Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712.Seculum von Pommerischen Fürsten beherrschet worden, biß es denselben von den Pohlen, und dem Kreutz-Orden entzogen; wie solches aus folgendem mit mehrern erhellen wird, zu dessen mehrer Deutlichkeit diese Genealogische Tabell kan angesehen werden: Suantibor oder Sambronicus + 1107. und hinterließ zu Successorn in [unleserliches Material] Es ist demnach zu wissen, daß König Mitzlaff in Pohlen, wie er sich um das Jahr 1026 vornahm gantz Pommern zu bezwingen, in Begleitung 3 Ungarischer Fürsten, Andreae, Belae, und Levantae, [des Königs Ladislai Söhne, die vor ihrem Vetter Petro fliehen musten] mit einem grossen Heer in Hinter-Pommern gefallen, den damahligen Pommerischen Fürsten erschlagen, alles, was zwischen der Weichsel, der Bra, und der Persante gelegen, hinweggenommen, und solches dem Belae einem der Ungarischen Fürsten, der sich mit seiner Tochter vermählet, zum Brautschatz mit gegeben. Dieser Bela regierte daselbst auch in die 35 Jahr, wie ihn aber sein Bruder König Andreas zurück berieff, und das Königreich Ungarn mit ihm theilete, machte sich dieses Land von der Pohlen Bothmäßigkeit algemach wieder loß, worüber es zwischen den Pohlen und Pommern zu vielen und langen Kriegen gekommen. in welchen iedoch die Pohlen denen Pommern nichts anhaben können. Inzwischen theileten des Fürst Svvantibori in Pommern hinterbliebene 4 Söhne ihr Land und Leute anno 1108 dergestalt, daß Wartislaff und Ratibor in Vor-Pommern Bogislaff und Suantipolck aber in Hinter-Pommern, und die Länder, die von dem Chollenberg an zwischen der Persante, Bra, Notetz und Weichsel gelegen, die Regierung führeten, doch also, daß die algemeine Regierung dem ältesten Fürsten Wartislaffen verblieb. Der Krieg aber zwischen Pohlen und Pommern continuirte noch immer, biß die Hinter-Pommerische Fürsten endlich, nach verschiedenen erlittenen Niederlagen, dem Willen des Hertzogs Bogislai in Pohlen, um das Jahr 1120, sich ergeben musten. Einige Zeit hernach kam es zwischen König Woldemar in Dännemarck, und denen Vor-Pommerischen Fürsten zum Kriege, welcher zwar durch einen Frieden wieder beygeleget wurde, weil aber Fürst Zubislaff in Hinter-Pommern, seinen Vettern den Vor-Pommerischen Fürsten in währendem Kriege Hülffe zugesand hatte, so gieng der König in Dännemarck mit einer Flotte nach Hinter-Pommern, legte den Für- vid. Cromer. Lib. 4. Chron. Polon. Micrael. Pom. Chron. Lib. 2. p. 199. Bonfin. L. 2. dec. 2. f. 222. De bellis his vid. praeter Scriptores Polon. Micrael. d. l. p. 218. seqq. vid. Micrael. d. l. p. 226. Hartknoch de Rep. Pol. L. 1. c. 6. §. 7. Micrael. d. l. p. 277. seqq.
Seculum von Pommerischen Fürsten beherrschet worden, biß es denselben von den Pohlen, und dem Kreutz-Orden entzogen; wie solches aus folgendem mit mehrern erhellen wird, zu dessen mehrer Deutlichkeit diese Genealogische Tabell kan angesehen werden: Suantibor oder Sambronicus † 1107. und hinterließ zu Successorn in [unleserliches Material] Es ist demnach zu wissen, daß König Mitzlaff in Pohlen, wie er sich um das Jahr 1026 vornahm gantz Pommern zu bezwingen, in Begleitung 3 Ungarischer Fürsten, Andreae, Belae, und Levantae, [des Königs Ladislai Söhne, die vor ihrem Vetter Petro fliehen musten] mit einem grossen Heer in Hinter-Pommern gefallen, den damahligen Pommerischen Fürsten erschlagen, alles, was zwischen der Weichsel, der Bra, und der Persante gelegen, hinweggenommen, und solches dem Belae einem der Ungarischen Fürsten, der sich mit seiner Tochter vermählet, zum Brautschatz mit gegeben. Dieser Bela regierte daselbst auch in die 35 Jahr, wie ihn aber sein Bruder König Andreas zurück berieff, und das Königreich Ungarn mit ihm theilete, machte sich dieses Land von der Pohlen Bothmäßigkeit algemach wieder loß, worüber es zwischen den Pohlen und Pommern zu vielen und langen Kriegen gekommen. in welchen iedoch die Pohlen denen Pommern nichts anhaben können. Inzwischen theileten des Fürst Svvantibori in Pommern hinterbliebene 4 Söhne ihr Land und Leute anno 1108 dergestalt, daß Wartislaff und Ratibor in Vor-Pommern Bogislaff und Suantipolck aber in Hinter-Pommern, und die Länder, die von dem Chollenberg an zwischen der Persante, Bra, Notetz und Weichsel gelegen, die Regierung führeten, doch also, daß die algemeine Regierung dem ältesten Fürsten Wartislaffen verblieb. Der Krieg aber zwischen Pohlen und Pommern continuirte noch immer, biß die Hinter-Pommerische Fürsten endlich, nach verschiedenen erlittenen Niederlagen, dem Willen des Hertzogs Bogislai in Pohlen, um das Jahr 1120, sich ergeben musten. Einige Zeit hernach kam es zwischen König Woldemar in Dännemarck, und denen Vor-Pommerischen Fürsten zum Kriege, welcher zwar durch einen Frieden wieder beygeleget wurde, weil aber Fürst Zubislaff in Hinter-Pommern, seinen Vettern den Vor-Pommerischen Fürsten in währendem Kriege Hülffe zugesand hatte, so gieng der König in Dännemarck mit einer Flotte nach Hinter-Pommern, legte den Für- vid. Cromer. Lib. 4. Chron. Polon. Micrael. Pom. Chron. Lib. 2. p. 199. Bonfin. L. 2. dec. 2. f. 222. De bellis his vid. praeter Scriptores Polon. Micrael. d. l. p. 218. seqq. vid. Micrael. d. l. p. 226. Hartknoch de Rep. Pol. L. 1. c. 6. §. 7. Micrael. d. l. p. 277. seqq.
<TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0326" n="297"/> Seculum von Pommerischen Fürsten beherrschet worden, biß es denselben von den Pohlen, und dem Kreutz-Orden entzogen; wie solches aus folgendem mit mehrern erhellen wird, zu dessen mehrer Deutlichkeit diese Genealogische Tabell kan angesehen werden:</p> <p>Suantibor oder Sambronicus † 1107. und hinterließ zu Successorn in <gap reason="illegible"/></p> <p>Es ist demnach zu wissen, daß König Mitzlaff in Pohlen, wie er sich um das Jahr 1026 vornahm gantz Pommern zu bezwingen, in Begleitung 3 Ungarischer Fürsten, Andreae, Belae, und Levantae, [des Königs Ladislai Söhne, die vor ihrem Vetter Petro fliehen musten] mit einem grossen Heer in Hinter-Pommern gefallen, den damahligen Pommerischen Fürsten erschlagen, alles, was zwischen der Weichsel, der Bra, und der Persante gelegen, hinweggenommen, und solches dem Belae einem der Ungarischen Fürsten, der sich mit seiner Tochter vermählet, zum Brautschatz mit gegeben. <note place="foot">vid. Cromer. Lib. 4. Chron. Polon. Micrael. Pom. Chron. Lib. 2. p. 199. Bonfin. L. 2. dec. 2. f. 222.</note> Dieser Bela regierte daselbst auch in die 35 Jahr, wie ihn aber sein Bruder König Andreas zurück berieff, und das Königreich Ungarn mit ihm theilete, machte sich dieses Land von der Pohlen Bothmäßigkeit algemach wieder loß, worüber es zwischen den Pohlen und Pommern zu vielen und langen Kriegen gekommen. in welchen iedoch die Pohlen denen Pommern nichts anhaben können. <note place="foot">De bellis his vid. praeter Scriptores Polon. Micrael. d. l. p. 218. seqq.</note> Inzwischen theileten des Fürst Svvantibori in Pommern hinterbliebene 4 Söhne ihr Land und Leute anno 1108 dergestalt, daß Wartislaff und Ratibor in Vor-Pommern Bogislaff und Suantipolck aber in Hinter-Pommern, und die Länder, die von dem Chollenberg an zwischen der Persante, Bra, Notetz und Weichsel gelegen, die Regierung führeten, doch also, daß die algemeine Regierung dem ältesten Fürsten Wartislaffen verblieb. <note place="foot">vid. Micrael. d. l. p. 226.</note> Der Krieg aber zwischen Pohlen und Pommern continuirte noch immer, biß die Hinter-Pommerische Fürsten endlich, nach verschiedenen erlittenen Niederlagen, dem Willen des Hertzogs Bogislai in Pohlen, um das Jahr 1120, sich ergeben musten. <note place="foot">Hartknoch de Rep. Pol. L. 1. c. 6. §. 7. Micrael. d. l. p. 277. seqq.</note></p> <p>Einige Zeit hernach kam es zwischen König Woldemar in Dännemarck, und denen Vor-Pommerischen Fürsten zum Kriege, welcher zwar durch einen Frieden wieder beygeleget wurde, weil aber Fürst Zubislaff in Hinter-Pommern, seinen Vettern den Vor-Pommerischen Fürsten in währendem Kriege Hülffe zugesand hatte, so gieng der König in Dännemarck mit einer Flotte nach Hinter-Pommern, legte den Für- </p> </div> </body> </text> </TEI> [297/0326]
Seculum von Pommerischen Fürsten beherrschet worden, biß es denselben von den Pohlen, und dem Kreutz-Orden entzogen; wie solches aus folgendem mit mehrern erhellen wird, zu dessen mehrer Deutlichkeit diese Genealogische Tabell kan angesehen werden:
Suantibor oder Sambronicus † 1107. und hinterließ zu Successorn in _
Es ist demnach zu wissen, daß König Mitzlaff in Pohlen, wie er sich um das Jahr 1026 vornahm gantz Pommern zu bezwingen, in Begleitung 3 Ungarischer Fürsten, Andreae, Belae, und Levantae, [des Königs Ladislai Söhne, die vor ihrem Vetter Petro fliehen musten] mit einem grossen Heer in Hinter-Pommern gefallen, den damahligen Pommerischen Fürsten erschlagen, alles, was zwischen der Weichsel, der Bra, und der Persante gelegen, hinweggenommen, und solches dem Belae einem der Ungarischen Fürsten, der sich mit seiner Tochter vermählet, zum Brautschatz mit gegeben. Dieser Bela regierte daselbst auch in die 35 Jahr, wie ihn aber sein Bruder König Andreas zurück berieff, und das Königreich Ungarn mit ihm theilete, machte sich dieses Land von der Pohlen Bothmäßigkeit algemach wieder loß, worüber es zwischen den Pohlen und Pommern zu vielen und langen Kriegen gekommen. in welchen iedoch die Pohlen denen Pommern nichts anhaben können. Inzwischen theileten des Fürst Svvantibori in Pommern hinterbliebene 4 Söhne ihr Land und Leute anno 1108 dergestalt, daß Wartislaff und Ratibor in Vor-Pommern Bogislaff und Suantipolck aber in Hinter-Pommern, und die Länder, die von dem Chollenberg an zwischen der Persante, Bra, Notetz und Weichsel gelegen, die Regierung führeten, doch also, daß die algemeine Regierung dem ältesten Fürsten Wartislaffen verblieb. Der Krieg aber zwischen Pohlen und Pommern continuirte noch immer, biß die Hinter-Pommerische Fürsten endlich, nach verschiedenen erlittenen Niederlagen, dem Willen des Hertzogs Bogislai in Pohlen, um das Jahr 1120, sich ergeben musten.
Einige Zeit hernach kam es zwischen König Woldemar in Dännemarck, und denen Vor-Pommerischen Fürsten zum Kriege, welcher zwar durch einen Frieden wieder beygeleget wurde, weil aber Fürst Zubislaff in Hinter-Pommern, seinen Vettern den Vor-Pommerischen Fürsten in währendem Kriege Hülffe zugesand hatte, so gieng der König in Dännemarck mit einer Flotte nach Hinter-Pommern, legte den Für-
vid. Cromer. Lib. 4. Chron. Polon. Micrael. Pom. Chron. Lib. 2. p. 199. Bonfin. L. 2. dec. 2. f. 222.
De bellis his vid. praeter Scriptores Polon. Micrael. d. l. p. 218. seqq.
vid. Micrael. d. l. p. 226.
Hartknoch de Rep. Pol. L. 1. c. 6. §. 7. Micrael. d. l. p. 277. seqq.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712/326 |
Zitationshilfe: | Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712/326>, abgerufen am 22.07.2024. |