Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].Litaney. wol) verschuldet haben: Ach so seufftzen wir auß dem ProphetenOsea. 14. Cap. v. 3. Vergib uns alle Sünde/ und thue uns wol/ so wol- len wir opffern die Farren unser Lippen. Behüte uns für der schädlichen Pestilentz. Dann zu Zeiten der Pestilentz gehet es traurig her. Auff einen Tag werden wol zehen/ zwantzig begraben/ sonderlich in grossen Städten. Die Leut fliehen einander. Die Eltern wollen nicht gern zu ihren Kindern/ die Kinder wollen in solchem Zu- stand nicht gern zu ihren Eltern kommen. Ach so behüte uns doch für der schädlichen Pestilentz. Theurung. Und Armuth thut auch weh. Ach so behüte uns lieber HERRE Krieg. Jst auch eine grausame Straffe. Wie übel hausen die Soldaten/ Feur/ und Wasser Können grossen Schaden thun/ und in einem Tag/ viel arme Leute Für dem ewigen Todt. Das ist. Allmächtiger Gott haben wir es zu grob gemacht mit unsern stat- III. Gleichwie ein Unterthan in seiner Supplication Ursachen einwen- Durch deine heilige Geburt. Das
Litaney. wol) verſchuldet haben: Ach ſo ſeufftzen wir auß dem ProphetenOſea. 14. Cap. v. 3. Vergib uns alle Suͤnde/ und thue uns wol/ ſo wol- len wir opffern die Farꝛen unſer Lippen. Behuͤte uns fuͤr der ſchaͤdlichen Peſtilentz. Dann zu Zeiten der Peſtilentz gehet es traurig her. Auff einen Tag werden wol zehen/ zwantzig begraben/ ſonderlich in groſſen Staͤdten. Die Leut fliehen einander. Die Eltern wollen nicht gern zu ihren Kindern/ die Kinder wollen in ſolchem Zu- ſtand nicht gern zu ihren Eltern kommen. Ach ſo behuͤte uns doch fuͤr der ſchaͤdlichen Peſtilentz. Theurung. Und Armuth thut auch weh. Ach ſo behuͤte uns lieber HERRE Krieg. Jſt auch eine grauſame Straffe. Wie uͤbel hauſen die Soldaten/ Feur/ und Waſſer Koͤnnen groſſen Schaden thun/ und in einem Tag/ viel arme Leute Fuͤr dem ewigen Todt. Das iſt. Allmaͤchtiger Gott haben wir es zu grob gemacht mit unſern ſtat- III. Gleichwie ein Unterthan in ſeiner Supplication Urſachen einwen- Durch deine heilige Geburt. Das
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Litaney.
wol) verſchuldet haben: Ach ſo ſeufftzen wir auß dem Propheten
Oſea. 14. Cap. v. 3. Vergib uns alle Suͤnde/ und thue uns wol/ ſo wol-
len wir opffern die Farꝛen unſer Lippen. Behuͤte uns fuͤr der
ſchaͤdlichen Peſtilentz. Dann zu Zeiten der Peſtilentz gehet es
traurig her. Auff einen Tag werden wol zehen/ zwantzig begraben/
ſonderlich in groſſen Staͤdten. Die Leut fliehen einander. Die Eltern
wollen nicht gern zu ihren Kindern/ die Kinder wollen in ſolchem Zu-
ſtand nicht gern zu ihren Eltern kommen. Ach ſo behuͤte uns doch fuͤr
der ſchaͤdlichen Peſtilentz.
Theurung.
Und Armuth thut auch weh. Ach ſo behuͤte uns lieber HERRE
Gott/ fuͤr Theurung/ Hagel und Ungewitter/ und laſſe alles wol ge-
rathen.
Krieg.
Jſt auch eine grauſame Straffe. Wie uͤbel hauſen die Soldaten/
wo ſie hinkommen? Ach ſo behuͤte uns lieber HErꝛe Gott/ fuͤr Krieg/
Blutvergieſſen/ Auffruhr und Zwitracht.
Feur/ und Waſſer
Koͤnnen groſſen Schaden thun/ und in einem Tag/ viel arme Leute
machen. Groſſen Schaden thut das Feur/ aber noch groͤſſern Scha-
den kan das Waſſer thun. Ach ſo behuͤte uns lieber HErꝛe Gott fuͤr
Feur/ und Waſſersnoth.
Fuͤr dem ewigen Todt.
Behuͤt uns lieber HErre Gott.
Das iſt.
Allmaͤchtiger Gott haben wir es zu grob gemacht mit unſern ſtat-
cken groben Suͤnden/ und du kanſt uns nicht laͤnger zuſehen/ ſondern
muſt uns ſtraffen/ entweder mit Peſtilentz/ oder Theurung/ oder Krieg
und Blutvergieſſen/ oder mit allen dreyen Ruthen zugleich. Soll und
muß es dann alſo ſeyn/ daß Creutz und Pein auff Suͤnde folgen muͤſ-
ſen/ ſo fahr hier fort/ und ſchone dort/ und laß uns hier wol buͤſſen.
Brenne hier/ ſaͤnge hier/ ſchneide hier/ ſchlage allhier/ plage allhier.
Mache es allhier mit uns wie du wilt. Alleine ſchone unſerer dort/
und behuͤte uns fuͤr dem ewigen Todt. O du ſuͤſſer JEſu
Chriſt/ der du Menſch geboren biſt/ behuͤt uns fuͤr der Hoͤllen.
III.
Gleichwie ein Unterthan in ſeiner Supplication Urſachen einwen-
det/ warumb ihm ſein Herr gnaͤdige Huͤlffe koͤnne widerfahren laſſen/
alſo macht es die Chriſtliche Kirche allhier auch/ und ſagt:
Durch deine heilige Geburt.
Hilffuns lieber HErre Gott.
Das
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