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Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712.

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Es scheinet aber die proximitas gradus so wohl als sonderlich die Religion habe die Engeländer bewogen, das Hauß Hannover allen andern vorzuziehen.

Drittes Capitel/ Von der Fürsten zu Salm Praetension auff die Herrschafften Moerchingen und Kirburg.

DEs Wilt- und Rheingrafen Johannis VI Söhne, Philippus und Johannes VII theileten sich in 2 Linien, und errichtete jener die Daunische, dieser aber die Merching- oder Kirburgische; Des Philippi Enckel Fridericus, Johannes Christophorus und Adolphus Henricus, theileten sich wiederumb in 3 Linien, aus derer erstern von Friderico (der von seinem Vater Bruder Johann Philipp einen Theil der Grafschafft Salm bekam) die Fürsten zu Salm, von denen andern die itzige Wilt- und Rheingrafen abstammen. Wie nun anno 1688 der letzte von der Merching- und Kirburgischen Linie, Johannes X ohne Erben verstarb, gaben sich unterschiedliche Praetendenten zu dessen Verlassenschafft an, als (1) des vorigen Grafen zu Kirburg Tochter, Maria Achata, des Grafens Hermanni Francisci zu Manderscheid-Kail Gemahlin , (2) die Wilt- und Rheingrafen (und darunter auch der Fürst zu Salm) als nechste Agnaten, und (3) des letzten Grafens Witbe, sich gründent auff ein Testament, darinnen sie zum Universal-Erben eingesetzet worden, welche hiernechst ihr Recht auff des Fürsten zu Salm Sohn transferiret.

Anno 1696 ist zwischen dem Fürsten zu Salm und den Rhein- und Wilt-Grafen zu Daun, und Grumbach, wegen dieser Succession, eine Eventual-Erbtheilung auffgerichtet worden. Ob diese Streitigkeit aber nach der Zeit völlig beygeleget worden, ist mir nicht bewust.

Vierdtes Capitel/ Von der Fürsten zu Salms Praetension auff ein Theil der Grafschafft Sayn-Hachenburg.

Zu mehrer Deutlichkeit dieser Praetension kan nachfolgende Geuealogische Tabelle angesehen werden. [unleserliches Material]

WElcher gestalt des Graf Ludwigs zu Sayn Schwestern Ernestina und Johannetta, nach dessen Tode, und langen Streite mit dem Grafen zu Sayn und Witgenstein, endlich das meiste der Grafschafft erhalten, und die älteste Ernestina, des Graf Salentin Ernst zu Manderscheid Gemahlin, Hachenburg, Max Sayn, und Grundburbach nebst den Pertinentien; die jüngste Johannetta aber Altenkirch, Frauenwalde, Freusburg, Bendorff sc. bekommen, davon ist unten bey der Grafen zu Sayn und Witgenstein praetens. auff die Grafschafft Sayn Nachricht zu finden.

Der Ernestinae Theil der Grafschafft Sayn kam hiernechst auff ihren Sohn Maximilian Johann Ferdinand Grafen zu Manderscheid, Sayn und Blanckenheim, und von diesem, nach seinem zu Rom anno 1675 erfolgten Absterben, auff dessen 4 Schwestern, davon damahls alleine Magdalene Christine, vermählte Burggräfin von Kirchberg, gesegneten Leibes, sonst aber keine mit Kindern begabet

vid. der Grafen zu Manderscheid Praetens. auff Kirburg.
Imhoff in Notit. Proc. L. 6. c. 12. §. 4.
Teste Lohmeiero in Tab. Geneal. 139.

Es scheinet aber die proximitas gradus so wohl als sonderlich die Religion habe die Engeländer bewogen, das Hauß Hannover allen andern vorzuziehen.

Drittes Capitel/ Von der Fürsten zu Salm Praetension auff die Herrschafften Moerchingen und Kirburg.

DEs Wilt- und Rheingrafen Johannis VI Söhne, Philippus und Johannes VII theileten sich in 2 Linien, und errichtete jener die Daunische, dieser aber die Merching- oder Kirburgische; Des Philippi Enckel Fridericus, Johannes Christophorus und Adolphus Henricus, theileten sich wiederumb in 3 Linien, aus derer erstern von Friderico (der von seinem Vater Bruder Johann Philipp einen Theil der Grafschafft Salm bekam) die Fürsten zu Salm, von denen andern die itzige Wilt- und Rheingrafen abstammen. Wie nun anno 1688 der letzte von der Merching- und Kirburgischen Linie, Johannes X ohne Erben verstarb, gaben sich unterschiedliche Praetendenten zu dessen Verlassenschafft an, als (1) des vorigen Grafen zu Kirburg Tochter, Maria Achata, des Grafens Hermanni Francisci zu Manderscheid-Kail Gemahlin , (2) die Wilt- und Rheingrafen (und darunter auch der Fürst zu Salm) als nechste Agnaten, und (3) des letzten Grafens Witbe, sich gründent auff ein Testament, darinnen sie zum Universal-Erben eingesetzet worden, welche hiernechst ihr Recht auff des Fürsten zu Salm Sohn transferiret.

Anno 1696 ist zwischen dem Fürsten zu Salm und den Rhein- und Wilt-Grafen zu Daun, und Grumbach, wegen dieser Succession, eine Eventual-Erbtheilung auffgerichtet worden. Ob diese Streitigkeit aber nach der Zeit völlig beygeleget worden, ist mir nicht bewust.

Vierdtes Capitel/ Von der Fürsten zu Salms Praetension auff ein Theil der Grafschafft Sayn-Hachenburg.

Zu mehrer Deutlichkeit dieser Praetension kan nachfolgende Geuealogische Tabelle angesehen werden. [unleserliches Material]

WElcher gestalt des Graf Ludwigs zu Sayn Schwestern Ernestina und Johannetta, nach dessen Tode, und langen Streite mit dem Grafen zu Sayn und Witgenstein, endlich das meiste der Grafschafft erhalten, und die älteste Ernestina, des Graf Salentin Ernst zu Manderscheid Gemahlin, Hachenburg, Max Sayn, und Grundburbach nebst den Pertinentien; die jüngste Johannetta aber Altenkirch, Frauenwalde, Freusburg, Bendorff sc. bekommen, davon ist unten bey der Grafen zu Sayn und Witgenstein praetens. auff die Grafschafft Sayn Nachricht zu finden.

Der Ernestinae Theil der Grafschafft Sayn kam hiernechst auff ihren Sohn Maximilian Johann Ferdinand Grafen zu Manderscheid, Sayn und Blanckenheim, und von diesem, nach seinem zu Rom anno 1675 erfolgten Absterben, auff dessen 4 Schwestern, davon damahls alleine Magdalene Christine, vermählte Burggräfin von Kirchberg, gesegneten Leibes, sonst aber keine mit Kindern begabet

vid. der Grafen zu Manderscheid Praetens. auff Kirburg.
Imhoff in Notit. Proc. L. 6. c. 12. §. 4.
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[781/0692] Es scheinet aber die proximitas gradus so wohl als sonderlich die Religion habe die Engeländer bewogen, das Hauß Hannover allen andern vorzuziehen. Drittes Capitel/ Von der Fürsten zu Salm Praetension auff die Herrschafften Moerchingen und Kirburg. DEs Wilt- und Rheingrafen Johannis VI Söhne, Philippus und Johannes VII theileten sich in 2 Linien, und errichtete jener die Daunische, dieser aber die Merching- oder Kirburgische; Des Philippi Enckel Fridericus, Johannes Christophorus und Adolphus Henricus, theileten sich wiederumb in 3 Linien, aus derer erstern von Friderico (der von seinem Vater Bruder Johann Philipp einen Theil der Grafschafft Salm bekam) die Fürsten zu Salm, von denen andern die itzige Wilt- und Rheingrafen abstammen. Wie nun anno 1688 der letzte von der Merching- und Kirburgischen Linie, Johannes X ohne Erben verstarb, gaben sich unterschiedliche Praetendenten zu dessen Verlassenschafft an, als (1) des vorigen Grafen zu Kirburg Tochter, Maria Achata, des Grafens Hermanni Francisci zu Manderscheid-Kail Gemahlin , (2) die Wilt- und Rheingrafen (und darunter auch der Fürst zu Salm) als nechste Agnaten, und (3) des letzten Grafens Witbe, sich gründent auff ein Testament, darinnen sie zum Universal-Erben eingesetzet worden, welche hiernechst ihr Recht auff des Fürsten zu Salm Sohn transferiret. Anno 1696 ist zwischen dem Fürsten zu Salm und den Rhein- und Wilt-Grafen zu Daun, und Grumbach, wegen dieser Succession, eine Eventual-Erbtheilung auffgerichtet worden. Ob diese Streitigkeit aber nach der Zeit völlig beygeleget worden, ist mir nicht bewust. Vierdtes Capitel/ Von der Fürsten zu Salms Praetension auff ein Theil der Grafschafft Sayn-Hachenburg. Zu mehrer Deutlichkeit dieser Praetension kan nachfolgende Geuealogische Tabelle angesehen werden. _ WElcher gestalt des Graf Ludwigs zu Sayn Schwestern Ernestina und Johannetta, nach dessen Tode, und langen Streite mit dem Grafen zu Sayn und Witgenstein, endlich das meiste der Grafschafft erhalten, und die älteste Ernestina, des Graf Salentin Ernst zu Manderscheid Gemahlin, Hachenburg, Max Sayn, und Grundburbach nebst den Pertinentien; die jüngste Johannetta aber Altenkirch, Frauenwalde, Freusburg, Bendorff sc. bekommen, davon ist unten bey der Grafen zu Sayn und Witgenstein praetens. auff die Grafschafft Sayn Nachricht zu finden. Der Ernestinae Theil der Grafschafft Sayn kam hiernechst auff ihren Sohn Maximilian Johann Ferdinand Grafen zu Manderscheid, Sayn und Blanckenheim, und von diesem, nach seinem zu Rom anno 1675 erfolgten Absterben, auff dessen 4 Schwestern, davon damahls alleine Magdalene Christine, vermählte Burggräfin von Kirchberg, gesegneten Leibes, sonst aber keine mit Kindern begabet vid. der Grafen zu Manderscheid Praetens. auff Kirburg. Imhoff in Notit. Proc. L. 6. c. 12. §. 4. Teste Lohmeiero in Tab. Geneal. 139.

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Zitationshilfe: Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712, S. 781. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712/692>, abgerufen am 23.11.2024.