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Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712.

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ner Familie anno 1525 belehnet wurde. Weil er aber ohne Kinder starb, so succedirte demselben sein Vetter Johannes IV, Herr von Sorcy, und diesem sein Bruder Carolus Herr von Nantuel, welcher diese Praetension wider die Grafen zu Leiningen, und den Hertzog zu Lothringen, (als auff welchen ein Theil der Grafschafft durch die Henricam von Cleve gekommen war) anno 1538 renovirte, und vor der Reichs-Cammer zu Speyer Klage erhub, woselbst auch anno 1560 wider die Grafen zu Leiningen und Hertzoge zu Nevers gesprochen wurde.

Dessen allen aber ungeachtet sind die Grafen zu Leiningen in Possess geblieben, und haben die Grafschafft, währenden Streites denen Hertzogen zu Lothringen zu Lehen auffgetragen, welche auch der Hertzoge zu Nevers Praetension an sich gehandelt, da der Käyser denselben die Grafschafft biß zur ausgemachten Sache in Sequestrum auffgetragen; und sind die Hertzoge zu Lothringen solcher gestalt biß anno 1655 in Besitz geblieben. Wie umb selbe Zeit aber Lothringen in Frantzösche Hände kam, so renovirte Graf Carolus II zu Aspermont solche Praetension bey Sr. Königl. Majest. in Franckreich, erhielte bey dem Parlement zu Pariß ein obsiegliche Urthel, und nahm darauff die Grafschafft Aspermont, nebst der Grafschafft Dun in Besitz; wobey es blieb, biß auff den zwischen dem König in Franckreich und Hertzog Carolo zu Lothringen anno 1662 zu Marsal geschlossenen Frieden, in welchem pacisciret wurde, daß Marsal, la Mothe, Jamay, und Stanay, nebst der Grafschafft und Festung Dun bey Franckreich verbleiben, die Grafschafft Aspermont aber dem Hertzoge zu Lothringen restituiret werden solte; und kamen die Grafen zu Aspermont also umb beyde Grafschafften wieder, dahero Graf Henrich sein Recht nachdem an die Grafen zu Reckheim cediret. Daß aber auch die Grafen zu Leiningen sich ihrer Praetension noch nicht begeben, ist aus dero Titul und Wapen abzunehmen.

Drittes Capitel/ Von der Grafen zu Leiningen-Dagsburg Streitigk. unter sich selbst wegen des Graf Johannis Casimiri Verlassenschafft.

Das Fundament dieser Streitigkeit ist aus nachfolgender genealogischen Tabel der Grafen zu Leiningen-Dagsburg zu ersehen: [unleserliches Material]

GRaf Emico X zu Leiningen-Dagsburg hatte 2 Söhne Johannem Ludovicum und Philippum Georgium, davon jener die Heidesheimische, dieser aber die Dagsburgische Linie in specie fortgepflantzet; Wie die letztere Linie aber mit des Graf Philippi Georgii Sohn, Johann Casimir, Praesidenten der Reichs-Cammer anno 1688 wieder abging, entstunde wegen der Succession unter dessen Vettern den Grafen zu Leiningen-Heidesheim, nehmlich Graf Johan. Carl. August, und Graf Emiconem Christianum, grosser Streit.

Cujus verba inter alia haec sunt: A declare & declare les terres & seigneuries d' Aspermont, & de Dun leurs appertenances & dependences, fief masculin affecte par la Loy de l' investiture aux aisnez masles de la famille d' Aspermont, a l' exclusion des qualite (sorsan hic mendum scriptionis) appartenir au dit Charles d' Aspermont, com aisne & descendu en ligne directe de la ditte famille d' Aspermont, & de Dun, appartenances & dependence; luy seront rendues & delaissee avec restitution des fruicts depuis l' annee 1566, comme aussites titres & papiers concernant les droits d' icelles Seigneuries, qui se troveront es thresors de Nancy, Bar, & alleurs, luy seront remis par notre dit Procureur general &c. Spener in hist. Insign. L. 3. c. 1. §. 14.
hactenus relata desumpta sunt ex Holtackeri Compendio geneal. famil. Aspermont. ex quo ea etiam referunt Knichen in Op. Polit. L. 2. Part. 3. Sect. 3. c. un. p. 437. Spener hist. Insign. L. 3. c. 1. §. 1. seqq.
vid. infra der Grafen zu Reckheim Praetens.
vid. Spener. hist. Insign. L. [unleserliches Material]. c. 45. §. 5.
Imhoff Not. Proc. L. 6. c. 8. §. 9. Franckenb. Europ. Herold. Part. 1. p. 621.

ner Familie anno 1525 belehnet wurde. Weil er aber ohne Kinder starb, so succedirte demselben sein Vetter Johannes IV, Herr von Sorcy, und diesem sein Bruder Carolus Herr von Nantuel, welcher diese Praetension wider die Grafen zu Leiningen, und den Hertzog zu Lothringen, (als auff welchen ein Theil der Grafschafft durch die Henricam von Cleve gekommen war) anno 1538 renovirte, und vor der Reichs-Cammer zu Speyer Klage erhub, woselbst auch anno 1560 wider die Grafen zu Leiningen und Hertzoge zu Nevers gesprochen wurde.

Dessen allen aber ungeachtet sind die Grafen zu Leiningen in Possess geblieben, und haben die Grafschafft, währenden Streites denen Hertzogen zu Lothringen zu Lehen auffgetragen, welche auch der Hertzoge zu Nevers Praetension an sich gehandelt, da der Käyser denselben die Grafschafft biß zur ausgemachten Sache in Sequestrum auffgetragen; und sind die Hertzoge zu Lothringen solcher gestalt biß anno 1655 in Besitz geblieben. Wie umb selbe Zeit aber Lothringen in Frantzösche Hände kam, so renovirte Graf Carolus II zu Aspermont solche Praetension bey Sr. Königl. Majest. in Franckreich, erhielte bey dem Parlement zu Pariß ein obsiegliche Urthel, und nahm darauff die Grafschafft Aspermont, nebst der Grafschafft Dun in Besitz; wobey es blieb, biß auff den zwischen dem König in Franckreich und Hertzog Carolo zu Lothringen anno 1662 zu Marsal geschlossenen Frieden, in welchem pacisciret wurde, daß Marsal, la Mothe, Jamay, und Stanay, nebst der Grafschafft und Festung Dun bey Franckreich verbleiben, die Grafschafft Aspermont aber dem Hertzoge zu Lothringen restituiret werden solte; und kamen die Grafen zu Aspermont also umb beyde Grafschafften wieder, dahero Graf Henrich sein Recht nachdem an die Grafen zu Reckheim cediret. Daß aber auch die Grafen zu Leiningen sich ihrer Praetension noch nicht begeben, ist aus dero Titul und Wapen abzunehmen.

Drittes Capitel/ Von der Grafen zu Leiningen-Dagsburg Streitigk. unter sich selbst wegen des Graf Johannis Casimiri Verlassenschafft.

Das Fundament dieser Streitigkeit ist aus nachfolgender genealogischen Tabel der Grafen zu Leiningen-Dagsburg zu ersehen: [unleserliches Material]

GRaf Emico X zu Leiningen-Dagsburg hatte 2 Söhne Johannem Ludovicum und Philippum Georgium, davon jener die Heidesheimische, dieser aber die Dagsburgische Linie in specie fortgepflantzet; Wie die letztere Linie aber mit des Graf Philippi Georgii Sohn, Johann Casimir, Praesidenten der Reichs-Cammer anno 1688 wieder abging, entstunde wegen der Succession unter dessen Vettern den Grafen zu Leiningen-Heidesheim, nehmlich Graf Johan. Carl. August, und Graf Emiconem Christianum, grosser Streit.

Cujus verba inter alia haec sunt: A declaré & declare les terres & seigneuries d' Aspermont, & de Dun leurs appertenances & dependences, fief masculin affecté par la Loy de l' investiture aux aisnez masles de la famille d' Aspermont, a l' exclusion des qualité (sorsan hic mendum scriptionis) appartenir au dit Charles d' Aspermont, com aisné & descendu en ligne directe de la ditte famille d' Aspermont, & de Dun, appartenances & dependence; luy seront rendues & delaissée avec restitution des fruicts depuis l' année 1566, comme aussites titres & papiers concernant les droits d' icelles Seigneuries, qui se troveront és thresors de Nancy, Bar, & alleurs, luy seront remis par nôtre dit Procureur general &c. Spener in hist. Insign. L. 3. c. 1. §. 14.
hactenus relata desumpta sunt ex Holtackeri Compendio geneal. famil. Aspermont. ex quo ea etiam referunt Knichen in Op. Polit. L. 2. Part. 3. Sect. 3. c. un. p. 437. Spener hist. Insign. L. 3. c. 1. §. 1. seqq.
vid. infra der Grafen zu Reckheim Praetens.
vid. Spener. hist. Insign. L. [unleserliches Material]. c. 45. §. 5.
Imhoff Not. Proc. L. 6. c. 8. §. 9. Franckenb. Europ. Herold. Part. 1. p. 621.
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        <p>Drittes Capitel/ Von der Grafen zu Leiningen-Dagsburg Streitigk. unter sich selbst wegen            des Graf Johannis Casimiri Verlassenschafft.</p>
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[848/0759] ner Familie anno 1525 belehnet wurde. Weil er aber ohne Kinder starb, so succedirte demselben sein Vetter Johannes IV, Herr von Sorcy, und diesem sein Bruder Carolus Herr von Nantuel, welcher diese Praetension wider die Grafen zu Leiningen, und den Hertzog zu Lothringen, (als auff welchen ein Theil der Grafschafft durch die Henricam von Cleve gekommen war) anno 1538 renovirte, und vor der Reichs-Cammer zu Speyer Klage erhub, woselbst auch anno 1560 wider die Grafen zu Leiningen und Hertzoge zu Nevers gesprochen wurde. Dessen allen aber ungeachtet sind die Grafen zu Leiningen in Possess geblieben, und haben die Grafschafft, währenden Streites denen Hertzogen zu Lothringen zu Lehen auffgetragen, welche auch der Hertzoge zu Nevers Praetension an sich gehandelt, da der Käyser denselben die Grafschafft biß zur ausgemachten Sache in Sequestrum auffgetragen; und sind die Hertzoge zu Lothringen solcher gestalt biß anno 1655 in Besitz geblieben. Wie umb selbe Zeit aber Lothringen in Frantzösche Hände kam, so renovirte Graf Carolus II zu Aspermont solche Praetension bey Sr. Königl. Majest. in Franckreich, erhielte bey dem Parlement zu Pariß ein obsiegliche Urthel, und nahm darauff die Grafschafft Aspermont, nebst der Grafschafft Dun in Besitz; wobey es blieb, biß auff den zwischen dem König in Franckreich und Hertzog Carolo zu Lothringen anno 1662 zu Marsal geschlossenen Frieden, in welchem pacisciret wurde, daß Marsal, la Mothe, Jamay, und Stanay, nebst der Grafschafft und Festung Dun bey Franckreich verbleiben, die Grafschafft Aspermont aber dem Hertzoge zu Lothringen restituiret werden solte; und kamen die Grafen zu Aspermont also umb beyde Grafschafften wieder, dahero Graf Henrich sein Recht nachdem an die Grafen zu Reckheim cediret. Daß aber auch die Grafen zu Leiningen sich ihrer Praetension noch nicht begeben, ist aus dero Titul und Wapen abzunehmen. Drittes Capitel/ Von der Grafen zu Leiningen-Dagsburg Streitigk. unter sich selbst wegen des Graf Johannis Casimiri Verlassenschafft. Das Fundament dieser Streitigkeit ist aus nachfolgender genealogischen Tabel der Grafen zu Leiningen-Dagsburg zu ersehen: _ GRaf Emico X zu Leiningen-Dagsburg hatte 2 Söhne Johannem Ludovicum und Philippum Georgium, davon jener die Heidesheimische, dieser aber die Dagsburgische Linie in specie fortgepflantzet; Wie die letztere Linie aber mit des Graf Philippi Georgii Sohn, Johann Casimir, Praesidenten der Reichs-Cammer anno 1688 wieder abging, entstunde wegen der Succession unter dessen Vettern den Grafen zu Leiningen-Heidesheim, nehmlich Graf Johan. Carl. August, und Graf Emiconem Christianum, grosser Streit. Cujus verba inter alia haec sunt: A declaré & declare les terres & seigneuries d' Aspermont, & de Dun leurs appertenances & dependences, fief masculin affecté par la Loy de l' investiture aux aisnez masles de la famille d' Aspermont, a l' exclusion des qualité (sorsan hic mendum scriptionis) appartenir au dit Charles d' Aspermont, com aisné & descendu en ligne directe de la ditte famille d' Aspermont, & de Dun, appartenances & dependence; luy seront rendues & delaissée avec restitution des fruicts depuis l' année 1566, comme aussites titres & papiers concernant les droits d' icelles Seigneuries, qui se troveront és thresors de Nancy, Bar, & alleurs, luy seront remis par nôtre dit Procureur general &c. Spener in hist. Insign. L. 3. c. 1. §. 14. hactenus relata desumpta sunt ex Holtackeri Compendio geneal. famil. Aspermont. ex quo ea etiam referunt Knichen in Op. Polit. L. 2. Part. 3. Sect. 3. c. un. p. 437. Spener hist. Insign. L. 3. c. 1. §. 1. seqq. vid. infra der Grafen zu Reckheim Praetens. vid. Spener. hist. Insign. L. _ . c. 45. §. 5. Imhoff Not. Proc. L. 6. c. 8. §. 9. Franckenb. Europ. Herold. Part. 1. p. 621.

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Zitationshilfe: Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712, S. 848. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712/759>, abgerufen am 23.11.2024.