Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

Bild:
<< vorherige Seite

Klagenfurt, *) die Hauptstadt von
Kärnthen, wo sich die nächste Post (2 M.)
befindet, liegt in einer beträchtlichen Fläche, die
in der Ferne rund herum mit Anhöhen von der
Art umgeben ist, wie sie seit Friesach bestän-
dig um mich gewesen waren. Mehrere nicht
unbeträchtliche Thürme geben dieser Stadt
von weitem ein neues heiteres Ansehen, das
sich vermehrt, wenn man in dieselbe hineintritt.
Die Straßen sind geräumig, ziemlich gut ge-
pflastert und schnurgerade, die Häuser größe-
stentheils zwey, manche drey Geschosse hoch,
weiß abgeputzt und mit saubern grünen Ja-
lousien versehen; die Kirchen meist ziemlich
neu, oder wenigstens neu verziert; ein paar
öffentliche Gebäude von Umfang und mehrere
sehr lange Privathäuser, Edelleuten aus den
umliegenden Gegenden zugehörig, zeichnen sich
sehr aus, und das Ganze hat ungefähr den

*) Eigentlich Glanfurt von dem Flüßchen Glan,
das in der Nähe vorübergeht.

Klagenfurt, *) die Hauptſtadt von
Kaͤrnthen, wo ſich die naͤchſte Poſt (2 M.)
befindet, liegt in einer betraͤchtlichen Flaͤche, die
in der Ferne rund herum mit Anhoͤhen von der
Art umgeben iſt, wie ſie ſeit Frieſach beſtaͤn-
dig um mich geweſen waren. Mehrere nicht
unbetraͤchtliche Thuͤrme geben dieſer Stadt
von weitem ein neues heiteres Anſehen, das
ſich vermehrt, wenn man in dieſelbe hineintritt.
Die Straßen ſind geraͤumig, ziemlich gut ge-
pflaſtert und ſchnurgerade, die Haͤuſer groͤße-
ſtentheils zwey, manche drey Geſchoſſe hoch,
weiß abgeputzt und mit ſaubern gruͤnen Ja-
louſien verſehen; die Kirchen meiſt ziemlich
neu, oder wenigſtens neu verziert; ein paar
oͤffentliche Gebaͤude von Umfang und mehrere
ſehr lange Privathaͤuſer, Edelleuten aus den
umliegenden Gegenden zugehoͤrig, zeichnen ſich
ſehr aus, und das Ganze hat ungefaͤhr den

*) Eigentlich Glanfurt von dem Fluͤßchen Glan,
das in der Naͤhe voruͤbergeht.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <pb facs="#f0538" n="266"/>
              <p><hi rendition="#g">Klagenfurt</hi>, <note place="foot" n="*)">Eigentlich <hi rendition="#g">Glanfurt</hi> von dem Flu&#x0364;ßchen <hi rendition="#g">Glan</hi>,<lb/>
das in der Na&#x0364;he voru&#x0364;bergeht.</note> die Haupt&#x017F;tadt von<lb/>
Ka&#x0364;rnthen, wo &#x017F;ich die na&#x0364;ch&#x017F;te Po&#x017F;t (2 M.)<lb/>
befindet, liegt in einer betra&#x0364;chtlichen Fla&#x0364;che, die<lb/>
in der Ferne rund herum mit Anho&#x0364;hen von der<lb/>
Art umgeben i&#x017F;t, wie &#x017F;ie &#x017F;eit Frie&#x017F;ach be&#x017F;ta&#x0364;n-<lb/>
dig um mich gewe&#x017F;en waren. Mehrere nicht<lb/>
unbetra&#x0364;chtliche Thu&#x0364;rme geben die&#x017F;er Stadt<lb/>
von weitem ein neues heiteres An&#x017F;ehen, das<lb/>
&#x017F;ich vermehrt, wenn man in die&#x017F;elbe hineintritt.<lb/>
Die Straßen &#x017F;ind gera&#x0364;umig, ziemlich gut ge-<lb/>
pfla&#x017F;tert und &#x017F;chnurgerade, die Ha&#x0364;u&#x017F;er gro&#x0364;ße-<lb/>
&#x017F;tentheils zwey, manche drey Ge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;e hoch,<lb/>
weiß abgeputzt und mit &#x017F;aubern gru&#x0364;nen Ja-<lb/>
lou&#x017F;ien ver&#x017F;ehen; die Kirchen mei&#x017F;t ziemlich<lb/>
neu, oder wenig&#x017F;tens neu verziert; ein paar<lb/>
o&#x0364;ffentliche Geba&#x0364;ude von Umfang und mehrere<lb/>
&#x017F;ehr lange Privatha&#x0364;u&#x017F;er, Edelleuten aus den<lb/>
umliegenden Gegenden zugeho&#x0364;rig, zeichnen &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;ehr aus, und das Ganze hat ungefa&#x0364;hr den<lb/></p>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[266/0538] Klagenfurt, *) die Hauptſtadt von Kaͤrnthen, wo ſich die naͤchſte Poſt (2 M.) befindet, liegt in einer betraͤchtlichen Flaͤche, die in der Ferne rund herum mit Anhoͤhen von der Art umgeben iſt, wie ſie ſeit Frieſach beſtaͤn- dig um mich geweſen waren. Mehrere nicht unbetraͤchtliche Thuͤrme geben dieſer Stadt von weitem ein neues heiteres Anſehen, das ſich vermehrt, wenn man in dieſelbe hineintritt. Die Straßen ſind geraͤumig, ziemlich gut ge- pflaſtert und ſchnurgerade, die Haͤuſer groͤße- ſtentheils zwey, manche drey Geſchoſſe hoch, weiß abgeputzt und mit ſaubern gruͤnen Ja- louſien verſehen; die Kirchen meiſt ziemlich neu, oder wenigſtens neu verziert; ein paar oͤffentliche Gebaͤude von Umfang und mehrere ſehr lange Privathaͤuſer, Edelleuten aus den umliegenden Gegenden zugehoͤrig, zeichnen ſich ſehr aus, und das Ganze hat ungefaͤhr den *) Eigentlich Glanfurt von dem Fluͤßchen Glan, das in der Naͤhe voruͤbergeht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/538
Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/538>, abgerufen am 17.05.2024.