bey denen Monialibus gethan, derselben entsetzet, und zu Unterhaltung Kirchen und Schulen der reformirten Religion destiniret, dem Hochstifft Paderborn aber, zu Unterhaltung guter Nachbahrlicher Freundschafft, durch eine gewisse Vereinigung den Halbscheid der Kloster-Redituum, jedoch absque jurisdictione Ecclesiastica, offeriret. V. Daß die Gafen zu der Lippe, zwar anno 1630 durch die P. P. Jesuitas depossidiret, anno 1649 aber Krafft des Friedenschlusses, darinnen das 1624 Jahr pro communi termino restitutionis in Ecclesiasticis beliebet, wieder restituiret worden. Die Patres Jesuitae gaben wider solche Lippische Facti speciem eine Gegen-Remonstration heraus, darinnen sie, zu Behauptung ihres Rechtes, anführten: I. Daß Paderborn nebst Lippe ut Correi & Consortes Litis conjunctim dem Kreutz-Orden das Kloster wider zu restituiren per Mandatum S. C. condemniret, indem sie ex una & individua Causa sc. tollendi publ. scandali, die Fratres Crucigeros depossidiret. Der P. P. Jesuit. Gründe. II. Daß der damahls regierende Graf von der Lippe solche Güter denen Creutz-Brüdern zu ihrer freyen Disposition wieder abzutreten versprochen, cujus factum dessen Successores zu agnosciren schuldig. III. Daß das Jesuiter-Collegium alle solche Güter von dem Orden der Creutz-Brüder gekauffet, und zwar mit consens der geist- und weltlichen hohen Obrigkeit. vid. Fabri Staats-Cantzeley Part. V. p. 125. vid. Faber. d. l. p. 152. Epistola extat ap. Fabrum Part. VI. c. 2. p. 101. vid. Fabrum Part. VII. c. 2. p. 17. vid. Faber. d. l. p. 23. vid. scriptum supra citatum sub tit. Facti species &c. Desumpta haec sunt ex scripto, cui tit. Gründliche Ablehnung einer von den P. P. Societatis Jesu zu Paderborn wider die Gräfl. Lippischer Seits heraus gegebene Facti speciem eingerichteten so genanten Gegen-Remonstration, die Falckenhagensche Restitutions. Sache betreffen/ quod ext. in Fabri Staats-Cantzeley. Part. IV. p. 589. & alio cui tit. Der Jesuiter zu Paderborn gründliche aus den Reichs-Hoffraths-Actis gezogene Information samt der Hn. Gr. zur Lippe gründliche Ablehnung sc. ap. Fabrum Part. VI. c. 2. p. 106. seqq.

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Zitationshilfe: Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712, S. 856. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712/767>, abgerufen am 24.08.2024.