Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schurz, Karl: Der Studentencongreß zu Eisenach am 25. September 1848. Bonn, 1848.

Bild:
<< vorherige Seite

aber ist die scharfe Alternative gestellt: entweder sie habe einen einheitlichen Willen, oder ihr ganzes Streben wird gleich dem Thurmbau zu Babel ein schmähliches Ende nehmen und zum Gelächter ihrer Gegner werden.



Wie das Studentenparlament von 25. September seine Aufgabe erkannt und erfüllt hat, mag der Leser aus den Auszügen der Protokolle entnehmen, welche ich des unzweifelhaften Interesses der vertretenen Studentenschaften und Urwähler wegen und um auf die wenig anerkennenden Zeitungsberichte nicht speziell eingehn zu müssen, möglichst vollständig folgen lasse. Am Anfang waren vertreten Bonn mit 5, Breslau mit 7, Gießen mit 5, Göttingen mit 5, Greifswald mit 1, Halle mit 5, Heidelberg mit 2, Königsberg mit 2, Leipzig mit 2, Marburg mit 3, München mit 5, Tübingen mit 1, Würzburg mit 5 Abgeordneten; während der Dauer des Congresses traten noch hinzu 1 Abgeordneter aus Greifswald, 3 aus Heidelberg, 1 aus Halle, 1 aus München, 20 aus Wien.

1. Sitzung. 25. Sept. Morgens.

Provisor. Präsident Giseke aus Breslau. - Prüfung der Legitimationen. Die Legitimationen von 9 Univ. werden hauptsächlich durch die Abgeordneten aus Halle beanstandet und einer Commission zur Begutachtung überwiesen. Die Geschäftsordnung berathen und angenommen.

2. Sitzung 25. Sept. Nachm. 4 Uhr.

Präs. Holtze aus Breslau, Vicepräs. Jordan aus Tübingen. Alle Legitimationen sind richtig befunden; die der Hallenser Abg. erregt eine Discussion. Rechenberg, Abg. für Königsberg, berichtet, daß die Nichttheilnahme der Berliner Studenten nicht etwa in dem Indifferentismus derselben, sondern in dem Verhältniß der Studentenschaft zum akad. Senat ihren Grund habe.

aber ist die scharfe Alternative gestellt: entweder sie habe einen einheitlichen Willen, oder ihr ganzes Streben wird gleich dem Thurmbau zu Babel ein schmähliches Ende nehmen und zum Gelächter ihrer Gegner werden.



Wie das Studentenparlament von 25. September seine Aufgabe erkannt und erfüllt hat, mag der Leser aus den Auszügen der Protokolle entnehmen, welche ich des unzweifelhaften Interesses der vertretenen Studentenschaften und Urwähler wegen und um auf die wenig anerkennenden Zeitungsberichte nicht speziell eingehn zu müssen, möglichst vollständig folgen lasse. Am Anfang waren vertreten Bonn mit 5, Breslau mit 7, Gießen mit 5, Göttingen mit 5, Greifswald mit 1, Halle mit 5, Heidelberg mit 2, Königsberg mit 2, Leipzig mit 2, Marburg mit 3, München mit 5, Tübingen mit 1, Würzburg mit 5 Abgeordneten; während der Dauer des Congresses traten noch hinzu 1 Abgeordneter aus Greifswald, 3 aus Heidelberg, 1 aus Halle, 1 aus München, 20 aus Wien.

1. Sitzung. 25. Sept. Morgens.

Provisor. Präsident Giseke aus Breslau. – Prüfung der Legitimationen. Die Legitimationen von 9 Univ. werden hauptsächlich durch die Abgeordneten aus Halle beanstandet und einer Commission zur Begutachtung überwiesen. Die Geschäftsordnung berathen und angenommen.

2. Sitzung 25. Sept. Nachm. 4 Uhr.

Präs. Holtze aus Breslau, Vicepräs. Jordan aus Tübingen. Alle Legitimationen sind richtig befunden; die der Hallenser Abg. erregt eine Discussion. Rechenberg, Abg. für Königsberg, berichtet, daß die Nichttheilnahme der Berliner Studenten nicht etwa in dem Indifferentismus derselben, sondern in dem Verhältniß der Studentenschaft zum akad. Senat ihren Grund habe.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0011" n="9"/>
aber ist die scharfe Alternative gestellt: entweder sie habe einen <hi rendition="#g">einheitlichen Willen</hi>, oder ihr ganzes Streben wird gleich dem Thurmbau zu Babel ein schmähliches Ende nehmen und zum Gelächter ihrer Gegner werden.</p>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <p>Wie das Studentenparlament von 25. September seine Aufgabe erkannt und erfüllt hat, mag der Leser aus den Auszügen der Protokolle entnehmen, welche ich des unzweifelhaften Interesses der vertretenen Studentenschaften und Urwähler wegen und um auf die wenig anerkennenden Zeitungsberichte nicht speziell eingehn zu müssen, möglichst vollständig folgen lasse. Am Anfang waren vertreten Bonn mit 5, Breslau mit 7, Gießen mit 5, Göttingen mit 5, Greifswald mit 1, Halle mit 5, Heidelberg mit 2, Königsberg mit 2, Leipzig mit 2, Marburg mit 3, München mit 5, Tübingen mit 1, Würzburg mit 5 Abgeordneten; während der Dauer des Congresses traten noch hinzu 1 Abgeordneter aus Greifswald, 3 aus Heidelberg, 1 aus Halle, 1 aus München, 20 aus Wien.</p>
        <p>1. Sitzung. 25. Sept. Morgens.</p>
        <p>Provisor. Präsident <hi rendition="#g">Giseke</hi> aus Breslau. &#x2013; <hi rendition="#g">Prüfung der Legitimationen.</hi> Die Legitimationen von 9 Univ. werden hauptsächlich durch die Abgeordneten aus <hi rendition="#g">Halle</hi> beanstandet und einer Commission zur Begutachtung überwiesen. Die Geschäftsordnung berathen und angenommen.</p>
        <p>2. Sitzung 25. Sept. Nachm. 4 Uhr.</p>
        <p>Präs. <hi rendition="#g">Holtze</hi> aus Breslau, Vicepräs. <hi rendition="#g">Jordan</hi> aus Tübingen. Alle Legitimationen sind richtig befunden; die der <hi rendition="#g">Hallenser</hi> Abg. erregt eine Discussion. <hi rendition="#g">Rechenberg</hi>, Abg. für Königsberg, berichtet, daß die Nichttheilnahme der Berliner Studenten nicht etwa in dem Indifferentismus derselben, sondern in dem Verhältniß der Studentenschaft zum akad. Senat ihren Grund habe.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[9/0011] aber ist die scharfe Alternative gestellt: entweder sie habe einen einheitlichen Willen, oder ihr ganzes Streben wird gleich dem Thurmbau zu Babel ein schmähliches Ende nehmen und zum Gelächter ihrer Gegner werden. Wie das Studentenparlament von 25. September seine Aufgabe erkannt und erfüllt hat, mag der Leser aus den Auszügen der Protokolle entnehmen, welche ich des unzweifelhaften Interesses der vertretenen Studentenschaften und Urwähler wegen und um auf die wenig anerkennenden Zeitungsberichte nicht speziell eingehn zu müssen, möglichst vollständig folgen lasse. Am Anfang waren vertreten Bonn mit 5, Breslau mit 7, Gießen mit 5, Göttingen mit 5, Greifswald mit 1, Halle mit 5, Heidelberg mit 2, Königsberg mit 2, Leipzig mit 2, Marburg mit 3, München mit 5, Tübingen mit 1, Würzburg mit 5 Abgeordneten; während der Dauer des Congresses traten noch hinzu 1 Abgeordneter aus Greifswald, 3 aus Heidelberg, 1 aus Halle, 1 aus München, 20 aus Wien. 1. Sitzung. 25. Sept. Morgens. Provisor. Präsident Giseke aus Breslau. – Prüfung der Legitimationen. Die Legitimationen von 9 Univ. werden hauptsächlich durch die Abgeordneten aus Halle beanstandet und einer Commission zur Begutachtung überwiesen. Die Geschäftsordnung berathen und angenommen. 2. Sitzung 25. Sept. Nachm. 4 Uhr. Präs. Holtze aus Breslau, Vicepräs. Jordan aus Tübingen. Alle Legitimationen sind richtig befunden; die der Hallenser Abg. erregt eine Discussion. Rechenberg, Abg. für Königsberg, berichtet, daß die Nichttheilnahme der Berliner Studenten nicht etwa in dem Indifferentismus derselben, sondern in dem Verhältniß der Studentenschaft zum akad. Senat ihren Grund habe.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-04-18T11:04:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-04-18T11:04:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-04-18T11:04:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schurz_studentencongress_1848
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schurz_studentencongress_1848/11
Zitationshilfe: Schurz, Karl: Der Studentencongreß zu Eisenach am 25. September 1848. Bonn, 1848, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schurz_studentencongress_1848/11>, abgerufen am 03.05.2024.