Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

Bild:
<< vorherige Seite

16,000 Einwohner zählt, noch nicht hinreichend
seyn können, begreife ich nicht, da ich weiß,
daß in manchen protestantischen Städten, die,
wie z. B. Berlin, eine zehnfach stärkere Be-
völkerung haben, die Anzahl der Widmen und
Häuser zur Unterstützung ihrer Armen nicht
die Hälfte der in Salzburg befindlichen errei-
chen.

Für die Erhaltung der öffentlichen Gesund-
heit hat die Salzburgische Polizey durch die
Errichtung eines Sanitätskollegiums gesorgt,
welches ein wachsames Auge auf die Apotheker
und Hebammen hat, und ihre Kenntnisse prüft
und bescheinigt. Wo sich ansteckende Krank-
heiten bey Menschen und Vieh, und, was
eben so schlimm ist, Quacksalber und Univer-
salmedicinen zeigen, da wird das Kollegium
thätig und trift Anstalten dagegen.

Den angehenden Wundärzten giebt Herr
Hartenkeil freyen Unterricht in der Zerglie-
derungs- und Wundarzneykunst, so wie den
Hebammen aus der Stadt und vom Lande,

16,000 Einwohner zaͤhlt, noch nicht hinreichend
ſeyn koͤnnen, begreife ich nicht, da ich weiß,
daß in manchen proteſtantiſchen Staͤdten, die,
wie z. B. Berlin, eine zehnfach ſtaͤrkere Be-
voͤlkerung haben, die Anzahl der Widmen und
Haͤuſer zur Unterſtuͤtzung ihrer Armen nicht
die Haͤlfte der in Salzburg befindlichen errei-
chen.

Fuͤr die Erhaltung der oͤffentlichen Geſund-
heit hat die Salzburgiſche Polizey durch die
Errichtung eines Sanitaͤtskollegiums geſorgt,
welches ein wachſames Auge auf die Apotheker
und Hebammen hat, und ihre Kenntniſſe pruͤft
und beſcheinigt. Wo ſich anſteckende Krank-
heiten bey Menſchen und Vieh, und, was
eben ſo ſchlimm iſt, Quackſalber und Univer-
ſalmedicinen zeigen, da wird das Kollegium
thaͤtig und trift Anſtalten dagegen.

Den angehenden Wundaͤrzten giebt Herr
Hartenkeil freyen Unterricht in der Zerglie-
derungs- und Wundarzneykunſt, ſo wie den
Hebammen aus der Stadt und vom Lande,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <p><pb facs="#f0351" n="79"/>
16,000 Einwohner za&#x0364;hlt, noch nicht hinreichend<lb/>
&#x017F;eyn ko&#x0364;nnen, begreife ich nicht, da ich weiß,<lb/>
daß in manchen prote&#x017F;tanti&#x017F;chen Sta&#x0364;dten, die,<lb/>
wie z. B. Berlin, eine zehnfach &#x017F;ta&#x0364;rkere Be-<lb/>
vo&#x0364;lkerung haben, die Anzahl der Widmen und<lb/>
Ha&#x0364;u&#x017F;er zur Unter&#x017F;tu&#x0364;tzung ihrer Armen nicht<lb/>
die Ha&#x0364;lfte der in Salzburg befindlichen errei-<lb/>
chen.</p><lb/>
              <p>Fu&#x0364;r die Erhaltung der o&#x0364;ffentlichen Ge&#x017F;und-<lb/>
heit hat die Salzburgi&#x017F;che Polizey durch die<lb/>
Errichtung eines Sanita&#x0364;tskollegiums ge&#x017F;orgt,<lb/>
welches ein wach&#x017F;ames Auge auf die Apotheker<lb/>
und Hebammen hat, und ihre Kenntni&#x017F;&#x017F;e pru&#x0364;ft<lb/>
und be&#x017F;cheinigt. Wo &#x017F;ich an&#x017F;teckende Krank-<lb/>
heiten bey Men&#x017F;chen und Vieh, und, was<lb/>
eben &#x017F;o &#x017F;chlimm i&#x017F;t, Quack&#x017F;alber und Univer-<lb/>
&#x017F;almedicinen zeigen, da wird das Kollegium<lb/>
tha&#x0364;tig und trift An&#x017F;talten dagegen.</p><lb/>
              <p>Den angehenden Wunda&#x0364;rzten giebt Herr<lb/><hi rendition="#g">Hartenkeil</hi> freyen Unterricht in der Zerglie-<lb/>
derungs- und Wundarzneykun&#x017F;t, &#x017F;o wie den<lb/>
Hebammen aus der Stadt und vom Lande,<lb/></p>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[79/0351] 16,000 Einwohner zaͤhlt, noch nicht hinreichend ſeyn koͤnnen, begreife ich nicht, da ich weiß, daß in manchen proteſtantiſchen Staͤdten, die, wie z. B. Berlin, eine zehnfach ſtaͤrkere Be- voͤlkerung haben, die Anzahl der Widmen und Haͤuſer zur Unterſtuͤtzung ihrer Armen nicht die Haͤlfte der in Salzburg befindlichen errei- chen. Fuͤr die Erhaltung der oͤffentlichen Geſund- heit hat die Salzburgiſche Polizey durch die Errichtung eines Sanitaͤtskollegiums geſorgt, welches ein wachſames Auge auf die Apotheker und Hebammen hat, und ihre Kenntniſſe pruͤft und beſcheinigt. Wo ſich anſteckende Krank- heiten bey Menſchen und Vieh, und, was eben ſo ſchlimm iſt, Quackſalber und Univer- ſalmedicinen zeigen, da wird das Kollegium thaͤtig und trift Anſtalten dagegen. Den angehenden Wundaͤrzten giebt Herr Hartenkeil freyen Unterricht in der Zerglie- derungs- und Wundarzneykunſt, ſo wie den Hebammen aus der Stadt und vom Lande,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/351
Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/351>, abgerufen am 13.05.2024.