nämlich diese Gewebe aus Zellen entstehn, welche durch- aus den Elementarzellen der Pflanzen parallel gestellt werden müssen. Es ist hiermit der erste der in der Ein- leitung verlangten Beweise geliefert, der nämlich, bei einem einzelnen Gewebe zu zeigen, dass es nicht nur aus Zellen entsteht, sondern dass diese Zellen bei ihrem Ent- wicklungsprozesse analoge Erscheinungen zeigen, wie die Pflanzenzellen. Dadurch ist eine Hauptscheidewand zwi- schen Thier- und Pflanzenreich, die Verschiedenheit der Structur, gefallen. Wir kennen die Bedeutung der einzelnen Theile der genannten thierischen Gewebe im Vergleich mit den Pflanzenzellen, und wissen, dass bei diesen Geweben Zellen, Zellenmembran, Zelleninhalt, Kerne und Kernkörperchen durchaus den gleichnamigen Theilen bei den Pflanzenzellen analog sind. Wir haben bereits mehrere Modifikationen des Zellenkerns und der Zellen kennen gelernt. Der Zellenkern stellte in seinen Umrissen entweder ein ovolas oder kreisrundes und seiner Körper- lichkeit nach ein kugeliges oder stark abgeplattetes, zu- weilen hohles Körperchen dar, welches oft seiner Durch- sichtigkeit wegen kaum sichtbar, meistens aber granulös und gelblich war, und in seinem Innern Ein bis Drei Kernkörperchen enthielt. Dieser Kern lag innerhalb der Zelle, an der Wand derselben fest haftend, niemals central. Die Grundform der Zelle schien die eines runden Bläs- chens zu sein, wir haben aber auch die Abplattung der Zellen gegen einander und Intertercellularsubstanz zwi- schen den Zellen in grösserer oder geringerer Quantität, und endlich die Verdickung der Zellenwände beobachtet. Wir haben die Erzeugung von Zellen in Zellen gesehn und es wurde bei den jungen Zellen in den Knorpeln wahrschein- lich, dass sie auf dieselbe Weise um die Kerne geschieht, wie diess von Schleiden bei den Pflanzenzellen entdeckt wurde. Es bleibt uns jetzt der zweite Beweis für die Uebereinstimmung der thierischen und pflanzlichen Structur zu liefern übrig, nämlich der, dass die meisten oder alle thierischen Gewebe sich aus Zellen entwickeln. Wenn
nämlich diese Gewebe aus Zellen entstehn, welche durch- aus den Elementarzellen der Pflanzen parallel gestellt werden müssen. Es ist hiermit der erste der in der Ein- leitung verlangten Beweise geliefert, der nämlich, bei einem einzelnen Gewebe zu zeigen, daſs es nicht nur aus Zellen entsteht, sondern daſs diese Zellen bei ihrem Ent- wicklungsprozesse analoge Erscheinungen zeigen, wie die Pflanzenzellen. Dadurch ist eine Hauptscheidewand zwi- schen Thier- und Pflanzenreich, die Verschiedenheit der Structur, gefallen. Wir kennen die Bedeutung der einzelnen Theile der genannten thierischen Gewebe im Vergleich mit den Pflanzenzellen, und wissen, daſs bei diesen Geweben Zellen, Zellenmembran, Zelleninhalt, Kerne und Kernkörperchen durchaus den gleichnamigen Theilen bei den Pflanzenzellen analog sind. Wir haben bereits mehrere Modifikationen des Zellenkerns und der Zellen kennen gelernt. Der Zellenkern stellte in seinen Umrissen entweder ein ovolas oder kreisrundes und seiner Körper- lichkeit nach ein kugeliges oder stark abgeplattetes, zu- weilen hohles Körperchen dar, welches oft seiner Durch- sichtigkeit wegen kaum sichtbar, meistens aber granulös und gelblich war, und in seinem Innern Ein bis Drei Kernkörperchen enthielt. Dieser Kern lag innerhalb der Zelle, an der Wand derselben fest haftend, niemals central. Die Grundform der Zelle schien die eines runden Bläs- chens zu sein, wir haben aber auch die Abplattung der Zellen gegen einander und Intertercellularsubstanz zwi- schen den Zellen in gröſserer oder geringerer Quantität, und endlich die Verdickung der Zellenwände beobachtet. Wir haben die Erzeugung von Zellen in Zellen gesehn und es wurde bei den jungen Zellen in den Knorpeln wahrschein- lich, daſs sie auf dieselbe Weise um die Kerne geschieht, wie dieſs von Schleiden bei den Pflanzenzellen entdeckt wurde. Es bleibt uns jetzt der zweite Beweis für die Uebereinstimmung der thierischen und pflanzlichen Structur zu liefern übrig, nämlich der, daſs die meisten oder alle thierischen Gewebe sich aus Zellen entwickeln. Wenn
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nämlich diese Gewebe aus Zellen entstehn, welche durch-
aus den Elementarzellen der Pflanzen parallel gestellt
werden müssen. Es ist hiermit der erste der in der Ein-
leitung verlangten Beweise geliefert, der nämlich, bei
einem einzelnen Gewebe zu zeigen, daſs es nicht nur aus
Zellen entsteht, sondern daſs diese Zellen bei ihrem Ent-
wicklungsprozesse analoge Erscheinungen zeigen, wie die
Pflanzenzellen. Dadurch ist eine Hauptscheidewand zwi-
schen Thier- und Pflanzenreich, die Verschiedenheit
der Structur, gefallen. Wir kennen die Bedeutung der
einzelnen Theile der genannten thierischen Gewebe im
Vergleich mit den Pflanzenzellen, und wissen, daſs bei
diesen Geweben Zellen, Zellenmembran, Zelleninhalt, Kerne
und Kernkörperchen durchaus den gleichnamigen Theilen
bei den Pflanzenzellen analog sind. Wir haben bereits
mehrere Modifikationen des Zellenkerns und der Zellen
kennen gelernt. Der Zellenkern stellte in seinen Umrissen
entweder ein ovolas oder kreisrundes und seiner Körper-
lichkeit nach ein kugeliges oder stark abgeplattetes, zu-
weilen hohles Körperchen dar, welches oft seiner Durch-
sichtigkeit wegen kaum sichtbar, meistens aber granulös
und gelblich war, und in seinem Innern Ein bis Drei
Kernkörperchen enthielt. Dieser Kern lag innerhalb der
Zelle, an der Wand derselben fest haftend, niemals central.
Die Grundform der Zelle schien die eines runden Bläs-
chens zu sein, wir haben aber auch die Abplattung der
Zellen gegen einander und Intertercellularsubstanz zwi-
schen den Zellen in gröſserer oder geringerer Quantität, und
endlich die Verdickung der Zellenwände beobachtet. Wir
haben die Erzeugung von Zellen in Zellen gesehn und es
wurde bei den jungen Zellen in den Knorpeln wahrschein-
lich, daſs sie auf dieselbe Weise um die Kerne geschieht,
wie dieſs von Schleiden bei den Pflanzenzellen entdeckt
wurde. Es bleibt uns jetzt der zweite Beweis für die
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Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen. Berlin, 1839, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwann_mikroskopische_1839/63>, abgerufen am 24.11.2024.
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