Felsblöcken gesperrt. In diesem lag das Schiff Argo, von Herkules, der auch diesmal nicht an das Land ge¬ stiegen war, bewacht. Als dieser die Ungeheuer das bos¬ hafte Werk unternehmen sah, schoß er ihrer viele mit seinen Pfeilen zu Tode. Zu gleicher Zeit kamen auch die übrigen Helden zurück und richteten mit Pfeilen und Speeren unter den Giganten eine furchtbare Niederlage an, so daß sie in dem engen Hafen wie ein umgehauener Wald da lagen, die einen mit Kopf und Brust im Was¬ ser, mit den Füßen auf dem Ufersande, die andern mit den Füßen im Meere, mit Kopf und Brust am Ufer; beide Fischen und Vögeln zur Beute bestimmt. Nach¬ dem die Helden diesen glücklichen Kampf bestanden, lös¬ ten sie unter günstigem Winde die Ankertaue und segelten hinaus in die offene See. Aber in der Nacht legte sich der Wind; bald erhob sich ein Sturm von der entgegen¬ gesetzten Seite und so wurden sie genöthigt, noch einmal am gastlichen Lande der Dolionen vor Anker zu gehen, ohne daß sie es wußten: denn sie glaubten sich an der Phrygischen Küste. Ebenso wenig erkannten die Do¬ lionen, die bei dem Geräusche der Landung sich aus ihrer nächtlichen Ruhe erhoben hatten, die Freunde wieder, mit denen sie gestern so fröhlich gezecht hatten. Sie griffen zu den Waffen und eine unglückselige Schlacht entspann sich zwischen Gastfreunden. Jason selbst stieß dem gütigen Könige Cyzikus den Speer mitten in die Brust, ohne ihn zu kennen und von ihm gekannt zu seyn. Die Dolionen wurden endlich in die Flucht ge¬ schlagen und schlossen sich in die Mauern ihrer Stadt ein. Am andern Morgen wurde beiden der Irrthum offenbar.
Felsblöcken geſperrt. In dieſem lag das Schiff Argo, von Herkules, der auch diesmal nicht an das Land ge¬ ſtiegen war, bewacht. Als dieſer die Ungeheuer das bos¬ hafte Werk unternehmen ſah, ſchoß er ihrer viele mit ſeinen Pfeilen zu Tode. Zu gleicher Zeit kamen auch die übrigen Helden zurück und richteten mit Pfeilen und Speeren unter den Giganten eine furchtbare Niederlage an, ſo daß ſie in dem engen Hafen wie ein umgehauener Wald da lagen, die einen mit Kopf und Bruſt im Waſ¬ ſer, mit den Füßen auf dem Uferſande, die andern mit den Füßen im Meere, mit Kopf und Bruſt am Ufer; beide Fiſchen und Vögeln zur Beute beſtimmt. Nach¬ dem die Helden dieſen glücklichen Kampf beſtanden, lös¬ ten ſie unter günſtigem Winde die Ankertaue und ſegelten hinaus in die offene See. Aber in der Nacht legte ſich der Wind; bald erhob ſich ein Sturm von der entgegen¬ geſetzten Seite und ſo wurden ſie genöthigt, noch einmal am gaſtlichen Lande der Dolionen vor Anker zu gehen, ohne daß ſie es wußten: denn ſie glaubten ſich an der Phrygiſchen Küſte. Ebenſo wenig erkannten die Do¬ lionen, die bei dem Geräuſche der Landung ſich aus ihrer nächtlichen Ruhe erhoben hatten, die Freunde wieder, mit denen ſie geſtern ſo fröhlich gezecht hatten. Sie griffen zu den Waffen und eine unglückſelige Schlacht entſpann ſich zwiſchen Gaſtfreunden. Jaſon ſelbſt ſtieß dem gütigen Könige Cyzikus den Speer mitten in die Bruſt, ohne ihn zu kennen und von ihm gekannt zu ſeyn. Die Dolionen wurden endlich in die Flucht ge¬ ſchlagen und ſchloſſen ſich in die Mauern ihrer Stadt ein. Am andern Morgen wurde beiden der Irrthum offenbar.
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Felsblöcken geſperrt. In dieſem lag das Schiff Argo,
von Herkules, der auch diesmal nicht an das Land ge¬
ſtiegen war, bewacht. Als dieſer die Ungeheuer das bos¬
hafte Werk unternehmen ſah, ſchoß er ihrer viele mit
ſeinen Pfeilen zu Tode. Zu gleicher Zeit kamen auch
die übrigen Helden zurück und richteten mit Pfeilen und
Speeren unter den Giganten eine furchtbare Niederlage
an, ſo daß ſie in dem engen Hafen wie ein umgehauener
Wald da lagen, die einen mit Kopf und Bruſt im Waſ¬
ſer, mit den Füßen auf dem Uferſande, die andern mit
den Füßen im Meere, mit Kopf und Bruſt am Ufer;
beide Fiſchen und Vögeln zur Beute beſtimmt. Nach¬
dem die Helden dieſen glücklichen Kampf beſtanden, lös¬
ten ſie unter günſtigem Winde die Ankertaue und ſegelten
hinaus in die offene See. Aber in der Nacht legte ſich
der Wind; bald erhob ſich ein Sturm von der entgegen¬
geſetzten Seite und ſo wurden ſie genöthigt, noch einmal
am gaſtlichen Lande der Dolionen vor Anker zu gehen,
ohne daß ſie es wußten: denn ſie glaubten ſich an der
Phrygiſchen Küſte. Ebenſo wenig erkannten die Do¬
lionen, die bei dem Geräuſche der Landung ſich aus ihrer
nächtlichen Ruhe erhoben hatten, die Freunde wieder,
mit denen ſie geſtern ſo fröhlich gezecht hatten. Sie
griffen zu den Waffen und eine unglückſelige Schlacht
entſpann ſich zwiſchen Gaſtfreunden. Jaſon ſelbſt ſtieß
dem gütigen Könige Cyzikus den Speer mitten in die
Bruſt, ohne ihn zu kennen und von ihm gekannt zu
ſeyn. Die Dolionen wurden endlich in die Flucht ge¬
ſchlagen und ſchloſſen ſich in die Mauern ihrer Stadt
ein. Am andern Morgen wurde beiden der Irrthum
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Schwab, Gustav: Die schönsten Sagen des klassischen Alterthums. Bd. 1. Stuttgart, 1838, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwab_sagen01_1838/128>, abgerufen am 24.11.2024.
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