Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

Bild:
<< vorherige Seite

von alter adelicher Abkunft wäre, und da alle
die, welche Pfründner des Staats und Kom-
petenten des Erzbisthums und der Fürstenschaft
sind, (ich meyne die Mitglieder des Domkapi-
tels, das jetzt wirklich aus acht Fürsten und
sechszehn Grafen besteht) ihre Einkünfte, ihren
Rang und ihre Ansprüche davon ableiten. Fürst
und Domkapitel bilden also die erste und höchste
Klasse im Staate sowohl, als in der Stadt
Salzburg.

An diese Klasse schließt sich, als die zweyte,
der hohe Adel, der aus mehreren Gräflichen
und Freyherrlichen Familien und einzelnen Per-
sonen bestehet, die zu solchen Familien gehö-
ren. Erstre wie letztre sind häufig in Diensten
des Fürsten, und bekleiden die hervorstechendsten
Stellen im Hofstaate. Dieser Adel ist, nach
dem Domkapitel, der natürliche Gesellschafter
des Fürsten; doch wird auch zu den Versamm-
lungen bey Hofe, zu Koncerten und Tafeln,
das Offizierkorps bis zu einer gewissen Stufe
herab, eingeladen.

von alter adelicher Abkunft waͤre, und da alle
die, welche Pfruͤndner des Staats und Kom-
petenten des Erzbisthums und der Fuͤrſtenſchaft
ſind, (ich meyne die Mitglieder des Domkapi-
tels, das jetzt wirklich aus acht Fuͤrſten und
ſechszehn Grafen beſteht) ihre Einkuͤnfte, ihren
Rang und ihre Anſpruͤche davon ableiten. Fuͤrſt
und Domkapitel bilden alſo die erſte und hoͤchſte
Klaſſe im Staate ſowohl, als in der Stadt
Salzburg.

An dieſe Klaſſe ſchließt ſich, als die zweyte,
der hohe Adel, der aus mehreren Graͤflichen
und Freyherrlichen Familien und einzelnen Per-
ſonen beſtehet, die zu ſolchen Familien gehoͤ-
ren. Erſtre wie letztre ſind haͤufig in Dienſten
des Fuͤrſten, und bekleiden die hervorſtechendſten
Stellen im Hofſtaate. Dieſer Adel iſt, nach
dem Domkapitel, der natuͤrliche Geſellſchafter
des Fuͤrſten; doch wird auch zu den Verſamm-
lungen bey Hofe, zu Koncerten und Tafeln,
das Offizierkorps bis zu einer gewiſſen Stufe
herab, eingeladen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <p><pb facs="#f0358" n="86"/>
von alter adelicher Abkunft wa&#x0364;re, und da alle<lb/>
die, welche Pfru&#x0364;ndner des Staats und Kom-<lb/>
petenten des Erzbisthums und der Fu&#x0364;r&#x017F;ten&#x017F;chaft<lb/>
&#x017F;ind, (ich meyne die Mitglieder des Domkapi-<lb/>
tels, das jetzt wirklich aus acht Fu&#x0364;r&#x017F;ten und<lb/>
&#x017F;echszehn Grafen be&#x017F;teht) ihre Einku&#x0364;nfte, ihren<lb/>
Rang und ihre An&#x017F;pru&#x0364;che davon ableiten. Fu&#x0364;r&#x017F;t<lb/>
und Domkapitel bilden al&#x017F;o die er&#x017F;te und ho&#x0364;ch&#x017F;te<lb/>
Kla&#x017F;&#x017F;e im Staate &#x017F;owohl, als in der Stadt<lb/>
Salzburg.</p><lb/>
              <p>An die&#x017F;e Kla&#x017F;&#x017F;e &#x017F;chließt &#x017F;ich, als die zweyte,<lb/>
der <hi rendition="#g">hohe Adel</hi>, der aus mehreren Gra&#x0364;flichen<lb/>
und Freyherrlichen Familien und einzelnen Per-<lb/>
&#x017F;onen be&#x017F;tehet, die zu &#x017F;olchen Familien geho&#x0364;-<lb/>
ren. Er&#x017F;tre wie letztre &#x017F;ind ha&#x0364;ufig in Dien&#x017F;ten<lb/>
des Fu&#x0364;r&#x017F;ten, und bekleiden die hervor&#x017F;techend&#x017F;ten<lb/>
Stellen im Hof&#x017F;taate. Die&#x017F;er Adel i&#x017F;t, nach<lb/>
dem Domkapitel, der natu&#x0364;rliche Ge&#x017F;ell&#x017F;chafter<lb/>
des Fu&#x0364;r&#x017F;ten; doch wird auch zu den Ver&#x017F;amm-<lb/>
lungen bey Hofe, zu Koncerten und Tafeln,<lb/>
das Offizierkorps bis zu einer gewi&#x017F;&#x017F;en Stufe<lb/>
herab, eingeladen.</p><lb/>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[86/0358] von alter adelicher Abkunft waͤre, und da alle die, welche Pfruͤndner des Staats und Kom- petenten des Erzbisthums und der Fuͤrſtenſchaft ſind, (ich meyne die Mitglieder des Domkapi- tels, das jetzt wirklich aus acht Fuͤrſten und ſechszehn Grafen beſteht) ihre Einkuͤnfte, ihren Rang und ihre Anſpruͤche davon ableiten. Fuͤrſt und Domkapitel bilden alſo die erſte und hoͤchſte Klaſſe im Staate ſowohl, als in der Stadt Salzburg. An dieſe Klaſſe ſchließt ſich, als die zweyte, der hohe Adel, der aus mehreren Graͤflichen und Freyherrlichen Familien und einzelnen Per- ſonen beſtehet, die zu ſolchen Familien gehoͤ- ren. Erſtre wie letztre ſind haͤufig in Dienſten des Fuͤrſten, und bekleiden die hervorſtechendſten Stellen im Hofſtaate. Dieſer Adel iſt, nach dem Domkapitel, der natuͤrliche Geſellſchafter des Fuͤrſten; doch wird auch zu den Verſamm- lungen bey Hofe, zu Koncerten und Tafeln, das Offizierkorps bis zu einer gewiſſen Stufe herab, eingeladen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/358
Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/358>, abgerufen am 24.11.2024.