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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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einmal die Anmerkung dazwischen schob, daß
ich, in Absicht des neuern Geschützes, die Zeug-
häuser zu Berlin, Straßburg und Dresden,
und in Absicht des ältern, die zu Venedig,
Danzig, Nürnberg, und sogar das Bürger-
zeughaus in Wien, gesehen habe; so rettete
mich dies doch nicht von einer umständlichen
Kenntniß des ganzen Waffenvorraths auf der
Festung Hohensalzburg. Zuletzt unterhielt er
mich noch sehr lange mit der Geschichte des
bekannten Aufruhrs der Salzburger Bauern,
und besonders mit ihrem Anführer, Ma-
thias Stöckel
, dessen Pferd, mit Stroh
ausgestopft, und dessen Rüstung vor uns stand
und lag, und den Text zu seiner historischen
Abhandlung hergegeben hatte. *)

*) Hr. Prof. Hübner hat in seiner, mit großer
Sorgfalt und in einem guten Tone verfaßten Be-
schreibung von Salzburg
(daselbst 1792-
93) Th. II. S. 8. fg. eine gedrängte Nachricht von
diesem Bauernaufruhr gegeben, die jedem Wißbegie-
rigen volle Genüge thun wird. Sein Buch ist über-

einmal die Anmerkung dazwiſchen ſchob, daß
ich, in Abſicht des neuern Geſchuͤtzes, die Zeug-
haͤuſer zu Berlin, Straßburg und Dresden,
und in Abſicht des aͤltern, die zu Venedig,
Danzig, Nuͤrnberg, und ſogar das Buͤrger-
zeughaus in Wien, geſehen habe; ſo rettete
mich dies doch nicht von einer umſtaͤndlichen
Kenntniß des ganzen Waffenvorraths auf der
Feſtung Hohenſalzburg. Zuletzt unterhielt er
mich noch ſehr lange mit der Geſchichte des
bekannten Aufruhrs der Salzburger Bauern,
und beſonders mit ihrem Anfuͤhrer, Ma-
thias Stoͤckel
, deſſen Pferd, mit Stroh
ausgeſtopft, und deſſen Ruͤſtung vor uns ſtand
und lag, und den Text zu ſeiner hiſtoriſchen
Abhandlung hergegeben hatte. *)

*) Hr. Prof. Huͤbner hat in ſeiner, mit großer
Sorgfalt und in einem guten Tone verfaßten Be-
ſchreibung von Salzburg
(daſelbſt 1792-
93) Th. II. S. 8. fg. eine gedraͤngte Nachricht von
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rigen volle Genuͤge thun wird. Sein Buch iſt uͤber-
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[8/0280] einmal die Anmerkung dazwiſchen ſchob, daß ich, in Abſicht des neuern Geſchuͤtzes, die Zeug- haͤuſer zu Berlin, Straßburg und Dresden, und in Abſicht des aͤltern, die zu Venedig, Danzig, Nuͤrnberg, und ſogar das Buͤrger- zeughaus in Wien, geſehen habe; ſo rettete mich dies doch nicht von einer umſtaͤndlichen Kenntniß des ganzen Waffenvorraths auf der Feſtung Hohenſalzburg. Zuletzt unterhielt er mich noch ſehr lange mit der Geſchichte des bekannten Aufruhrs der Salzburger Bauern, und beſonders mit ihrem Anfuͤhrer, Ma- thias Stoͤckel, deſſen Pferd, mit Stroh ausgeſtopft, und deſſen Ruͤſtung vor uns ſtand und lag, und den Text zu ſeiner hiſtoriſchen Abhandlung hergegeben hatte. *) *) Hr. Prof. Huͤbner hat in ſeiner, mit großer Sorgfalt und in einem guten Tone verfaßten Be- ſchreibung von Salzburg (daſelbſt 1792- 93) Th. II. S. 8. fg. eine gedraͤngte Nachricht von dieſem Bauernaufruhr gegeben, die jedem Wißbegie- rigen volle Genuͤge thun wird. Sein Buch iſt uͤber-

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/280>, abgerufen am 13.05.2024.