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Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

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Antenors.
IV.
Auß eben diesem
An einen ungesunden Studenten.
Sonnet.
VErgebens wirffstu dich/ Schmid wider Schuppen auff/
Fürwar es ist ein Mann/ den fromme Leute lieben.
Wer hat dich guter Mensch doch an den Mann getrieben?
Du bringst dich selbst in Spott. Die Welt giebt Achtung drauff
Und mercket deinen Fall. Es ist ein toller Kauff
Und daß du nicht gesehn an wem du dich gerieben/
Ach werest du darvor bey deinen Kindern blieben!
Schau was nicht Vorwitz kan? Dein gantzer Lebens-Lauff
Bekömt durch dieses thun ein unaußleschlich Mahl/
Mein Schmid bekenne doch wer dir das Ding befahl/
Du bist sonst also klug/ und giengest dieses ein?
Die Hoffart kömmt vor Fall. Du hast es nu versehen/
Versichre dich mein Schmid/ wer dises nicht geschehen/
Fürwar du köntest ietzt in Zwicke Rector seyn.


V.
Auß eben denselbigen
An einen ungesunden Faß-Nacht-Narren.
Sonnet.
MEhr auff ein ander mal. Jch hab ietzund nicht Zeit/
Du bist der Letzte zwar/ doch gröste Narr von dreyen/
Wilstu mit andern nun auch wider Schuppen schreyen?
Was schadet ihn dein Maul? und den die Ewigkeit
Schon da hathin gebracht/ wo du verfluchter Neid
Must wider deinen Ruhm und deinen Vnfallspeyen.
Gedencke nur daran/ es wird dich noch gereuen.
Mein Schuppe bleibet wol. Dein Lohn nur ist mir leid/
Den dir die Rache wird mit andern bald bestellen.
Wilstu beseßner Mensch so einen Mann vergällen
Den Gott so hoch gesetzt? Das muß man dir verwehren.
Es
F iiij
Antenors.
IV.
Auß eben dieſem
An einen ungeſunden Studenten.
Sonnet.
VErgebens wirffſtu dich/ Schmid wider Schuppen auff/
Fuͤrwar es iſt ein Mann/ den fromme Leute lieben.
Wer hat dich guter Menſch doch an den Mann getrieben?
Du bringſt dich ſelbſt in Spott. Die Welt giebt Achtung drauff
Und mercket deinen Fall. Es iſt ein toller Kauff
Und daß du nicht geſehn an wem du dich gerieben/
Ach wereſt du darvor bey deinen Kindern blieben!
Schau was nicht Vorwitz kan? Dein gantzer Lebens-Lauff
Bekoͤmt durch dieſes thun ein unaußleſchlich Mahl/
Mein Schmid bekenne doch wer dir das Ding befahl/
Du biſt ſonſt alſo klug/ und giengeſt dieſes ein?
Die Hoffart koͤm̃t vor Fall. Du haſt es nu verſehen/
Verſichre dich mein Schmid/ wer diſes nicht geſchehen/
Fuͤrwar du koͤnteſt ietzt in Zwicke Rector ſeyn.


V.
Auß eben denſelbigen
An einen ungeſunden Faß-Nacht-Narren.
Sonnet.
MEhr auff ein ander mal. Jch hab ietzund nicht Zeit/
Du biſt der Letzte zwar/ doch groͤſte Narr von dreyen/
Wilſtu mit andern nun auch wider Schuppen ſchreyen?
Was ſchadet ihn dein Maul? und den die Ewigkeit
Schon da hathin gebracht/ wo du verfluchter Neid
Muſt wider deinen Ruhm und deinen Vnfallſpeyen.
Gedencke nur daran/ es wird dich noch gereuen.
Mein Schuppe bleibet wol. Dein Lohn nur iſt mir leid/
Den dir die Rache wird mit andern bald beſtellen.
Wilſtu beſeßner Menſch ſo einen Mann vergaͤllen
Den Gott ſo hoch geſetzt? Das muß man dir verwehren.
Es
F iiij
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[87/1121] Antenors. IV. Auß eben dieſem An einen ungeſunden Studenten. Sonnet. VErgebens wirffſtu dich/ Schmid wider Schuppen auff/ Fuͤrwar es iſt ein Mann/ den fromme Leute lieben. Wer hat dich guter Menſch doch an den Mann getrieben? Du bringſt dich ſelbſt in Spott. Die Welt giebt Achtung drauff Und mercket deinen Fall. Es iſt ein toller Kauff Und daß du nicht geſehn an wem du dich gerieben/ Ach wereſt du darvor bey deinen Kindern blieben! Schau was nicht Vorwitz kan? Dein gantzer Lebens-Lauff Bekoͤmt durch dieſes thun ein unaußleſchlich Mahl/ Mein Schmid bekenne doch wer dir das Ding befahl/ Du biſt ſonſt alſo klug/ und giengeſt dieſes ein? Die Hoffart koͤm̃t vor Fall. Du haſt es nu verſehen/ Verſichre dich mein Schmid/ wer diſes nicht geſchehen/ Fuͤrwar du koͤnteſt ietzt in Zwicke Rector ſeyn. V. Auß eben denſelbigen An einen ungeſunden Faß-Nacht-Narren. Sonnet. MEhr auff ein ander mal. Jch hab ietzund nicht Zeit/ Du biſt der Letzte zwar/ doch groͤſte Narr von dreyen/ Wilſtu mit andern nun auch wider Schuppen ſchreyen? Was ſchadet ihn dein Maul? und den die Ewigkeit Schon da hathin gebracht/ wo du verfluchter Neid Muſt wider deinen Ruhm und deinen Vnfallſpeyen. Gedencke nur daran/ es wird dich noch gereuen. Mein Schuppe bleibet wol. Dein Lohn nur iſt mir leid/ Den dir die Rache wird mit andern bald beſtellen. Wilſtu beſeßner Menſch ſo einen Mann vergaͤllen Den Gott ſo hoch geſetzt? Das muß man dir verwehren. Es F iiij

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Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/1121>, abgerufen am 22.11.2024.