Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Zuschrifft,

Hn. Jost Band.
Hn. Claus Lueß.
Hn. Heinrich Schlebusch.
Hn. Georg Becceler.
Hn. Johann Trebbe.
Hn. Antoni Ehrhart.
Hn. Joachim Botefür.
Hn. George Krohmann.
Hn. Paul Goldner.
Meinen insonders großgünstigen hochgeehrten und geliebten Herren
und werthen Freunden/ wünsche ich alles Wolergehen in
Zeit und Ewigkeit.

Ehrenveste/ Groß Achtbare/ insonders Großgünstige
Hochgeehrte Herren und werhte Freunde.

JCh habe Gott dem Vater unsers HErrn Jesu Christi
gedanckt/ als ein Hochweiser Rath allhier/ das löbli-
che/ nötige und nützliche decret, von besserer Feyrung
deß Sabbaths/ von allen Cantzeln hat verlesen und
publiciren lassen. GOTT erhalte nur den
Schmidt bey guter Gesundheit/ welcher die
Handhaben an die Gesetz und Ordnungen Gottes ma-
chet. Es gehet in grossen Städten/ ja auch in grossen Ländern und
Fürstenthümern gemeiniglich also her/ daß offt zehen Ordnungen
nacheinander gemacht werden/ aber es wird kaum eine gehalten/ Lex
sine executione, est cam pana sine pistillo. Die Obrigkeit aber/
kan sich durch kein Ding leichter in Schimpff/ Spott/ despect, Ver-
achtung und Verkleinerung bringen/ als wenn sie Ordnungen macht/
und nicht steiff und fest darüber hält. Fürsten sollen Fürstliche
Gedancken haben/ und darüber halten. Bürgermeister sollen Bür-
germeisterliche Gedancken haben/ und darüber halten. Den Fürsten
Wallenstein mag loben oder schelten werda wil. Allein wenn ich sei-
nen Lebenslauff betrachte/ befinde ich daß er dadurch seine Fürstliche
reputation erhalten/ daß/ wann er ordre oder einen Befehl ertheilt
hat/ so hat es müssen vollzogen werden/ oder der jenige/ welcher es un-
terlassen hat/ ist der Straffe nicht entgangen/ er mag groß oder klein
gewesen seyn. Wann nun diese löbliche Sontags Ordnung sol ge-
halten werden/ so müssen Regenten und Prediger/ Moses und Aaron/

Josua

M iij

Zuſchrifft,

Hn. Joſt Band.
Hn. Claus Lueß.
Hn. Heinrich Schlebuſch.
Hn. Georg Becceler.
Hn. Johann Trebbe.
Hn. Antoni Ehrhart.
Hn. Joachim Botefuͤr.
Hn. George Krohmann.
Hn. Paul Goldner.
Meinen inſonders großguͤnſtigen hochgeehrten und geliebten Herren
und werthen Freunden/ wuͤnſche ich alles Wolergehen in
Zeit und Ewigkeit.

Ehrenveſte/ Groß Achtbare/ inſonders Großguͤnſtige
Hochgeehrte Herren und werhte Freunde.

JCh habe Gott dem Vater unſers HErrn Jeſu Chriſti
gedanckt/ als ein Hochweiſer Rath allhier/ das loͤbli-
che/ noͤtige und nuͤtzliche decret, von beſſerer Feyrung
deß Sabbaths/ von allen Cantzeln hat verleſen und
publiciren laſſen. GOTT erhalte nur den
Schmidt bey guter Geſundheit/ welcher die
Handhaben an die Geſetz und Ordnungen Gottes ma-
chet. Es gehet in groſſen Staͤdten/ ja auch in groſſen Laͤndern und
Fuͤrſtenthuͤmern gemeiniglich alſo her/ daß offt zehen Ordnungen
nacheinander gemacht werden/ aber es wird kaum eine gehalten/ Lex
ſine executione, eſt cam pana ſine piſtillo. Die Obrigkeit aber/
kan ſich durch kein Ding leichter in Schimpff/ Spott/ deſpect, Ver-
achtung und Verkleinerung bringen/ als wenn ſie Ordnungen macht/
und nicht ſteiff und feſt daruͤber haͤlt. Fuͤrſten ſollen Fuͤrſtliche
Gedancken haben/ und daruͤber haltẽ. Buͤrgermeiſter ſollen Buͤr-
germeiſterliche Gedancken haben/ und daruͤber halten. Den Fuͤrſten
Wallenſtein mag loben oder ſchelten werda wil. Allein wenn ich ſei-
nen Lebenslauff betrachte/ befinde ich daß er dadurch ſeine Fuͤrſtliche
reputation erhalten/ daß/ wann er ordre oder einen Befehl ertheilt
hat/ ſo hat es muͤſſen vollzogen werden/ oder der jenige/ welcher es un-
terlaſſen hat/ iſt der Straffe nicht entgangen/ er mag groß oder klein
geweſen ſeyn. Wann nun dieſe loͤbliche Sontags Ordnung ſol ge-
halten werden/ ſo muͤſſen Regenten und Prediger/ Moſes und Aaron/

Joſua

M iij

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="dedication" n="2">
          <opener>
            <pb facs="#f0223" n="181"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zu&#x017F;chrifft,</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#b">Hn. Jo&#x017F;t Band.<lb/>
Hn. Claus Lueß.<lb/>
Hn. Heinrich Schlebu&#x017F;ch.<lb/>
Hn. Georg Becceler.<lb/>
Hn. Johann Trebbe.<lb/>
Hn. Antoni Ehrhart.<lb/>
Hn. Joachim Botefu&#x0364;r.<lb/>
Hn. George Krohmann.<lb/>
Hn. Paul Goldner.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#c">Meinen in&#x017F;onders großgu&#x0364;n&#x017F;tigen hochgeehrten und geliebten Herren<lb/>
und werthen Freunden/ wu&#x0364;n&#x017F;che ich alles Wolergehen in<lb/>
Zeit und Ewigkeit.</hi><lb/>
            <salute> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Ehrenve&#x017F;te/ Groß Achtbare/ in&#x017F;onders Großgu&#x0364;n&#x017F;tige<lb/>
Hochgeehrte Herren und werhte Freunde.</hi> </hi> </salute>
          </opener><lb/>
          <p><hi rendition="#in">J</hi>Ch habe Gott dem Vater un&#x017F;ers HErrn Je&#x017F;u Chri&#x017F;ti<lb/>
gedanckt/ als ein Hochwei&#x017F;er Rath allhier/ das lo&#x0364;bli-<lb/>
che/ no&#x0364;tige und nu&#x0364;tzliche <hi rendition="#aq">decret,</hi> von be&#x017F;&#x017F;erer Feyrung<lb/>
deß Sabbaths/ von allen Cantzeln hat verle&#x017F;en und<lb/><hi rendition="#aq">publiciren</hi> la&#x017F;&#x017F;en. <hi rendition="#fr">GOTT erhalte nur den<lb/>
Schmidt bey guter Ge&#x017F;undheit/ welcher die<lb/>
Handhaben an die Ge&#x017F;etz und Ordnungen Gottes ma-<lb/>
chet.</hi> Es gehet in gro&#x017F;&#x017F;en Sta&#x0364;dten/ ja auch in gro&#x017F;&#x017F;en La&#x0364;ndern und<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;tenthu&#x0364;mern gemeiniglich al&#x017F;o her/ daß offt zehen Ordnungen<lb/>
nacheinander gemacht werden/ aber es wird kaum eine gehalten/ <hi rendition="#aq">Lex<lb/>
&#x017F;ine executione, e&#x017F;t cam pana &#x017F;ine pi&#x017F;tillo.</hi> Die Obrigkeit aber/<lb/>
kan &#x017F;ich durch kein Ding leichter in Schimpff/ Spott/ <hi rendition="#aq">de&#x017F;pect,</hi> Ver-<lb/>
achtung und Verkleinerung bringen/ als wenn &#x017F;ie Ordnungen macht/<lb/>
und nicht &#x017F;teiff und fe&#x017F;t daru&#x0364;ber ha&#x0364;lt. <hi rendition="#fr">Fu&#x0364;r&#x017F;ten &#x017F;ollen Fu&#x0364;r&#x017F;tliche<lb/>
Gedancken haben</hi>/ und daru&#x0364;ber halte&#x0303;. Bu&#x0364;rgermei&#x017F;ter &#x017F;ollen Bu&#x0364;r-<lb/>
germei&#x017F;terliche Gedancken haben/ und daru&#x0364;ber halten. Den Fu&#x0364;r&#x017F;ten<lb/>
Wallen&#x017F;tein mag loben oder &#x017F;chelten werda wil. Allein wenn ich &#x017F;ei-<lb/>
nen Lebenslauff betrachte/ befinde ich daß er dadurch &#x017F;eine Fu&#x0364;r&#x017F;tliche<lb/><hi rendition="#aq">reputation</hi> erhalten/ daß/ wann er <hi rendition="#aq">ordre</hi> oder einen Befehl ertheilt<lb/>
hat/ &#x017F;o hat es mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en vollzogen werden/ oder der jenige/ welcher es un-<lb/>
terla&#x017F;&#x017F;en hat/ i&#x017F;t der Straffe nicht entgangen/ er mag groß oder klein<lb/>
gewe&#x017F;en &#x017F;eyn. Wann nun die&#x017F;e lo&#x0364;bliche Sontags Ordnung &#x017F;ol ge-<lb/>
halten werden/ &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en Regenten und Prediger/ Mo&#x017F;es und Aaron/<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">M iij</fw><fw place="bottom" type="catch">Jo&#x017F;ua</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[181/0223] Zuſchrifft, Hn. Joſt Band. Hn. Claus Lueß. Hn. Heinrich Schlebuſch. Hn. Georg Becceler. Hn. Johann Trebbe. Hn. Antoni Ehrhart. Hn. Joachim Botefuͤr. Hn. George Krohmann. Hn. Paul Goldner. Meinen inſonders großguͤnſtigen hochgeehrten und geliebten Herren und werthen Freunden/ wuͤnſche ich alles Wolergehen in Zeit und Ewigkeit. Ehrenveſte/ Groß Achtbare/ inſonders Großguͤnſtige Hochgeehrte Herren und werhte Freunde. JCh habe Gott dem Vater unſers HErrn Jeſu Chriſti gedanckt/ als ein Hochweiſer Rath allhier/ das loͤbli- che/ noͤtige und nuͤtzliche decret, von beſſerer Feyrung deß Sabbaths/ von allen Cantzeln hat verleſen und publiciren laſſen. GOTT erhalte nur den Schmidt bey guter Geſundheit/ welcher die Handhaben an die Geſetz und Ordnungen Gottes ma- chet. Es gehet in groſſen Staͤdten/ ja auch in groſſen Laͤndern und Fuͤrſtenthuͤmern gemeiniglich alſo her/ daß offt zehen Ordnungen nacheinander gemacht werden/ aber es wird kaum eine gehalten/ Lex ſine executione, eſt cam pana ſine piſtillo. Die Obrigkeit aber/ kan ſich durch kein Ding leichter in Schimpff/ Spott/ deſpect, Ver- achtung und Verkleinerung bringen/ als wenn ſie Ordnungen macht/ und nicht ſteiff und feſt daruͤber haͤlt. Fuͤrſten ſollen Fuͤrſtliche Gedancken haben/ und daruͤber haltẽ. Buͤrgermeiſter ſollen Buͤr- germeiſterliche Gedancken haben/ und daruͤber halten. Den Fuͤrſten Wallenſtein mag loben oder ſchelten werda wil. Allein wenn ich ſei- nen Lebenslauff betrachte/ befinde ich daß er dadurch ſeine Fuͤrſtliche reputation erhalten/ daß/ wann er ordre oder einen Befehl ertheilt hat/ ſo hat es muͤſſen vollzogen werden/ oder der jenige/ welcher es un- terlaſſen hat/ iſt der Straffe nicht entgangen/ er mag groß oder klein geweſen ſeyn. Wann nun dieſe loͤbliche Sontags Ordnung ſol ge- halten werden/ ſo muͤſſen Regenten und Prediger/ Moſes und Aaron/ Joſua M iij

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/223
Zitationshilfe:	Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/223>, abgerufen am 22.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.