Die höheren Stände fahren oder reiten regelmäßig, einen wie alle Tage, nach der Tafel, in den Prater, und zwar die große Allee rechts hinunter. Im Vorbeyfahren las- sen sich einige entweder ein Glas gefaumtes Obers (geschlagene Sahne) oder ein Glas Gefrornes, oder Limonade, durch ihre Bedien- ten aus den nächstgelegenen Kaffeehütten, ho- len, verzehren es und fahren dann weiter, ohne auszusteigen; andere halten still und sehen dem Getümmel aus den Wagen zu; andere steigen aus und gehen unter der Allee spatzie- ren; aber keiner von dieser Klasse setzt sich an einem Tische vor den Erfrischungsbuden nieder und zehrt öffentlich. Am Ende der gedachten großen Allee, an der Spitze des Praters, in einer Entfernung von der Stadt, die nicht leicht ein Fußgänger aufsucht, liegt am Ufer der Donau ein Lusthaus. Um dieses fahren die höhern Klassen mit ihren prächtigen Umgebun- gen auf; hier steigen sie aus und verbreiten sich unter die Bäume, oder in den Saal
Die hoͤheren Staͤnde fahren oder reiten regelmaͤßig, einen wie alle Tage, nach der Tafel, in den Prater, und zwar die große Allee rechts hinunter. Im Vorbeyfahren laſ- ſen ſich einige entweder ein Glas gefaumtes Obers (geſchlagene Sahne) oder ein Glas Gefrornes, oder Limonade, durch ihre Bedien- ten aus den naͤchſtgelegenen Kaffeehuͤtten, ho- len, verzehren es und fahren dann weiter, ohne auszuſteigen; andere halten ſtill und ſehen dem Getuͤmmel aus den Wagen zu; andere ſteigen aus und gehen unter der Allee ſpatzie- ren; aber keiner von dieſer Klaſſe ſetzt ſich an einem Tiſche vor den Erfriſchungsbuden nieder und zehrt oͤffentlich. Am Ende der gedachten großen Allee, an der Spitze des Praters, in einer Entfernung von der Stadt, die nicht leicht ein Fußgaͤnger aufſucht, liegt am Ufer der Donau ein Luſthaus. Um dieſes fahren die hoͤhern Klaſſen mit ihren praͤchtigen Umgebun- gen auf; hier ſteigen ſie aus und verbreiten ſich unter die Baͤume, oder in den Saal
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Die hoͤheren Staͤnde fahren oder reiten
regelmaͤßig, einen wie alle Tage, nach der
Tafel, in den Prater, und zwar die große
Allee rechts hinunter. Im Vorbeyfahren laſ-
ſen ſich einige entweder ein Glas gefaumtes
Obers (geſchlagene Sahne) oder ein Glas
Gefrornes, oder Limonade, durch ihre Bedien-
ten aus den naͤchſtgelegenen Kaffeehuͤtten, ho-
len, verzehren es und fahren dann weiter,
ohne auszuſteigen; andere halten ſtill und ſehen
dem Getuͤmmel aus den Wagen zu; andere
ſteigen aus und gehen unter der Allee ſpatzie-
ren; aber keiner von dieſer Klaſſe ſetzt ſich an
einem Tiſche vor den Erfriſchungsbuden nieder
und zehrt oͤffentlich. Am Ende der gedachten
großen Allee, an der Spitze des Praters, in
einer Entfernung von der Stadt, die nicht
leicht ein Fußgaͤnger aufſucht, liegt am Ufer
der Donau ein Luſthaus. Um dieſes fahren die
hoͤhern Klaſſen mit ihren praͤchtigen Umgebun-
gen auf; hier ſteigen ſie aus und verbreiten
ſich unter die Baͤume, oder in den Saal
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/493>, abgerufen am 25.11.2024.
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