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Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712.

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gabet. Die Concessio eines Privilegii aber involvire eine Superiorität.

(XIII) Daß in denen Päbstlichen Decretalen/ ohngeachtet darinnen viel nachtheilige Sachen vor das Reich und die Käyser zu finden/ von einer gäntzlichen Exemtion der Päbstlichen Güter nicht das geringste enthalten/ welches zu inseriren die Päbste nicht würden unterlassen haben/ wann sie dessen gewiß gewesen wären.

(XIV) Daß die Käyser noch biß diese Stunde den Titul eines Römischen Käysers führten / solcher ihnen auch von keinem Potentaten/ ja dem Pabste selber bißhero nicht disputiret worden; welches alleine genug des Käysers und des Reichs Recht auf Rom zu behaupten.

Weil man Päbstlicher Seiten auf obige Gründe des Reichs nichts sonderliches einzuwenden weiß/ als daß sie generaliter vorgeben/ was die Käyser dann und wann vor oberherrschafftliche Actus in Rom exerciret/ sey de facto, oder aus Connivenz einiger Päbste geschehen/ die denen Käysern flattiren wollen; aus denen übrigen angeführten Gründen aber lasse sich keine Souverainite ben schliessen. So suchen sie die Päbstliche Herrschafft auf andere Weise zu behaupten/ und geben vor:

Päbstliche Einwürffe. (I) Daß schon Käyser Constantinus M. dem Päbstlichen Stuhl nicht allein die Stadt Rom/ sondern auch die Herrschafft über gantz Italien geschencket:

(II) Daß nachdem die Päbste das meiste von des Constantini M. Geschencktem wieder verlohren/ Pipinus, und Carolus M. dieselbe nach Verjagung der Longobarden/ mit Rom / dem Exarchat von Ravenna/ und fast allem dem/ was die Orientalische Käyser noch in Italien besessen/ von neuen wieder beschencket.

(III) Daß solches des Pipini und Caroli M. donationes fast von allen nachfolgenden Käysern wiederholet/ und confirmiret worden/ als 1) von Ludovico Pio, 2) Carolo Calvo, 3) Ottone I. 4) Ottone III. 5) Henrico II. welcher expresse die Ober-Herrschafft mit transferiret hätte. 6) Ottone IV. 7) Friderico II. welcher so wol/ als auch der vorige Otto IV. alle geschenckte Güter mit aller Jurisdiction dem Päbstl. Stuhl übergeben hätte/ 8) Rudolpho I. nnd hätte dieser solche Donation nicht allein ann. 1278 durch einen an Pabst Nicolaum III abgeschickten Gesandten wiederholen; sondern auch I Jahr hernach auf öffentlichem Reichs-Tage ein Instrument mit einer güldenen Bull darüber verfertigen lassen/ welches auf der Engelsburg zu Rom noch verhanden wäre; in diesem wären nicht nur aller vorigen Käyser Donationes confirmiret / sondern auch alles geschenckte dem Päbstl. Stuhl pleno jure cediret/ und zwar mit Consens und Einwilligung der Reichs-Stände. 9) Alberto I. 10) Henrico VII. II) Ludovico IV. 12) Carolo IV. und von diesem zwar 2 mahl / als einmahl ann. 1355 an Pabst Innocentium VI. und das andere mahl ann. 1368 an Pabst Urbanum VI. Und 13) endlich von allen nachfolgenden Käy-

Ex Middendorpio refert id Conring. d. l. §. 6.
Conring d. l. §. 13.
Conring d. l. §. 2.
Das Instrumentum donationis ist zu finden bey Gratiano in dessen Decret. dist. 96. It. bey Baronio Tom. XII. Annal. ad ann. 1192. & Boxhorn. in hist. universal. p. 275. Conf. Anglus Rocca de Summi ac Rom. Pontificis potestate spirit. & temp. Alex. Raynaldus de Rom. Pont. tempor. potest. a B. Petro usque ad Paul. II. Und auf diese donation hat sich der Pabst nicht allein gegen Carolum M. beruffen/ wie aus einem an Carolum gegebenen Brieffe bey Frehero in Commentar. donat. Constant. p. 50. zu ersehen; sondern es hat sich derselbe auch gegen Käyser Ottonem III. darauf bezogen/ und zu einem Argumento gebrauchet. Conring de Germ. Imp. Rom. c. 10. §. 13. Insonderheit aber hat Pabst Hildebrandus zu Schmälerung der Käyserlichen Rechter auf Rom/ sich dessen bedienet/ und es so gar der Eydes-Formul / die er Hermanno von Lüzelburg/ des Henrici IV. Gegen-Käyser/ von Ron übersandt / inseriret/ uti ex Baronio Annal. ad ann. 1082. refert Coring. d. l. c. 23. §. 5.
Ita tradit. Bodin. de Republ. Lib. 1. 0. 9. Sigon de Regn. Ital. Lib. 4. p. 106. seqq. Anastas. in vita Stephani III.
Instrumentum donationis exhibet Baron. in Annal. ad am 817. Sigonius de Regn. Ital. Lib. 4. Raphael Volaterran. Lib. 3. Geograph.
Vid. Autor Append. Eutropianae ap. Conring. de Germ. Imp. Rom. c. 7. §. 25.
Tabulas Ottonis exhibet Baron. ad ann. 962. & pro parte Conring de fin c. 10. §. 10.
vid. Conring. de Fin. c. 10. §. 17.
Tabulas exhibet Baronius ad ann. 1014.
Vid. Bzovius ad Ann. 1209. n. 2.
Vid. Bzovius ad ann. 1213. n. 3. & 4.
Vid. Bzovius ad ann. 1274. n. 13. & ad ann. 1275. n. 13. Defendit donationem hanc late Franckenb. im Europ. Herold p. 1. p. 986.
vid. Bzovius ad ann. 1278. n. 10.
vid. id ap. Bzovium ad an. 1279. n. 1.
Tabulas vid. ap. Bzovium ad ann. 1303. & pro parte ap. Baronium ad ann. 996. n. 4. & Conring de Fin. Imp. c. 20. §. 10.
Cujus tabulae complectuntur in sequentibus Ludovici IV & Caroli IV tabulis a Bzovio exhibitis, & referuntur ex Bzovio a Conring de fin. c. 20. §. 12.
vid. Bzovius ad ann. 1336.
Tabulam exhibet Bzovius ad ann. 1355. n. 8. & pro parte Conring de Fin. c. 20. §. 15.
Tabula extat ap. Bzovium ad an 1368. n. 1. & pro parte ap. Conring. d. l. §. 15.

gabet. Die Concessio eines Privilegii aber involvire eine Superiorität.

(XIII) Daß in denen Päbstlichen Decretalen/ ohngeachtet darinnen viel nachtheilige Sachen vor das Reich und die Käyser zu finden/ von einer gäntzlichen Exemtion der Päbstlichen Güter nicht das geringste enthalten/ welches zu inseriren die Päbste nicht würden unterlassen haben/ wann sie dessen gewiß gewesen wären.

(XIV) Daß die Käyser noch biß diese Stunde den Titul eines Römischen Käysers führten / solcher ihnen auch von keinem Potentaten/ ja dem Pabste selber bißhero nicht disputiret worden; welches alleine genug des Käysers und des Reichs Recht auf Rom zu behaupten.

Weil man Päbstlicher Seiten auf obige Gründe des Reichs nichts sonderliches einzuwenden weiß/ als daß sie generaliter vorgeben/ was die Käyser dann und wann vor oberherrschafftliche Actus in Rom exerciret/ sey de facto, oder aus Connivenz einiger Päbste geschehen/ die denen Käysern flattiren wollen; aus denen übrigen angeführten Gründen aber lasse sich keine Souverainité ben schliessen. So suchen sie die Päbstliche Herrschafft auf andere Weise zu behaupten/ und geben vor:

Päbstliche Einwürffe. (I) Daß schon Käyser Constantinus M. dem Päbstlichen Stuhl nicht allein die Stadt Rom/ sondern auch die Herrschafft über gantz Italien geschencket:

(II) Daß nachdem die Päbste das meiste von des Constantini M. Geschencktem wieder verlohren/ Pipinus, und Carolus M. dieselbe nach Verjagung der Longobarden/ mit Rom / dem Exarchat von Ravenna/ und fast allem dem/ was die Orientalische Käyser noch in Italien besessen/ von neuen wieder beschencket.

(III) Daß solches des Pipini und Caroli M. donationes fast von allen nachfolgenden Käysern wiederholet/ und confirmiret worden/ als 1) von Ludovico Pio, 2) Carolo Calvo, 3) Ottone I. 4) Ottone III. 5) Henrico II. welcher expresse die Ober-Herrschafft mit transferiret hätte. 6) Ottone IV. 7) Friderico II. welcher so wol/ als auch der vorige Otto IV. alle geschenckte Güter mit aller Jurisdiction dem Päbstl. Stuhl übergeben hätte/ 8) Rudolpho I. nnd hätte dieser solche Donation nicht allein ann. 1278 durch einen an Pabst Nicolaum III abgeschickten Gesandten wiederholen; sondern auch I Jahr hernach auf öffentlichem Reichs-Tage ein Instrument mit einer güldenen Bull darüber verfertigen lassen/ welches auf der Engelsburg zu Rom noch verhanden wäre; in diesem wären nicht nur aller vorigen Käyser Donationes confirmiret / sondern auch alles geschenckte dem Päbstl. Stuhl pleno jure cediret/ und zwar mit Consens und Einwilligung der Reichs-Stände. 9) Alberto I. 10) Henrico VII. II) Ludovico IV. 12) Carolo IV. und von diesem zwar 2 mahl / als einmahl ann. 1355 an Pabst Innocentium VI. und das andere mahl ann. 1368 an Pabst Urbanum VI. Und 13) endlich von allen nachfolgenden Käy-

Ex Middendorpio refert id Conring. d. l. §. 6.
Conring d. l. §. 13.
Conring d. l. §. 2.
Das Instrumentum donationis ist zu finden bey Gratiano in dessen Decret. dist. 96. It. bey Baronio Tom. XII. Annal. ad ann. 1192. & Boxhorn. in hist. universal. p. 275. Conf. Anglus Rocca de Summi ac Rom. Pontificis potestate spirit. & temp. Alex. Raynaldus de Rom. Pont. tempor. potest. a B. Petro usque ad Paul. II. Und auf diese donation hat sich der Pabst nicht allein gegen Carolum M. beruffen/ wie aus einem an Carolum gegebenen Brieffe bey Frehero in Commentar. donat. Constant. p. 50. zu ersehen; sondern es hat sich derselbe auch gegen Käyser Ottonem III. darauf bezogen/ und zu einem Argumento gebrauchet. Conring de Germ. Imp. Rom. c. 10. §. 13. Insonderheit aber hat Pabst Hildebrandus zu Schmälerung der Käyserlichen Rechter auf Rom/ sich dessen bedienet/ und es so gar der Eydes-Formul / die er Hermanno von Lüzelburg/ des Henrici IV. Gegen-Käyser/ von Ron übersandt / inseriret/ uti ex Baronio Annal. ad ann. 1082. refert Coring. d. l. c. 23. §. 5.
Ita tradit. Bodin. de Republ. Lib. 1. 0. 9. Sigon de Regn. Ital. Lib. 4. p. 106. seqq. Anastas. in vita Stephani III.
Instrumentum donationis exhibet Baron. in Annal. ad am 817. Sigonius de Regn. Ital. Lib. 4. Raphael Volaterran. Lib. 3. Geograph.
Vid. Autor Append. Eutropianae ap. Conring. de Germ. Imp. Rom. c. 7. §. 25.
Tabulas Ottonis exhibet Baron. ad ann. 962. & pro parte Conring de fin c. 10. §. 10.
vid. Conring. de Fin. c. 10. §. 17.
Tabulas exhibet Baronius ad ann. 1014.
Vid. Bzovius ad Ann. 1209. n. 2.
Vid. Bzovius ad ann. 1213. n. 3. & 4.
Vid. Bzovius ad ann. 1274. n. 13. & ad ann. 1275. n. 13. Defendit donationem hanc late Franckenb. im Europ. Herold p. 1. p. 986.
vid. Bzovius ad ann. 1278. n. 10.
vid. id ap. Bzovium ad an. 1279. n. 1.
Tabulas vid. ap. Bzovium ad ann. 1303. & pro parte ap. Baronium ad ann. 996. n. 4. & Conring de Fin. Imp. c. 20. §. 10.
Cujus tabulae complectuntur in sequentibus Ludovici IV & Caroli IV tabulis a Bzovio exhibitis, & referuntur ex Bzovio a Conring de fin. c. 20. §. 12.
vid. Bzovius ad ann. 1336.
Tabulam exhibet Bzovius ad ann. 1355. n. 8. & pro parte Conring de Fin. c. 20. §. 15.
Tabula extat ap. Bzovium ad an 1368. n. 1. & pro parte ap. Conring. d. l. §. 15.
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gabet. <note place="foot">Ex Middendorpio refert id Conring. d. l. §. 6.</note> Die Concessio eines            Privilegii aber involvire eine Superiorität.</p>
        <p>(XIII) Daß in denen Päbstlichen Decretalen/ ohngeachtet darinnen viel nachtheilige            Sachen vor das Reich und die Käyser zu finden/ von einer gäntzlichen Exemtion der            Päbstlichen Güter nicht das geringste enthalten/ welches zu inseriren die Päbste nicht            würden unterlassen haben/ wann sie dessen gewiß gewesen wären. <note place="foot">Conring              d. l. §. 13.</note></p>
        <p>(XIV) Daß die Käyser noch biß diese Stunde den Titul eines Römischen Käysers führten /            solcher ihnen auch von keinem Potentaten/ ja dem Pabste selber bißhero nicht disputiret            worden; welches alleine genug des Käysers und des Reichs Recht auf Rom zu behaupten. <note place="foot">Conring d. l. §. 2.</note></p>
        <p>Weil man Päbstlicher Seiten auf obige Gründe des Reichs nichts sonderliches einzuwenden            weiß/ als daß sie generaliter vorgeben/ was die Käyser dann und wann vor            oberherrschafftliche Actus in Rom exerciret/ sey de facto, oder aus Connivenz einiger            Päbste geschehen/ die denen Käysern flattiren wollen; aus denen übrigen angeführten            Gründen aber lasse sich keine Souverainité ben schliessen. So suchen sie die Päbstliche            Herrschafft auf andere Weise zu behaupten/ und geben vor:</p>
        <p><note place="left">Päbstliche Einwürffe.</note> (I) Daß schon Käyser Constantinus M. dem            Päbstlichen Stuhl nicht allein die Stadt Rom/ sondern auch die Herrschafft über gantz            Italien geschencket: <note place="foot">Das Instrumentum donationis ist zu finden bey              Gratiano in dessen Decret. dist. 96. It. bey Baronio Tom. XII. Annal. ad ann. 1192.              &amp; Boxhorn. in hist. universal. p. 275. Conf. Anglus Rocca de Summi ac Rom.              Pontificis potestate spirit. &amp; temp. Alex. Raynaldus de Rom. Pont. tempor. potest. a              B. Petro usque ad Paul. II. Und auf diese donation hat sich der Pabst nicht allein gegen              Carolum M. beruffen/ wie aus einem an Carolum gegebenen Brieffe bey Frehero in              Commentar. donat. Constant. p. 50. zu ersehen; sondern es hat sich derselbe auch gegen              Käyser Ottonem III. darauf bezogen/ und zu einem Argumento gebrauchet. Conring de Germ.              Imp. Rom. c. 10. §. 13. Insonderheit aber hat Pabst Hildebrandus zu Schmälerung der              Käyserlichen Rechter auf Rom/ sich dessen bedienet/ und es so gar der Eydes-Formul /              die er Hermanno von Lüzelburg/ des Henrici IV. Gegen-Käyser/ von Ron übersandt /              inseriret/ uti ex Baronio Annal. ad ann. 1082. refert Coring. d. l. c. 23. §.            5.</note></p>
        <p>(II) Daß nachdem die Päbste das meiste von des Constantini M. Geschencktem wieder            verlohren/ Pipinus, und Carolus M. dieselbe nach Verjagung der Longobarden/ mit Rom /            dem Exarchat von Ravenna/ und fast allem dem/ was die Orientalische Käyser noch in            Italien besessen/ von neuen wieder beschencket. <note place="foot">Ita tradit. Bodin. de              Republ. Lib. 1. 0. 9. Sigon de Regn. Ital. Lib. 4. p. 106. seqq. Anastas. in vita              Stephani III.</note></p>
        <p>(III) Daß solches des Pipini und Caroli M. donationes fast von allen nachfolgenden            Käysern wiederholet/ und confirmiret worden/ als 1) von Ludovico Pio, <note place="foot">Instrumentum donationis exhibet Baron. in Annal. ad am 817. Sigonius de Regn. Ital.              Lib. 4. Raphael Volaterran. Lib. 3. Geograph.</note> 2) Carolo Calvo, <note place="foot">Vid. Autor Append. Eutropianae ap. Conring. de Germ. Imp. Rom. c. 7. §. 25.</note> 3)            Ottone I. <note place="foot">Tabulas Ottonis exhibet Baron. ad ann. 962. &amp; pro parte              Conring de fin c. 10. §. 10.</note> 4) Ottone III. <note place="foot">vid. Conring. de              Fin. c. 10. §. 17.</note> 5) Henrico II. <note place="foot">Tabulas exhibet Baronius ad              ann. 1014.</note> welcher expresse die Ober-Herrschafft mit transferiret hätte. 6)            Ottone IV. <note place="foot">Vid. Bzovius ad Ann. 1209. n. 2.</note> 7) Friderico II.              <note place="foot">Vid. Bzovius ad ann. 1213. n. 3. &amp; 4.</note> welcher so wol/ als            auch der vorige Otto IV. alle geschenckte Güter mit aller Jurisdiction dem Päbstl. Stuhl            übergeben hätte/ 8) Rudolpho I. <note place="foot">Vid. Bzovius ad ann. 1274. n. 13.              &amp; ad ann. 1275. n. 13. Defendit donationem hanc late Franckenb. im Europ. Herold p.              1. p. 986.</note> nnd hätte dieser solche Donation nicht allein ann. 1278 durch einen an            Pabst Nicolaum III abgeschickten Gesandten wiederholen; <note place="foot">vid. Bzovius ad              ann. 1278. n. 10.</note> sondern auch I Jahr hernach auf öffentlichem Reichs-Tage ein            Instrument mit einer güldenen Bull darüber verfertigen lassen/ welches auf der Engelsburg            zu Rom noch verhanden wäre; <note place="foot">vid. id ap. Bzovium ad an. 1279. n.              1.</note> in diesem wären nicht nur aller vorigen Käyser Donationes confirmiret /            sondern auch alles geschenckte dem Päbstl. Stuhl pleno jure cediret/ und zwar mit Consens            und Einwilligung der Reichs-Stände. 9) Alberto I. <note place="foot">Tabulas vid. ap.              Bzovium ad ann. 1303. &amp; pro parte ap. Baronium ad ann. 996. n. 4. &amp; Conring de              Fin. Imp. c. 20. §. 10.</note> 10) Henrico VII. <note place="foot">Cujus tabulae              complectuntur in sequentibus Ludovici IV &amp; Caroli IV tabulis a Bzovio exhibitis,              &amp; referuntur ex Bzovio a Conring de fin. c. 20. §. 12.</note> II) Ludovico IV. <note place="foot">vid. Bzovius ad ann. 1336.</note> 12) Carolo IV. und von diesem zwar 2 mahl           / als einmahl ann. 1355 an Pabst Innocentium VI. <note place="foot">Tabulam exhibet              Bzovius ad ann. 1355. n. 8. &amp; pro parte Conring de Fin. c. 20. §. 15.</note> und das            andere mahl ann. 1368 an Pabst Urbanum VI. <note place="foot">Tabula extat ap. Bzovium ad              an 1368. n. 1. &amp; pro parte ap. Conring. d. l. §. 15.</note> Und 13) endlich von            allen nachfolgenden Käy-
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[7/0035] gabet. Die Concessio eines Privilegii aber involvire eine Superiorität. (XIII) Daß in denen Päbstlichen Decretalen/ ohngeachtet darinnen viel nachtheilige Sachen vor das Reich und die Käyser zu finden/ von einer gäntzlichen Exemtion der Päbstlichen Güter nicht das geringste enthalten/ welches zu inseriren die Päbste nicht würden unterlassen haben/ wann sie dessen gewiß gewesen wären. (XIV) Daß die Käyser noch biß diese Stunde den Titul eines Römischen Käysers führten / solcher ihnen auch von keinem Potentaten/ ja dem Pabste selber bißhero nicht disputiret worden; welches alleine genug des Käysers und des Reichs Recht auf Rom zu behaupten. Weil man Päbstlicher Seiten auf obige Gründe des Reichs nichts sonderliches einzuwenden weiß/ als daß sie generaliter vorgeben/ was die Käyser dann und wann vor oberherrschafftliche Actus in Rom exerciret/ sey de facto, oder aus Connivenz einiger Päbste geschehen/ die denen Käysern flattiren wollen; aus denen übrigen angeführten Gründen aber lasse sich keine Souverainité ben schliessen. So suchen sie die Päbstliche Herrschafft auf andere Weise zu behaupten/ und geben vor: (I) Daß schon Käyser Constantinus M. dem Päbstlichen Stuhl nicht allein die Stadt Rom/ sondern auch die Herrschafft über gantz Italien geschencket: Päbstliche Einwürffe. (II) Daß nachdem die Päbste das meiste von des Constantini M. Geschencktem wieder verlohren/ Pipinus, und Carolus M. dieselbe nach Verjagung der Longobarden/ mit Rom / dem Exarchat von Ravenna/ und fast allem dem/ was die Orientalische Käyser noch in Italien besessen/ von neuen wieder beschencket. (III) Daß solches des Pipini und Caroli M. donationes fast von allen nachfolgenden Käysern wiederholet/ und confirmiret worden/ als 1) von Ludovico Pio, 2) Carolo Calvo, 3) Ottone I. 4) Ottone III. 5) Henrico II. welcher expresse die Ober-Herrschafft mit transferiret hätte. 6) Ottone IV. 7) Friderico II. welcher so wol/ als auch der vorige Otto IV. alle geschenckte Güter mit aller Jurisdiction dem Päbstl. Stuhl übergeben hätte/ 8) Rudolpho I. nnd hätte dieser solche Donation nicht allein ann. 1278 durch einen an Pabst Nicolaum III abgeschickten Gesandten wiederholen; sondern auch I Jahr hernach auf öffentlichem Reichs-Tage ein Instrument mit einer güldenen Bull darüber verfertigen lassen/ welches auf der Engelsburg zu Rom noch verhanden wäre; in diesem wären nicht nur aller vorigen Käyser Donationes confirmiret / sondern auch alles geschenckte dem Päbstl. Stuhl pleno jure cediret/ und zwar mit Consens und Einwilligung der Reichs-Stände. 9) Alberto I. 10) Henrico VII. II) Ludovico IV. 12) Carolo IV. und von diesem zwar 2 mahl / als einmahl ann. 1355 an Pabst Innocentium VI. und das andere mahl ann. 1368 an Pabst Urbanum VI. Und 13) endlich von allen nachfolgenden Käy- Ex Middendorpio refert id Conring. d. l. §. 6. Conring d. l. §. 13. Conring d. l. §. 2. Das Instrumentum donationis ist zu finden bey Gratiano in dessen Decret. dist. 96. It. bey Baronio Tom. XII. Annal. ad ann. 1192. & Boxhorn. in hist. universal. p. 275. Conf. Anglus Rocca de Summi ac Rom. Pontificis potestate spirit. & temp. Alex. Raynaldus de Rom. Pont. tempor. potest. a B. Petro usque ad Paul. II. Und auf diese donation hat sich der Pabst nicht allein gegen Carolum M. beruffen/ wie aus einem an Carolum gegebenen Brieffe bey Frehero in Commentar. donat. Constant. p. 50. zu ersehen; sondern es hat sich derselbe auch gegen Käyser Ottonem III. darauf bezogen/ und zu einem Argumento gebrauchet. Conring de Germ. Imp. Rom. c. 10. §. 13. Insonderheit aber hat Pabst Hildebrandus zu Schmälerung der Käyserlichen Rechter auf Rom/ sich dessen bedienet/ und es so gar der Eydes-Formul / die er Hermanno von Lüzelburg/ des Henrici IV. Gegen-Käyser/ von Ron übersandt / inseriret/ uti ex Baronio Annal. ad ann. 1082. refert Coring. d. l. c. 23. §. 5. Ita tradit. Bodin. de Republ. Lib. 1. 0. 9. Sigon de Regn. Ital. Lib. 4. p. 106. seqq. Anastas. in vita Stephani III. Instrumentum donationis exhibet Baron. in Annal. ad am 817. Sigonius de Regn. Ital. Lib. 4. Raphael Volaterran. Lib. 3. Geograph. Vid. Autor Append. Eutropianae ap. Conring. de Germ. Imp. Rom. c. 7. §. 25. Tabulas Ottonis exhibet Baron. ad ann. 962. & pro parte Conring de fin c. 10. §. 10. vid. Conring. de Fin. c. 10. §. 17. Tabulas exhibet Baronius ad ann. 1014. Vid. Bzovius ad Ann. 1209. n. 2. Vid. Bzovius ad ann. 1213. n. 3. & 4. Vid. Bzovius ad ann. 1274. n. 13. & ad ann. 1275. n. 13. Defendit donationem hanc late Franckenb. im Europ. Herold p. 1. p. 986. vid. Bzovius ad ann. 1278. n. 10. vid. id ap. Bzovium ad an. 1279. n. 1. Tabulas vid. ap. Bzovium ad ann. 1303. & pro parte ap. Baronium ad ann. 996. n. 4. & Conring de Fin. Imp. c. 20. §. 10. Cujus tabulae complectuntur in sequentibus Ludovici IV & Caroli IV tabulis a Bzovio exhibitis, & referuntur ex Bzovio a Conring de fin. c. 20. §. 12. vid. Bzovius ad ann. 1336. Tabulam exhibet Bzovius ad ann. 1355. n. 8. & pro parte Conring de Fin. c. 20. §. 15. Tabula extat ap. Bzovium ad an 1368. n. 1. & pro parte ap. Conring. d. l. §. 15.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
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  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



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Zitationshilfe: Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712/35>, abgerufen am 03.05.2024.