Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].Fabul-Hanß. von den vier jungen Sperlingen/ Matthesius seinen Kindern habe eineInstruction und Memorial geben wollen. Jch vernehme gar gern/ daß Antenor gegen einem vornehmen Freund gedacht/ er wolle hinfüro in acht nemmen die Fabel/ welche Matthesius erzehlet von einem alten Hirten-Hund/ der seines Herrn Vieh treulich bewachet habe. Deß Abends sey er nach Hause gangen. Da haben ihn underschiedliche klei- ne Hündlein auff der Gassen angebellet. Der alte Hirten-Hund aber sey vor sich weg gangen/ und habe sich nicht einmal umbgesehen. Als er vor den Küttel-Hof kommen/ habe ihn ein Fleischers-Hund gefra- get/ wie er dieses Bellen und Gepelver leiden könne? warumb er nicht einen beym Kamm nehme? Nein/ habe der Hirten-Hund gesagt/ es zwackt und beisst mich keiner. Jch muß meine Zähne wider die Wölffe brauchen/ und nicht wider solche kleine Lumpen-Hündlein. GOTT lasse Antenor leben/ und erhalte Jhn bey beständigen Leibes-Kräfften. Butyrolambio und andern Lumpen-Hunden sollen die Mäuler wol ge- stopffet werden. Adieu, Hochgeehrter und Hochvernünfftiger Leser/ und bleibe günstig und geneigt Deinem demütigsten Diener und Knecht Anton-Menoni Schuppen. [Abbildung]
Der
Fabul-Hanß. von den vier jungen Sperlingen/ Mattheſius ſeinen Kindern habe eineInstruction und Memorial geben wollen. Jch vernehme gar gern/ daß Antenor gegen einem vornehmen Freund gedacht/ er wolle hinfuͤro in acht nemmen die Fabel/ welche Mattheſius erzehlet von einem alten Hirten-Hund/ der ſeines Herrn Vieh treulich bewachet habe. Deß Abends ſey er nach Hauſe gangen. Da haben ihn underſchiedliche klei- ne Huͤndlein auff der Gaſſen angebellet. Der alte Hirten-Hund aber ſey vor ſich weg gangen/ und habe ſich nicht einmal umbgeſehen. Als er vor den Kuͤttel-Hof kommen/ habe ihn ein Fleiſchers-Hund gefra- get/ wie er dieſes Bellen und Gepelver leiden koͤnne? warumb er nicht einen beym Kamm nehme? Nein/ habe der Hirten-Hund geſagt/ es zwackt und beiſſt mich keiner. Jch muß meine Zaͤhne wider die Woͤlffe brauchen/ und nicht wider ſolche kleine Lumpen-Huͤndlein. GOTT laſſe Antenor leben/ und erhalte Jhn bey beſtaͤndigen Leibes-Kraͤfften. Butyrolambio und andern Lumpen-Hunden ſollen die Maͤuler wol ge- ſtopffet werden. Adieu, Hochgeehrter und Hochvernuͤnfftiger Leſer/ und bleibe guͤnſtig und geneigt Deinem demuͤtigſten Diener und Knecht Anton-Menoni Schuppen. [Abbildung]
Der
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Fabul-Hanß.
von den vier jungen Sperlingen/ Mattheſius ſeinen Kindern habe eine
Instruction und Memorial geben wollen. Jch vernehme gar gern/ daß
Antenor gegen einem vornehmen Freund gedacht/ er wolle hinfuͤro in
acht nemmen die Fabel/ welche Mattheſius erzehlet von einem alten
Hirten-Hund/ der ſeines Herrn Vieh treulich bewachet habe. Deß
Abends ſey er nach Hauſe gangen. Da haben ihn underſchiedliche klei-
ne Huͤndlein auff der Gaſſen angebellet. Der alte Hirten-Hund aber
ſey vor ſich weg gangen/ und habe ſich nicht einmal umbgeſehen. Als
er vor den Kuͤttel-Hof kommen/ habe ihn ein Fleiſchers-Hund gefra-
get/ wie er dieſes Bellen und Gepelver leiden koͤnne? warumb er nicht
einen beym Kamm nehme? Nein/ habe der Hirten-Hund geſagt/ es
zwackt und beiſſt mich keiner. Jch muß meine Zaͤhne wider die Woͤlffe
brauchen/ und nicht wider ſolche kleine Lumpen-Huͤndlein. GOTT
laſſe Antenor leben/ und erhalte Jhn bey beſtaͤndigen Leibes-Kraͤfften.
Butyrolambio und andern Lumpen-Hunden ſollen die Maͤuler wol ge-
ſtopffet werden. Adieu, Hochgeehrter und Hochvernuͤnfftiger Leſer/
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Zitationshilfe: | Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 847. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/889>, abgerufen am 24.07.2024. |