die Knorpel der höheren Thiere von dem dieser Abhand- lung zu Grunde liegenden Gesichtspunkte aus weniger untersucht, und mich vorzugsweise an die Kiemen- und Schädelknorpel der Froschlarven gehalten, wo die Grösse der Zellen die Untersuchung sehr erleichtert.
Die Knorpel der Kiemenbogen der Froschlarven beste- hen eben so wie die Knorpel der Kiemenstrahlen der Fi- sche aus Zellen, die aber weit grösser sind als bei den Fi- schen, aber kleiner als die Zellen der chorda dorsalis, mit denen sie sonst in ihrem Totalanblick viele Aehnlich- keit haben. Die Zwischenwände der Zellen sind dicker, als bei der chorda dorsalis, im Vergleich mit der Zellen- höhle aber noch dünn zu nennen. Siehe Tab. I. Fig. 8. Betrachtet man die Zellenwände genauer, so sieht man, dass gewöhnlich je zwei, drei oder vier Zellenhöhlen näher aneinanderliegen, durch weniger dicke Wände von einander, aber durch eine gemeinsame dickere Wand von den übri- gen Zellen getrennt. Diess kann entweder daher rühren, dass sich je zwei bis vier Zellen in einer grössern Zelle, deren Wände schon verdickt waren, entwickelt haben oder daher, dass je zwei bis vier Zellen in einer solchen wech- selseitigen Einwirkung aufeinanderstehen, dass die Verdik- kung der Zellenwände am stärksten an den Stellen vor sich geht, wo sie sich nicht einander berühren. Eine solche bloss einseitige Verdickung der Zellenwände kommt auch bei den Pflanzenzellen z. B. bei der Bildung der Cuticula vor. Da ich keine ganz jungen Froschlarven hatte, so liess sich die Sache nicht bestimmt entscheiden. Die verschiedene Entwicklung der Intercellularsubstanz zwischen den Zellen scheint hier nicht die Ursache der unregelmässigen Vertheilung der Zellenhöhlen in der Knor- pelsubstanz zu sein. Denn an Stellen, wo drei dieser ver- mutheten Mutterzellen zusammenstossen, erkennt man oft noch die Scheidungslinien dieser Zellen oder ihre äussern Konturen angedeutet, die zuweilen einen ganz kleinen drei- eckigen Zwischenraum lassen, der aber von einer ähnlichen Substanz ausgefüllt wird, wie die, woraus die Zellenwand be-
die Knorpel der höheren Thiere von dem dieser Abhand- lung zu Grunde liegenden Gesichtspunkte aus weniger untersucht, und mich vorzugsweise an die Kiemen- und Schädelknorpel der Froschlarven gehalten, wo die Gröſse der Zellen die Untersuchung sehr erleichtert.
Die Knorpel der Kiemenbogen der Froschlarven beste- hen eben so wie die Knorpel der Kiemenstrahlen der Fi- sche aus Zellen, die aber weit gröſser sind als bei den Fi- schen, aber kleiner als die Zellen der chorda dorsalis, mit denen sie sonst in ihrem Totalanblick viele Aehnlich- keit haben. Die Zwischenwände der Zellen sind dicker, als bei der chorda dorsalis, im Vergleich mit der Zellen- höhle aber noch dünn zu nennen. Siehe Tab. I. Fig. 8. Betrachtet man die Zellenwände genauer, so sieht man, daſs gewöhnlich je zwei, drei oder vier Zellenhöhlen näher aneinanderliegen, durch weniger dicke Wände von einander, aber durch eine gemeinsame dickere Wand von den übri- gen Zellen getrennt. Dieſs kann entweder daher rühren, daſs sich je zwei bis vier Zellen in einer gröſsern Zelle, deren Wände schon verdickt waren, entwickelt haben oder daher, daſs je zwei bis vier Zellen in einer solchen wech- selseitigen Einwirkung aufeinanderstehen, daſs die Verdik- kung der Zellenwände am stärksten an den Stellen vor sich geht, wo sie sich nicht einander berühren. Eine solche bloſs einseitige Verdickung der Zellenwände kommt auch bei den Pflanzenzellen z. B. bei der Bildung der Cuticula vor. Da ich keine ganz jungen Froschlarven hatte, so lieſs sich die Sache nicht bestimmt entscheiden. Die verschiedene Entwicklung der Intercellularsubstanz zwischen den Zellen scheint hier nicht die Ursache der unregelmäſsigen Vertheilung der Zellenhöhlen in der Knor- pelsubstanz zu sein. Denn an Stellen, wo drei dieser ver- mutheten Mutterzellen zusammenstoſsen, erkennt man oft noch die Scheidungslinien dieser Zellen oder ihre äuſsern Konturen angedeutet, die zuweilen einen ganz kleinen drei- eckigen Zwischenraum lassen, der aber von einer ähnlichen Substanz ausgefüllt wird, wie die, woraus die Zellenwand be-
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die Knorpel der höheren Thiere von dem dieser Abhand-
lung zu Grunde liegenden Gesichtspunkte aus weniger
untersucht, und mich vorzugsweise an die Kiemen- und
Schädelknorpel der Froschlarven gehalten, wo die Gröſse
der Zellen die Untersuchung sehr erleichtert.
Die Knorpel der Kiemenbogen der Froschlarven beste-
hen eben so wie die Knorpel der Kiemenstrahlen der Fi-
sche aus Zellen, die aber weit gröſser sind als bei den Fi-
schen, aber kleiner als die Zellen der chorda dorsalis,
mit denen sie sonst in ihrem Totalanblick viele Aehnlich-
keit haben. Die Zwischenwände der Zellen sind dicker,
als bei der chorda dorsalis, im Vergleich mit der Zellen-
höhle aber noch dünn zu nennen. Siehe Tab. I. Fig. 8.
Betrachtet man die Zellenwände genauer, so sieht man,
daſs gewöhnlich je zwei, drei oder vier Zellenhöhlen näher
aneinanderliegen, durch weniger dicke Wände von einander,
aber durch eine gemeinsame dickere Wand von den übri-
gen Zellen getrennt. Dieſs kann entweder daher rühren,
daſs sich je zwei bis vier Zellen in einer gröſsern Zelle,
deren Wände schon verdickt waren, entwickelt haben oder
daher, daſs je zwei bis vier Zellen in einer solchen wech-
selseitigen Einwirkung aufeinanderstehen, daſs die Verdik-
kung der Zellenwände am stärksten an den Stellen vor
sich geht, wo sie sich nicht einander berühren. Eine
solche bloſs einseitige Verdickung der Zellenwände kommt
auch bei den Pflanzenzellen z. B. bei der Bildung der
Cuticula vor. Da ich keine ganz jungen Froschlarven
hatte, so lieſs sich die Sache nicht bestimmt entscheiden.
Die verschiedene Entwicklung der Intercellularsubstanz
zwischen den Zellen scheint hier nicht die Ursache der
unregelmäſsigen Vertheilung der Zellenhöhlen in der Knor-
pelsubstanz zu sein. Denn an Stellen, wo drei dieser ver-
mutheten Mutterzellen zusammenstoſsen, erkennt man oft
noch die Scheidungslinien dieser Zellen oder ihre äuſsern
Konturen angedeutet, die zuweilen einen ganz kleinen drei-
eckigen Zwischenraum lassen, der aber von einer ähnlichen
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Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen. Berlin, 1839, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwann_mikroskopische_1839/45>, abgerufen am 24.11.2024.
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