dahinter dacht sich das Gebirge und auch das Thal nach der entgegengesetzten Seite ab, und läßt aus einem Thale, das links mit Kalkal- pen besetzt ist, die Rienze heraus, die, ein paar Stunden davon im Venetianischen, ent- springt, und ihren Lauf, der Drau entgegen- gesetzt verfolgt. Ich zählte dreyzehn Kirchen von Sillian bis Niederndorf, der nächsten Post. (2 M.)
Von hier aus zieht sich der Weg nach der rechten Seite des Thals hinüber. Man kömmt vor einer ungewöhnlichen Menge von roth- spielenden Pfaffenhütlein-Büschen, besonders aber von zarten Lerchenbäumen, die wie ein Wald am Abhange des Berges stehen, vorbey. Die Rienze wächst zusehends und bezeichnet ihren Lauf durch Verheerungen. Hier und da hat sie Wiesen weggerissen, oder mit Steinen überschwemmt. Man kömmt durch einen Markt- flecken, Welschberg genannt, und kurz hin- ter diesem drängt sich das Thal zusammen und der Weg geht zugleich mit der Rienze in
dahinter dacht ſich das Gebirge und auch das Thal nach der entgegengeſetzten Seite ab, und laͤßt aus einem Thale, das links mit Kalkal- pen beſetzt iſt, die Rienze heraus, die, ein paar Stunden davon im Venetianiſchen, ent- ſpringt, und ihren Lauf, der Drau entgegen- geſetzt verfolgt. Ich zaͤhlte dreyzehn Kirchen von Sillian bis Niederndorf, der naͤchſten Poſt. (2 M.)
Von hier aus zieht ſich der Weg nach der rechten Seite des Thals hinuͤber. Man koͤmmt vor einer ungewoͤhnlichen Menge von roth- ſpielenden Pfaffenhuͤtlein-Buͤſchen, beſonders aber von zarten Lerchenbaͤumen, die wie ein Wald am Abhange des Berges ſtehen, vorbey. Die Rienze waͤchſt zuſehends und bezeichnet ihren Lauf durch Verheerungen. Hier und da hat ſie Wieſen weggeriſſen, oder mit Steinen uͤberſchwemmt. Man koͤmmt durch einen Markt- flecken, Welſchberg genannt, und kurz hin- ter dieſem draͤngt ſich das Thal zuſammen und der Weg geht zugleich mit der Rienze in
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dahinter dacht ſich das Gebirge und auch das
Thal nach der entgegengeſetzten Seite ab, und
laͤßt aus einem Thale, das links mit Kalkal-
pen beſetzt iſt, die Rienze heraus, die, ein
paar Stunden davon im Venetianiſchen, ent-
ſpringt, und ihren Lauf, der Drau entgegen-
geſetzt verfolgt. Ich zaͤhlte dreyzehn Kirchen
von Sillian bis Niederndorf, der naͤchſten
Poſt. (2 M.)
Von hier aus zieht ſich der Weg nach der
rechten Seite des Thals hinuͤber. Man koͤmmt
vor einer ungewoͤhnlichen Menge von roth-
ſpielenden Pfaffenhuͤtlein-Buͤſchen, beſonders
aber von zarten Lerchenbaͤumen, die wie ein
Wald am Abhange des Berges ſtehen, vorbey.
Die Rienze waͤchſt zuſehends und bezeichnet
ihren Lauf durch Verheerungen. Hier und da
hat ſie Wieſen weggeriſſen, oder mit Steinen
uͤberſchwemmt. Man koͤmmt durch einen Markt-
flecken, Welſchberg genannt, und kurz hin-
ter dieſem draͤngt ſich das Thal zuſammen
und der Weg geht zugleich mit der Rienze in
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/559>, abgerufen am 24.11.2024.
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