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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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In Absicht der Bäder hat man es nicht
bequemer. Zwar ist ein Badehaus da, das
Mühlbad genannt, aber es enthält zu we-
nig Bäder für den Bedarf. Man muß öf-
ters acht Tage vorher bestellen, ehe man eins
bekömmt, und nachher mehrere Tage wieder-
um warten, ehe man das zweyte haben kann.
Es bleibt kein anderes Mittel, als in die fin-
stern Badehölen hinabzusteigen, die man in ei-
nigen Bürgerhäusern, in der Nachbarschaft
des Sprudels, findet. Sie sind im Kellerge-
schoß der Häuser angelegt, wo ein viereckigtes
Loch, das mit gewöhnlichen, schwarz gewor-
denen Brettern ausgelegt ist, das Bad vor-
stellt. Das Wasser fließt durch eine hölzerne
Röhre herein, aus welcher man, nicht etwa
mittelst eines Hahns, sondern mittelst einer
Stange, die in die Oefnung paßt, und die
mit Hadern umwunden ist, so viel von dem
warmen Wasser hereinlassen kann, als man
für gut findet, im Fall das Wasser in dem
viereckigten Loche (das mehrere Stunden stehen

In Abſicht der Baͤder hat man es nicht
bequemer. Zwar iſt ein Badehaus da, das
Muͤhlbad genannt, aber es enthaͤlt zu we-
nig Baͤder fuͤr den Bedarf. Man muß oͤf-
ters acht Tage vorher beſtellen, ehe man eins
bekoͤmmt, und nachher mehrere Tage wieder-
um warten, ehe man das zweyte haben kann.
Es bleibt kein anderes Mittel, als in die fin-
ſtern Badehoͤlen hinabzuſteigen, die man in ei-
nigen Buͤrgerhaͤuſern, in der Nachbarſchaft
des Sprudels, findet. Sie ſind im Kellerge-
ſchoß der Haͤuſer angelegt, wo ein viereckigtes
Loch, das mit gewoͤhnlichen, ſchwarz gewor-
denen Brettern ausgelegt iſt, das Bad vor-
ſtellt. Das Waſſer fließt durch eine hoͤlzerne
Roͤhre herein, aus welcher man, nicht etwa
mittelſt eines Hahns, ſondern mittelſt einer
Stange, die in die Oefnung paßt, und die
mit Hadern umwunden iſt, ſo viel von dem
warmen Waſſer hereinlaſſen kann, als man
fuͤr gut findet, im Fall das Waſſer in dem
viereckigten Loche (das mehrere Stunden ſtehen

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[87/0095] In Abſicht der Baͤder hat man es nicht bequemer. Zwar iſt ein Badehaus da, das Muͤhlbad genannt, aber es enthaͤlt zu we- nig Baͤder fuͤr den Bedarf. Man muß oͤf- ters acht Tage vorher beſtellen, ehe man eins bekoͤmmt, und nachher mehrere Tage wieder- um warten, ehe man das zweyte haben kann. Es bleibt kein anderes Mittel, als in die fin- ſtern Badehoͤlen hinabzuſteigen, die man in ei- nigen Buͤrgerhaͤuſern, in der Nachbarſchaft des Sprudels, findet. Sie ſind im Kellerge- ſchoß der Haͤuſer angelegt, wo ein viereckigtes Loch, das mit gewoͤhnlichen, ſchwarz gewor- denen Brettern ausgelegt iſt, das Bad vor- ſtellt. Das Waſſer fließt durch eine hoͤlzerne Roͤhre herein, aus welcher man, nicht etwa mittelſt eines Hahns, ſondern mittelſt einer Stange, die in die Oefnung paßt, und die mit Hadern umwunden iſt, ſo viel von dem warmen Waſſer hereinlaſſen kann, als man fuͤr gut findet, im Fall das Waſſer in dem viereckigten Loche (das mehrere Stunden ſtehen

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/95>, abgerufen am 22.11.2024.