wendig in einer durchsichtigen strukturlosen Ursubstanz von gallertartiger Beschaffenheit, die wir vorläufig schon Cytoblastem nennen wollen, befinden müssen. Je weisser die Zellgewebegallerte dem blossen Auge erscheint, um so grösser ist die Zahl der darin enthaltenen Körperchen, die daher bei der Entwicklung immer mehr zunimmt, während sich das Cytoblastem immer mehr vermindert. Da das Cytoblastem an und für sich seiner Durchsichtigkeit hal- ber nicht erkennbar ist, sondern nur daraus geschlossen wird, dass die mikroskopisch sichtbaren Körperchen, so lange sie noch selten sind, nicht die ganze Gallerte bilden können, und dass sie, wenn man sie bewegt, sich durch ein unsichtbares Band zusammenhängend zeigen, so kann man sich nicht mehr von der Existenz dieses Cytoblastems überzeugen, wenn die Körperchen sehr zahlreich sind. Wahrscheinlich bleibt es aber zwischen den Zellgewebe- fasern durch das ganze Leben. Am meisten vorwaltend, daher auch am deutlichsten nachweisbar, ist dies Cyto- blastem in der zwischen Chorion und Amnion gelegenen Gallerte bei etwas älteren Schweinefötus, wo man es durch Färbung mit Jodine am Rande des Präparats deut- lich sichtbar machen kann. Eben so evident ist es in dem Zellgewebe junger Froschlarven. Durch das Ausein- anderziehen erhält es zuweilen ein undeutlich faseriges Ansehen; aber man darf daraus nicht auf eine faserige Struktur schliessen, da jeder zähe Stoff auf diese Weise ein faseriges Ansehen erhält. Da in dem Cytoblastem die Zahl der Körperchen bei der Entwicklung immer mehr zuuimmt, so scheint das Cytoblastem als das Primäre be- trachtet werden zu müssen, so zwar, dass zuerst etwas Cytoblastem da ist, in dem dann jene Körperchen entste- hen, zugleich aber wieder neues Cytoblastem gebildet wird, in dem sich dann ebenfalls neue Körperchen erzeugen, während zugleich in dem früher vorhandenen die Bildung von Körperchen fortschreitet.
Von diesen Körperchen kann man bei Säugethier- embryonen drei Arten unterscheiden, von denen sich die
wendig in einer durchsichtigen strukturlosen Ursubstanz von gallertartiger Beschaffenheit, die wir vorläufig schon Cytoblastem nennen wollen, befinden müssen. Je weiſser die Zellgewebegallerte dem bloſsen Auge erscheint, um so gröſser ist die Zahl der darin enthaltenen Körperchen, die daher bei der Entwicklung immer mehr zunimmt, während sich das Cytoblastem immer mehr vermindert. Da das Cytoblastem an und für sich seiner Durchsichtigkeit hal- ber nicht erkennbar ist, sondern nur daraus geschlossen wird, daſs die mikroskopisch sichtbaren Körperchen, so lange sie noch selten sind, nicht die ganze Gallerte bilden können, und daſs sie, wenn man sie bewegt, sich durch ein unsichtbares Band zusammenhängend zeigen, so kann man sich nicht mehr von der Existenz dieses Cytoblastems überzeugen, wenn die Körperchen sehr zahlreich sind. Wahrscheinlich bleibt es aber zwischen den Zellgewebe- fasern durch das ganze Leben. Am meisten vorwaltend, daher auch am deutlichsten nachweisbar, ist dies Cyto- blastem in der zwischen Chorion und Amnion gelegenen Gallerte bei etwas älteren Schweinefötus, wo man es durch Färbung mit Jodine am Rande des Präparats deut- lich sichtbar machen kann. Eben so evident ist es in dem Zellgewebe junger Froschlarven. Durch das Ausein- anderziehen erhält es zuweilen ein undeutlich faseriges Ansehen; aber man darf daraus nicht auf eine faserige Struktur schlieſsen, da jeder zähe Stoff auf diese Weise ein faseriges Ansehen erhält. Da in dem Cytoblastem die Zahl der Körperchen bei der Entwicklung immer mehr zuuimmt, so scheint das Cytoblastem als das Primäre be- trachtet werden zu müssen, so zwar, daſs zuerst etwas Cytoblastem da ist, in dem dann jene Körperchen entste- hen, zugleich aber wieder neues Cytoblastem gebildet wird, in dem sich dann ebenfalls neue Körperchen erzeugen, während zugleich in dem früher vorhandenen die Bildung von Körperchen fortschreitet.
Von diesen Körperchen kann man bei Säugethier- embryonen drei Arten unterscheiden, von denen sich die
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wendig in einer durchsichtigen strukturlosen Ursubstanz
von gallertartiger Beschaffenheit, die wir vorläufig schon
Cytoblastem nennen wollen, befinden müssen. Je weiſser
die Zellgewebegallerte dem bloſsen Auge erscheint, um so
gröſser ist die Zahl der darin enthaltenen Körperchen, die
daher bei der Entwicklung immer mehr zunimmt, während
sich das Cytoblastem immer mehr vermindert. Da das
Cytoblastem an und für sich seiner Durchsichtigkeit hal-
ber nicht erkennbar ist, sondern nur daraus geschlossen
wird, daſs die mikroskopisch sichtbaren Körperchen, so
lange sie noch selten sind, nicht die ganze Gallerte bilden
können, und daſs sie, wenn man sie bewegt, sich durch ein
unsichtbares Band zusammenhängend zeigen, so kann man
sich nicht mehr von der Existenz dieses Cytoblastems
überzeugen, wenn die Körperchen sehr zahlreich sind.
Wahrscheinlich bleibt es aber zwischen den Zellgewebe-
fasern durch das ganze Leben. Am meisten vorwaltend,
daher auch am deutlichsten nachweisbar, ist dies Cyto-
blastem in der zwischen Chorion und Amnion gelegenen
Gallerte bei etwas älteren Schweinefötus, wo man es
durch Färbung mit Jodine am Rande des Präparats deut-
lich sichtbar machen kann. Eben so evident ist es in
dem Zellgewebe junger Froschlarven. Durch das Ausein-
anderziehen erhält es zuweilen ein undeutlich faseriges
Ansehen; aber man darf daraus nicht auf eine faserige
Struktur schlieſsen, da jeder zähe Stoff auf diese Weise
ein faseriges Ansehen erhält. Da in dem Cytoblastem die
Zahl der Körperchen bei der Entwicklung immer mehr
zuuimmt, so scheint das Cytoblastem als das Primäre be-
trachtet werden zu müssen, so zwar, daſs zuerst etwas
Cytoblastem da ist, in dem dann jene Körperchen entste-
hen, zugleich aber wieder neues Cytoblastem gebildet wird,
in dem sich dann ebenfalls neue Körperchen erzeugen,
während zugleich in dem früher vorhandenen die Bildung
von Körperchen fortschreitet.
Von diesen Körperchen kann man bei Säugethier-
embryonen drei Arten unterscheiden, von denen sich die
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Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen. Berlin, 1839, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwann_mikroskopische_1839/158>, abgerufen am 03.12.2024.
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