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Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712.

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Es wurd hierwider aber eingewendet von Chur-Brandenburg:

Chur-Brandenburgische Einwürffe. Ad I. Diese Hertzogthume und Lande wären keine Mann-Lehen, sondern jederzeit Kunckel-Lehen gewesen; des Käysers Caroli V Privilegium aber sey nur eine Confirmation des ohne dem denen Töchtern schon competirenden Rechtes gewesen; es sey durch solch Privilegium die Churfürstin zu Brandenb. auch gar nicht excludiret, sintemahlen der gegenwärtige Casus nicht darinnen enthalten, vielweniger sey weder des Käysers noch des Hertzogs Wilhelmi Intention gewesen, die alten jura Successionis auffzuheben. sc.

Ad II. Ob gleich Maria Eleonora gestorben, ehe der Erb-Fall sich zugetragen, so sey doch all ihr Recht auff die Tochter transmittiret worden, als welche jure repraesentationis in ihrer Mutter Recht trete.

Von Pfaltz-Zweybrück:

Pfaltz-Zweybrücksche Einwürffe. Ad I. Wegen des juris Primogeniturae & Unionis könte Pfaltz-Neuburg die gantze Erbschafft nicht praetendiren, weil er bey Leb-Zeiten der ältesten Schwester das Jus Primogeniturae selbst impugniret; das Carolingische Privilegium auch alle Töchter der Succession fähig gemachet, sc. nun müste die Erbschafft also unter die noch lebende Schwestern getheilet werden.

Ad II. Wegen der Proximität hätte Pfaltz vor Zweybrück nichts voraus, und könte dieses also, nachdem das Jus Primogeniturae nicht statt hätte, von der Succession nicht gäntzlich excludiret werden.

Was das Hauß Sachsen dawider eingewendet, davon wird unten bey des Hauses Sachsen praetension auff Jülich, Cleve sc. Meldung geschehen.

Pfaltz-Neuburg replicirte auff die Chur-Brandenburgische Einwürffe:

Neuburgische Replic. Ad I. Des Käysers Caroli V Privilegium sey gantz klar, und hätte dabey keine praesumptio statt, sonderlich, da alle Privilegia, in so weit sie einem tertio zum praejuditz gereichten, strictissime zu interpretiren wären. sc.

Ad II. In feudo ex pacto & providentia non obtinere repraesentationem; & pactum vel privilegium, quod mater in feudo succedat, non porrigi ad filiam, sey eine gemeine Regul der Feudisten, juxt. Klock. Tom. I. Cons. 7. n. 900. Es wären in jure auch nur 3 species transmissionis bekant, nehmlich vel ex potentia suitatis, vel beneficio L. un. C. de his qui ante apert. tabb. vel ex jure deliberandi ex L. 19. C. de jur. delib. davon sich aber keiner auff diese Lehens-Succession appliciren liesse.

Auff die Pfaltz-Zweybrückische Einwürffe wurd repliciret: Das jus primogeniturae hätte man nie impugniret, sondern man wäre mit Chur-Brandenburg nur super intellectu pactorum dotalium mißhellig, und sey man der Meynung, es müsse der rechte und wahre Verstand gedachter Ehe-Pacten aus den Privilegiis des Caroli V und Ferdinandi conjunctim geschöpffet werden; Die Rechts-Regul, quod quis non debeat sentire commodum ex actu, quem nixus est impugnare, hätte unterschiedliche Abfälle, und sonderlich auch alsdann, si quis lege suadente ac permittente actum impugnet, wie hier geschehen, da Pfaltz-Neuburg seine impugnation, oder vielmehr interpretation, auff das Carolingische Privilegium gesetzet sc.

Der Erfolg und itzige Zustand. Was den Erfolg und itzigen Zustand dieser Sache betrifft, davon ist bereits bey Sr. Königl. Maj. in Preussen Praetension weitläufftig gehandelt worden, und zu wiederholen also unnöthig. Nur kan hiebey noch gemercket werden, daß die 4 te Schwester, Sybilla, Marggräfin zu Burgau, weil sie keine Kinder gehabt, ihr Recht an die Clevische Erbschafft auch an Neuburg cediret.

Siebenzehendes Capitel/ Von Chur-Pfaltz praetendirter Landes Fürstlichen Hohen Obrigkeit der Graf- und Herrschafft Blanckenheim und Gerhardstein.

DIese Graf- und Herrschafft bekam nebst andern Gütern Theodoricus, Graff zu Manderscheid, mit seiner Gemahlin Pfältzisches Fundamet. Elisabeth, des Graff Johannis zu Schleiden Tochter; welcher nebst seinen Söhne Cunone, Johanne, und Wilhelmo dieselbe anno

vid scriptum sub Tit. Synops. universalis successionis Elect. Brand. in Duc. Cliviae, Juliae &c. ed. 1655 & supr. Königl. Preußische Praetens. auff Jülich.
vid scriptum cui Tit. Causa Bipontina acta at[unleserliches Material] demonstrata. ed. 1655. fol. conf. Königl. Schwedische Praetens. auff Jülich sc.
vid. scriptum supra allegat. sub Tit. Vera & perspicua Demonstratio &c. conf. Königl. Preußische Praetens. auff Jülich sc. in Exceptionibus.

Es wurd hierwider aber eingewendet von Chur-Brandenburg:

Chur-Brandenburgische Einwürffe. Ad I. Diese Hertzogthume und Lande wären keine Mann-Lehen, sondern jederzeit Kunckel-Lehen gewesen; des Käysers Caroli V Privilegium aber sey nur eine Confirmation des ohne dem denen Töchtern schon competirenden Rechtes gewesen; es sey durch solch Privilegium die Churfürstin zu Brandenb. auch gar nicht excludiret, sintemahlen der gegenwärtige Casus nicht darinnen enthalten, vielweniger sey weder des Käysers noch des Hertzogs Wilhelmi Intention gewesen, die alten jura Successionis auffzuheben. sc.

Ad II. Ob gleich Maria Eleonora gestorben, ehe der Erb-Fall sich zugetragen, so sey doch all ihr Recht auff die Tochter transmittiret worden, als welche jure repraesentationis in ihrer Mutter Recht trete.

Von Pfaltz-Zweybrück:

Pfaltz-Zweybrücksche Einwürffe. Ad I. Wegen des juris Primogeniturae & Unionis könte Pfaltz-Neuburg die gantze Erbschafft nicht praetendiren, weil er bey Leb-Zeiten der ältesten Schwester das Jus Primogeniturae selbst impugniret; das Carolingische Privilegium auch alle Töchter der Succession fähig gemachet, sc. nun müste die Erbschafft also unter die noch lebende Schwestern getheilet werden.

Ad II. Wegen der Proximität hätte Pfaltz vor Zweybrück nichts voraus, und könte dieses also, nachdem das Jus Primogeniturae nicht statt hätte, von der Succession nicht gäntzlich excludiret werden.

Was das Hauß Sachsen dawider eingewendet, davon wird unten bey des Hauses Sachsen praetension auff Jülich, Cleve sc. Meldung geschehen.

Pfaltz-Neuburg replicirte auff die Chur-Brandenburgische Einwürffe:

Neuburgische Replic. Ad I. Des Käysers Caroli V Privilegium sey gantz klar, und hätte dabey keine praesumptio statt, sonderlich, da alle Privilegia, in so weit sie einem tertio zum praejuditz gereichten, strictissime zu interpretiren wären. sc.

Ad II. In feudo ex pacto & providentia non obtinere repraesentationem; & pactum vel privilegium, quod mater in feudo succedat, non porrigi ad filiam, sey eine gemeine Regul der Feudisten, juxt. Klock. Tom. I. Cons. 7. n. 900. Es wären in jure auch nur 3 species transmissionis bekant, nehmlich vel ex potentia suitatis, vel beneficio L. un. C. de his qui ante apert. tabb. vel ex jure deliberandi ex L. 19. C. de jur. delib. davon sich aber keiner auff diese Lehens-Succession appliciren liesse.

Auff die Pfaltz-Zweybrückische Einwürffe wurd repliciret: Das jus primogeniturae hätte man nie impugniret, sondern man wäre mit Chur-Brandenburg nur super intellectu pactorum dotalium mißhellig, und sey man der Meynung, es müsse der rechte und wahre Verstand gedachter Ehe-Pacten aus den Privilegiis des Caroli V und Ferdinandi conjunctim geschöpffet werden; Die Rechts-Regul, quod quis non debeat sentire commodum ex actu, quem nixus est impugnare, hätte unterschiedliche Abfälle, und sonderlich auch alsdann, si quis lege suadente ac permittente actum impugnet, wie hier geschehen, da Pfaltz-Neuburg seine impugnation, oder vielmehr interpretation, auff das Carolingische Privilegium gesetzet sc.

Der Erfolg und itzige Zustand. Was den Erfolg und itzigen Zustand dieser Sache betrifft, davon ist bereits bey Sr. Königl. Maj. in Preussen Praetension weitläufftig gehandelt worden, und zu wiederholen also unnöthig. Nur kan hiebey noch gemercket werden, daß die 4 te Schwester, Sybilla, Marggräfin zu Burgau, weil sie keine Kinder gehabt, ihr Recht an die Clevische Erbschafft auch an Neuburg cediret.

Siebenzehendes Capitel/ Von Chur-Pfaltz praetendirter Landes Fürstlichen Hohen Obrigkeit der Graf- und Herrschafft Blanckenheim und Gerhardstein.

DIese Graf- und Herrschafft bekam nebst andern Gütern Theodoricus, Graff zu Manderscheid, mit seiner Gemahlin Pfältzisches Fundamet. Elisabeth, des Graff Johannis zu Schleiden Tochter; welcher nebst seinen Söhne Cunone, Johanne, und Wilhelmo dieselbe anno

vid scriptum sub Tit. Synops. universalis successionis Elect. Brand. in Duc. Cliviae, Juliae &c. ed. 1655 & supr. Königl. Preußische Praetens. auff Jülich.
vid scriptum cui Tit. Causa Bipontina acta at[unleserliches Material] demonstrata. ed. 1655. fol. conf. Königl. Schwedische Praetens. auff Jülich sc.
vid. scriptum supra allegat. sub Tit. Vera & perspicua Demonstratio &c. conf. Königl. Preußische Praetens. auff Jülich sc. in Exceptionibus.
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        <p>Es wurd hierwider aber eingewendet von Chur-Brandenburg: <note place="foot">vid scriptum              sub Tit. Synops. universalis successionis Elect. Brand. in Duc. Cliviae, Juliae &amp;c.              ed. 1655 &amp; supr. Königl. Preußische Praetens. auff Jülich.</note></p>
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        <p><note place="left">Neuburgische Replic.</note> Ad I. Des Käysers Caroli V Privilegium sey            gantz klar, und hätte dabey keine praesumptio statt, sonderlich, da alle Privilegia, in so            weit sie einem tertio zum praejuditz gereichten, strictissime zu interpretiren wären.            sc.</p>
        <p>Ad II. In feudo ex pacto &amp; providentia non obtinere repraesentationem; &amp; pactum            vel privilegium, quod mater in feudo succedat, non porrigi ad filiam, sey eine gemeine            Regul der Feudisten, juxt. Klock. Tom. I. Cons. 7. n. 900. Es wären in jure auch nur 3            species transmissionis bekant, nehmlich vel ex potentia suitatis, vel beneficio L. un. C.            de his qui ante apert. tabb. vel ex jure deliberandi ex L. 19. C. de jur. delib. davon            sich aber keiner auff diese Lehens-Succession appliciren liesse.</p>
        <p>Auff die Pfaltz-Zweybrückische Einwürffe wurd repliciret: Das jus primogeniturae hätte            man nie impugniret, sondern man wäre mit Chur-Brandenburg nur super intellectu pactorum            dotalium mißhellig, und sey man der Meynung, es müsse der rechte und wahre Verstand            gedachter Ehe-Pacten aus den Privilegiis des Caroli V und Ferdinandi conjunctim            geschöpffet werden; Die Rechts-Regul, quod quis non debeat sentire commodum ex actu, quem            nixus est impugnare, hätte unterschiedliche Abfälle, und sonderlich auch alsdann, si quis            lege suadente ac permittente actum impugnet, wie hier geschehen, da Pfaltz-Neuburg seine            impugnation, oder vielmehr interpretation, auff das Carolingische Privilegium gesetzet            sc.</p>
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        <p>Siebenzehendes Capitel/ Von Chur-Pfaltz praetendirter Landes Fürstlichen Hohen Obrigkeit            der Graf- und Herrschafft Blanckenheim und Gerhardstein.</p>
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[735/0646] Es wurd hierwider aber eingewendet von Chur-Brandenburg: Ad I. Diese Hertzogthume und Lande wären keine Mann-Lehen, sondern jederzeit Kunckel-Lehen gewesen; des Käysers Caroli V Privilegium aber sey nur eine Confirmation des ohne dem denen Töchtern schon competirenden Rechtes gewesen; es sey durch solch Privilegium die Churfürstin zu Brandenb. auch gar nicht excludiret, sintemahlen der gegenwärtige Casus nicht darinnen enthalten, vielweniger sey weder des Käysers noch des Hertzogs Wilhelmi Intention gewesen, die alten jura Successionis auffzuheben. sc. Chur-Brandenburgische Einwürffe. Ad II. Ob gleich Maria Eleonora gestorben, ehe der Erb-Fall sich zugetragen, so sey doch all ihr Recht auff die Tochter transmittiret worden, als welche jure repraesentationis in ihrer Mutter Recht trete. Von Pfaltz-Zweybrück: Ad I. Wegen des juris Primogeniturae & Unionis könte Pfaltz-Neuburg die gantze Erbschafft nicht praetendiren, weil er bey Leb-Zeiten der ältesten Schwester das Jus Primogeniturae selbst impugniret; das Carolingische Privilegium auch alle Töchter der Succession fähig gemachet, sc. nun müste die Erbschafft also unter die noch lebende Schwestern getheilet werden. Pfaltz-Zweybrücksche Einwürffe. Ad II. Wegen der Proximität hätte Pfaltz vor Zweybrück nichts voraus, und könte dieses also, nachdem das Jus Primogeniturae nicht statt hätte, von der Succession nicht gäntzlich excludiret werden. Was das Hauß Sachsen dawider eingewendet, davon wird unten bey des Hauses Sachsen praetension auff Jülich, Cleve sc. Meldung geschehen. Pfaltz-Neuburg replicirte auff die Chur-Brandenburgische Einwürffe: Ad I. Des Käysers Caroli V Privilegium sey gantz klar, und hätte dabey keine praesumptio statt, sonderlich, da alle Privilegia, in so weit sie einem tertio zum praejuditz gereichten, strictissime zu interpretiren wären. sc. Neuburgische Replic. Ad II. In feudo ex pacto & providentia non obtinere repraesentationem; & pactum vel privilegium, quod mater in feudo succedat, non porrigi ad filiam, sey eine gemeine Regul der Feudisten, juxt. Klock. Tom. I. Cons. 7. n. 900. Es wären in jure auch nur 3 species transmissionis bekant, nehmlich vel ex potentia suitatis, vel beneficio L. un. C. de his qui ante apert. tabb. vel ex jure deliberandi ex L. 19. C. de jur. delib. davon sich aber keiner auff diese Lehens-Succession appliciren liesse. Auff die Pfaltz-Zweybrückische Einwürffe wurd repliciret: Das jus primogeniturae hätte man nie impugniret, sondern man wäre mit Chur-Brandenburg nur super intellectu pactorum dotalium mißhellig, und sey man der Meynung, es müsse der rechte und wahre Verstand gedachter Ehe-Pacten aus den Privilegiis des Caroli V und Ferdinandi conjunctim geschöpffet werden; Die Rechts-Regul, quod quis non debeat sentire commodum ex actu, quem nixus est impugnare, hätte unterschiedliche Abfälle, und sonderlich auch alsdann, si quis lege suadente ac permittente actum impugnet, wie hier geschehen, da Pfaltz-Neuburg seine impugnation, oder vielmehr interpretation, auff das Carolingische Privilegium gesetzet sc. Was den Erfolg und itzigen Zustand dieser Sache betrifft, davon ist bereits bey Sr. Königl. Maj. in Preussen Praetension weitläufftig gehandelt worden, und zu wiederholen also unnöthig. Nur kan hiebey noch gemercket werden, daß die 4 te Schwester, Sybilla, Marggräfin zu Burgau, weil sie keine Kinder gehabt, ihr Recht an die Clevische Erbschafft auch an Neuburg cediret. Der Erfolg und itzige Zustand. Siebenzehendes Capitel/ Von Chur-Pfaltz praetendirter Landes Fürstlichen Hohen Obrigkeit der Graf- und Herrschafft Blanckenheim und Gerhardstein. DIese Graf- und Herrschafft bekam nebst andern Gütern Theodoricus, Graff zu Manderscheid, mit seiner Gemahlin Elisabeth, des Graff Johannis zu Schleiden Tochter; welcher nebst seinen Söhne Cunone, Johanne, und Wilhelmo dieselbe anno Pfältzisches Fundamet. vid scriptum sub Tit. Synops. universalis successionis Elect. Brand. in Duc. Cliviae, Juliae &c. ed. 1655 & supr. Königl. Preußische Praetens. auff Jülich. vid scriptum cui Tit. Causa Bipontina acta at_ demonstrata. ed. 1655. fol. conf. Königl. Schwedische Praetens. auff Jülich sc. vid. scriptum supra allegat. sub Tit. Vera & perspicua Demonstratio &c. conf. Königl. Preußische Praetens. auff Jülich sc. in Exceptionibus.

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Zitationshilfe: Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712, S. 735. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712/646>, abgerufen am 18.08.2024.