len hinzu, dass er an den im Pflanzenreiche vor- kommenden nucleus in den Zellen der Epider- mis, des Pistills u. dgl. erinnere. Solche Ver- gleiche hatten aber desshalb keine weitere Folge, weil es blosse einzelne Formähnlichkeiten von Gebilden waren, welche die manchfaltigsten For- men zeigen.
Schleiden stellte Untersuchungen über die Entwicklungsweise der Pflanzenzellen an, wo- durch dieser Prozess aufs herrlichste aufgeklärt wurde. Diese vortreffliche Arbeit erschien spä- ter im zweiten Heft von Müller's Archiv 1838. Er fand, dass bei der Bildung der Pflanzenzel- len in einer körnigen Substanz zuerst kleine schärfer gezeichnete Körnchen entstehn und um diese sich die Zellenkerne (Cytoblasten) bilden, die gleichsam als granulöse Koagulationen um jene Körnchen erscheinen. Die Cytoblasten wachsen noch eine Zeit lang und dann erhebt sich auf ihnen ein feines durchsichtiges Bläschen, die junge Zelle, so dass diese Anfangs auf dem Cy- toblasten, wie ein Uhrglas auf einer Uhr auf- sitzt. Sie dehnt sich dann durch Wachsthum weiter aus. Schleiden theilte mir die Resul- tate seiner Untersuchungen vor der Publikation im October 1837 wit. Es war mir früher schon die Formähnlichkeit der Chorda dorsalis, worauf J. Müller schon aufmerksam gemacht hatte, und der Kiemenknorpel der Froschlarven mit Pflan- zellen aufgefallen; es liess sich indessen daraus nichts folgern. Die Entdeckungen von Schlei-
len hinzu, daſs er an den im Pflanzenreiche vor- kommenden nucleus in den Zellen der Epider- mis, des Pistills u. dgl. erinnere. Solche Ver- gleiche hatten aber deſshalb keine weitere Folge, weil es bloſse einzelne Formähnlichkeiten von Gebilden waren, welche die manchfaltigsten For- men zeigen.
Schleiden stellte Untersuchungen über die Entwicklungsweise der Pflanzenzellen an, wo- durch dieser Prozeſs aufs herrlichste aufgeklärt wurde. Diese vortreffliche Arbeit erschien spä- ter im zweiten Heft von Müller’s Archiv 1838. Er fand, daſs bei der Bildung der Pflanzenzel- len in einer körnigen Substanz zuerst kleine schärfer gezeichnete Körnchen entstehn und um diese sich die Zellenkerne (Cytoblasten) bilden, die gleichsam als granulöse Koagulationen um jene Körnchen erscheinen. Die Cytoblasten wachsen noch eine Zeit lang und dann erhebt sich auf ihnen ein feines durchsichtiges Bläschen, die junge Zelle, so daſs diese Anfangs auf dem Cy- toblasten, wie ein Uhrglas auf einer Uhr auf- sitzt. Sie dehnt sich dann durch Wachsthum weiter aus. Schleiden theilte mir die Resul- tate seiner Untersuchungen vor der Publikation im October 1837 wit. Es war mir früher schon die Formähnlichkeit der Chorda dorsalis, worauf J. Müller schon aufmerksam gemacht hatte, und der Kiemenknorpel der Froschlarven mit Pflan- zellen aufgefallen; es lieſs sich indessen daraus nichts folgern. Die Entdeckungen von Schlei-
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[X/0016]
len hinzu, daſs er an den im Pflanzenreiche vor-
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mis, des Pistills u. dgl. erinnere. Solche Ver-
gleiche hatten aber deſshalb keine weitere Folge,
weil es bloſse einzelne Formähnlichkeiten von
Gebilden waren, welche die manchfaltigsten For-
men zeigen.
Schleiden stellte Untersuchungen über die
Entwicklungsweise der Pflanzenzellen an, wo-
durch dieser Prozeſs aufs herrlichste aufgeklärt
wurde. Diese vortreffliche Arbeit erschien spä-
ter im zweiten Heft von Müller’s Archiv 1838.
Er fand, daſs bei der Bildung der Pflanzenzel-
len in einer körnigen Substanz zuerst kleine
schärfer gezeichnete Körnchen entstehn und um
diese sich die Zellenkerne (Cytoblasten) bilden,
die gleichsam als granulöse Koagulationen um jene
Körnchen erscheinen. Die Cytoblasten wachsen
noch eine Zeit lang und dann erhebt sich auf
ihnen ein feines durchsichtiges Bläschen, die
junge Zelle, so daſs diese Anfangs auf dem Cy-
toblasten, wie ein Uhrglas auf einer Uhr auf-
sitzt. Sie dehnt sich dann durch Wachsthum
weiter aus. Schleiden theilte mir die Resul-
tate seiner Untersuchungen vor der Publikation
im October 1837 wit. Es war mir früher schon
die Formähnlichkeit der Chorda dorsalis, worauf
J. Müller schon aufmerksam gemacht hatte, und
der Kiemenknorpel der Froschlarven mit Pflan-
zellen aufgefallen; es lieſs sich indessen daraus
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Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen. Berlin, 1839, S. X. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwann_mikroskopische_1839/16>, abgerufen am 22.11.2024.
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